: Ich habe da mal eine Frage. Ich war Gesten mit meinem Sohn beim Optometristen. Sofort nach der Messung ging der Oprometirst dazu über eine Brille auszusuchen. Ist das gängige Praxis?
Ich hätte mir viel lieber eine Verordnung gewünscht mit einem Besuch bei einem Optiker meiner Wahl. Da Kinder ja nicht immer sehr sorgfälitig mit der Brille umgehen und die Fahrten zum Opometristen weit sind.
Kann nicht jeder Optiker diese Brille korrekt anfertigen.
Soweit ich es verstanden habe ist Optometrie nur das Ausmessen.
Aber mit korrekten Maßen kann doch jeder Optiker dies Brille anfertigen.
Ja Niklas, ich denke auch das sollte jeder Optiker ebenfalls korrekt hinbekommen
Hallo Niklas,
es ist besser, wenn Messung und Fertigung in einer Hand bleiben. Gerade bei prismatischen Brillen kann nicht jeder Optiker wissen, wie gemessen wurde. Ausnahme: ein komplettes Refrationsprotokoll, in dem exakt steht, was gemessen wurde, wie die Zentrierung der Messbrille am Anfang der Messung und am Ende der Messung war, wo jedes einzelne Messglas in der Messbrille saß, nämlich z.B. augenseiteig 1. oder 2. Pos. oder außen 1.bis 3 Position. Der Abstand des hintersten Glases zum Auge ist ebenso zu vermerken.
Du siehst daran, dass es schon besser ist, alles aus einer Hand zu bekommen.
Viele Grüße
Eberhard
Je komplexer die Versorgung ist, desto besser ist man beraten, wenn alles aus einer Hand kommt! Denn ein Spezialist für Messen ist nur so Gut, wie die mit diesen Grunddaten angefertigte Versorgung, und da dürfte es allermeist Probleme geben, denn Versorger, die dies nicht messen, werden die fertige Brille auch nicht entsprechend im Prüfraum kontrollieren können, Sie werden weit grobere Fertigungstoleranzen akzeptieren und den Seherfolg unter Umständen zu einem Misserfolg führen. Das ist keinesfalls gespartes Geld, sondern dahinter steckt eine doppelte und dreifache Ausgabe, wenn nicht sogar der Weg zum Ziel aufgesteckt wird, weil sich kurz- oder mittelfristig kein Erfolg auf- und nachweisen lässt.
Wer mit dem Angebot an Fassungen des Kollegen nicht zufrieden ist (der allerdings i.d.R. auch Fassungsseitig auf entsprechend geeignete Materialien, Größenmaße, etc. getrimmt ist) wird die fremdausgesuchte Fassung schon zur Messung mitbringen. Dann könnte der Optikerkollege vor Ort den Kundendienst ja bezüglich Fassung hinterher übernehmen, allerdings wird aus Kostengründen, dieser Weg wohl kaum billiger sein, da für die Glasbearbeitung die vollen Kosten anfallen, ähnlich einer Wiederverglasung. Und hier arbeitet ein Spezialist ganz sicher weit aufwändiger und nicht so schnell und billig, wie ein Consumer-Optiker. Auch über die Risiken im Falle von Gewährleistungen sollte man sich lieber schon vorher Klarheit verschaffen, und nicht erst wenn ein Schaden (Lackfehler oder gar Schlimmeres, z.B. bei oder auch nach der Anfertigung) auftritt. Dann könnten auch die geschliffenen Brillenlinsen für die Katz sein, wenn kein gleiches Modell (Glasform) greifbar ist. Ich kann für Qualität und Alter von Fremdfassungen jedenfalls keine Haftung übernehmen, die nicht aus meinem Haus kommen. Ein heute leider nicht mehr zu vernachlässigendes Thema.
Wer z.B. bei einem Spezialisten anheuert, um Sehproblematiken bei sich oder seinen Kindern abzubauen und zu beheben, braucht nicht nur für die Messung einen verlässlichen Partner, Fertigung und Kontrollen müssen eingeplant und auch aufgesucht werden, nur dann wird ein tragfähiges Konzept daraus.
Übrigens, mit diesem Nachteil lebt jeder Spezialist, der über keine eigene Werkstatt verfügt. Dem kommt mancher Mist vor Augen und er ringt nicht selten um das Wohlergehen seiner Klienten/Patienten, wie ein Don Quichotte. Ich weiß um solche Klagen.
Optometrie ist zumindest im deutschsprachigen Raum keinesfalls nur die Augenmessung, sondern ein gleichwertiger Dreiklang von "messen, fertigen und anpassen". Und erst das Ergebnis vor Augen entscheidet über Effektivität und Nutzen.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)