Hallo!
Nach 2 Augenmuskel-OPs in der Kindheit beträgt mein SW konstant 2 Grad (Innenschielen mit re-seitiger Amblyopie und fehlendem Binokularsehen) - dieser wird einmal/Jahr von einer Orthopistin kontrolliert.
Nun kann es ja während einem leben zur Veränderungen im SW kommen.
Mich würde interessieren, ob solche Veränderungen eher "schleichend", also langsam kommen oder eher plötzlich, quasi "über Nacht"?
Hallo Marco,
beides wäre möglich oder denkbar. Da kommt es auf die Art und Qualiät der Verschaltung der perihren Sehareale an (zentral gibt es ja keine Fixation). Reißt die Verschmelzung in der Peripherie auseinander, kommt es zu einer sprunghaften Zunahme des Schielwinkels. Ansonstens eher dezent, z.b. über die Schlafruhelage.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Danke schon mal!
Zu Schlafruhelage:
Beim "Schlafzustand" gehen die Augen in eine sogenannte "Schlafruhelage". Diese ist häufig nach oben / außen gerichtet. Dies kann aber individuell von Mensch zu Mensch variieren.
Diese nicht optometrische Ruhelage (sprich: es ist keine Ruhelage einer Arbeitsstellung des Augenpaares) ist i.d.R. unwichtig, hat aber ihren Dauereinfluss bei nicht gut verschalteter Fixation der Augen. Davon geht man zumindest allgemein aus.
Zu deiner ersten Rückfrage kann ich dir nicht weiter helfen.Generell dürfte hier aber jeder Fall in seiner Prägung und Kompensation unterschiedlich sein, zumal das Gehirn als"selbstständige Intelligenz" ganz individuell auf eine gestörte Sehproblematik lernt ein zu wirken und diese zu meistern.
Nur über die sichtbaren und erfahrbaren Endresultate kann dann über Messungen und Korrektionen verändernd eingewirkt werden. Teilaspekte zu selektieren, ist zumindest aus meiner augenoptischen Sicht wenig nutzbar, da wir es immer mit einer komplexen Gesamtsicht zu tun haben, die wir auch keinesfalls unterschiedlich abgreifen können.
Sehr wohl erfasst allerdings z.B. die Messung der MKH zentrale und zentral eher periphere Reize. Diese bilden die Grundlage der von Haase entwickelten Testdias (Kreuz ohne zentralen Reiz; FD-Teste mit zentral verriegeltem Fusionsreiz; etc.) Aber selbst hier streiten sich die Gelehrten über die sinnvolle Größe der Ausdehnung, wenn die den haaseschen Versuchen zu seinen historisch (1950-60) damals belegten Angaben mit Kritik begegnen. Es funktioniert, das hat sich bestätigt, Detailfragen warum und wieso, bleibt noch manches Geheimnis zu entlocken, da z.B. den Panum-Arealen nach heutigem Wissen keine feste Größen zugerechnet werden können. Unser Gehirn reagiert da durchaus flexibel, je nach Art der zu bewältigenden Sehsituation. Schubladendenken reicht da bei weitem nicht aus.
Nichts für ungut! Aber ich stehe für "intelligentes Design" und da kann man nur staunen. Selbst beim Strabissmus.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
super,lieber PaulGerhard.
Viele Grüße
Eberhard