Meine Mutter behauptet stets, keine wirkliche Verbesserung ihrer Sicht durch ihre Brille zu bemerken.
Werte laut Optiker:
R: -1,00 (SPH) -0,25 (CYL) 180 (AXS)
L: -0,25 (SPH)
Müsste bei diesen Werten die Sehschärfe in der Ferne nicht deutlich besser sein? Warum erkennt sie kaum einen Unterschied? Laut ihr ist die Verbesserung nur in „weiter Entfernung“ bemerkbar. Weiters gibt sie an, sie würde sich mit der Brille komisch fühlen, als würden sich ihre Augen überkreuzen.
Gibt es für dieses „Phänomen“ eine Erklärung?
Hallo,
Deine Mutter hat in einer Weise Recht. Da das Linke Auge nur eine marginale Optimierung (-0,25 dpt) erfährt, sieht sie links auf die Ferne auch ganz gut. Nur im Detail ist die Sicht links besser.
Kneift sie andererseits das linke Auge zu und schaut rechts, sollte sie eine eindeutige Verbesserung im Sehen auf die Weite mit der Brille bemerken.
Nun ist sie aber an ihre Art zu gucken gewohnt und kann ohne Brille rechts besser in der Nähe(!) sehen als links. Wenn die Brille neu und ungewohnt ist, kann dass sogar als störend empfunden werden.
Trägt sie die Brille ständig, sollte sie die Ausgewogenheit im sehen als optimaler und klarer begreifen lernen. Am Anfang ist auch dies zunächst eine Umstellung. Ist sie schon im Alter gegen 40 Jahre, kommt ein zweiter Faktor im Sehen dazu. Dann wird es mühsamer die Naheinstellung vornehmen zu können, wenn sie die Brille trägt.
In dem Fall sollte sie nochmal mit dem Augenoptiker Rücksprache nehmen, ob man nicht besser eine Einsteigergleitsichtbrille anfertigt, statt der erhaltenen Fernkorrektur.
Ansonsten sollte es nach der Eingewöhnung zu keinen Problemen mehr kommen und das komische Gefühl wird bald weg sein und nie wieder kommen.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)