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Bild des Benutzers die-mel
Verbunden: 27. März 2014 - 8:22
Sohn schielt, ich überfordert.....

Hallo und guten Morgen,

(vorsicht: lang.....)

ich bin neu hier und habe mich wegen meinem Sohn (gerade 2 Jahre) hier angemeldet.

Ich habe keine Ahnung vom Thema, beschäftige mich aber im Moment intensiv damit, habe das Gefühl ich weiss von allem etwas, schmeisse es durcheinander oder schließe falsche Schlussfolgerungen.

Zum Thema:

Anfang November schielte mein Sohn nach dem Aufstehen für uns ziemlich stark. Also direkt ab zum Augenarzt. Dort war dann eine Stunde später nichts mehr festzustellen, ansonsten unfauffällig.

Termin bei der Orthoptistin drei Wochen später. Zwischendruch schlielte er vielleicht mal und nur kurz. Im Nachhinein, und das sagten wir auch bei der Anamnese, kann ich nicht sagen dass ich NIEMALS den Eindruck hatte. Es gab schon vorher mal kleine Momente wo ich mich fragte: war da grad ein Schielen?

Die Orthoptistin konnte so nichts feststellen. Sie sagte: Wenn sie so gekommen wären, hätte ich nichts gefunden, aufgrund ihrer Schilderungen habe ich danach speziell gesucht und ganz minimal was finden können (rechtes Auge).

Kontrolle in drei Monaten. Anfang Februar das selbe Ergebnis. Wir hatten Wochen wo nichts aufgefallen war. Kein Schielen. Auch ansonsten können wir nichts feststellen, im Gegenteil. Er ist sehr gut entwickelt, klettert und turnt, schaut sich gerne Bücher auch mit kleinen Bildern an, malt, baut auch kleine Teile zusammen.

Kontrolle in sechs Monaten (ca. Juli).

Letzten Montag dann der Schock: er schielte morgens wieder (Schielwinkel bestimmt 40 Grad soweit ich das beurteilen kann) zumindest so, dass es auch einem Laien auffällt. Das dann lt. Tagesmutter auch den ganzen Tag.

Abends bin ich dann sehr besorgt wieder zum Arzt, wir kamen auch ohne Termin dran, es wurde nachgeschaut, nichts Schlimmes, wir wären ja bei der Orthoptistin, und die wäre auch sehr gut, ich solle mir nicht zu viele Sorgen machen. O-Ton: es sähe schlimmer aus als es sei. Ich könne ja zur Beruhigung noch in die Uniklinik fahren, man würde mir eine Überweisung ausstellen.

??!?!?!?!?!?!?!!?

Das beruhigt eine Mutter NICHT.

Ich beschäftigte mich immer mehr mit dem Thema und fragte mich: warum wurde noch nicht getropft und gemessen?

Zugegeben: wir haben es einmal probiert an dem Gerät. Allerdings ungetropft (was ja bei Kindern eigentlich sinnlos ist) und nach fast einer Stunde Wartezeit und NACH der Untersuchung durch die Orthoptistin. Da hat er natürlich nicht mehr reinschauen wollen.

Die letzte Woche hat er dann mehr geschielt als nicht geschielt. So war mein Empfinden. Mit beiden Augen abwechselnd, vielleicht das rechte etwas öfter.

Freitag bekam ich Panik. Augenarzt zu, ich zum Notdienst (hatte schon das SCHLIMMSTE befürchtet, ungünstige Fotos mit Reflexion geschossen, zu viel gegoogelt usw.). Die Augenärztin konnte Schlimmeres direkt ausschließen, fragte aber direkt ob er eine Brille hätte........

Ich hatte ein Riesenglück, und am Dienstag kurzfristig einen Termin in der Uniklinik bekommen. Da also hin. Die orthoptische Untersuchung war sehr umfangreich, fand ich sehr gut, es wurde auch abgeklebt. Es wurde ungetropft und getropft gemessen.

Jetzt hat er eine Brillenverordnung bekommen:

Hyperopie, Strabismus convergens

R+1,75 Zyl -0,5 Achse 70

L+1,5 Zyl -0,25 Achse 100

Er hat lt. Ärztin eine Sehleistung von 80 und 60% was für das Alter normal sei. Das Schielen entstünde durch die Differenz, weil das eine Auge etwas schlechter ist. Abkleben kommt nicht infrage, da das bessere Auge dadurch benachteiligt würde.

Erstmal Brillenkorrektur. Und dann?????

1000 Fragen, die ich aber leider nicht mehr stellte nachdem wir so lange da waren. Die Fragen tauchten auch leider erst später auf. Ich habe sie mir alle aufgeschrieben und die Orthoptistin aus der Uniklinik will mich heute zurückrufen, dann werde ich sie alle stellen.

Hier sind sie:

Sind die Werte eine Vollkorrektur?

Wird nicht eigentlich bei Kindern bis +3 Dpt. nichts unternommen?

Warum schielt er? So groß ist die Differenz ja nicht?

Hat das mit der Kombination mit der Hornhautverkrümmung zu tun?

Warum schielt er nicht immer? (auch ausgeschlafen, wenn er müde wird manchnmal plötzlich nicht mehr?)+

Warum kann er 3-D sehen? (Test bei der Orthoptistin hat funktioniert, er konnte Dinge benennen und darauf zeigen)

Kann sein Binokularsehen noch stark geschädigt werden?

Kann es sein dass durch einen Wachstumsschub ein Auge noch nicht so groß ist wie das andere und daher die Ungleichheit entstanden ist?

Wird die Weitsichtigkeit mit dem Wachstum weniger? Wenn ja, würde dann durch die Brillenkorrektur eine Kurzsichtigkeit provoziert?

Was ist mit der Hornhautverkrümmung? Braucht er mit den Werten immer eine Sehhilfe?

Warum wird bei der Konrolle in 3 Monaten nicht nochmal getropft (die Aussage habe ich vom Augenarzt), sind denn nicht da auch die Werte wichtig, die er ohne Akkomodation hat?

 

 

Wie seht ihr die ganze Sache, ihr habt ja nun schon Erfahrung.......

 

VLG und danke fürs Lesen!

die-mel

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Moin,

 

erst einmal: gut, dass er jetzt die Brille bekommt.

3-Dsehen klappt, weil sein binokulares Sehen noch nicht zerstört ist. Die Hornhautverkrümmung ist minimal und nicht besonders bedeutsam.

Er schielt ohne Brille, weil er akkomodieren muss, auch beim Weitsehen, es gibt dadurch einen Konvergenzanreiz.

Warte jetzt einfach mal ab, wie er mit der Brille zurecht kommt.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers die-mel
Verbunden: 27. März 2014 - 8:22

Moin und vielen Dank für die Antwort.

 

Eine Frage hatte ich noch vergessen:

Warum ist ein normosensorisches Spätschielen ausgeschlossen?

Das kann doch auch periodisch auftreten oder?

 

Seine Werte sind doch gar nicht so schlecht......

Daher kann ich nicht versehen warum er damit schielt.

 

Klar gilt jetzt erstmal abwarten und  beobachten.

Ist drei Monate (wir haben Ende Juni den nächsten Termin) in Ordnung oder sollten wir doch schon eher hin?

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Moin,

 

die wirkliche Fehlsichtigkeit wird viel höher sein, wenn man berücksichtigt, dass Kinder mit 2 Jahren noch mindestens 3 dpt übersichtig sind. Was jetzt korrigiert wird, ist der Anteil, der über der normalen altersgerechten Übersichtigkeit liegt.

Deswegen gibt es das akkomodative Schielen. Normosensorisches Spätschielen ist dadurch ausgeschlossen.

Er schielt bei Müdigkeit eben mehr, genau so auch frühmorgens, wenn er noch nicht viel sehen konnte. 3 Monate sind in Ordnung.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers die-mel
Verbunden: 27. März 2014 - 8:22

Vielen vielen Dank!

Bild des Benutzers die-mel
Verbunden: 27. März 2014 - 8:22

Ich habe noch einen Nachtrag:

 

nach Rücksprache mit der Uniklinik ist die Brillenverordnung eine Vollkorrektur und das auch die gemessenen Werte!

+1,75 Cyl. -0,5 Achse 70

+1,5 Cyl. -0,25 Achse 100

Es wurde mit Mydriasis (4 x in 5 Minuten Abständen) getropft, was evtl. die Pupillen nicht genug geweitet hat (die Pupille hat aber auf Licht nicht mehr reagiert)

Also ist er eigentlich zu wenig weitsichtig für sein Alter?!?! Ob das nachher in eine Kurzsichtigkeit übergehen könnte (da er ja noch wächst) hängt von dem Wachstum ab, könnte man nicht schlußfolgern.

Das Schielen kommt auch durch den kleinen Unterschied zustande, je nach Befinden mehr oder weniger.

Ist mein Sohn jetzt besonders empflindlich?

Bei der Untersuchung hatte er einen Schielwinkel von 9-10 Grad. Lang-Test demnach nicht bestanden.

 

Ich bin ja sehr skeptisch. Haben die Tropfen vielleicht nicht ausreichend gewirkt? Dann hätte man mir diese Werte aber doch nicht verordnet.....

oder?

 

Lg

die-mel

 

 

 

Bild des Benutzers Hesch
Verbunden: 9. Dezember 2010 - 21:49

Hallo die-mel,

es ist schwierig zu sagen, welche Art des Schielens dein Kind hat. Es könnte ein intermittierender Strabismus sein (zeitweiliges Schielen), welches akkomodativ bedingt ist (durch die vorliegende Weitsichtigkeit). Aber einige der Aussagen der Ärzte sind so nicht richtig. Wegen einem Unterschied von einer Vierteldioptrie der Weitsichtigkeit allein kann ein Schielen nicht kommen. Auch von diesem Visusunterschied nicht. Abkleben kommt eher nicht in Frage, weil das labile Binokularsehen, dadurch benachteiligt und im schlimmsten Fall zerstört werden würde. Zum Auslösen des Schielens  müssen andere Faktoren nebenbei vorliegen. 

Wahrscheinlich wären hier z.B.

-eine doch höhere vorliegende Weitsichtigkeit und dadurch provozierter partieller oder vollakkomodativer Strabismus.

-ein dekompensierender Mikrostrabismus (auch hierbei ist ein gutes räumliches Sehen möglich)

- auch ein klassisches Spätschielen kann vorliegen (da bin ich nicht  ganz Eberhards Meinung), das kann auch zyklisch oder periodisch auftreten..

Auf jeden Fall muss man jetzt diese Brille tragen und das Kind beobachten, welche Veränderungen im Schielwinkel sie bringt. 

Ich würde auf jeden Fall noch weitere Diagnostik betreiben wollen und einen Arzt oder eine Klinik finden, die das Kind mit Atropin über mehrere Tage getropft von Hand skiaskopiert. Erst dann offenbaren sich die wahren Ausmasse der vorliegenden Weitsichtigkeit. Auch der Astigmatismus kann so präzisiert werden. Aber als Therapie ist die Brille, die Ihr habt, unbedingt jetzt zu tragen. Auch im Fall einer höheren Weitsichtkeit korrigiert man diese nicht sofort voll, sondern er hätte bis dahin schon eine Eingewöhnung mit ankorrigierten Werten. 

Wie genau wurde das räumliche Sehen geprüft. Wie ist die Fixation? Wie sind die Schielwinkel in Ferne und in Nähe? Man braucht einen genauen Befund um weitere Aussagen bzgl. der Art des vorliegenden Schielens bzw. des Therapieansatzes treffen zu können. 

Du kannst dir ja die Unterlagen vom Augenarzt und von der Klinik besorgen. Dann weisst du, was alles geprüft oder nicht geprüft worden ist. 

LG Hesch

Bild des Benutzers die-mel
Verbunden: 27. März 2014 - 8:22

Hallo Hesch,

 

vielen Dank für deinen Post und deine Einschätzungen.

Bin ich also doch keine hysterische Mutter, die sich grundlos Sorgen macht und den Ärzten nicht traut.....

Nach dem Lesen deines Beitrages habe ich direkt nochmal die Orthoptistin in der Uniklinik angerufen und auch erreicht.

Nochmal auf das norm. Spätschielen angesprochen, schließen sie dieses aus, da der höchste gemessene Schielwinkel bie 15 Grad lag und er dafür zu jung sei (er ist vor drei Wochen zwei geworden, erstmals ist das Schielen ist mit 19 Monaten aufgefallen). Sollte sich mit Tragen der Brille keine Besserung ergeben, so würde eh nochmal geprüft. Und im Oktober sowieso erneut getropft. Die Brille sollte aber erst einmal gut wirken.

Der Unterschied getropft und ungetropft lag bei 1,5 Dpt. auf beiden Augen, was lt. Ihrer Aussage schon viel sei.

Auch sie und die Ärztin seien ob der geringen Differenz auch erst erstaunt gewesen, dass es ein Schielen verursacht, es kann aber durchaus vorkommen und es gibt auch Fälle bei denen es vorgekommen ist.........

Ich habe ihr auch nochmal gesagt, dass am Dienstag bei der Untersuchung der Schielwinkel in unseren Augen so mittig lag. Er hatte es durchaus schlimmer und sichtbarer, auch schon weniger und schneller nachlassend. Dass bei uns jeder Tag anders ist, und es auch Wochen ohne Schielen gab, liegt wohl auch an allen anderen Vorgängen im Körper. Wenn der Körper die Energiene woanders benötigt (u.a. Wachstumsschub, nicht ausgeschlafen, Krankheit) werden Augen vernachlässigt.

Ich habe bei ihr nicht den Eindruck, dass sie nicht weiss wovon sie spricht und ich habe auch den Eindruck, dass sie und die Ärztin sich der Sache sicher waren.

Man könnte nochmal eine weitere Atropin-Untersuchung vornehmen, da aber eine weitere Tropfung auch in einem halben Jahr vorgesehen ist, rät sie erstmal dazu, die Wirkung der Brille abzuwarten.

Wenn also nach ein paar Wochen tragen kein Schielen mehr auftritt, ist der richtige Weg eingeschlagen.

Hinsichtlich des norm. Spätschielens (das ist meine größte Angst) konnte sie mich beruhigen, eine OP kann auch nach über einem halben Jahr noch erfolgen ohne dass große Schäden entstehen, man sei heute auch der Ansicht, einmal gelerntes verlernt das Gehirn nicht so schnell (da gehen die Meinungen aber wohl auseinander).

Der Befund sollte nächste Woche beim Augenarzt sein (dort habe ich auch nochmal einen Termin mit der Orthoptistin hier vor Ort, mit der ich Klartext sprechen werde, ich bin nämlich sauer, dass wir jetzt erst die Brille bekommen.....)

Ich halte euch auf dem Laufenden.

Vielen Dank, dass ihr euer Erfahrungen und euer Wissen mit anderen teilt. Mir hilft das sehr!!!!

 

LG

die-mel

Bild des Benutzers Hesch
Verbunden: 9. Dezember 2010 - 21:49

1,5 Dioptrien Weitsichtigkeit ist in dem Alter zu wenig, im Schnitt haben die Kinder +3 (normalsichtige), diese Weitsichtigkeit bildet sich aber so bis zur Einschulung meistens zurück...

Es gibt noch einen weiteren Aspekt, manchmal kann man erst mit wiederholtem Tropfen die wahre Weitsichtigkeit feststellen, es kommen einfach beim wiederholten Tropfen immer größere Pluswerte raus, es sieht dann so aus, als ob die Weitsichtigkeit wächst, das stimmt aber nicht, sondern war schon immer so hoch, wurde nur wegen einem partiellen Akkomodationskrampf nicht vom Auge "freigegeben", lapidar ausgedrückt. 

Ich würde parallel trotzdem in den nächsten Monaten eine Atropinskiaskopie anpeilen, aber über mehrere Tage vorher getropft. Wenn das Kind einen Parallelstand mit den jetzigen Brillenwerten hinkriegt, ist gut, und was wenn nicht? Denn eine erneute Refraktion erst im Oktober ist zu spät, bis dahin kann sich der Schielwinkel festigen, wenn er nicht ausgeglichen werden würde. So ist das bei meiner Tochter gelaufen. Sie hatte zu Beginn ganz genauso intermittierend geschielt, wir haben wertvolle Monate verstreichen lassen und sie unwissend mit einer deutlichen Unterkorrektion laufen lassen, in der Zeit hat sich der Winkel so gefestigt, dass mehrere Schielops später nötig wurden... Die Mehrzahl der Innenschieler in diesem Alter ist akkomodativ bedingt, mit einer rechtzeitig vollkorrigierten Brille könnte man bei ganz vielen Kindern das Schielen wieder beheben, wenn es rechtzeitig passieren würde. Mit einer in mehreren Schritten erfolgten Vollkorrektion.

Und erst nach mehrwöchigem Tragen einer Vollkorrektion weiss man, was es für ein Schielen war. 

Bild des Benutzers die-mel
Verbunden: 27. März 2014 - 8:22

Gut, das werde ich Dienstag nochmal mit der Orthoptistin hier vor Ort besprechen.

Und auf eine weitere Messung mit Tropfen bestehen.

Schaden kann es ja nicht.

Bild des Benutzers Kugelblitz
Kugelblitz (nicht überprüft)

Hallo die-mel,

wichtig ist wirklich auch die Fixationsprüfung sowie die Messung der Schielwinkel in Ferne und Nähe, sofern Dein Sohn alles gut mitmacht. Viele kleine Kinder mögen es nicht so gern, wenn fremde Menschen mit irgendwelchen Geräten direkt vor dem Gesicht rumfuchteln...Womöglich ungeduldig unter Zeitdruck...

Stutzig macht mich Deine Angabe bzgl. des räumlichen Sehens. Mal ja, mal nein?? Hier muss nachgehakt werden, welche Tests angewandt wurden ausser Lang, der ja negativ ausfiel. Hier ist auch die Frage, inwieweit sich Dein Sohn "äussern" kann, zeigt er z.B. drauf oder schaut er in die Richtung oder kennt die Wörter für die Figuren? Hier ist auch die Erfahrung der Orthoptistin gefragt.

Aber eine Brille ist auf jeden Fall der 1. Schritt in die richtige Richtung.

Und noch etwas: ist Dein Kind zu früh geboren?

Wer schreibt Dir das? Ein betroffenes Elternteil eines Schielkindes (Innenschielen), welches sich selbst schlau machen musste, damit eine erfolgreiche Therapie eingeleitet werden konnte. Auch Dank dieses Forums.

Alles Gute und dranbleiben Kugelblitz

Bild des Benutzers die-mel
Verbunden: 27. März 2014 - 8:22

Hallo Kugelblitz,

 

danke fürs Lesen und für deine Antwort.

Ich gehe davon aus, dass die Fixationsprüfung gemacht wurde. (ich kenne mich nicht aus, aber ist damit gemeint, dass man das gute Auge abdeckt, damit das andere sich gerade stellt und fixiert, und wenn man das andere wieder freigibt, dass das schielende die Fixation hält? Das habe ich sogar zu Hause schon feststellen können.)

Die Orthoptische Untersuchung in der Uniklinik war sehr umfangreich. Schielwinkel 9-10 Grad, man höchstens (ich denke hiermit ist der getropfte Wert gemeint) 15 Grad.

Der Bericht wurde am Freitag erstellt und auch an meinen Augenarzt gesandt. Ich hoffe dass er morgen da ist, so dass ich mit der Orthoptistin vor Ort nochmal alles besprechen kann.

Mein Sohn hat alles sehr gut mitgemacht, dass konnten sein Vater und ich feststellen. Zum Schluss nach 20 Minuten mit Abkleben usw. ließ die Konzentration natürlich nach. Daher ist man sich auch nicht ganz sicher ob das rechte Auge wirklich 60% Sehkraft hat oder ob es auch an der Unlust liegen könnte.

Er hatte definitiv im November und im Februar den Lang Test bestanden, er konnte das Auto sowie auch eine Katze benennen und darauf zeigen. (Auto ist sein Lieblingswort, eine Katze haben wir, dafür hat er einen speziellen Namen, den er nannte).

Da schielte er ja auch nicht, zumindest nicht merklich. Die Orthoptistin hatte aufgrund meiner Schilderungen danach gesucht, und lt. eigener Aussage minimal etwas finden können (rechts). (Mikro???). Seinerzeit kannte ich mich mit dem Thema noch gar nicht aus, sonst hätte ich damals schon auf einer Skiaskopie bestanden!

Er schielt nicht immer. Im Moment wieder weniger (nach dem Aufwachen z.B.) Manchmal bleibt es bis zum nächsten Schlafen, manchmal nicht, verschwindet auch plötzlich!!!

Mein Sohn war über Termin.

Im Nachhinein hatte er auch als Baby mal minimal einen Silberblick nach dem Aufwachen........

Morgen werde ich die Orthoptisin nach der genauen Diagnose fragen.

Ich kann mir vorstellen dass das nicht ganz sicher ist.

Fraglich ist auch, warum sie zwar minimal was feststellen konnte, aber erstmal "abwarten" und "weiter beobachten" wollte.

Ob sie es denn schonmal erlebt hätte, dass es von allein weggegangen wäre. Auf DIE Antwort bin ich gespannt.

LG!!

die-mel

Bild des Benutzers die-mel
Verbunden: 27. März 2014 - 8:22

Guten Morgen,

 

wollte nur mal kurz berichten, dass wir nicht viel weiter sind. Leider war der Bericht der Uniklinik nicht da.

Bei der Untersuchung gestern konnte ein leichtes latentes Schielen provoziert werden.

Lang Test I bestanden.

Sehr wahrscheinlich ist es ein akkommodatives Schielen (Teil-akkomodativ, norm. Spätschielen können nicht sicher ausgeschlossen werden), dass er bisher immer sehr gut kompensieren konnte. Bei den letzten beiden Untersuchungen bei der Orthoptistin war das Schielen nur ganz minimal und sehr schwer zu provozieren. Warum er im Moment nicht so gut kompensiert kann 1.000 Gründe haben (ich tippe auf Sprachentwicklung, das explodiert im Moment.)

Jetzt bleibt abzuwarten, ob er mit der Vollkorrektur immer noch zu viel akkommodiert.

Wenn nicht, ist es die richtige Therapie.

Kontrolle Anfang Juni.

Es schwankt derzeit wieder, mal Tage ohne, mal mit Schielen (aber nicht stark und abwechselnd).

Ich hoffe dass die Brille hilft.

 

LG und danke nochmal für eure Einschätzungen und Unterstützung!!!

Bild des Benutzers Hesch
Verbunden: 9. Dezember 2010 - 21:49
Hallo die-mel,   schaue dir die Videos zu einzelnen Untersuchungen an, dann verstehst du was bei ihm gemacht und nicht gemacht worden   ist:   http://www.youtube.com/user/ORTOPADAugenpflaster/videos   Wir brauchen eine komplett dokumentierte Untersuchung aus der Sehschule, vor allem mit Angabe der Schielwinkel in Nähe und Ferne. Ohne Brille und mit Brille, wenn er sie ein paar Wochen getragen hat. Anhand des Winkelunterschiedes Ferne zu Nähe mit Brille könnte man mit großer Wahrscheinlichkeit erkennen, ob er dann noch im Plus unterkorrigiert ist oder nicht.    LG Hesch
Bild des Benutzers die-mel
Verbunden: 27. März 2014 - 8:22

Hallo Hesch!

Sobald ich eine Kopie des Berichtes habe, werde ich es hier einstellen.

Übrigens kommt die Brille super an!

Mein Sohn mach gar keine Probleme, trägt sie gern. Ich konnte ihn seit gestern nicht einmal Schielen sehen.

Aber das heisst ja nichts... wir hatten ja immer "schielfreie" Tage.

Bis jetzt bin ich sehr zuversichtlich. Und die Brille ist so süüüüüüüß! ♥

Danke und LG und bis bald!

Bild des Benutzers Hesch
Verbunden: 9. Dezember 2010 - 21:49

Hallo die-mel,

ich freue mich für Euch, dran bleiben. 

LG Hesch

Bild des Benutzers die-mel
Verbunden: 27. März 2014 - 8:22

Guten morgen und einen wunderschönen Sonntag für euch!

 

Ich wollte nochmal Zwischenmeldung geben.

Mein Sohn trägt nun seit über zwei Monaten seine Brille.

Das Schielen ist komplett weg gewesen! Sogar ohne Brille, direkt nach dem Schlafen hatte er nicht geschielt. Alles super!

 

Leider ist mir vor einer Woche aufgefallen, dass er nach dem Schlafen wieder leicht schielte. Abwechselnd mit beiden Augen. Nach Aufsetzen der Brille verging das dann wieder. Allerdings dauerte es immer länger?!?!?!

Gestern war es erst nach 2,5 Stunden nach dem Mittagsschlaf weg!

Müsste die Brille nicht sofort helfen? Das hat sie doch bisher auch immer getan.

Wir waren am Dienstag wieder in der Sehschule, da hatte ich das angesprochen, es war da aber noch weniger. Jetzt mache ich mir schon Sorgen, dass die Brillenwerte gar nicht mehr passen. Kann das denn so schnell gehen?

Das Schielen ist scheinbar auch anders. Wechselt öfter.....

In der Sehschule wurde festgestellt, dass sein latentes Schielen mit Brille noch da ist, ohne aber mehr ausgeprägt und in der Weite weniger. Im Lang-Test hat er alles erkannt und darauf gezeigt. Jetzt hat er mit Brille auf beiden Augen 80% Sehkraft. Das sei gut.

Der nächste Tropftermin mit Sehschule ist erst im September.

Wir haben aber in zwei Wochen einen normalen Augenarzttermin, außerdem will ich auch ansprechen, dass bei dem schlechteren Auge die Pupille etwas kleiner ist. Das ist mir auch erst seit dem ersten Tropftermin aufgefallen. Die Orthoptistin meinte es wäre sehr gering, wäre ihr so nicht aufgefallen, ich könne aber die Ärtzin nochmal darauf ansprechen.

Mein Gefühl sagt mir die Brille passt nicht mehr. Soll ich bei dem Termin in zwei Wochen auf Tropfen und Messen bestehen? Wollte morgen hin, und das mal klären. Mir gefällt die Situtation so gar nicht, weil die letzten zwei Monate mit der Brille so super waren!

Die Orthoptistin meinte, im September würde völlig ausreichen, so schnell könne sich das eigentlich nicht ändern.

Was aber, wenn er einen Schub hatte und es sich doch so schnell ändern konnte? Aber wieso dann die 80%?

Ich bin verwirrt noch dazu völlig hysterisch. Mein Sohn will sich gar nicht mehr von mir anschauen lassen weil ich immer einen prüfenden Blick auf seine Augen werfe. Das macht mich traurig................

Bild des Benutzers die-mel
Verbunden: 27. März 2014 - 8:22

Nachtrag:

eigentlich ist die Situation wie vor der Brillenverordnung. Dort hatten wir auch Schielphasen.

Stellt sich zusätzlich die Frage: Hätte er die letzten zwei Monate ohne Brille auch nicht geschielt?

Denn in den Phasen hatte er genauso nach dem Aufwachen seine Zeit gebraucht, bis sich die Augen wieder parallel stellten.

Bild des Benutzers Hesch
Verbunden: 9. Dezember 2010 - 21:49

Hallo die-mel,

du hattest mal geschrieben, dass der Kleine mit einem Mydriatikum vor der Refraktionsuntersuchung getropft wurde. HIerbei kommen IMMER unterkorrigierte Werte heraus. Deshalb empfehle ich nochmal eine Refraktionsuntersuchung unter Atropin oder, wenigstens, unter Cyclopentolat, 4x nacheinander getropft. 

Sehr wahrscheinlich ist, dass er doch ziemlich im Plus unterkorrigiert ist und einfach eine stärkere Brille braucht. Das latente Schielen, welches mit Brille besser kompensierbar ist, aber eben noch nicht voll, spricht dafür. Aber es wurde eben nur ein Teil der Gesamtfehlsichtigkeit angepackt und deswegen bekommt er die gleiche Problematik nochmal. 

Der bestandene Langtest und wie Du es beschreibst, klingt nach akkomodativem Schielen mit einem größeren latenten Anteil dahinter. HIerbei ist IMMER zuerst die Weitsichtigkeit mit Brille vollzukorrigieren (nach Abzug der 0,5 Dioptrie vom gemessenen Wert).

Und: ohne Brille dürfen diese Kinder schielen! Nur mit Brille sollte im Idealfall dann das Schielen verschwinden. 

Bitte stelle ein oder schicke per PN einen Befund, den Du besorgen wolltest. Dann kann man genaueres sagen.

Und: morgens nach dem Aufwachen die Brille sofort auf die Nase, das Kind nie ohne Brille rumlaufen lassen. 

LG Hesch

Bild des Benutzers die-mel
Verbunden: 27. März 2014 - 8:22

So, guten Morgen nochmal.

 

Ich habe jetzt nächste Woche wieder einen Termin zum Tropfen.

 

Und auch endlich den Bericht von der UKM, den mir mal jemand erklären könnte?

 

Untersuchung am 23.03.14:

Diagnosen: Strabismus convergens alternans H50.0 G

                    Hyperopie H52.0 G

 

Visus: VF    R sc 0,63 LEA in 3m 

                   L sc 0,8

           VN   R keine compliance

                   L

Augenstellung: F manifester convergenter Winkel links

                        N manifester convergenter Winkel links, alternans möglich

Binokularität: nicht nachweisbar

Schielwinkel: nach Krimsky in der Nähe +18, Ferne nicht messbar

Motilität: grob frei

Vorderabschnitte: bds reizfrei, regelrecht

Fundus: Papille vital und randscharf, sonst zentral regelrecht

objektive Refraktion in Zykloplegie (4ymydriaticum): RA+1,75/-0,5/70°    LA +1,5/-0,25/100°

Therapievorschlag/Beurteilung: wir verdordneten zunächst eine Brille mit Voillkorrektur nach o.g. Werten. wir bitten siedie regelmäßigen Kontrollen zu übernehmen und ggf. eine Okklusionstherapie einzuleiten. eine Wiedervorstellung hier ist in 1 Jahr geplant.

 

Bei der Kontrolle letze Woche in der Sehschule hatte mein Sohn mit beiden Augen mit 80% Sehleistung und Binokularsehen vorhanden. Allerdings hatte er zu dem Zeitpunkt auch wieder ein latentes Schielen.

Seitdem hat er nach dem Schlafen ein alternierendes Schielen auch mit Brille bis zu zwei Stunden lang noch.

Ich merke, dass er sich dann anders verhält, entweder ist er besonders albern/anstrengend oder anhänglich/nachdenklich. Das macht mich unglaublich traurig und ich fühle mich als hätte ich versagt.

Ich weiss nicht ob mit der Therapie alles richtig läuft, ich kann nicht mehr zu dem Thema lesen als ich es schon tu und ich habe das Gefühl ich kann keine weiteren Informationen aufnehmen, ich bin an der Grenze und in einer Situation, wo ich den Ärtzen vertrauen muss, und da habe ich Probleme mit. 

Warum hat er zwei Monate mit der Brille nicht ein einziges Mal geschielt (auch ohne Brille und nach dem Schlafen nicht mal ein leichter Silberblick) und nun wieder? Kann er es einfach im Moment wieder nicht kompensieren? Warum?

Entschuldigt wenn das Alles grade sehr verzweifelt und emotional klingt, ich will doch nur dass ihm geholfen wird. Ich weiss es gibt weitaus Schlimmeres und ich bin auch dankbar dass er sonst gesund ist.

Heute ist mein erster Tag in Mutterschutz und von Entspannung kenie Spur. Ich sorge mich nur.      

 

Könnt ihr mir etwas Licht ins Dunkel bringen bitte??

LG und danke fürs Lesen     

Bild des Benutzers die-mel
Verbunden: 27. März 2014 - 8:22

Ach schau mal, da waren wir gleichzeitig am Schreiben. Vielen Dank für deine Hilfe!!!!!

Der Bericht der UKM ist nun drin. Er trägt immer seine Brille direkt nach dem Aufstehen, allerdings dauert es nun so lange wie ohne Brille bis sich die Augen gerade stellen.

Und er hat vor ein paar Wochen auch angefangen sie mal selbstständig abzunehmen, was er anfangs gar nicht gemacht hat, obwohl es da ja ungewohnt und neu war. Das ist für mich ein Zeichen, dass sie ihm nicht mehr hilft sondern stört. Oder?

Bild des Benutzers Hesch
Verbunden: 9. Dezember 2010 - 21:49

Habe mir den Befund angeschaut, viel neues steht jetzt für mich nicht drin. Der ist ja noch vom März.

Versuche, einen Bericht von der aktuellen Untersuchung zu besorgen, insbesondere interessieren mich die jetzt aktuell gemessenen Schielwinkel....

Klebt Ihr ab? Wenn der Visus auf jedem Auge tatsächlich gleich ist..... und er tatsächlich frei alterniert... ist das nicht unbedingt erforderlich. Dazu bräuchte ich aber den aktuellen Befund,

Seine Weitsichtigkeit ist untekorrigiert. Mein Rat ist noch der Gleiche.

Versuche einen Augenarzt zu finden, der unter Atropin/Cyclopentolat (auf keinen Fall Mydriatikum!!!!) dem Kind neue Brillengläser ausmisst. Wenn nächste Woche wieder mit Mydriatikum getropft wird, kannst du es gleich vergessen.

Ich würde einfach alle Augenärzte aus dem Telefonbuch abtelefonieren und fragen wer mit Atropin tropft. 

Wenn das Kind die Brille nicht mag, ist es ein eindeutiges Zeichen. Aber wenn neue Brillengläser, dann richtig ausgemessen.

Bild des Benutzers die-mel
Verbunden: 27. März 2014 - 8:22

Hallo Hesch,

 

unser Augenarzt tropft mit mydriaticum oder cyclopentolat, sie meinte aber heute 2x im 10 Minuten Abstand, dann 30 Minuten Wartezeit. Reicht das?

Nein, wir kleben nicht ab, in der UKM wurde uns gesagt, dass 60% und 80% nicht schlecht genug zum Abkleben sei und man damit nur das stärkere Auge schwächt.

Einen genaueren Bericht habe ich nicht. Letze Woche wurde nur kontrolliert, einen Schielwinkel hat die Orthoptistin m.E. nach gar nicht bestimmt.

Bild des Benutzers Hesch
Verbunden: 9. Dezember 2010 - 21:49

2x in 10 Minuten mit Cyclopentolat? das ist zu wenig...erst mit 4x Cyclopentolat und dann keine so lange Wartezeit kommen

verlässliche Werte heraus.

Auf  keinen Fall mit Mydriatikum tropfen lassen.... das ist wichtig...

Schaue auch mal nach anderen Arztpraxen in der Gegend. Habe Mut nachzufragen.

Das Ihr nicht klebt, ist gut. Das würde ihn noch mehr durcheinanderbringen.

Bild des Benutzers die-mel
Verbunden: 27. März 2014 - 8:22

Ich habe jetzt nochmal mit einer anderen Praxis gesprochen, dort wird das auch so gehandhabt.

Es wird eh erst gemessen, wenn die Akkomodation ausgechaltet ist, wurde mir gesagt. Sollte das nach 2x Tropfen und Warten nicht sein, entscheidet der Arzt ob nochmals getropft wird.

Eine Zweitmeinung bekomme ich eh nicht vor nächsten Freitag, also könnte ich doch erstmal die Werte abwarten, die dabei herauskommen. Und wenn mir das noch zu wenig erscheint, das direkt sagen?

Es bringt mir ja nichts, wenn er weiter mit der Brille rumläuft....

Bild des Benutzers Hesch
Verbunden: 9. Dezember 2010 - 21:49

Nochmal zur Erinnnerung, was ich dir schon vor einigen Monaten geschrieben hatte (siehe auch oben):

-----------------------------------

1,5 Dioptrien Weitsichtigkeit ist in dem Alter zu wenig, im Schnitt haben die Kinder +3 (normalsichtige), diese Weitsichtigkeit bildet sich aber so bis zur Einschulung meistens zurück...

Es gibt noch einen weiteren Aspekt, manchmal kann man erst mit wiederholtem Tropfen die wahre Weitsichtigkeit feststellen, es kommen einfach beim wiederholten Tropfen immer größere Pluswerte raus, es sieht dann so aus, als ob die Weitsichtigkeit wächst, das stimmt aber nicht, sondern war schon immer so hoch, wurde nur wegen einem partiellen Akkomodationskrampf nicht vom Auge "freigegeben", lapidar ausgedrückt. 

Ich würde parallel trotzdem in den nächsten Monaten eine Atropinskiaskopie anpeilen, aber über mehrere Tage vorher getropft. Wenn das Kind einen Parallelstand mit den jetzigen Brillenwerten hinkriegt, ist gut, und was wenn nicht? Denn eine erneute Refraktion erst im Oktober ist zu spät, bis dahin kann sich der Schielwinkel festigen, wenn er nicht ausgeglichen werden würde. So ist das bei meiner Tochter gelaufen. Sie hatte zu Beginn ganz genauso intermittierend geschielt, wir haben wertvolle Monate verstreichen lassen und sie unwissend mit einer deutlichen Unterkorrektion laufen lassen, in der Zeit hat sich der Winkel so gefestigt, dass mehrere Schielops später nötig wurden... Die Mehrzahl der Innenschieler in diesem Alter ist akkomodativ bedingt, mit einer rechtzeitig vollkorrigierten Brille könnte man bei ganz vielen Kindern das Schielen wieder beheben, wenn es rechtzeitig passieren würde. Mit einer in mehreren Schritten erfolgten Vollkorrektion.

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Bild des Benutzers Hesch
Verbunden: 9. Dezember 2010 - 21:49

gut dann mit Cyclo 2x tropfen lassen, parallel alles versuchen, um woanders noch eine vernünftige Refraktion zu bekommen.

Jetzige Brille bis dahin tragen.

Kein Mydriatikum!  

Bild des Benutzers Hesch
Verbunden: 9. Dezember 2010 - 21:49

Du hast eine PN.

Bild des Benutzers maria2
Verbunden: 1. Mai 2013 - 22:09

Hallo die-mel,

wir haben genauso wie Du, als unser Sohn 2 Jahre alt war (jetzt 3,5), bemerkt dass er schielt. Und ich war mind. genau so emotional wie Du - nur zu verständlich...ich erkenne mich in Deinen Zeilen sehr wieder und fühle mich in der Pflicht Dir zu antworten und von unserem Kind zu berichten.  

Ich kann die Dinge die Hesch schreibt aus eigener Erfahrung nur sehr bestätigen. Und die wichtigste Botschaft ist, dass man  mit Atropin tropfen sollte. Ich habe mich da auch sehr schwer mit getan am Anfang, jedoch hat das bei meinem Sohn gegenüber der Cyclo-tropfung auf einem Auge z.B. 1,5 dpt mehr gebracht, wo er sehr zu meinem Bedauern 1/2 Jahr mit der unterkorrigierten Brille herumlief. Erst mit der Vollkorrektion besserte sich sein Visus merklich und die Schielstellung relativ schnell deutlich und wir konnten das Abkleben (was bei uns nötig war) reduzieren. Nun kämpfen wir noch um das räumliche Sehen mit den letzten Restschielwinkel.

Also kurzum: ich kann Dich nur ermuntern und motivieren einen Arzt Dir empfehlen zu lassen, der mit Atropin tropft.

Ich drücke Dir die Daumen und stehe für Fragen auch gerne zur Verfügung.

 

LG Maria     

Bild des Benutzers die-mel
Verbunden: 27. März 2014 - 8:22

Liebe Maria,

Vielen Dank für Deinen Beitrag.

Ich werde am Montag nochmal zum Augenarzt und um ein Rezept bitten.

Wenn ich das möchte können sie mir das ja eigentlich nicht verweigern.

Nur habe ich ja nicht den nächsten Augenarzttermin in der Tasche und bin leider auch darauf angewiesen.

Klar ist Atropin ein Nervengift und kann auch lange nachwirken aber das nehmen wir in Kauf.

Ich versuche es am Montag wie gesagt.....

Wünsche euch alles Gute weiterhin. 

Bild des Benutzers maria2
Verbunden: 1. Mai 2013 - 22:09

Hallo die-mel,

was wir an Nebenwirkungen hatten, war dass ca. 2 Stunden nach Tropfen das Gesicht gerötet war. Ich hatte aber vorher auch den AA danach NW gefragt u er hatte mir diese genannt u auch gleich gemeint, dass es sich für das Ziel doch rechtfertigt. Mit dieser Vorinformation war ich dann beim Tropfen gewappnet u. es war für uns ok. Hatte vorsichtshalber noch Fieber gemessen , aber da war gar nichts. Es stand so auch als NW im Beipackzettel u verstand es so, dass man nur bei Fieber reagieren muesste. Gut, die Pupillen sind ca. zwei Wochen weiter, aber dem sind wir auch gut mit Sonnenkappe oder Brille (eines reichte) begegnet. Ich hatte gar nicht das Gefühl, dass unser Sohn litt und hatte mir vorher so Sorgen gemacht...;) . Andere NW mit Nerven oder so habe ich- zumind.- nicht bemerkt, eher wunderte ich mich dass er trotz evtl. unscharfem Nahsehen so war wie immer....;)

 

LG Maria   

Bild des Benutzers die-mel
Verbunden: 27. März 2014 - 8:22

Hallo zusammen!

Wir waren hheute zum Messen beim Augenarzt. 

Unter Cyclo sind Werte von +3 auf beiden Augen zu Tage gekommen. 

Hatte sich mein Gefühl also wieder bestätigt Wink

 

Ohne Rücksprache mit der Orthoptistin wollte sie mir nicht einfach eine Vollkorrektur verschreiben. Nächste Woche geht es weiter. Die neue Brille steht fest, fraglich ist halt noch ob Voll oder - 0,5

Lt. Unserer Ärztin seien solche Schwankungen in dem Alter wegen Wachstum normal und das könne in alle Richtungen gehen, das sollte nicht an den Tropfen liegen. 

Mein Sohn schielt nicht wenn er müde wird, sondern immer nach dem Schlafen. 

Könnte es sein, dass er schielt eben weil er ausgeschlafen ist und sich dann um ein scharfes Bild bemüht? Später wenn er entspannt, versucht er es nicht mehr und hat daher Parallelstand? 

Ist eine Theorie die mir grad durch den Kopf geht....

Lg

 

 

 

 

 

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Moin,

direkt nach dem Schlafen sind die Augen noch unkoordiniert. Das bedeutet allerdings, dass zusätzlich zum akkomodativen Schielen noch eine Phorie (Schielen, was ich selbst ausgleichen kann) vorliegt.

Ich hoffe, dass die Brille hoch genug auskorrigiert wird.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers maria2
Verbunden: 1. Mai 2013 - 22:09

Hallo die-mel,

 

das scheint ja hoffentlich  in die richtige Richtung zu laufen Wink , jedenfalls von der Logik....

Rein interessehalber, wie oft wurde mit cylo getropft?  Wurden neben den 3 dpt Sphäre auch ein höherer Zylinder / Hornhautverkrümmung gemessen? Diese wird dann ja sicherlich auch optimal korrigiert werden. 

Ich drücke Euch fest die Daumen,

 

lG Maria

Bild des Benutzers maria2
Verbunden: 1. Mai 2013 - 22:09

Hallo die-mel,

 

das scheint ja hoffentlich  in die richtige Richtung zu laufen Wink , jedenfalls von der Logik....

Rein interessehalber, wie oft wurde mit cylo getropft?  Wurden neben den 3 dpt Sphäre auch ein höherer Zylinder / Hornhautverkrümmung gemessen? Diese wird dann ja sicherlich auch optimal korrigiert werden. 

Ich drücke Euch fest die Daumen,

 

lG Maria

Bild des Benutzers die-mel
Verbunden: 27. März 2014 - 8:22

1,5 Dioptrien Weitsichtigkeit ist in dem Alter zu wenig, im Schnitt haben die Kinder +3 (normalsichtige), diese Weitsichtigkeit bildet sich aber so bis zur Einschulung meistens zurück...

Es gibt noch einen weiteren Aspekt, manchmal kann man erst mit wiederholtem Tropfen die wahre Weitsichtigkeit feststellen, es kommen einfach beim wiederholten Tropfen immer größere Pluswerte raus, es sieht dann so aus, als ob die Weitsichtigkeit wächst, das stimmt aber nicht, sondern war schon immer so hoch, wurde nur wegen einem partiellen Akkomodationskrampf nicht vom Auge "freigegeben", lapidar ausgedrückt. 

Ich würde parallel trotzdem in den nächsten Monaten eine Atropinskiaskopie anpeilen, aber über mehrere Tage vorher getropft. Wenn das Kind einen Parallelstand mit den jetzigen Brillenwerten hinkriegt, ist gut, und was wenn nicht? Denn eine erneute Refraktion erst im Oktober ist zu spät, bis dahin kann sich der Schielwinkel festigen, wenn er nicht ausgeglichen werden würde. So ist das bei meiner Tochter gelaufen. Sie hatte zu Beginn ganz genauso intermittierend geschielt, wir haben wertvolle Monate verstreichen lassen und sie unwissend mit einer deutlichen Unterkorrektion laufen lassen, in der Zeit hat sich der Winkel so gefestigt, dass mehrere Schielops später nötig wurden... Die Mehrzahl der Innenschieler in diesem Alter ist akkomodativ bedingt, mit einer rechtzeitig vollkorrigierten Brille könnte man bei ganz vielen Kindern das Schielen wieder beheben, wenn es rechtzeitig passieren würde. Mit einer in mehreren Schritten erfolgten Vollkorrektion.

Und erst nach mehrwöchigem Tragen einer Vollkorrektion weiss man, was es für ein Schielen war. 

Hallo Hesch und alle anderen!

Ich wollte hier mal wieder Rückmeldung geben, da ich in den letzten Tagen auch oft über diesen Beitrag nachgedacht habe. Mein Sohn ist mittlerweile bei Werten von R +4, -0,5, 80 und L +3,75, -0-25, 75 angekommen,

Im letzten Jahr haben wir die Brillenwerte jetzt das 4. Mal erhöht, da beim Tropfen mit Cyclo immer höhere Werte rausgekommen sind. Von März 2015 bis August 2014 auf dem rechten Auge ein ganzes Dioptrien mehr.

Auf den sog. Akkomodationskrampf angesprochen meinte unsere Augenärztin., dass das sehr selten wäre. Aber ratlos schienen sie und die Orthoptistin schon etwas.
Wir tropfen jetzt im 3 monatigen Rhytmus und ich hoffe dass wir bald einmal am Ende angelangt sind.

Auch jetzt, mit der Brille, die er seit Freitag hat, schielt er noch (nicht immer, manchmal trotz Brille, manchmal nur kurz, mal ein paar Stunden, mal aber auch ohne Brille nicht!!)

Im September wieder Sehschule, sollte es dann immer noch so sein, werde ich mal nochmal das Tropfen mit Atropin ansprechen.

Meine Sorge ist aber nun: falls die Werte immer richtig waren, sind seine Augen innerhalb eines Jahres so schnell so viel schlechter geworden. Wenn das der Fall ist, WO ist die Ursache???
ich habe Angst dass es etwas Schlimmeres sein könnte!!!

Und Wenn es dann ein Akkomodationskrampf sein sollte, wo ist da die Ursache? Ich habe über einen Zusammenhang mit dem Halswirbel gelesen? Sein Atlaswirbel wurde auch bereits 2 Mal im letzten Jahr von unserer Ostheopatin wieder eingerenkt.

Viele Grüße und vielen Dank schon mal für die Antworten!

LG

Bild des Benutzers Hesch
Verbunden: 9. Dezember 2010 - 21:49

Hallo die-mel,

du wolltest doch letztes Jahr zu der anderen Ärztin gehen, die mit Atropin tropft?

Deine Fragen verstehe ich nicht ganz: er hatte schon immer eine sehr hohe Weitsichtigkeit, nur ist diese nicht herausgekommen. Steht doch alles in dem von dir zitierten Beitrag von mir.
Akkokrampf hin oder her, vielleicht wurde einfach nicht genug und falsch getropft. Ich habe von Anfang an gesagt, nur mit Atropin (manchmal sogar nach mehrmaligem Tropfen mit Atropin ( siehe maria2!!!) kommen die wahren Verhältnisse zu Tage.

Wo da die Ursache ist, kann man ewig diskutieren. Viel wichtiger ist doch, dass endlich die Vollkorrektion erfolgt.

Eventuell braucht er auch einen Nahzusatz (Bifokalbrille), wenn der Schielwinkel in der Nähe größer ist.
Aber erst wenn er mit Atropin auf die Ferne vollkorrigiert ist.

Wie groß ist sein Schielwinkel? Verhältnis Ferne zu Nähe? Latent/manifest?

Wenn er die neuen Gläser erst seit ein paar Tagen hat, lass ihn erstmal sich daran gewöhnen (wieviel stärker sind diese als die vorherigen?). Parallel dazu eine Atropinmessung veranlassen! Über PN haben wir uns doch schon darüber unterhalten!

Zusammenhang mit HWS: Auf vertikalen Schielanteil untersuchen lassen. Oft sehen die Orthoptistinnen den nur nicht.

LG Hesch

Bild des Benutzers Bea86
Verbunden: 13. März 2022 - 18:22

Hallo die-mel,

jahre ist es her und ich hoffe dich hier noch online zu finden. Ich finde mich in deinem Beitrag 1:1 wieder von der Überforderung bis zu den geringen Werten deines Kindes. Darf ich fragen, wie es euch nach all den Jahren geht und welche Therapie für euch die Beste war? Meine Tochter schielt auch "plötzlich" erst nur kurz nach dem Aufwachen und mittlerweile fast dauerhaft. Mal links mal rechts mal beidseitig.