Hallo!
Unser Sohn wird im Januar 7 Jahre alt.
Seit seinem 1. Lebensjahr sind wir regelmäßig zum AA gegangen. Alles O.K.
Kurz vor seinem 3. Geburtstag teilte uns der AA mit, dass er stark weitsichtig sei und er bekam eine Brille mit + 6,75 für beide Augen. Auch beim ersten Sehschultermin etwa 6 Wochen später war alles i.O.
Einige Tage später fiel sein rechtes Auge ohne Brille nach innen. Die Orthoptistin stellte beim nächsten Termin einen \\\"eindeutigen s.C.D. im kleinen Schielwinkel\\\" mit Brillenkorrektur fest. Da das Auge auch sehschwach geworden war (30%) begannen wir mit der Okklusionstherapie.
Einige Monate später sah man den Schielwinkel deutlich insbesonders nach Abnahme des Pflaster. Die Orthoptistin \\\"vertröstete\\\" uns mit der Aussage, das sich dies nach Beendigung der Pflastertherapie wieder legen könnte, bzw. wenn eine Vollkorrektur durch entsprechende Brillengäser erfolgt wäre.
Diese Vollkorrektur (+ 7,5) ist nun seit etwa 1, 5 Jahren gegeben; das Auge hat seit mind. einem halben Jahr einen Visus von 1,0. Der gemessene Schielwinkel ist seit einem 1 Jahr gleich groß (30 Prismendioptrien Ferne, 40 Nähe) V-Phänomen, auch nach 14-tätigem Absetzen des Pflasters. Allerdings ist es seit etwa einem Jahr so, dass er tw. auch mit dem rechten Auge schaut, bzw. seit ca. halben Jahr, stehen die Augen auch zeitweise parallel. Wenn er jedoch fixieren soll, rutscht das Auge wieder weg (so dann auch immer in der Sehschule) .
Auf Anraten der Orthoptistin hatten wir nun einen Termin zur Durchführung einer Schieloperation in der Uniklinik Gö. Dort hatte er nun 14 Tage später einen Visus von 0,9 in der Ferne und 0,7 in der Nähe, woraufhin eine Wertermittlung Werte von + 8,5 ergab (Winkel lagen bei 15° für die Ferne und 28° für die Nähe). Mit aufgeklebter Prismenfolie hatte er Dobbelbilder. Aufgrund der Unterkorrektion konnte nun enoch keirne entgültige Entscheidung getroffen werden.
Wie kommt es, dass sich die Werte nun doch noch verschlechtert haben? AA hatte uns mal erklärt, dass das Auge ja nicht kürzer werden könnte.
Kann man irgendwie testen, ob seine Augen während der Zeit des Paralellstandes zusammenarbeiten? Wenn wir operieren lassen, was ist dann mit dem Auge, wenn er wie jetzt zeitweise paralell schaut?
Wie groß ist das Risiko von Doppelbildern?
Was sollten wir noch beachten / hinterfragen?
Vielen Dank für Eure/Ihre Antworten.
Hallo purzel,
vermutlich hat er gut kompensiert - und hat diese erst später aufgegeben. Zusätzlich wird die Meßgenauigkeit mit steigenden Alter besser...
ja das geht schon - auch die Qualtät der Zusammenarbeit ist wichtig - das gibt Onfos über einen möglichen OP Erfolg!
Wir haben bei Messungen aber immer eine Momentaufnahme und befinden uns oft in Testbedingungen.
das weiss ich nicht (kommt auf den Fall an) - Frag Deine Ärzte!
Ein Trageversuch mit Prismen macht manchmal wirklich Sinn - auch wenn es nie das gleiche ist wie die OP...
ja gute Frage! Im Prinzip ist der Ansatz von Dir schon gut - Doppelbilder wären schön wenn es zu vermeiden geht bzw. sollte nicht länger auftreten
Ich würde noch Fragen ob es auch eine funktionelle OP ist (also nicht nur kosmetisch).
Hat denn Dein Sohn Schwierigkeiten mit dem Sehen (Doppelbilder, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten, Kopfzwangshaltung, unruhiges Sehen,etc.)?
Eine" komplette Vollheilung" des Schielens ist selten.
Aus der Ferne ist das immer etwas schwierig - zudem bin ich kein Augenarzt sondern Augenoptiker.
Hoffe ich konnte trotzdem etwas weiter helfen - vielleicht meldet sich ja noch ein Augenarzt/in wo auch selbst OP's macht.
viele Grüße
Georg Scheuerer
Hallo!
Vielen Dank für die Antwort.
Zitat vermutlich hat er gut kompensiert - und hat diese erst später aufgegeben. Zusätzlich wird die Meßgenauigkeit mit steigenden Alter besser...
Wie erfolgt diese Kompensation?
Bezüglich der Meßgenauigkeit mit steigendem Alter
innerhalb von 6 Monaten um 1 Dioptrien?? (Opthoptistin sprach vor dem Gespräch mit der Augenklinik nur davon, dass ja vollkorrigiert wäre, zumindest aufgrund der mit den Tropfen ermittelten Werte, evtl. gäbe es noch die Möglichkeit mit anderen Tropfen eine genauere Messung durchzuführen. In der Uniklinik wurden aber bereits ohne Tropfen höhere Werte gemessen, daraufhin getropft, aber mit \"normalen\" Tropfen)
Zitat ja das geht schon - auch die Qualtät der Zusammenarbeit ist wichtig - das gibt Onfos über einen möglichen OP Erfolg!
Wie wird das getestet?
Zitat Ein Trageversuch mit Prismen macht manchmal wirklich Sinn - auch wenn es nie das gleiche ist wie die OP...
Mit dieser Folie? Wenn er hierbei Doppelbilder hat, ist dann zu erwarten, dass sie auch nach einer OP da sind? Im Alltagsleben hat er gar keine Probleme mit Doppelbildern (hat noch nie davon gesprochen, dass er irgendetwas doppelt sieht; er fand es wohl auch für die 10 Minuten sehr amüsant alles doppelt zu sehen), auch nicht mit Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten etc. Habe vergessen zu erwähnen, dass er auch manchmal sein Auge (auch ohne Brille) bewußt (annähernd) gerade stellen kann. Er hat aber auch dann nie von Doppelbildern gesprochen, nur dass es dann alles\"etwas unscharf aussähe.\"
Vielen Dank!
Hallo purzel,
kompensiert wird mit Hilfe der Augenlinse. Kinder können das sehr gut - da werden oft Übersichtigkeiten einfach weggedrückt (was aber ein nach innen Schielen verursachen kann). Durch die Tropfen werden Muskarinic Rezeptoren blockiert die das ermöglichen. Je nach Wirkstoff und Dosierung mehr oder weniger....
Für die Qualität gibt es unzähliche Teste. Erst sollte man schauen ob Simultansehen vorliegt (sehen beide Augen gleichzeitig). Liegt Fusion vor (werden die Seheindrücke von jeweils beiden Augen im Gehirn verschmolzen). Schließlich Stereosehen/räumliches Sehen ob es vorhanden ist und wenn ja in welcher Qualität (je nach Test kann das unterschiedlich ausfallen -> Stereotiefe, Stereogrenz:wink:el, Verzögerung, etc.)
Bei den Doppelbilder mit der Folie ist die Frage wie stark war diese und kommt man nicht auf einen verträglicheren Wert. Wahrscheinlich waren die Doppelbilder überkorr. -> aber da muss wirklich Dein Augenarzt bzw. Orthoptistin noch mal schauen.......da kann ich zu dem Risiko wie es nach der OP ausschaut keine Aussage machen!
viele Grüße
Georg
Hallo Purzel,
ich möchte zu Georgs Aussagen noch hinzufügen, dass gerade die Eso-Schieler sehr engmaschig überwacht werden müssen, weil der Visusabfall sehr rasant passieren kann - sogar innerhalb weniger Tage! Einen Wiederaufbau der Sehkraft durch Okklusion kann man nur bis zu einem gewissen Alter machen - je später, umso schlechter die Aussichten. Und wenn die Sehkraft erstmal weg ist, hat eine Schiel-OP höchstens noch kosmetischen Wert.
Bisher wird bei Deinem Sohn ja versucht, eine funktionale Schiel-OP anzustreben, an die man sich noch nicht gewagt hat, weil er Doppelbilder unter Prismentrageversuch angegeben hat. Gründliche Untersuchungen seitens der Strabologieabteilung sind hier nötig und wichtig, vor allem hinsichtlich des binokularen Zusammenspiels beider Augen. Nur so kann die OP dann auch zufriedenstellend verlaufen. Bei Eso-Schielern muss man sich u. U. zügig für eine OP entscheiden, Indiz hierfür ist Visusabfall.
LG
Kerstin
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