Hi,
bin neu hier, hab' aber schon diverse Beiträge mit Interesse gelesen. So richtig kann ich'S mir aber noch nicht zusammenreimen...
Ich bin ziemlich empfindlich gegen Farbsäume, hab' daher meine letzten beiden Brillen mit CR39 mit Brechzahl 1,5 und Abbe-Zahl 58 machen lassen, nach Fehlversuchen mit anderen Brechzahlen. Auch mit 1,5 kann ich noch Farbsäume sehen, nehem sie allerdings nicht permanent als störend wahr.
Habe -6,5 auf beiden Seiten, auch leichten Astigm. (Wert weiss ich gerade nicht). Ich trage eher kleine Brillen.
Kann mir bitte jemand die folgenden Fragen beantworten:
1. gleiches Material, sphärisch gegen aphärisch:
1a. (wann) ist asphärisch leichter?
1b. Bringt der asph. Schliff Vor- oder Nachteile bezgl. Farbsäume?
2. Wenn sich bei 1b. ein ja ergibt: Ist der Effekt so stark, dass ich höher brechendes Material (welches) mit vergleichbarem Farbsaum-Verhalten zu CR39/1,5/58 einsetzen kann?
Danke & Grüße.
Farbsäumen haben ausschließlich mit der Dispersion (Abbe-Zahl) sowie der prismatischen Wirkung im Durchblickspunkt zu tun. Je weiter entfernt man vom optischen Mittelpunkt aus durch die Gäser sieht, detso stärker die Farbsäume. Beim Blick geardeaus sollten bei korrekter Zentrierung keine Farbsäume auftreten.
sphärisch / asphärisch hat was mit der "Schönheit" der Gläser zu tun. Asphärische Gläser sind flacher als spährische Brillengläser, haben aber (von vielen spürbar) stärkere Abbildungsfehler in den Randbereichen. Darum handelt es sich auch bei - 6,5 immer um sog. "kosmetische Asphären".
Bedingt durch die etwas flacheren Kurven und das geringere Volumen sind Asphären etwas leichter und minimal dünner.
Gruß,
db
Hm, ja, dass beides primär nichts miteinander zu tun hat, ist mir schon klar gewesen.
Sind jetzt die von Dir benannten Abbildungsfehler im Randbereich Farbsäume (stärker als bei sphärischen Gläsern), oder sind es farbunabhängige Unschärfen, die durch mangelhafte Anpassung an den Augendrehpunkt hervorgerufen werden (wie in anderen Beiträgen erwähnt).
Der Unterschied ist mir wirklich wichtig. Stärkere "systembedingte" Farbsäume wären ein k.o.-Kriterium.
Danke & Gruß,
wudi
Augendrehpunkt heißt er, weil es der Punkt ist um den sich das Auge dreht. "mangelhafte Anpassung an den Augenderhpunkt" ist gleichzusetzen mit fehlerhafter Zentrierung (es sei denn es handelt sich um eine prismatische Korrektion).
Die Fehler die bei Blickbewegungen entstehen, resultieren daraus, dass das Auge nicht durch den Bezugspunkt (vereinfacht den "Mittelpunkt") des Brillenglases sieht. Es sei denn die Brille bewegt sich mit.
Problematisch sind hierbei der sog. Astigmatismus schiefer Bündel (ASB) so wie das "Abweichen von der Refraktionsrichtigkeit" (Refraktionsfehler). Beide Fehler sind keine Farbfehler, werden aber vom duchschnittlichen Fehlsichtigen wesentlich !!!! eher bemerkt (und als störend empfunden) als Farbfehler.
Bei einer einfachen Asphäre sind diese Abbildungsfehler bis zu einem Blickwinkel von ca. 30° korrigiert. Das entspricht bei normalem Brillensitz in etwa einem Radius von 15 mm um den optischen Mittelpunkt. Außerhalb dieses Bereiches steigen dieses Fehler sehr viel stärker an als bei einem nicht asphärischen Glas.
Deutlich besser ist die Abbildung im Randbereich bei einem Glas mit einer sog. Doppelasphäre - weiß aber gar nicht ob es das überhaupt als 1,5er gibt.
Wenn du schon Probleme mit Frabfehlern bei 1,5er Materialien hast (was äußerst selten ist) würde ich dir eine einfache Asphäre überhaupt nicht verkaufen. Bei - 6,50 ist ein Standard CR39 von Hoya 25 mm vom optischen Mittelpunkt entfernt 6,13 mm, ein asphärisches CR39 5,88 mm dick. Die Einsparung liegt also bei 2,5/10 mm. Bei geringerer Entfernung vom optischen Mittelpunkt sind die Differenzen entsprechend geringer.
Gruß,
db