Hallo Fachleute,
eine Bekannte (AO) sagte mir, dass sie bei Weitsichtigkeit immer unter dem ermittelten Wert bleibt, also den Kunden eine etwas unterkorrigierte Brille verpasst.
Ist das gängige Praxis?
Wenn ja, warum?
Wieviel dpt. (0,25 0,50 0,75 ??) wird dabei unterkorrigiert, sicher abhängig von der Stärke?
Danke und schönes WE
stefan
4. April 2003 - 14:32
#1
Weitsichtigkeit - Unterkorrektur
Hallo,
also das höre ich ja jetzt das erste Mal.
Praxis sollte es sein, eine vollkorrigierende Brille zu geben. Wobei immer das schwächste Minusglas mit dem besten Visus gegeben wird und das stärkste Plusglas mit dem besten Visus.
Einfach, damit der Kunde sein Akkommodationsgebiet (Bereich des scharfen Sehens) ganz nutzen kann und nicht schon in die Ferne akkommodieren muss.
Jeder findet für sich vielleicht eine Variante, wie er am besten refraktionieren kann, das ist dann aber auch alles. Soll heissen vielleicht neigt Deine Bekannte ja auch dazu Hyperope überzukorrigieren und gibt deshalb etwas weniger...
Gruss
Lucccy
hallo lucccy,
danke für die antwort.
so wie ich es verstand, misst sie den korrekten wert (vollkorrektur), die rezeptionierten gläser bleiben aber im wert kleiner, "damit sich die augen auch ein bischen anstrengen, akkomodieren (akkommodieren?)ist arbeit, das ist ein muskel, wenn du den nicht trainierst, schlafft er auch immer mehr ab" - so ihre worte.
salute
stefan
Hallo Stefan!
Wie ich mitbekommen habe, hast Du eine Addition von 1,5 dpt. Wahrscheinlich bezieht sich die Bemerkung der AO-Kollegin auf die Nähe.
In der Ferne würde diese Methode ansonsten den Grundsätzen des Augenprüfens widersprechen, wie auch Lucccy bereits darlegte.
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Beste Grüße von Mutti
Guten Morgen,
Das mit der Unterkorrektur ist so ein heiss Diskutiertes Thema, die einen sag(t)en Ja die anderen Nein.
Ich hab da einen kuzen aber aussagekrätigen Artikel aus der "Vision Research" über eine Studie zu dem Thema
London - Laut einer aktuellen Studie der Anglia Polytechnic University in Cambridge ist die Idee, Kurzsichtigkeit bei Kindern mit zu schwachen Brillengläsern zu korrigieren, falsch. Es ist eine weitverbreitete Praxis, zu schwache Gläser gegen die Augenkrankheit einzusetzen. Eine Studie in Kooperation mit der National University in Kuala Lumpur mit 94 Kindern wurde jetzt aber nach zwei Jahren abgebrochen, da die Unterkorrektur die Sehkraft verschlechterte. Ursprünglich war die Studie für drei Jahre anberaumt, berichtet New Scientist . Über das Alter der Kinder und die Stärke der Fehlsichtigkeit ist allerdings nichts bekannt.
Quelle www.Elternforum.at
Grüsse
Kai
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Es gibt keine Lösung, weil es kein Problem gibt ! Marcel Duchamp
Guten Morgen, Op Tigger,
in diesem Thema geht es um die Übersichtigkeit oder Altersweitsichtigkeit (das kam noch nicht richtig durch) und nicht, wie in der englischen Studie, um Kurzsichtigkeit.
Mutti hat schon richtig geschrieben, das die Fernunterkorrektur gegen alle Kunst ist. Binokulare Vollkorrektur sollte das Maß aller Dinge sein, und das bedeutet, absolut beste Sehschärfe im Unendlichen. Sollte die Nähe gemeint sein, hoffe ich, daß alle Kollegen so korrigieren, das der hauptsächlich genutzte Arbeitsabstand eingehalten werden kann. Alles andere, auch die Aussage, die Augen sollten sich ruhig noch ein bischen anstrengen, ist Humbug.
Viele Grüße
Eberhard Luckas
Viele Grüße
Eberhard
Hallo,
die Aussagen bezogen sich eindeutig auf die Weitsichtigkeit, nicht auf die Alterssichtigkeit.
Danke für Eure Antworten.
Vielleicht bezogen sich Ihre Aussagen auf jugendliche Weitsichtige, bei denen ja das Akkommodieren noch keine Probleme mit sich bringt.
Danke
stefan
Guten Tag Stefan!
Auch da gelten die besagten Grundsätze der Vollkorrektion. (siehe auch "Kurzsichtigkeit und Zylinder" den Beitrag von Mutti zum Thema Vollkorrektion vom 20.2.2003)
Das jüngere, weitsichtige Leute eine Unterkorrektion eher ausgleichen können, als ältere Weitsichtige, heißt noch lange nicht, daß es dabei ohne Probleme abgehen muß.
Wir Augenoptiker streben ein komfortables Sehen des Kunden an. Wenn er seine Reserven mit mobilisieren muß, kann es zu Schielen und anderen unschönen Effekten kommen. Vielleicht nicht immer und nicht bei jedem. Besonders aber bei Müdigkeit, längerer Anstrengung beim Nahsehen oder auch bei (normalem) Alhoholgenuß.
An einen therapeutischen Effekt glaube ich nicht. Und ich denke unbedingt, daß es eine Glaubensfrage ist. Bewiesen ist das wohl bisher auch nicht.
Die Fans der Lochbrillen denken da ja anders drüber....
(Siehe auch Mutti am 21.September 2002 zum Thema "Sehtraining")
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Beste Grüße von Mutti
Hallo Stefan,
bin selber leicht übersichtig (weitsichtig). Offiziell links mit +1,0, rechts nur mit 0,5.(Jetzt, mit Prismengäsern nur noch li 0,5 und re. Planglas)
In der Messbrille war alles ok, aber im realen Leben vertrage ich die Vollkorrektur links aber nicht. Blieb li. immer unterkorrigiert bei + 0,75. Kann bei mir aber auch daran liegen, dass der Unterschied vom linken zum rechten Auge mit 0,5 Dpt.in der Sehstärke zu "groß" ist, und ich nur den Unterschied von 0,25 toleriere. Im zweiten Anlauf sind jetzt auch nur noch 0,25 Unterschied in der Prismenbrille
Meine ebenfalls übersichtigen Kinder waren auch immer unterkorrigiert. Argumentation der Augenärztin ein Kleinkind kann locker bis zu + 3,0 Dpt. durch Muskelanspannung ausgleichen. die Brillen gab es nur wegen des Schielens und es wurden immer 0,5 - 0,75 weniger in die Gläser gepackt, als gemessen. Allerdings hat meine Tochter vom einen zum anderen Auge 0,75 Dpt.Unterschied und meckert nicht deswegen. Vielleicht sind Kinder da ja anpassungfähiger oder aber sie wissen erst gar nicht, was optimales Sehen ist....und können sich dazu als Kleinkind eh nicht äußern? Ich weiß es nicht.
So viel von mir als Brillenträgerin.
Gruß
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Danke Kerstin für Deine Erfahrungen.
Hallo Mutti,
danke für Deine nochmalige Zu-Wort-Meldung, die ja doch die Summe der vertretenen Meinungen der AO-Profis sein dürfte.
Dass mit der Lochbrille ist eigentlich gar nicht so eine Idee von schlechten Eltern, schließlich entspricht dem Fotoobjektiv bei Blende 22, mit extrem hoher Tiefenschärfe!
Die Eskimos nutzten eine solch eine Art Schlitzbrille zum Schutz vor der Sonnen- und Schneereflexionshelligkeit. Ob der unverhältnismäßig hohe Anteil der kurzsichtigen Inuit damit und mit dem Augenzukneifen zu tun hat? Wäre wieder ein extra Thema...
Deine Ausführungen bei Thema "Filialisten" beeindruckten mich - gibt es von Euch eine Internetsite oder sonstige Kontaktmöglichkeit?
Alles Gute
stefan
Hallo Mutti nochmal,
Dein Beitrag "Sehtraining" war meinerseits nach Datum nicht auffindbar - hilfst Du bitte mit näheren Spezifikationen?
Danke
stefan
Hallo, Stefan!
Thema "Sehtraining"
Training
unregistriert erstellt am 02. September 2002 um 0929 Uhr
Muttis Antwort erstellt am 21. September 2002 um 1305 Uhr
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Beste Grüße von Mutti
Hallo Mutti,
bin zwar blöd doch hoffentlich nicht saublöd.
Mit der Maske "Suchen" finde ich weder das Thema "Sehtraining", noch den Nutzer "unregistriert" noch unter Deinen Beiträgen das von Dir angegebene Datum.
Gute Nacht für heute wünscht
stefan
Beitrag von Mutti vom 21. September im Forum "Sonstige Themen" Erfahrungen mit Sehtraining.
Vielleicht ist es das?
Suchen kann man auch, indem man ins Profil der gewünschten Person geht, dann erscheint oben eine Zeile Suche alle Beiträge dieses Benutzers - oder so ähnlich..
Viel Glück und gute Nacht
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Hallo, Stefan!
Nimm diesen Link!
http://www.optometry-online.com/foren/forum/Forum1/HTML/000108.html
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Beste Grüße von Mutti