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Bild des Benutzers Silvia
Verbunden: 23. April 2009 - 18:09
Winkelfehlsichtigkeit

Hallo,

ich trage seit fast 8 Jahren eine Prisemenbrille und bin momentan wieder so verzweifelt wie am Anfang.

Angefangen hat alles so:
mit 27 Jahren litt ich unter großen Schwindelgefühl, konnte nur noch in den vordersten Reihen in den Hörsählen sehen und ging endlich auf Drängen meiner Freunde mal zum Augenartzt. Ich erhielt auch promt eine Brille und freute mich sehr. Die Freude hielt jedoch nicht lange an, denn ich sah nicht nur gut, sondern ich auch etwas doppelt uzw. den Brillenbügel auf meiner Nase. Er erschien vor meinem linken Auge dicht neben der Nase. Zudem wunderte ich mich sehr, dass ich immer nur das Gefühl hatte auf dem linken Auge zu sehen. Und da weiss ich nun bis heute nicht, ob das normal ist. Ich war also der Verzweiflung Nahe, machte wieder einen Termin bei meinem Augenarzt und erhielt eine Prismenbrille nach H.-J. Haase. Ich sah den Bügel nicht mehr doppelt, aber das Gefühl mit dem einseitigen Sehen ließ nur wenig nach. In regelmäßigen Abständen ließ ich meine Sehschärfe und Prismenbrille überprüfen. Aus dem schlechten Gewissen zu vor so gut wie nie beim Augenartz gewesen zu sein und in der Hoffnung das unausgeglichene Sehgefühl ausgleichen zu können. Diese Hoffnung erfüllte sich nur einmal uzw. nur für 14 Tagen, dann wars schon wieder vorbei. Die Sehschärfe blieb konstant bei -1,0 auf beiden Seiten, die Prismen wuchsen bis auf 4,75 auf beiden Seiten. Ich sah nichts doppelt und hatte glücklicherweise nie Kopfschmerzen, die man ernsthaft auf Augenprobleme zurückführen könnte. Das "Augengefühl" war zwar nicht ausgeglichen, aber sonst gab es keine Probleme. Allerdings hatte ich manchmal nach neuen Gläsern extreme Spielgelprobleme. Hat damit jemand Erfahrung? Ich kann mein Gesichtsrand im Glas erkennen, der Brillenbügel spiegelt sich... Ist das normal?

Nun wurde ich vor einigen Wochen übermütig und meinte mir doch mal ein neues Gestell anschaffen zu müssen...ein Grund war allerdings auch, dass meine Brille schon sehr schwer wird und ließ natürlich auch noch mal alles messen, soll ja möglichst alles perfekt werden. Momentan, sehe ich mich aber fast wieder am Anfang.... Aufgrund eines Umzuges bin ich zu einem Augenarzt im Bereich Optometrie gegangnen und habe alles überprüfen lassen.. Er maß auf dem linken Auge -1,5 Dioptrin und auf dem rechten Prismen von 4,77. Alles andere blieb wie es war. Das erste Aufsetzten der Brille ist immer schlimm, weil ich dann schon weiss ob sie passt oder nicht. Ich hatte nur beim erstem mal, als ich Prismen bekam Umstellungsprobleme und die waren auch nicht groß und nur von kurzer Dauer. Aber jetzt sehe ich den Bügel über der Nase wieder!! Diesmal im linken oberen Ende des linken Glases. Und die Sehschärfe auf dem linken Auge ist schwächer geworden, leichtes stechen im rechten Auge und große Unsicherheit auf der Straße. Nach einer Woche hatte sich nichts gebessert und ich vereinbarte einen Überprüfungstermin bei meinem Arzt, der allerdings erst 5 Wochen später sein würde. Da ich mich immer noch so unsicher fühlte und ich ja mit der alten Brille gut sehen konnte, kam ich auf die Idee sie mal wieder aufzusetzten....Sehen konnte ich anfangs auch besser, aber jetzt bekomme ich auf dem rechten Auge erst so richtig Probleme, richtig dolles stechen. Auf dem linken Auge ist alles ok, aber rechts wie gesagt... Kann sich denn der Muskel nach einer Woche so ausdehen, dass ich nun Probleme bekomme, wo ich vorher keine hatte?? Das gibt mir irgendwie zu denken.....und ich bekomme meine Zweifel an der Prismenbrille. Habe ICH sie vielleicht zu leichtfertig bekommen?? Wobei der Bügel auf dem linken Glas auch damals kaum erträglich war... Ich war zwischenzeitlich mal bei einer anderen Augenärtzin, die mir strikt von der Prismenbrille abgeraten hat, dort sollte ich auf ein "Bienchen" gucken (eine Figur auf einem Holzstab) um das Zusammenführen der beiden Bilder zu trenieren. Das Bienchen war aber so dick, dass ich es gar nicht doppelt sah...Wären damals vielleicht Kontaktlinsen die bessere Variante gewesen? (Wobei ich vielleicht zuwenig Augenflüssigkeit habe).

Glücklicherweise habe ich den Termin bei meinem Augenarzt vorverlegen können, muss aber immer noch fast 2 Wochen warten, inden ich nicht weiss, welche von beiden Brillen ich tragen soll. Die alte Brille auf der es dem linken Auge gut geht und rechten seit neustem schlecht oder die neue, wo es zumindest dem linken Augen etwas besser geht. ....

Nach den letzten Wochen glaube ich kaum, dass man eine Prismenbrille wieder leicht absetzten kann (Prismenunterschiede auf dem linken Auge 4,75 zu 4,77). Ich denke auch, dass ich die Prismen nicht mehr so häufig wie bis jetzt überprüfen lassen werde, sondern nur noch wenn ich wirklich mal Schmerzen haben sollte.

Kann mir jemand sagen, ob es bei meiner jetzigen Prismenstärke eine Alternative zu einer Prismenbirlle (abgesehen von einer Operation und ausgenommen der Bienchentherapie, die wohl sehr schmerzhaft sein dürfte) gibt?

Bild des Benutzers Roman
Verbunden: 11. August 2004 - 0:00

Hallo Silvia,

also das ganze liest sich etwas verworren. Aber ich versuche mich mal mit einer Antwort.

Das man bei einer Brille in gewissem Maße das Gestell wahrnimmt ist eigentlich normal. Es sollte aber nach kurzer Zeit so sein, das man das gut ignorieren kann und damit quasi nicht mehr wahrnimmt. Das Du verstärkt auf dem linken Auge die Fassung wahrnimmst kann denke ich vielleicht mit einer unterschiedlichen Sehleistung zwischen dem rechten und linken Auge zu tun haben. Interessant wäre also zu wissen wie Dein "Visus" auf beiden Augen ist. Denn ist durch die Fehlstellung Deiner Augen und 27 Jahre ohne Korrektion vielleicht Dein rechtes Auge deutlich schlechter als Dein linkes Auge könnte das zumindest eine Erklärung für die vermehrte Wahrnehmung des linken Fassungsbereiches sein.

Momentan würde ich die alte Brille wieder tragen. Aber insgesamt ist das schwer aus der Ferne zu beantworten.

LG,
Roman

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Silvia,

es kann auch sein, dass durch die Prismen Binokularsehen angesprungen ist, das rechte Auge also mehr am Sehgeschehen teilnehmen möchte. Im Prinzip optimal, es gibt aber auch Fallgestaltungen bei Schielem, da sollte man dem Schieler lieber sein alternierendes Sehen lassen - das Hirn weiß schon, warum es die Augen auf abwechselnd bzw. einäugig dominant geschaltet hat: um eben solche Beschwerden bis hin zu Doppelbildern zu vermeiden.

Aus der Ferne lässt sich hierzu aber wenig sagen, dazu fehlen, wie Roman schon schrieb, genauere Angaben zum Visus, mit Korrektion, ohne Korrektion, jeweils pro Auge und jeweils beidäugig...etc.

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Silvia
Verbunden: 23. April 2009 - 18:09

Tja, die Sehschärfe lag bis jetzt fast immer identisch auf beiden Seiten bei -1,0. Jetzt hat der Arzt auf dem linken -1,5 gemessen und ich merke eher eine Verschlechterung als eine Verbesserung, was ich ja noch einmel überprüfen lassen werde. Auch die Prismen sind auf beiden Seiten fast identisch.

Grüße Silvia

Bild des Benutzers Roman
Verbunden: 11. August 2004 - 0:00

Hallo Silvia,

Du musst differenzieren: Sehschärfe ist nicht gleich Glasstärke. Deine Glasstärke beträgt laut neuester Arztmessung -1,5 dpt, dies besagt aber nichts über die Sehschärfe, sprich das Auflösungsvermögen Deines Auges aus. Die Sehschärfe, in Fachkreisen 'Visus' genannt, ist ein Hinweis dafür wie gut Dein Auge Dinge auflösen kann. Es kann z.B. nämlich auch sein, das ein Auge welches eine Glasstärke von -3,0 dpt braucht dann eine hundertprozentige Sehschärfe besitzt als das andere Auge welches nur -2,00 dpt als Glas braucht,aber nur 80 oder 90% Sehschärfe besitzt.

Liebe Grüße,
Roman

Bild des Benutzers Silvia
Verbunden: 23. April 2009 - 18:09

Hallo Roman,

laut Arzt soll ich sogar eine Sehfähigkeit von 140% haben. Ich kann aber mit der alten Brille schärfer sehen. Ich bezweifel praktisch, dass die Messwerte stimmen. Ich habe momentan die neue Brille auf und kann jetzt rechts schärfer sehen als links und das ist bei der alten Brille nicht so. Was mir auch Probleme macht, ist das die "Korrektur" der Winkelfehlsichtigkeit auf dem rechten Auge dazugeführt hat, dass ich nun die alte nicht mehr ohne starke Schmerzen tragen kann.

Ich werde versuchen den Termin noch einmal vorzuverlegen. Ich hoffe nur, dass ich am Ende wieder schmerzfrei sehen kann.

Grüße Silvia

Bild des Benutzers Silvia
Verbunden: 23. April 2009 - 18:09

Hallo,

also heute war ich nun beim Arzt/Optiker (er macht beides). Er hat die Brille überprüft und überhaupt erstmal angepasst. Er vermutet die Ursache im schiefen Sitz. Das hat auch ein wenig geholfen, aber nicht lange. Ich habe wieder entsetzliches Stechen im rechten Auge. Beim Kauen auf der rechten Seite habe ich sogar Schmerzen im rechten Auge....Ich habe jetzt mal die Werte und eine Vermutung woran es liegt.

Auf dem rechten Auge wurde erstmals eine Korrektur nach oben vorgenommen. (r: Basis 6, links Basis 183). Meine Befürchtung ist nun die, dass dort etwas überkorrigiert wurde und sich der Muskel bereits etwas angepasst bzw. ausgeleiert hat. Das könnte der Grund dafür sein, dass ich auch mit der alten Brille die entsetzlichen Schmerzen habe.

Ich habe jetzt so dolle Schmerzen, dass ich mir schon ein Wattepad aufs rechte Auge geklebt habe, in der Hoffnung, dass sich das Auge beruhigt. Ich werde mich also Mo wieder bei dem Arzt melden....

Grüße Silvia

Bild des Benutzers Silvia
Verbunden: 23. April 2009 - 18:09

Hallo,
Vielleicht kann mir doch noch mal jemand versuchen zu helfen.
hier nocheinmal meine Werte:
alte Brille:
R: Sph -1,0, Cyl -0,25, Achse 180, Pr 4,75, Basis in
L: -1,0, -0,25, 180, 4,75 Basis in

neue Brille:
r: -1,0, -0,50, 0 (soll 180 entsprechen), 4,77, 6
l: -1,50, -0,25, 0, 4,75, 183

So zwischenzeitlich habe ich in der Uniklinik schmerzstillende Tropfen bekommen. Heute konnte ich immerhin schon fast einen halben Tag wieder mit der alten Brille gucken. Aber so wirklich weiter weiss ich trotzdem nicht.

Es hat sich nun herausgestellt, dass in der Praxis für Augenoptik und Optometrie Optiker arbeiten und nicht Ärzte.
Und ich weiss in München und Umgebung keinen Arzt, der mich behandeln könnte....Hier stellt sich mir die Frage inwieweit die Methode nach H.-J. Haase von einer anderen (üblichen) Methode abweicht. Kann ich einfach zu einem Augenartzt mit Sehschule gehen?

Ich fürchte es kann noch lange dauern, bis ich wieder lange Zeit schmerzfrei sehen kann...

Morgen wird in der UNI klink geprüft, ob ich neurologisch behandelt werden muss..... und das alles für eine Brille...

Mir ist nun von einem Augenarzt geraten worden, die alte Brille zutragen, was ich auch mache.

Grüße Silvia

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Sylvia,

die neurologische Abklärung ist schon wichtig...

...ansonsten habe ich die Vermutung dass Du (Basis innen schriebst Du?!) schon immer evtl. intermittierender Außenschieler warst. Durch die Prismen kann Stereosehen angeregt worden sein, was Deine Augen so nicht tolerieren - bzw. Dein Gehirn toleriert das nicht. Du musst abklären lassen, ob Schielen oder WF vorliegt, außerdem muss die Korrespondenz geprüft werden. Ich habe ja weiter oben schon erwähnt, dass es Fälle gibt, denen man lieber ihr alternierendes Sehen lassen sollte, weil sich die beiden Korrespondenzzentren "nicht vertragen".

Es kann natrülich auch ganz was anderes zugrunde liegen - daher finde ich die neurologische Beurteilung sehr wichtig!

Ich drück Dir die Daumen!

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!