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Bild des Benutzers Birgit
Verbunden: 10. Januar 2003 - 0:00
Zyklophorie

Hallo,

hat jemand zufällig eine Ahnung von Zyklophorie? Wieviel Grad Verdrehung kann das menschliche Auge durch Muskelanstrengung ausgleichen und wieviel übers Gehirn?
Wie wirkt sich dieser motorische Ausgleich auf den Seheindruck aus - vertikale Verschiebung?
Kennt jemand Literatur zu dem Thema?

Viele Grüße
Birgit

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo, Birgit

bist Du ein Fachmann, frage ich mich, wo ist wirklich der Kern Deiner Frage? "Echte" Zyklophorie ist nicht korrigierbar und auch nicht durch Muskelkraft zu kompensieren, was übrigens dann auch eine Gehirnleistung wäre.
Es geht auch vertikal um Verdrehungen und nicht um Verschiebungen. Was erwartest Du bei jemand mit "zufälliger Ahnung" ???

Bist Du ein Laie, habe ich Dein Problem nicht verstanden! Nur soviel, manche "scheinbare" Zyklophorie erweist sich im Nachhinein als Fehlanzeige, wenn sauber prismatisch nach MKH korrigiert wurde.

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers kerstinb
Verbunden: 19. Januar 2004 - 0:00

Hallo Birgit,

Verrollungen des Auges treten praktisch nie isoliert auf, sie sind mit vertikalen Schielabweichungen und kombiniert. Ist jemand mit einem Vertikal- und somit auch Verollungsschielen geboren oder hat es in der frühen Kindheit erworben, werden das Vertikal- und das Verrollungschielen durch Gehirnleistungen kompensiert. Im Laufe des Lebens kann sich das Schielen vergrößern und zu Problemen führen. In dem Fall kann man nur operieren.
Viele Patienten geben nach Ausgleich der vertikalen und ggfs. auch horizontalen Schiel:wink:el punktuelles Einfachsehen an, sehen aber senkrechte und horizontale Linien doppelt, d.h. einmal gerade und einmal verkippt. Viele beschreiben den Seheindruck als einer Schere ähnlich.

Viele Grüße

Kerstin

Bild des Benutzers Birgit
Verbunden: 10. Januar 2003 - 0:00

Hallo,

meine Frage bezog sich nicht speziell auf eine Brillenkorrektion. Ich habe mal eine sogenannte Cyberbrille ausprobiert und dabei festgestellt, dass die beiden Bilder, die vor beiden Augen virtuell abgebildet wurden leicht verdreht zueinander waren. Meine Lehre ist schon ne Weile her und ich kann mich nur noch dunkel an das Thema Zyklophorie erinnern. Da hab ich mich einfach gefragt, um ca. wieviel Grad die beiden Bilder zueinander verdreht sein dürfen und man sie trotzdem noch fusionieren kann.
Ich hätte das vielleicht gleich bei meiner Frage hinzufügen sollen, dass es also nicht direkt um Winkelfehlsichtigkeit geht. Sorry.

Viele Grüße
Birgit

Bild des Benutzers Birgit
Verbunden: 10. Januar 2003 - 0:00

Nachtrag
@Paul
Ich bin zwar kein Fachmann auf dem Gebiet der Winkelfehlsichtigkeit, aber es müsste schon Zyklophorie heißen, nicht Zyglophorie, oder ?!

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Besten Dank für die Korrektur, Birgit. Wo Du recht hast, hast du Recht! Ich korrigiere meinen Fehler für spätere Leser.

Übrigens, Birgit, die Frage wirkte auf mich unecht, deshalb habe ich so reagiert, Deine oben angebrachte Erläuterung lässt mich nun aber passen, da ich keine Kenntnis über die Technik, bzw. den Aufbau der Cyberbrillen habe. Ich denke, hier könnten aber Verdrehungen von der Anordnung (Instrumentenbedingt) herrühren.

Literaturhinweise zur Zyklophorie findest Du in den drei Haase-Büchern, sowie in der einschlägigen Literatur über Schielen. z.B. im Standardwerk "Strabismus" von Prof. Kaufmann.

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)