Hallo,
wird die Stärke einer Fehlsichtigkeit vererbt? Unser Augenarzt und Optiker haben sich da nicht festgelegt. Uns interessiert das aber, weil meine Schwester und ich unsere schlechten Augen von unserer Mutter geerbt haben. Unsere Mutter ist stark kurzsichtig mit -16/-18. Ich mit 17 Jahren habe -5,25/5,5 und meine Schweste ist 15 und hat -6,75/7,5. Unsere Mutter hatte in unserem Alter aber schon über -10. Trotzdem haben wir Angst, daß wir auch so weit kommen.
Noch eine zweite Frage.
Wenn ich die Brille meiner Schwester trage kann ich damit gut sehen obwohl sie ja zu stark ist. Nur Lesen strengt an. Meine Schwester kann mit meiner Brille zwar besser sehen, aber nicht wirklich scharf. Durch die Brille unserer Mutter sehen wir beide kaum etwas. Woran liegt die Sache?
Würden uns über Antworten freuen.
Christa
15. Juli 2001 - 21:32
#1
Wird Stärke der Fehlsichtigkeit vererbt?
Na ja, beruhigen kann ich Dich nicht gerade. Meine Mutter hat mit 20 Jahren -14 gehabt, mit 29 Jahren aber schon -21,5. dabei ist es wohl geblieben. Ich selbst habe mit 12 Jahren "erst" -7,5 gehabt, mit 15 Jahren -11,0, mit 20 Jahren schon stattliche -16 und jetzt bin ich 24 Jahre und habe -18,5. Ich glaube, ich werde meine Mutter noch übertreffen. Meine Schwester ist 3 Jahre jünger und hinkt immer 3-4 dptr hinterher.
Durch die Brille meiner Mutter konnte ich auch besser sehen - zumindest in der Ferne. Meine Ärztin meinte, ich solle lieber etwas schwächer korrigiert werden. Leider vertrug ich keine CL`s, sonst wären meine Augen wohl etwas besser.
Selbstverständlich wird Kurzsichtigkeit vererbt. Jedoch nicht so, daß jedes Familienmitglied davon in gleicher Weise betroffen ist. Wir sprechen daher umgangssprachlich von einer "familiären Häufung". Und da kann auch schon mal eine Generation unauffällig sein. Im übrigen ist
auch die hohe Kurzsichtigkeit eigentlich nur
eine Assymmetrie des Augapfelbaues. Meist ist das Auge für die vom lieben Gott eingebaute Optik zu lang. Und das kann durch eine vorgehaltete Optik (Brille oder Kontaktlinse) korrigiert werden. Auch eine
Operation der Kurzsichtigkeit verändert an der Augenlänge nichts, sondern vermindert (mit erheblich größerem Risiko) nur den aktuellen optischen Fehler durch operative Veränderung der Augenvorderflächenoptik (Hornhaut). D.h. auch die operative Korrektur der Kurzsichtigkeit führt nicht zu einem besserem Auge (eher umgekehrt, denn letztlich wird in sehr empfindliches Gewebe geschnitten oder gelasert!!!), sondern es wird lediglich die benötigte optische Korrektion niedrigere Stärken haben können.
Viele Grüsse
Myop
Ich bin 17 und mittlerweile bei einer Stärke von -6/-5.5dpt angekommen, während meine Mutter nur -2.5/-2 dpt hat, und mein Vater -3/-3dpt. Mein Bruder (15) ist dagegen überhaupt nicht fehlsichtig.
Irgendwie scheint der liebe Gott die Fehlsichtigkeit ziemlich komisch verteilt zu haben!
Wo ich schon mal am Schreiben bin Wie kann ds eigentlich sein, dass mein Bruder normal sieht, wo doch beide Eltern kurzsichtig sind??
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HALLO HALLO!?!?!?!?! ACHTUNG!!!!!
diese obigen Zeilen wurden NICHT von mir geschrieben. Da muss wohl irgendetwas durcheinandergeraten sein, zumal ich erst seit April 2004 - ...Panik, Panik Da war wieder jemand seiner Zeit voraus Freue mich schon auf deine Ankunft diesen April..Ralf, der jetzt tatsächlich glaubt, seine Mitmoderatorin sei eine ScharlataneuseP (Mensch, mach dir doch nicht immer so ´nen Kopf wegen der Einträge, keiner denkt sich was dabei, dass es falsch zugeordnete Postings gibt Warten auf den Forumsumbau ) editiert am 27.02. Anno Domini MMIV - im Forum bin. Dennoch wollte ich diesen Beitrag nicht löschen - irgendeiner Kerstin muss er ja wohl gehören...
Gruß
Kerstin
EDITIERT am 22.02.2004
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Hi Christa, hier meine Antwort.
1. Fehlsichtigkeit ist vererbbar. Das schreibst Du ja selbst. Es muß aber nicht jeden erwischen, Euch hat es eben.
2. Die Stärke der Fehlsichtigkeit kann nicht vorhergesagt werden. Dein Augenarzt/Optiker haben recht. Sicher sind höhere Werte wahrscheinlicher wenn bereits die Eltern hohe Werte haben, muß aber nicht sein. Bei Dir sehe ich in Zukunft keine extrem hohe Kurzsichtigkeit. Bei Deiner Schwester schon eher, da sie für ihr Alter doch schon ziemlich stark kurzsichtig ist. Muß aber trotzdem nicht so weit führen wie bei Euerer Mutter. Also, macht Euch da keine Sorgen. Beeinflussen kann man das ohnehin nicht. Und auch höhere Werte können ja heute mit Kontaktlinsen noch gut korrigiert werden wenn es mit Brille schon zu gewissen Beeinträchtigungen kommt.
3. Wenn Du die stärkere Brille Deiner Schwester trägst, wird aus Deiner Kurzsichtigkeit eine Weitsichtigkeit mit ca. +1,5/+2,0. Die kanns Du in Deinem Alter beim Sehen in die Ferne durch stärkere als normale Krümmung Deiner Augenlinsen problemlos ausgleichen (Akkomotation) und kannst deshalb weit sehr gut sehen. Diese zusätzliche Krümmung für die Ferne fehlt dann aber beim Nahsehen und es kann deshalb beim Lesen zu Schwierigkeiten kommen wie Du es ja selbst bemerkst. Im Notfall hast Du also Glück und kannst die Brille Deiner Schwester gut benutzen.
4. Wenn Deine Schwester Deine schwächere Brille trägt bleibt sie kurzsichtig. Zwar weniger mit ca. -1,5/-2,0. Aber bei Kurzsichtigkeit kann man auch mit Anstrengung nichts ausgleichen. Deine Schwester kann also mit Deiner Brille zwar sicher deutlich besser sehen als ohne aber nie völlig scharf. Im Notfall hilft ihr zwar Deine Brille aber viele weiter entfernte Dinge bleiben dennoch unscharf.
5. Wenn Ihr die viel zu starke Brille Euerer Mutter tragt, werdet Ihr weitsichtig. Du kommst auf ca. +10,75/+12,5, Deine Schwester auf +9,25/+10,5. Diese Weitsichtigkeit können die Augen auch in Eurem Alter nicht ausgleichen und deshalb könnt Ihr mit der Brille Eurer Mutter nichts anfangen.
Ich wünsche Euch für die Zukunft allzeit guten Durchblick.
Bernd
Eine schöne Medizin ist das, die Korrelationen und ungenaue Wahrscheinlichkeitsvermutungen aufstellt.
Warum sind den heute in Dtl. ca. 50% Fehlsichtig? Haben wir auf einmal alle so schlechte Gene und sind in wenigen Genarationen 100% Fehlsichtig?
Hallo,
ich denke schon, dass Kurzsichtigkeit vererbt wird aber sich dann unterschiedlich entwickelt. Wir sind vier Geschwister und alle, wie unsere Mutter, kurzsichtig. Ich bin jetzt 15 und habe links -8,75 und rechts -9,25 Dioptrien und damit meine Mutter schon überholt, die -8,5 und -8,0 Dioptrien hat. Die erste Brille hatte ich schon mit 4 Jahren bekommen.
Meine Schwester (12 Jahre) hat erst seit ihrer Einschulung eine Brille und jetzt die
Werte -3,25 und -2,75 Dioptrien. Die beiden Zwillingsbrüder (9 Jahre) haben auch schon ca. -5 Dioptrien und hatten auch mit 4 Jahren die erste Brille.
Meine Mutter hat ihre Kurzsichtigkeit von ihrem Vater geerbt der auch stark kurzsichtig ist.
Florian
Ich denke, Kurzsichtigkeit ist ganz sicher vererbbar. Meine Mutter hatte -9.00 Dioptrien, ich habe sie mittlerweile "überholt" und stehe zurzeit bei stolzen -11.00 Dioptrien!
Hallo,
ich bin in unserer Familie der erste Brillentraeger (-4). Zu Schulzeiten habe ich oft Hausaufgaben bei Taschenlampenlicht unter der Bettdecke gemacht, da ich sie tagsueber "vergessen" hatte. Ich vermute mal das als Auslöser.
M.
Ahja!!! Und warum bin ich dann mit meinen ca. -2,75 bei uns in der Familie der erste mit Kurzsichtigkeit? Klar gibt es Anlagen dazu, die vermuten lassen, dass Kurzsichtigkeit vererbbar ist. Es gibt ja nun mal die progressive Myopie und so etwas ist "vererbbar".
@moxi Daher kommt das nicht!
Bei sehr hohen Myopien greifen die Techniken der Laserchirurgie nicht mehr, da die Hornhaut bei diesem Eingriff sehr dünn würde und somit das nicht verantwortbar ist. Deswegen gibt es aber auch andere chirurgische Eingriffe, die helfen die Myopie zu lindern (ICL, VKL)
Hallo!
Will mich ja nicht in die Nesseln setzten, aber ich habe letzte Woche in der Schule eine Theorie für die "Schulmyopie" gehört.
Also Das Auge ist bei der Geburt viel zu kurz (ca 7mm kürzer)und hat einen sehr hohen Brechwert (25dpt mehr als das Normalauge).
Der Brechwert nimmt während des Wachstums ab auf ca. 43dpt innerhalb der ersten zwei Jahre, dafür wächst das Augen dann bis zur Pupertät auch bis auf ca. 24mm.
Dafür gibt es wohl einen Regelmechanismus, und zwar wird das Auge länger, wenn durch die Brechwertabnahme das Bild auf der Netzhaut unschärfer wird. Im Mittel kommt es so beim Erwachsenen zu einer ganz leichten Übersichtigkeit von ca. 0,5 dpt.
Wenn man jetzt aber als Kind sehr viel nah arbeitet, und man ständig akkommodiert, akkommodiert man nur soviel, dass man grad die Grenze des Tiefenschärfenbereichs erreicht um Energie einzusparen. Dadurch ist das Bild etwas unscharf auf der Netzhaut. Deswegen wird das Längenwachstum voran getrieben und man wird myop. Korrigiert man das, geht das von vorn los.
Ist ne Theorie und ich will damit nicht aufrufen, Kurzsichigkeiten im jungen Alter nicht zu korrigieren, damit wär ja auch nichts gewonnen.
Aber mich würd mal interessieren, was die anderen Fachleute dazu meinen.
Gruß
Jennifer
Hallo, Jenny
alles ist logisch, bis auf den Regelmechanismus. Ich bin sicher, daß alles natürlich abläuft, von der starken Hyperopie bei Säuglingen, bis zur Normalsichtigkeit, die bei +0,5 liegt,(Was wir aber schon seit 100 Jahren wissen) aber eben ohne einen Schärfe/Unschärfeimpuls an der Netzhaut.
Die Kinder, die von der o.a. Norm abweichen in Richtung zu geringer Hyperopie, beschäftigen sich nunmal viel lieber mit nahen Dingen als die Altersgenossen, die mit 2 Jahren noch +4 oder +5 haben.
Wie war das noch erst das Ei oder erst die Henne?
Gruß
Eberhard
Viele Grüße
Eberhard