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Bild des Benutzers floppydrop
Verbunden: 26. Juli 2009 - 16:44
Unterschiedliche Prismenwerte für Ferne und Nähe?

Ich bin 36 Jahre alt, trage schon seit vielen Jahren Prismenbrillen, habe aber auch immer wieder Probleme damit, vor allem mit dem Nahsehen.
Bisher hatte ich folgende Brillenwerte:
R -6,75 Pris 1,5 Bas 90
L -4,75 cyl -0,5 Pris 1,5 Bas 270

Ein seitliches Prisma wurde in der Ferne nicht für nötig gehalten, da waren sich Augenarzt (Abdecktest) und Optiker (MHK) einig. (Das Kreuz stand im Polatest stets in der Mitte, die Uhr stets auf halb 12?). Eine Augenärztin wollte mir eine Nahbrille verordnen mit drei seitlichen Prismen, die das Lesen unterstützen sollten. Beruflich muss der Wechsel von nah nach fern aber reibungslos klappen, da kann ich nicht dauernd zwischen zwei Brillen hin und her wechseln. (Meine Akkomodationsfähigkeit ist ok).
Nachdem ich immer wieder beim Lesen Probleme hatte (Müdigkeit, Augenschmerzen, Augentränen, manchmal Doppelbilder) habe ich einen anderen Optiker ausfindig gemacht, der auch mehr Erfahrung mit Prismenbrillen hat. Er war der erste, der auch in der Nähe den Polatest gemacht hat.
In der Ferne hat auch er keine seitlichen Prismen gefunden, sondern nur die Höhenabweichung.
In der Nähe waren es wohl sechs Seitenprismen. Allerdings konnte er mir die nicht geben, da der senkrechte Balken in der Ferne beim Polatest nicht mehr in der Mitte war. So hat er mir nun 4 seitliche Prismen in die Brille eingebaut, damit es mit der Ferne keine Probleme gibt. (Der senkrechte Balken beim Kreuztest war in der Nähe etwas zu weit links, in der Ferne in der Mitte, vielleicht eine winzige Idee nach rechts --> der Balken war etwas unruhig).
Die neue Brille hat nun folgende Werte laut Brillenpass:
R -7,25 Pr 2,55 B 40 O 60 PD 31,4 HSA 12,7
L -4,5 cyl -0,75 A 5 Pr 2,11 B 199 O 70 PD 34,7 HSA 12,7

Seit vier Tagen trage ich nun die Gläser. Beim ersten Tragen hatte ich ganz kurz ein kleines Doppelbild in der Ferne, was aber sofort weg war. Das Sehen in der Nähe war von Anfang an toll. Das Lesen fällt mir leichter. Auch das Sehen in der Ferne war gut. Ich habe nun viel stärkere Farbkontraste und auch der Wechsel von der Nähe zur Ferne und umgekehrt ist viel besser.
Leider habe ich seit zwei Tagen sehr starke Schmerzen an den Schläfen und im Nacken. Ich bin mir relativ sicher, dass dies von der Brille kommt. (Nach dem Aufwachen bin ich beschwerdefrei. Kurz nach Aufsetzen der Brille fangen die Spannungen an. )
Jetzt hoffe ich, dass dies nur Eingewöhnungsprobleme sind und vielleicht mit der Zeit von selbst wieder verschwinden. (Auch mit früheren Prismenbrillen hatte ich anfangs immer Probleme bei der Eingewöhnung!). Oder kann es sein, dass es mit einer Brille für die Nähe und die Ferne einfach nicht geht? Der Optiker meint, dass die Werte nach längerem Tragen der Brille sich eventuell angleichen werden. Ich denke, dass ich da jetzt einfach die Eingewöhnungsphase überstehen muss und hoffe, dass ich die Verspannungen wieder loswerde. Ich habe aber auch schon gelesen, dass bei einer richtig angepassten Brille von Anfang an ein beschwerdefreies Sehen möglich sein muss. Was stimmt denn nun? Hat jemand ein ähnliches Problem?
Für Tipps und Erfahrungen bin ich sehr dankbar.
Floppydrop

Bild des Benutzers Burkhard Schlinkmann
Verbunden: 7. November 2000 - 0:00

Hallo Floppydrop,

die beste beidaeugige Messkorrektion wuerde wohl bei dir unter Kontaktlinsen stattfinden. Die stoerenden prismatischen Nebenwirkungen der Messgläser fallen dabei weg. Beim Blick in die Nähe 10 mm unterhalb des Opt. Mittelpunktes ergibt sich eine prismatische Hoehendifferenz von etwa 2,0 pdpt. Bei 15mm 3,0 pdpt.
D.h. beim Blick in die Naehe erfaehrst du bei 15 mm Blicksenkung rechts eine Nebenwirkung von 3,0 pdpt B270, die durch eine Korrektion von 3,0 pdpt B90 wieder ausgeglichen wird. (Bei -6,75+-4,75 dpt)
Eine Kombikorrektion(KL+Brille) waere keine schlechte Idee. Vllt reichen Kl schon aus, um deine Beschwerden zu lindern, denn da sind die prismatischen Nebenwirkungen gleich Null. Sprech mal mit deinem Augenoptiker.

Gruss Burkhard Schlinkmann