Hallo zusammen,
auch ich bräuchte bitte nun mal euren Rat: Ich bin Außenschieler, angeboren, manifest. Insgesamt hatte ich drei Schieloperationen - einmal mit ca. 3 Jahren, einmal kurz vor meinem 17. Geburtstag und einmal kurz nach meinem 20. Geburtstag. Das ist etwa sieben Jahre her. Während ich nach der dritten Operationen noch so gut wie keine Dioptrin-Werte auf den Augen hatte (bei beiden ca. 0,25), hat es sich auf dem einen, rechten, leicht schielenden Augen inzwischen auf etwa 1,25 verschlechtert, ist aber seit ca. 2 Jahren gleich geblieben. Beim linken nach wie vor ca. 0,25. Das linke ist auch mein "Führungsauge", wie man, glaube ich, sagt. Probleme mit Doppelbildern hatte ich nie, Prismen dauerhaft auch nie. Auch das Sterosehen ist zwar natürlich eingeschränkt, aber glaube ich für einen Schieler verhältnismäßig gut, wie mein Augenarzt sagt. Im Alltag merke ich nie irgend etwas von eingeschränkten Sterosehen, selbst z.b. 3D-Kino hat funktioniert (was natürlich auch nicht schlimm wäre, wenn es nicht geklappt hätte..)
Im Gegensatz vor allem zur zweiten Schiel-OP hat die dritte Schiel-OP sehr gut angeschlagen, der Schielwinkel war zunächst praktisch überhaupt nicht mehr sichtbar. Vor dieser dritten Schiel-OP hatte ich seit der Kindheit einen Winkel von ca. 16/17 Grad. Ich habe dann 3,4 Jahre lang Kontaktlinsen getragen im Wechsel mit der Brille -. ich wußte damals noch nicht, dass das anschienend nicht optimal ist als Schieler. Dann hat sich das Schielen wieder ganz langsam verschlechtert. Seitdem trage ich wesentlich weniger Linsen. Jetzt ist der Wert in der Ferne bei ca. 9-10 Grad mit Kontaktlinsen, mit Brille etwas besser. In der Nähe ist der Winkel nach wie vor gut, ich glaube so ca. 5-6 Grad.
Meine Fragen jetzt an euch:
- Stimmt es, dass Kontaktlinsen tragen in meinem Fall nicht zu empfehlen ist? Und wenn ja: Warum nicht? "Nur" weil der Schielwinkel dann etwas stärker ist, oder auch weil es dauerhaft schlecht für das Schielen ist, also den Winkel langfristig verschlechtern könnte? Mein Augenarzt, der eigentlich ein sehr angesehener und bekannter Schiel-Experte in unserer Millionenstadt ist, sagt, beides wäre in meinem Fall okay, ich bin mir da aber nicht mehr so sicher..
- Kann die sich leicht verändernde Sehstärke auf dem schielenden Auge etwas mit dem Schielen zu tun haben?
- In letzter Zeit bekomme ich manchmal etwas Kopfschmerzen, wenn ich Kontaktlinsen trage, nur dann. Früher nie. Ich werde in Kürze natürlich nochmal die Werte der Linsen überprüfen lassen. Angenommen, die Dioptrin-Werte an sich stimmen: Was kann dann die Ursache für die Kopfschmerzen sein?
- Mein Augenarzt meint, dass für eine weitere OP nur noch wenig Spielraum ist bei drei Vor-OPs. Abgesehen davon könnte sich irgendwann schon wieder zu ergeben, mal wieder zu operieren, sollte sich der Winkel weiter verschlechtern. Es ist aus der Ferne natürlich schwer zu beurteilen, aber: Was ratet ihr mir? Meine Befürchtung ist, dass sich nach einer weiteren OP das gleiche Spiel wiederholen würde - erst sehr gut, dann verschlechtert sich der Winkel wieder und ich bin beim selben Stand wie jetzt. Denn dauerhaft bleibt das Schielen in meinem Fall ja wohl nicht weg, oder?
Vielen herzlichen Dank für eine Antwort!
Viele Grüße,
Jonas
Moin Jonas,
die KL haben wahrscheinlich nicht die richtige Korrektion.
Wenn eine 4. Op gemacht werden sollte, ist es unbedingt nötig, vorher mit Prismen die vollständige Schielwirkung zu korrigieren.
Viele Grüße
Eberhard
Lieber Eberhard,
vielen Dank für die Antwort.
Ich war inzwischen wie geplant wieder bei meinem Augenarzt, daher die Verzögerung meiner Antwort.
Er sagte, dass eine prismatische Korrektion in meinem Fall als angeborener manifester Schieler nicht nötig wäre und er deshalb bei der letzten OP auch nicht gemacht hätte. Das Probleme wäre bei mir, dass der Schielfehler eben angeboren ist, ich eben deshalb nie komplett beidäugig sehen gelernt hätte und deshalb die Augen wieder auseinander gehen würden.
Ich habe ja von dem ganzen Gebiet überhaupt keine Ahnung. Kann mir deshalb hier jemand nochmal weiterhelfen und z.b. mir eine Empfehlung geben für einen entsprechenden Arzt oder Optometristen in München?
Außerdem ist mir noch eingefallen, dass ich in meinem ersten Post nich geschrieben habe, dass ich vom Klein-Kindalter bis ca. 15, 16 eine Folie auf dem linken Glas getragen habe. Die Jahre zwischen der zweiten und dritten OP nicht. Ich habe die Folie überhaupt nicht mit Prismen in Verbindung gebracht, ich müsste den genauen Namen der Folie auch erst im Keller raussuchen. Aber kann das nicht eine Prismenfolie gewesen sein? Wie gesagt, aber das ist schon lange her, dass ich die getragen habe.
Vielen Dank nochmal und viele Grüße
Jonas
Moin Jonas,
schau mal bei www.ivbs.org nach einem Augenarzt in München oder Umgebung.
Viele Grüße
Eberhard