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Bild des Benutzers Trunki
Verbunden: 29. März 2011 - 9:52
Winkelfehlsichtigkeit (und das erst mit 30)

Ich bin 30 Jahre alt und habe Augenprobleme.
Weder der Neurologe, noch verschiedene Augenärzte konnten mir bis jetzt erklären warum.
Immer wenn ich einen Augenarzt auf Winkelfehlsichtigkeit anspreche, dann grinsen diese nur verhalten und meinen,
dass das eine Erfindung der Optiker sei.

Da ich aber sonst kerngesund bin und trotzdem nahezu fast alle Symptome einer Winkelfehlsichtigkeit habe:

  • häufige Kopfschmerzen
  • Lichtempfindlichkeit
  • Wechsel zwischen Fern- und Nahsehen verzögert
  • Lesen erfordert Konzentration
  • Lese- und Schreibschwierigkeiten
  • kurzzeitige Doppelkonturen (Doppelbilder)
  • schnelle "Ermüdung" und Gefühl der Überbeanspruchung bereits nach wenigen Arbeitsstunden
  • Augenbrennen
  • Augenjucken

schreibe ich hier in dieses Forum.

Kann es sein, dass meine plötzlichen Probleme wirklich auf eine Winkelfehlsichtigkeit zurückzuführen sind
und diese sich erst nach 30 Jahren so richtig bemerkbar macht? Ich arbeite seit Jahren fast 10 Stunden täglich am PC.
Kann da ein Zusammenhang bestehen?

Hat irgendjemand ähnliche Erfahrungen und kann mir einen Rat oder auch Tipp geben?
Viele Grüße und danke,
Christian

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Christian,

 

nahezu 80% aller Menschen haben eine Winkelfehlsichtigkeit, es ist keine Erfindung de Augenoptiker, denn das gleiche nennen die Augenärzte latentes Schielen oder Heterophorie. Das Messverfahren entscheidet über die Benennung des Ergebnisses.

Viele von den 80% brauchen nie eine besondere Korrektur deswegen. Etwa 20% von diesen 80% bekommen irgendwann eine Schielkorrektur, einige in der Kindheit schon, andere erst mit ca, 30. Das passt also exakt zu Deiner Problematik.

Die PC-Arbeit hat die Schwierigkeiten verstärkt, aber nicht ausgelöst. Wende Dich an einen erfahrenen Augenoptiker, der sich Deiner Probleme annimmt. Eine Liste mit Namen findest Du unter www.ivbv.org ( diese Liste sagt nichts über die Qualität des Optikers aus) oder www.selbsthilfegruppe-winkelfehlsichtigkeit.de

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Trunki
Verbunden: 29. März 2011 - 9:52

Hallo Eberhard,

vielen Dank für Deine Antwort. Das hilft mir wirklich sehr weiter.

Weißt Du, irgendwann "verzweifelt" man, wenn man diese Probleme hat und "jeder" erzählt, dass man gesund ist!
Hast Du selbst auch Erfahrungen mit der Winkelfehlsichtigkeit?

Liebe Grüße,
Christian

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Christiian,

ja, ich selber bin winkelfehlsichtig, fing bei mir auch mit ca. 30 an, dass ich die Probleme spürte, und bin Augenoptikermeister, der viele Messungen macht bei Kindern und Erwachsenen.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Trunki
Verbunden: 29. März 2011 - 9:52

Hey Eberhard,

ist ja fein, dann sprech ich ja mit einem richtigen Experten. Du sitzt nicht zufällig in Nürnberg Wink

Kannst Du mir vielleicht mal Deine Symptome nennen?
Bei mir ist es sehr extrem beim Lesen - egal ob am Bildschirm oder auf Papier.
Dann sieht das so aus, als würde die Schrift sich "leicht verschieben", oder sogar flimmern.
Das ist bei mir auch so, wenn ich Nummernschilder anschaue oder Verkehrsschilder -
allgemein wenn ein hoher Kontrast herrscht.
Dann wechselt bei mir manchmal regelrecht scharfes und unscharfes Sehen
Sorry wenn ich Dich so "zutexte" aber endlich habe ich mal jemanden gefunden der mich versteht Smile
liebe Grüße
 

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Christian,

Nein, ich bin aus Velbert, zwischen Wuppertal, Essen und Düsseldorf

bei mir fing es damit an, dass ich etwas doppelt sah, wenn ich den Blick von Nah aus Weit stellte, nur sekundenlang.

Aber das iat ein Symptom, das Außenschieler häufig haben.

Alle anderen Symptome, die sein könnten, hast Du oben schon beschrieben, sie passen alle zu einer WF.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Mirii
Verbunden: 21. April 2010 - 20:00

Hallo Christian,

ich bin 35 und bei mir wurde erst mit 34 - also letztes Jahr - die WF diagnostiziert. Ich hatte zwar schon in den letzten Jahren immer häufiger mal Augenschmerzen und selten auch temporäre Doppelbilder nach langer Arbeit am PC (vor allem am Flachbildmonitor) - jedoch nahmen die Beschwerden dann recht plötzlich zu. Ich habe lange Zeit ebenfalls viel Unverständnis bei den Augenärzten geerntet ("Lassen Sie sich bloß nicht auf eine WF ein!") und bin zu Neurologen, Orthopäden usw. geschickt worden, bevor ich endlich bei einem Experten gelandet bin. Es wurden 37 Prismen-Dioptrien (Innenschielen) gemessen, was sehr hoch ist. Diese habe ich offenbar mein ganzes Leben lang ausgleichen können. Was ich damit sagen will, ist, dass es wohl normal ist, dass erst ab einem bestimmten Alter eine (angeborene) WF Beschwerden verursachen kann, wenn man sie nicht mehr kompensieren kann. Stress und PC-Arbeit spielen neben dem "Alter" (bist ja noch so jung) auch eine Rolle, sagte man mir. Seit meiner OP im letzten Herbst geht es mir schon 1000 x besser. Eine OP ist aber nur bei so hohen Werten wie bei mir erforderlich, ansonsten helfen Prismenbrillen oder einige Personen empfehlen Augenmuskeltraining.

Alles Gute also auf deinem Weg!

Miri

Bild des Benutzers Trunki
Verbunden: 29. März 2011 - 9:52

Hi Mirii,
ist total lieb, dass Du mir antwortest!

Sieht man denn bei dir "von außen", dass du schielst?
Bei mir fällt es quasi gar nicht auf und ich habe trotzdem Probleme.

Welche Symptome hattest Du denn genau?

Und bei was für einer Art Spezialisten warst Du denn?

Danke Dir für eine Antwort,
liebe Grüße,
Christian

Bild des Benutzers Mirii
Verbunden: 21. April 2010 - 20:00

Hallo, Christian

nein, die meisten haben es nicht gesehen, dass ich schielte. Denn das Schielen wurde ja die meiste Zeit auch kompensiert. Das Gehrin hat sozusagen Signale an die Augenmuskeln gegeben, das Schielen auszugleichen. Nur, wenn ich mal sehr müder war oder "ins Leere" geschaut hat, hat man gesehen, dass ich schiele. Dann hat die Kompensationsfähigkeit nachgelassen und ich bekam diesen "Silberblick".

DIe Haupt-Symptome, die bei mir im letzten Jahr einsetzten, waren starke Augenschmerzen nach der Büro-Arbeit und immer häufiger Doppelbilder, welche nach 2 Wochen gar nicht mehr weggingen. DIe erste Augenärztin sagte, es sein nur ein "latentes" Schielen, die zweite wollte auch nichts messen und in der Charité wurden nur 5 pdpt gemessen. Da sah man keinen Grund zur Sorge und man schickte mich immer wieder zum Neurologen. Später kamen auch Nackenschmerzen, Ohrenschmerzen  und Tinnitus dazu. (Ich gang also auch zum Orthopäden, Hausazt, Physiotherapeuten, ...)

Als ich dann später eine Prismenbrille zur Kompensation trug, konnten die Augen in die anstrengungsärmste Position gehen. Bei 33 pdpt in der Brille hat man dann schon ein deutliches Innenschielen gesehen, aber das war nur während der Vorbereitungszeit auf die OP. Ich habe hier irgendwo in meinem Thread "Akkomodationsspasmus, ..." auch Vorher-Nachher-Fotos drinnen Smile

Der Spezialist ist ein Augenarzt, der gleichzeitig auch Optiker ist und nach der MKH-Methode misst. Er operierte mir selbst das Auge. Experten in deiner Nähe bekommst du hier sicherlich von den Fachleuten benannt.

 

Gruß,

Miri

 

PS: Ich schaue hier nicht täglich rein, bei Bedarf PN schicken