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Bild des Benutzers Andre1983
Verbunden: 24. Dezember 2004 - 0:00
Tarsorrhaphie bei unheilbaren Doppelbildern möglich?

Grüße,

ich habe als kleines Kind geschielt und habe seitdem auch fürchterliche Doppelbilder, die nicht mehr zu tolerieren sind bzw. es auch nie waren. Mein Problem ist, dass die Doppelbilder mit Prismen nicht auszugleichen sind. Mein Gehirn stellt immer wieder den "falschen" Winkel nach und die Doppelbilder verschwinden nie, völlig gleich welche Primsen man versucht.
Ich war nun schon bei drei verschiedenen Unikliniken (Heidelberg, Homburg und Gießen) und alle sagen, dass man gegen die Doppelbilder nichts mehr machen kann, außer bei Bedarf eben ein Auge auszuschalten. Das habe ich nun auch mit Hilfe einer Okkulusionslinse probiert, aber das ist auch keine wirkliche Alternative, weil ich die Linse weder lange genug tragen kann, noch das Auge wirlkich zu 100% ausgeschaltet ist.
Ich trage nun meistens eine Augenklappe und ich sehe mit nur einem Auge weit entspannter und besser. Der Tausch keine Doppelbilder mehr, dafür ein kleineres Gesichtsgeld lohnt sich für mich absolut. Das Problem ist nur, dass ich diesen Zustand gerne permanent hätte, da ich die Augenklappe ja auch nicht immer tragen kann. Ich will mich IMMER, zu jeder Zeit des Lebens (Schwimmen, Sport etc.) an das Sehen mit einem Auge gewöhnen.
Dass man ein Auge natürlich am besten damit ausschalten kann, indem man es über die Augenlider tut, ist wohl bekannt. Das ist schließlich bei allen Menschen während dem Schlafen so.
Ich habe nun gelesen, dass es die Möglichkeit einer Tarsorrhaphie (Vernähung von Ober- und Unterlid) gibt. Dies wird z.B. bei Hornhautverletzungen oder auch bei Lähmungen des Ringmuskels am Auge gemacht, weil dann kein Lidschluss mehr möglich ist. Die Tarsorrhaphie ist sowohl teilweise bis hin zu völliger Vernähung möglich (es wird nur die kleine Stelle zum Tränenkanal offen gelassen). Außerdem ist sie zeitweilig oder durchaus auch permanent zu machen z.B. bei der angesprochenen Lähmung des Ringmuskels. Die Tarsorrhaphie lässt sich auch zu jeder Zeit wieder rückgängig machen, indem einfach die Fäden wieder gezogen werden. Somit hätte man immer noch das zweite Auge in Reserve, falls dem anderen Auge etwas passiert.
Was die Komplikationen der OP angeht, gibt es höchstens eine Schwellung der Lider direkt nach der OP.

Im Prinzip wäre es genau das, was ich derzeit bräuchte. Das Problem dabei ist, dass Doppelbilder eben nicht die passende Indikation dafür sind. Die Augenärzte sagen im Regelfall einfach, dass das Auge organisch betrachtet gesund ist - was ja auch zutrifft - nur löst das mein Doppelbildproblem nicht.

1) Hat hierzu jemand Erfahrungen?
2) Wo könnte ich mir so eine OP machen lassen? Schonheitchirurgie? (Der Eingriff ist anscheinend relativ einfach und kann bei lokaler Betäubung durchgeführt werden, aber ich will natürlich einen erfahrenen Operateur)
3) Da Doppelbilder nicht die normale Indikation dafür sind, muss man diesen Eingriff dann wohl selbst bezahlen. Kann jemand etwas zu den Kosten sagen?

Ich bin mal gespannt, ob sich hierzu Antworten finden lassen, da es eben nicht der normale "Gang" wäre, aber unkorregierbare Doppelbilder eben auch alles andere als normal und häufig sind. Für mich, der die Doppelbilder unter allen Umständen dauerhaft los werden will/muss, hört sich dies nach einer sehr interessanten Möglichkeit an. Ästhetisch wäre es für mich auch kein Problem, da ein geschlossenes Auge meiner Meinung nach weit unauffälliger ist, als eine massive Schielstellung. Außerdem trage ich sowieso schon oft genug eine Augenklappe und gehe somit als Pirat durch.
Ich würde mich über Antworten freuen.

Mfg

Bild des Benutzers Georg Scheuerer
Verbunden: 16. Januar 2003 - 0:00

Hallo Andre,

leider kann ich die folgenden Fragen nicht beantworten. Hoffentlich meldet sich noch ein Betroffener bzw. jemand der einen Tipp hat.

Blöd das die Kl nicht vertäglich sind - ich nehme Stark an alles andere wurde schon probiert (wie z.B. starkes Nebeln eines Auge, starke Prismen um die Doppelbilder weit auseinander zu legen um die Suppression zu erleichtern, etc.)

viel Erfolg und alles gute
Georg Scheuerer

Bild des Benutzers alex
Verbunden: 4. März 2009 - 19:56

Hallo Andre,

habe das gleiche Problem wie du und trage seit fast zwei Jahren eine Okklusionslinse auf dem linken Auge. Zum Glück vertrage ich die Linse sehr gut.
Da das Auge mit der Linse nicht zu 100 % ausgeschaltet ist, schaltet mein Gehirn leider immer wieder auf "sehen mit dem linken Auge" und ich stehe dann fast im dunkeln bzw. sehe oft einen schwarzen Fleck. Das ist dann dass Doppelbild, welches vom linken Auge kommt.
Ich suche jetzt auch nach einer Alternative um das Auge ganz auszuschalten und habe nächste Woche einen Termin in der Uniaugenklinik in Göttingen. Das was du vorhast ist für mich keine Alternative ( optischer Eindruck ). Würde mich jedoch freuen wenn du mal antwortest und mir berichtest, wie es bei dir weitergegangen ist.
Liebe Grüße
Alex

Bild des Benutzers Andre1983
Verbunden: 24. Dezember 2004 - 0:00

Grüße,

ich war nun in der Augenuniklinik in Dresden und dort wollte man mir eine Tarsorrharphie nicht machen, da man dort bedenken hat, was eben mit dem Auge passieren könnte, wenn man es eben nicht mehr kontrollieren kann, da die Augenlider ja vernäht werden. Das ist zwar ein berechtigter Einwand, aber ich muss dazu sagen, dass ich keine andere Wahl mehr habe und mir es eigentlich egal ist, ob mit dem Auge etwas passiert, was aber normalerweise nicht der Fall sein sollte, weil es eben einige Personen gibt, die dauerhaft eine Lidvernähhung hatten und sich das Auge dabei nicht verändert hat.
Ich bin nachwievor davon überzeugt, dass das für mich der einzigste Weg ist, meine Doppelbilder dauerhaft los zu werden und eben auch eine ästhetische Verbesserung zu erreichen. Ich finde ein geschlossenes Auge weitaus ansehnlicher als zwei schielende Augen.
Allerdings stellt sich nun die Frage, ob mir überhaupt jemand eine Tarsorrharphie machen würde, da es eben sehr selten eingesetzt wird und dann auch nicht bei Doppelbildern. Die Operation scheint wirklich sehr einfach zu sein, da ich in Dresden einen Kostenvoranschlag um die 250 Euro erhalten habe.
Mir wurde in Dresden auch mitgeteilt, dass die Operation von jeder Augenklinik durchgeführt werden kann und dass es im Prinzip auch jeder Augenarzt machen kann, der eben selbst operiert.
Allerdings wird immer nur gesagt, dass meine Augen beide organisch betrachtet völlig in Ordnung sind und somit eine Tarsorrharphie nicht "normal" ist. Dass man damit perfekt mein Doppelbild-Problem lösen könnte, scheint die meisten Ärzte weniger zu interessieren. Man wird mit Doppelbildern einfach nicht wirklich ernst genommen.

Kennt denn irgendjemand hier in diesem Forum einen Augenarzt, der selbst operiert und etwas "offener" ist, was die Behandlungsmethoden angeht? Es kann ja wohl nicht sein, dass man unheilbar krank ist und von Doppelbildern geplagt wird und dann wird nicht jeder Schritt versucht.
Von mir aus könntet ihr mir auch Augenärze und/oder Kliniken im Ausland empfehlen. Ich würde die Operation auch notfalls privat bezahlen.

Vielen Dank für eventuelle Antworten

Bild des Benutzers alex
Verbunden: 4. März 2009 - 19:56

Hallo Andre,

ich kann wirklich nachvollziehen, dass du alle tun willst um deine Doppelbilder loszuwerden.
Ich trage jetzt seit 3 Wochen auf dem linken Auge eine Irislinse die total undurchsichtig ist. Das ist tatsächlich so, alls wenn ich das Auge zu mache. Es ist nichts mehr zu sehen, also gibt es kein Doppelbild mehr. Die Linse ist nach einem Foto meines rechten Auges handgemalt, d.h. es ist nicht zu erkennen das ich eine Linse trage.
Wäre das nicht auch eine Lösung für dich.
Warum unbedingt eine Tarsorrharphie wenn durch eine "einfache" Linse das Auge ganz vom sehen ausgeschlossen werden kann ?
Liebe Grüße
Alex

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo Alex,

hier stimme ich Dir uneingeschränkt zu, und freue mich mit Dir, dass es jetzt so gut klappt! - Alles Gute!

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Andre1983
Verbunden: 24. Dezember 2004 - 0:00

Grüße,

ich hatte schon mal den Versuch mit normalen Kontaktlinsen und bin damit nicht klar gekommen. Auch bei dem Versuch mit einer Okklusionslinse hatte ich erhebliche Probleme mit der Handhabung, aber auch mit trockenen Augen.
Eine Linse erfüllt aber auch meine Kriterien nicht.
Mir sind folgende Punkte sehr wichtig:

1) Die Doppelbilder müssen dauerhaft verschwinden.
2) Dies sollte am besten ohne Hilfsmittel geschehen, weil es z.B. eine Brille mit Mattglas oder all dem anderen Zeug, das an mir probiert worden ist, es zum Teil nur noch verschlimmert, da man über die Brille hinweg sehen kann und somit das Gehirn sich immer wieder umstellen muss.
Ich komme z.B. mit einer Augenklappe ganz gut zurecht, aber sobald ich diese absetzen muss (Schwimmen oder gewisse Sportarten) habe ich wieder Doppelbilder und diese Umstellung zwischen einäugigem Sehen und den Doppelbildern macht den derzeitigen Zustand noch schlimmer.
3) Ein weiterer wichtiger Punkt ist für mich der ästhetische. Ich persönlich finde es weitaus schlimmer, wenn ich meine schielenden Augen sehe, als die Augenklappe oder eben ein dauerhaft "zugekniffenes" Auge.

Soweit ich das als Laie beurteilen kann, können diese drei Punkte nur durch eine Tarsorrhaphie zu meiner Zufriedenheit erfüllt werden. Es ist natürlich ein recht radikaler Schritt, aber dies vor allem unter dem kosmetischen Aspekt, der bei mir - wie oben angeführt - eben gar kein Problem wäre. Ich würde dann einfach weiter meine Augenklappe tragen, aber hätte eben auch keine Doppelbilder, wenn ich diese absetzen muss und mein Gehirn könnte sich vollständig ohne dauerhaftes Wechseln auf das einäugige Sehen einstellen.
Ich hoffe, ich habe meine Position nun etwas verständlicher dargestellt.

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo Andree,

Gib uns einfach Bescheid, wenn Du Dein Problem so gelöst bekommst.
Ich denke, wir können Dir hier nicht weiterhelfen, da dies ein Operateur immer selbst sehen und verantworten muss. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass hier auch Dein Alter (1983 geboren?) eine Rolle spielt, dass ein Arzt vor diesem Eingriff zurückschreckt. Auch wenn die OP selber revidiert werden kann, bleibt die Frage wie das Organ "Auge" diesen Eingriff, vor allem unter funktionellen Aspekten, verarbeiten tut.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)