Guten Tag!
Unser Sohn ist sechseinhalb Monate alt und in letzter Zeit ist uns aufgefallen dass seine favorisierte Blickrichtung wenn er müde wird nach OBEN ist.
Er kann Gegenständen und Spielsachen etc sehr gut mit den Augen folgen, nach ein paar Stunden aber kann er den Blick meistens nicht mehr wirklich gerade halten, er justiert dann immer wieder nach unten aber die Augen schwimmen nach oben (weil eben müde). Auch beim Stillen und Einschlafen verdreht er die Augen nach oben.
Für mich wirkt es so, als ob seine unteren Muskeln zu schwach wären und das Auge dadurch im müden Zustand nicht mehr richtig gehalten werden kann. Im Internet habe ich dazu verschiedene Informationen gelesen, zum Thema Schielen aber praktisch nur immer mit EINEM Auge (oder abwechselnd). Dass beide Augen abdriften konnte ich so nirgends finden.
Beim kinderarzt haben wir erst Ende April einen Termin bekommen und beim Augenarzt erst Anfang Mai, ich mache mir aber jetzt schon entsprechend große Sorgen, dass da was nicht stimmt. Anscheinend sollte ja Schielen auch mit 6 Monaten nicht mehr vorkommen.
Kann es sein, dass seine Muskeln nicht stark genug sind, weil er die ersten Monate noch sehr viel geschlafen und zu wenig geschaut hat? das wäre meine absurde Hoffnung.
Ich "trainiere" seit ein paar Tagen seinen Blick nach unten zu richten und es kommt mir auch schon ein bisschen besser vor...
Was könnten wir gegen so ein Schielen unternehmen? Wird er da eine Brille oder Pflaster bekommen oder sogar eine OP? 😕 Wie sind die Chancen, dass das gut ausheilen kann?
Im ausgeschlafenen Zustand ist das Ganze nicht zu sehen finde ich, bzw. Schaut ein Baby natürlich auch gern mal nach oben.
Vielen Dank im Voraus und liebe Grüße
Eine besorgte Mama
Hi, jetzt ist mir noch was dazu eingefallen... Er hebt dann auch den Kopf ziemlich weit nach oben wenn seine Augen raufwandern. Kann das sein, weil er versucht die Augen zu kompensieren? Generell hält er den Kopf weniger gern in der Mitte sondern eher nach hinten (teilweise recht stark).
Oder könnte es umgekehrt sein, dass die Augen nach hinten wandern WEIL er den Kopf nach hinten neigt?
Er hatte immer schon eine sehr hohe Körperspannung und biegt sich gern auch zu einer Brücke nach hinten durch. Die Hebamme meinte damals, dass er vielleicht zu einem Ostheopaten soll. Kann das eine Ursache sein?
Würde mich sehr über eine Antwort freuen!
Hallo, Guten Abend!
Es ist schön, dass Sie Ihren Sohn gut beobachten. Zunächst würde ich der Empfehlung einer "guten osteopatischen Beratung für Säuglinge Kleinkinder zu folgen, gerne meine Bekräftigung zusprechen. Hier wird oft mit wenigen gezielten Handgriffen nach einer Überprüfung eine Körperverspannung wertvoll begegnet.
Klar ist, dass die Ruhelage der Augen beim Schlaf meistens oben/außen ist. Das braucht also keinen zu ängstigen. Viel wichtiger ist es wie sein Fixieren und gucken in der Wachphase abläuft.
Dabei muss man noch berücksichtigen, das im Mutterbauch kein beidäugiges Sehen möglich ist. Sodass auch erst nach der Geburt das fixieren und sehen, erkennen erlernt werden muss, zunächst in der Nähe und im Greifbereich und zunehmend auch auf weitere Distanzen. Zur Absicherung kann man jetzt einen Termin in der Sehschule eines guten Augenarztes planen. Hier sollte man unbedingt auf Empfehlungen aus dem Umfeld oder auch von uns hören. Wenn wir den Wohnort kennen, können wir evtl. auch eine Empfehlung vermitteln helfen.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Sehr geehrter Herr Mosch,
Vielen Dank für Ihre durchaus beruhigende Antwort!
Unser Sohn hat die ersten Lebensmonate fast wirklich verschlafen, daher könnte ich mir auch wirklich vorstellen, dass er noch Muskelübungen nachholen muss. In seinen Wachphasen ist allerdings ein echter Turbo und will sich gar nicht mehr auf den Rücken legen lassen sondern dreht sich immer um und versucht zu krabbeln. Er wird dann aber auch schneller wieder müde.
Wir kennen das von unseren ersten Sohn nicht so, der hat unter Tags von Anfang an VIEL weniger geschlafen und seine Augen waren komplett unauffällig.
Ich war heute bei der Kinderärztin, da war er wieder sehr müde (beim Hinweg fast eingeschlafen), so dass sie es gut gesehen hat.
Sie hat sich beide Augen angesehen und festgestellt, dass er dem Licht normal folgen kann und sonst auch nichts Auffälliges ist bis auf das nach oben Verdrehen. Einen Ultraschall vom Hirn hat sie gemacht, um einen erhöhten Druck auszuschließen.
Sie kann sich auch vorstellen, dass es mit den Augenmuskeln zu tun hat und hat uns einerseits so Osteopathin überwiesen und andererseits uns geraten, einen Termin beim Augenarzt mit Sehschule zu machen.
Wir wohnen in Salzburg (Österreich), daher weiß ich nicht ob sie eine Empfehlung für mich haben - wir haben einen Termin bei einem Arzt ausgemacht (Frau Dr. Gensluckner) und werden dort nächste Woche hingehen.
Wir sind aber sehr dankbar, wenn Sie jemanden wissen!
Die osteopathische Behandlung ist die Woche darauf. Danach werden wir ja vielleicht schon eine Besserung bemerken... Was mich immer noch sehr verwundert, ist das BEIDE Augen nach oben wandern, von so einem beidseitigen Höhenschielen habe ich noch nie gelesen oder gehört.
Ansonsten bewegt er die Augen komplett normal finde ich, in alle Richtungen und immer gleichzeitig.
Was wäre hier der therapeutische Ansatz, falls es wirklich so sein sollte? Helfen dann auch Brille und Pflaster? Oder nur eine OP?
Ich könnte gern auch ein Video senden, falls das hilft, vielleicht per PN
Liebe Grüße
Achja und kann man sowas dann überhaupt messen, wenn es gerade nicht auftritt? Sollen wir ihn müde hinbringen?
Bzw. Würde man an den Augen auch schon ohne das nach-oben-Drehen erkennen, wenn er zb Fehlsichtigkeiten hat? Muss man automatisch wenn man Probleme bei den Muskeln hat auch eine Fehlsichtigkeit haben?
Ach man macht sich ja immer Sorgen, hatte kurz Bedenken, ob er nicht Epilepsie hat weil er dann manchmal auch so abwesend wirkt aber das ist einfach die Müdigkeit meint die Ärztin...
Danke und ganz liebe Grüße
Beim schönen Salzburger Land kann ich leider mit Empfehlungen zu Ärzten/Orthoptistinnen nicht dienen.
Gehen Sie einfach doch mal davon aus, dass es für einen Säugling entwicklungsmässig eher sehr gut ist, das erste halbe Jahr noch viel zu schlafen. Denn die Reizüberflutung gerade der Kinder ist ganz sicher überhaupt nicht angebracht und normal im Säuglingsalter. Früher waren Kinder am Land teils 2 Jahre im abgedunkelten Schlafzimmer zuhause, bei Glühlampenlicht mit 15 oder 30 Watt. Dass das so richtig war, will ich nicht behaupten. Nur der Gegensatz, Säuglinge schon nach 14 Tagen in einem Panoramakinderwagen durch die Innenstadt zu fahren, ist bei weitem erschreckender!
Ich habe das Gefühl, dass war für Ihr Kind sehr gut. Wenn es jetzt aktiver wird, fehlt Ihm jetzt allerdings die Power, die ein anderes Kind schon voll entwickelt hat. Ich kann nur wiederholen, die Schlafruhelage ist allermeist ein wegdrehen der Augen nach oben/außen. Das kann man testen bei jeder schlafenden Person, wenn man ein Lid mal hochzieht. Das ist ja keine sogenannte Arbeitsstellung im Sehen. Es hat nichts mit Schielen zu tun.
Aber, prima, dass die Termine bestehen. Dein Kind sollte ausgeschlafen und wach sein. Aber das wird es beim Arzt wohl spätestens werden. Alles Gute!
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Lieber Herr Mosch,
Vielen Dank für Ihre Antwort!
Ich habe mir mittlerweile schon ein Innenschielen eingebildet, dabei hat er da nur den Kopf nicht mit bewegt sondern nur die Augen seitlich. Wahrscheinlich werde ich schon hysterisch. Ich werde versuchen, dem Augenarzttermin mit Ihren Infos gelassener entgegen zu sehen.
Was mich nur irritiert ist, dass ich davon sonst bei keinem anderen Kind gelesen oder gehört hab und die Kinderärztin das so auch nicht kannte...
Ruhe hat er wirklich genug bekommen, meistens hat er in seiner Kinderwagenschale im Wohnzimmer mit zugezogenem Dach geschlafen, damit der große Bruder ihn nicht ärgern will ;-)
Wenn ich darf melde ich mich danach gerne noch mal, hoffentlich mit Entwarnung.
Danke und liebe Grüße
Hallo, natürlich, auf jeden Fall.
Ich würde dieses Thema gerne im Forum Binokularsehen einordnen, denn da gehört er eigentlich hin.
Auch das "Schielen" ist ein Sonderfall im Binokularsehen. Währest Du einverstanden?
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Na klar! Mittlerweile haben wir kinderarzt- Augenarzt-, Osteopathie- und Neuropädiatrietermine und werden die der Reihe nach durchgehen. Ich habe aber immer mehr das Gefühl, dass er super sieht aber seine übermäßige Körperspannung den Nacken und damit auch die Augen nach oben "zieht". Wenn er gerade aufgewacht ist, ist er entspannter, da schaut er ganz normal. Wenn er müde wird beginnt er sich zu biegen und eine Brücke zu schlagen wenn er am Boden liegt und so weiter... Ich hab jetzt schon vom KISS Syndrom und von nicht abgebauten Reflexen gelesen, die anscheinend so eine Überstreckung auslösen können und die Augen beeinflussen. Was dafür sprechen würde ist, dass er normal dreinschaut wenn man seinen Kopf nach vorne neigt.
Was mir gestern aufgefallen ist: bringt man einen Finger oder Löffel nah an sein Gesicht schielt er zur Nase und dann wandern die Augen nach oben ab (ich nehme an das ist für die Muskeln zu anstrengend), dann fokussiert er wieder und die Augen gehen wieder runter. Geht aber auch nur wenn er müde ist. Drum hat er beim Füttern wahrscheinlich oft seltsame Blicke gehabt, weil der Löffel zu nah war. Sehr interessant das alles...
Bin gespannt was Augenarzt und Osteopathie sagen und halte euch gern auf dem laufenden finde es sehr nervig, wenn die Leute immer nur nachfragen und dann nicht erzählen, wie es weitergegangen ist
Liebe Grüße
Hi!
Also die Optometristin und die Augenärztin könnten schon mal keine Auffälligkeiten feststellen sie vermuten, dass er so müde ist, dass er mit offenen Augen schläft und die nach hinten rollen, so wie Sie das auch vermutet haben. Schielen tut er auf jeden Fall nicht!
Das nächste Mal lass ich ihn im Sessel liegen und schau, ob er wirklich einschlafen würde...
Bin schon mal sehr beruhigt und berichte weiter. Liebe Grüße
Hier nochmal zur Schlaf-Ruhelage (genannt Bell´sches Syndrom).
Diese ist in 70% nach oben / außen und in 30% nach oben / innen.
Soweit die Daten der Schulmedizin. Sollten Augen nach unten verrollen, hat das häufig mit einem zu hohen Hirndruck zu tun, der teils durch Tumore ausgelöst wird. Beim kindlichen Schielen beiderseits nach oben, kann auch eine Vorstufe von Epelepsie vorliegen, die aber durch ein EEG abgeklärt werden kann. Hier noch ein Link dazu, die Beschreibung passt aber wohl bei Deinem Kind nicht!
Nur zur Vervollständigung, Alles Gute!
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Lieber Herr Mosch,
Dankeschön für die Ergänzung.
Ich habe mittlerweile durch Recherche den sogenannten "Tonischen Aufwärtsblick" (im englischen Paroxysmal tonic upgaze) gefunden, wenn ich mir das so anschaue würde ich sagen das trifft den Nagel auf den Kopf, ist aber sehr selten und sollte sich hoffentlich verwachsen.
Wir haben morgen Termin bei der Neuropädiatrie, hoffentlich kennen die das. Epilepsie glaube ich auch wirklich nicht, das wären ja kurze Anfälle.
Ich melde mich mit hoffentlich neuen Infos.
Freundliche Grüße
So, also vielleicht hilft das ja Mal jemandem bei der Recherche...
Bei unserem Sohn wurde dieser Tonische Aufwärtsblick diagnostiziert. Sollte sich verwachsen irgendwann hoffentlich aber man weiß nicht genau, ob und welche anderen Entwicklungsverzögerungsgeschichten da noch auf einen zukommen könnten.
Gestern habe ich auch bemerkt, dass er direkt nach dem Aufwachen (noch ganz verschlafen) ganz kurz nach außen geschielt hat, da wären dann die Reflexionen auch eindeutig an unterschiedlichen Stellen im Auge, ich denke also nicht, dass ich mir das eingebildet habe, es hat auch seltsam ausgesehen finde ich. Jetzt mache ich mir wahnsinnig Sorgen, dass das AUCH noch dazu kommen könnte, obwohl ja die Ortoptistinnen nichts gefunden haben..
Ist das sehr schlimm, wenn er ganz kurz nach dem Aufwachen (also direkt nach dem Augen aufschlagen, ich glaube mein anderes Kind hat ihn durch Lärm aus dem Schlaf gerissen) für ein paar Sekunden nach außen schielt? Müsste das dann auch noch behandelt werden?
Danke für die liebe Unterstützung!
Ich lasse Deine Infos für mich klären, Du hörst wieder von mir.
Danke für die Geduld.
http://www.anfallskind.de/KleinkNichtepi.htm
Da ist er beschrieben.
Ich hoffe, dass hilft Dir weiter.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Lieber Herr Mosch,
ich wollte mich gerne wieder mal melden. Die letzten Monate haben wir uns ja stark um unseren Sohn gesorgt, da dieser seltsame Aufwärtsblick mit allen möglichen anderen Geschichten assoziiert sein kann (Autismus, Bewegungsstörungen und vieles mehr). Ich bin mir mittlerweile aber gar nicht mehr so sicher, ob die Diagnose stimmt, denn der diagnostizierte tonische Aufwärtsblick kommt normalerweise anfallsmäßig vor und nicht regelmäßig immer wenn das Kind müde wird.
So, er ist nun 10 Monate alt und seine Augen wandern immer noch nach oben, allerdings schon etwas weniger und er kann es jetzt ziemlich gut kompensieren, wenn er halbwegs munter ist. Ich vermute immer noch eher eine Schwäche der unteren Augenmuskeln oder dass die oberen zu aktiv sind.
Leider hat er ja aber auch begonnen, nach außen zu schielen wenn er zu früh aufwacht oder richtig übermüdet ist. Das war bei dem Termin in der Sehschule schon der Fall, da wurde aber gar nicht weiter darauf eingegangen weil die sich auf den Aufwärtsblick konzentriert haben, den sie so nicht gekannt haben. Mittlerweile dauert es auch einige Minuten, bis die Augen sich wieder ausgerichtet haben.
An sich folgende Erkenntnisse: Augen sind perfekt, Sehnerv und Netzhaut alles bestens. Altersgerechte Weitsichtigkeit.
Wir haben im September einen Termin zur Kontrolle, da ist er dann 1 Jahr alt.
Mir kommt vor, dass das mit dem Schielen bei Müdigkeit neu ist, früher war es nur beim zu schnell Aufwachen.
Wäre hier eine frühere Kontrolle gut? Oder sind die 2 Monate egal?
Was macht man denn bei einem Baby da? Brille? Abkleben?
Worauf muss ich achten beim Termin?
Was wenn es dort dann nicht auftritt? Dann sehen die es ja gar nicht. Es ist auch beim Aufwachen schlimmer als beim müde werden. Würden Fotos helfen?
Wie oft wird aus einem intermittierenden Schielen ein manifestes?
Bin für alle Infos dankbar...
Hallo, ich habe nochmal nachgehört.
Deshalb gebe ich jetzt auch meine Überzeugung weiter. Zur Zeit darf man einerseits gerne weiter beobachten.
Im medizinischen Bereich wird mit Adropin getropft und darüber versucht, refraktive Fehlsichtigkeiten mittels Skiaskopie auszuloten, Bei eindeutigen Winkelfehlstellungen kann man auch hier auf die Kompensation durch prismatische Werte eine Entlastung und einen Ausgleich brillentechnisch schaffen. In diesem Alter mit objektiver Datenermittlung.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Sehr geehrter Herr Mosch,
vielen Dank für Ihre Einschätzung!
Soweit ich das verstanden habe, wird nach dem ersten Geburtstag bei der Kontrolle im September das Auge mit stärkeren Tropfen (vermutlich Atropin?) getropft und nochmal die Dioptrien gemessen, ggf. bekommt er dann eine Brille. Bei der letzten Untersuchung waren die Augen aber beide gleich gut und es konnte keine Fehlsichtigkeit entdecken werden.
Vermutlich ist das Schielen eine Begleiterscheinung von dem Aufwärtsblick/einer Fehlsteuerung durch das Gehirn.
Derzeit beschränkt sich die Schielphase wirklich fast nur auf das Aufwachen nach den Schläfchen, da wird eine Prismenbrille noch nicht Sinn machen denke ich, oder?
Auch hier noch eine Nachricht (wegen Ihrer Meldung an mich unter "Nachrichten" vom 5. August).
Hier hatte ich selber erst noch Rückfragen. Deshalb kommt die Antwort erst heute Abend. (Jetzt nochmal überarbeitet am 30.08. / PGM)
In diesem Alter„Säugling/Kleinkind“ beginnt man dabei aber mit einer Atropin-Kur. Das heißt: Das gute Auge bekommt morgens täglich einen Tropfen Atropin über die Zeit von normal 14 Tagen (/ max. aber sechs Wochen). Durch das Atropin fällt beim Führungsauge die Naheinstellung über Stunden aus und die Sicht wird durch die Pupillenweitstellung schlechter (Achtung Lichtblendung). Beides führt teils sehr schnell dazu, dass das amblyope Auge aktiv wird und selber schaut. Aber im Gegensatz zur Pflastertherapie geschieht dies unter optimierten binokularen Verhältnissen. Beide Augen schauen mittels der Brille immer miteinander. Dies führt teils sogar sehr schnell zu beidäugiger Fixation. Da der Sehanspruch in diesem Alter noch überwiegend im nahen, mittleren Bereich liegt, wo jetzt das ehemals sehschwache Auge seinen absoluten Vorteil ausspielt. Dies entspricht einer ca. 5-6 Std.-igen Pflaster-Therapie nahe, hier aber perfekt unter binokularen brillenoptimierten Verhältnissen!
Falsch ist! Occlussionsbehandlung bis Alternans besteht? Die haben sie echt nicht mehr alle! Bei soviel Dummheit raste ich aus. ..., bitte sende Verstand herunter. Der wird dringend gebraucht!
Bitte, macht da was draus. Es wäre so wichtig für eine gute Entwicklung!
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo Paul-Gerhard, jetzt wollte ich dir eigentlich wegen was anderem schreiben, da habe ich erst gesehen, dass du mir geantwortet hast!
Ich muss mir das jetzt gleich ganz genau durchlesen und sacken lassen. Ich hoffe, dass wir da jetzt nichts falsch gemacht haben. Sollte ich dann die Sehschule wechseln oder wie ist deine Empfehlung? An sich hat das Landesklinikum einen guten Ruf, ebenso die Orthoptistin dort.
Hier das, was ich dir eigentlich schreiben wollte:
Hallo Paul-Gerhard!
Bei mir haben sich neue Fragen ergeben...
Erstens bin ich drauf gekommen, dass ich vermutlich auch bisher unbemerkt nach außen schiele! Wenn ich die Augen entspanne und auf nichts bestimmtes schaue, dann wandert mein rechtes Auge nach außen, am Foto sind dann die Spiegelungen an unterschiedlichen Stellen zu sehen. Besteht hier für mich irgendein Handlungsbedarf? Sollte ich mich auch in der Sehschule vorstellen? Soweit ich das beurteilen kann sehe ich so gut wie immer (habe seit ich 18 war eine Kurzsichtigkeit von 0,75 Dioptrien)
Und vor allem: kann es sein, dass mein Sohn das dann von mir geerbt hat? Dann wüsste ich wenigstens, woher das Schielen kommt.
Wir kleben ja mittlerweile das Auge ab, mir kommt vor, dass unser Kleiner mittlerweile doch immer häufiger nicht nur nach dem Aufwachen sondern auch bei Müdigkeit schielt, wegen dem Aufwärtsblick ist es aber schwer zu sagen.
Jetzt hat sich mir die Frage nach dem stereoskopen Sehen ergeben. Kann er das denn überhaupt noch lernen? Oder kann er es sowieso, weil er nur intermittierend schielt? Wie lang könnte er es lernen und müsste man ihn dann da frühzeitig operieren?
Danke
und liebe Grüße
So, hier ich gleich nochmal: bisher hieß es, dass die Augen an sich gut sind und eine altersgemäße Weitsichtigkeit besteht. Vielleicht kommt mit den Atropin Tropfen dann im September doch was anderes raus aber falls die Augen immer noch beide gleich "gut" sind, was wird dann für eine Brille verordnet?
Mir wurde es so erklärt, dass es ein Grund wäre, den Champagner zu öffnen, wenn er zu alternieren beginnt, weil das heißt, dass beide Augen gleich gut sehen und keines vernachlässigt wird...dann sollen wir auf 2 Tage gutes, 1 Tag schwaches Auge wechseln.
Ich hatte bisher nicht den Eindruck, dass ein Auge schlechter sieht, er beschwert sich auch gar nicht beim Abkleben. Reden kann er aber noch nicht und auch nicht auf Sachen zeigen, ist dann wohl schwer festzustellen.
Das mit der Fixation weiß ich leider nicht, sie hat nur gesagt, dass sie gar kein Schielen erkennen konnte beim Termin und er hat auch mit beiden Augen fixiert soweit ich weiß, sie hat das Schielen nur am Foto gesehen (recht großer Winkel anscheinend, beim Aufwachen ist er immer schlimmer als vor dem Nickerchen). Kann es sein, dass die Behandlung gegen Amblyopie dann eher vorsorglich begonnen wurde? Wie kann man denn diese Fixation bestimmen?
Von einer Brille oder Atropin Behandlung war gar nicht die Rede, vielleicht weil er noch kein Jahr alt war, die Werte gepasst haben und Atropin zu stark gewesen wäre?
Mir kommt vor, dass er ab und zu auch mit dem anderen Auge schielt beim Aufwachen aber es ist wirklich schwer zu beurteilen, weil er beim Aufwachen die Augen aufreißt und noch sehr verschlafen ist und mich nicht wirklich ansieht (vermutlich irritiert von Doppelbildern).
Puh schwierig, ich denke ich werde Mal warten, was in der Sehschule beim Atropin Termin rauskommt und ob die eine Brille verordnen und sie auf die Atropin Behandlung ansprechen oder was würdest du empfehlen?
Wenn gar keine Amblyopie besteht, dann bräuchte man die aber auch nicht, habe ich das richtig verstanden? Wie kann man das denn rausfinden, ob er schlecht sieht auf dem Auge? Stört das Abkleben oder das Eintropfen die Entwicklung von Binokularsehen?
Wir sind natürlich bereit, alles zu machen, damit unser Kleiner Schatz im Endeffekt das bestmögliche Sehergebnis bekommt!
Liebe Grüße
Hallo,
bitte gib mir ein wenig Zeit, da ich mich nicht direkt darum kümmern kann, Jedenfalls möchte ich meine medizinische Fachkraft zwecks Rückversicherung mit konfrontieren. Spätestens in zwei Wochen muss ich mich aber gemeldet haben, sonst mahne mich bitte nochmal an. Danke!
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Danke, ich hab am 30.9. den Termin bei der Klinik, dann sehen wir ja, was dort schon mal rauskommt und ich kann mir die weiteren Schritte überlegen.
Liebe Grüße
Hallo, ich wieder mal.
Also wir waren wieder bei der Kontrolle.
Soweit alles beim Alten, es wurde mit Homatropin getropft und die hyperopie beträgt auf beiden Seiten +1,5sph. Zu den Symbolen beim Lang Test (?) hat er ein paar Mal hingegriffen, vermutlich sieht er sie also.
Das Abkleben geschieht anscheinend wirklich rein prophylaktisch, damit das Auge gar nicht auf die Idee kommt sich auszuklinken. Sie gehen auch nicht davon aus, dass eins der Augen schon schwächer ist als das andere. Mit der halben Stunde täglich kann man laut deren Aussage nichts falsch machen. Ich habe nach einer Brille gefragt und mir wurde erklärt dass die nicht notwendig sein wird weil er auf beiden Augen den gleichen Wert hat und die Weitsichtigkeit noch im Rahmen für sein Alter ist. Jetzt bin ich doch stark verunsichert, ich lese überall dass man beim schielen jeden Fehler korrigieren muss aber die sagen nein muss ich nicht.
Im Bericht steht auch nur der Augendruck und die Hyperopie, die Hornhaut ist glatt (heißt das, dass kein Astigmatismus besteht?) Ich weißt eh nicht, wie das genau bei ihm gehen soll mit einer Brille mit dem einzeichnen weil seine Augen ja teils oben und teils in der Mitte sind. Nächster Termin ist im Januar, soweit waren sie sehr zufrieden.
Liebe Grüße
Frage:
Gibt es ein Untersuchungsprotokoll, was per mail oder hier eingestellt werden könnte. Personendaten bitte Schwärzen (auf einer ins Netz gestellten Kopie).
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Geht das so? Liebe Grüße
https://drive.google.com/file/d/1nplkjjE_xcu6MqicgZmJdVPtwQLBSiI_/view?u...
https://drive.google.com/file/d/1ns8rbzPGut4qtNAj8z0U4f74KrUvbCu2/view?u...
Muss noch dazu sagen, dass ich das letzte Mal gedacht hab er hat keine Fehlsichtigkeit weil sie gemeint haben es ist für sein Alter im Rahmen. Bei der ersten Messung sind aber +1,25 sph rausgekommen und diesmal eben 1,5 (unter Homatropin). Dass das natürlich auch eine Fehlsichtigkeit ist, die aber in deren Augen nicht behandlungswürdig ist, hab ich nicht kapiert damals.
Was ich jetzt nicht weiß: Brille ja oder nein.. habe der Augenärztin noch Mal geschrieben.
Könnte eine Brille im schlimmsten Fall schaden? Oder keine Brille Schaden anrichten? Ich kenn mich nimmer aus...
Hallo,
den Weg kannte ich noch nicht. Dabei hast Du wohl die Kontrolle, wer das Dokument öffnen darf. Aber es hat alles Super geklappt!
Normaler Weg:
Ein vorher gespeichertes Dokument "suchen" und dann "Hochladen" bzw. als Datei anfügen.
Ich werde den Bericht noch fachlich im Austausch besprechen. Auf´s erste sollte Euer Kind jedenfalls gut ausgeschlafen zur Untersuchung sein. Nur dann ist eine optimale Reaktion "altersgerecht" möglich. - Gerade weil ich noch ein Kleinkind vor mir habe, muss ich auf seine Reflexe und sein Interesse abzielen, um verwertbare Info´s zu erhalten.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hoppla, das hab ich wohl falsch verstanden mit dem hochladen
Ja ich finde die Termine auch nie ideal weil er da immer eigentlich sehr müde ist aber man bekommt sie halt zugeteilt und das zweite Kind sollte dann auch im Kindergarten sein..gar nicht so leicht zu koordinieren. Aber ich bin der Meinung, dass er an sich sehr gut sieht. Also Astigmatismus hat er auf keinen Fall, das hab ich grad noch einmal besprochen mit der Ärztin und sie sagt, dass er keine Brille braucht weil er nur ab und zu schielt und überwiegend Parallelstand hat. Sollte sich das ändern, dann bekommt er gleich eine Brille. Das Abkleben machen wir weiterhin prophylaktisch eine halbe Stunde pro Tag...
Liebe Grüße
Hallo, Guten Morgen!
Mich drängt es, Dir zu antworten, nachdem ich Deinen Bericht besprechen konnte.
Leider ist dies, auch aufgrund eigener privater Verhinderungen, nicht so kurzzeitig erfolgt, wie von mir gewünscht.
Genannt wurde mir zur weiteren Abklärung die Neuroophtalmologische Abt. des LMU Klinikums München (nicht so weit von Salzburg) als Empfehlung.
Frage: Wurde inzwischen Kinderneurologisch + per MRT eine gründliche Abklärung vom Hirnstamm und vom Kleinhirn durchgeführt?
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Lieber Paul-Gerhard,
vielen Dank für deine Bemühungen! Natürlich ist uns klar, dass das Schielen das kleinste Problem ist, es ist aber im Moment leider das einzige, gegen das wir aktiv etwas unternehmen können, daher wollte ich zumindest da so optimal wie möglich unterwegs sein und unterstützen wo es nur geht.
Wir waren bei zwei Neurologen, der tonische Aufwärtsblick kann (muss aber nicht) genetisch sein, eine Unreife im Hirnstamm als Ursache haben, Anzeichen für Autismus sein, Ataxie, was auch immer...Kann sich aber auch einfach verwachsen.
Bei ganz ähnlichen Fällen wurde auch überall ein MRI gemacht und absolut nichts gefunden. Das MRI haben wir auf Anraten der Neurologen nicht gemacht, würde auch nichts ändern wenn da etwas gefunden wird weil man sowieso nichts machen kann.
Von einer okulomotorischen Apraxie konnte ich in dem Bericht aber nichts lesen, ist das wegen den Schleuderbewegungen gemeint? Die macht er meiner Meinung nach, damit er die Augen wieder "runterschüttelt" wenn sie raufwandern. Er kann aber sonst die Augen schon in alle Richtungen bewegen ohne Kopfdrehen, das sollte also zumindest passen...
Unserem Kleinen Mann geht es soweit super, er tut sich nur etwas schwer manchmal mit der Motorik weil sein Sichtfeld eher nach oben ist wenn der Aufwärtsblick losgeht.
Wir haben wieder Kontrolle im Jänner, vielleicht kriegt er ja da eine Brille aber ich denke, dass es sogar ein bisschen besser geworden ist mit dem Schielen in letzter Zeit.
Ganz liebe Grüße
Die weitergeleitete Antwort, hier!
Ja, wir drehen uns hier tatsächlich ständig im Kreise und treten deshalb immer weiter auf der Stelle. Die Verantwortung obliegt den Eltern Ihres Kindes. Ich bin überzeugt, jedes Kind ist eine Gabe und eine Aufgabe, von Gott geschenkt. Wir sind berufen dieses in Verantwortlichkeit betend zu bejahen und daran selbst zu wachsen in ein beständiges Vertrauensverhältnis zu Jesus Christus, dem Geber allen Lebens. Das ist Glaubens- und Lebenspraxis auf der Grundlage des Wortes Gottes, der Bibel. Das wünsche ich Ihnen sehr.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Mit im Kreis drehen hat das nichts zu tun. Ein MRT wird derzeit nicht gemacht, weil dafür eine nicht risikoarme Narkose gemacht müsste, man dabei höchstwahrscheinlich nichts sehen würde und uns von zwei international sehr renommierten Neurologen zusätzlich davon abgeraten wurde. Alles andere, inklusive Hirnschall und EEG, wurde gemacht sogar wenn man eine Läsion im Hirnstamm oder dergleichen finden würde - was sollen wir dagegen unternehmen? Vermutlich liegt die Ursache in einer genetischen Veranlagung und kann sowieso nicht abgebildet werden.
Sollte sich die Situation verschlechtern oder eine Narkose sowieso aus irgendeinem Grund nötig werden, dann wird auch ein MRI gemacht.
Ich muss mich aber hier nicht rechtfertigen, das habe ich in meiner Situation denke ich wirklich nicht auch noch nötig, nachdem ich seit März von Arzt zu Arzt gerannt bin, und ist auch nicht hilfreich für mich oder meine Gesundheit.
Danke auf jeden Fall für deine Hilfe, Paul-Gerhard.
Mfg