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Bild des Benutzers Ramen
Verbunden: 25. August 2024 - 8:40
Probleme mit Gleitsicht trotz jahrelangen Tragens einer Gleitsichtbrille?

Guten Tag an alle,

ich bin seit 2015 zufriedene Gleitsichtglasträgerin mit Gläsern von Optovision und bis ich mir eine neue Brille anfertigen lassen wollte, war alles in Ordnung. Ich habe 2 normale Gleitsichtbrillen plus Sonnenbrille mit Gleitsicht.

Mein alter Optiker ist leider verstorben und so musste ich zu einem anderen Optiker gehen.

Damit fing für mich die Odyssee an.

Ich habe bis dato 5 Gleitsichtgläser von 3 Optikern, die nicht bei mir funktioniert haben. Alle angefertigt mit demselben Gestell.

Die ersten beiden waren von Hoya, danach Rodenstock, Rupp und Hubracht und jetzt noch mal Optovision.

Ich habe die Optiker immer gebeten, die alten Werte nachzumessen und wenn möglich zu übernehmen, weil ich die 2 alte Gleitsichtbrillen habe, aus denen ich sehr gut sehe und mit denen ich auch am PC arbeite.Das wurde von den Optikern auch gemacht; bis auf das Rupp und Hubracht Glas, bei dem ich neu vermessen wurde und das mir dann Schwindel und Übelkeit plus eine Migräne verursacht hat.

Bei den Hoya und dem Rodenstock Gläsern vermute ich heute, dass falsch zentriert wurde. Wenn ich die Zentrierung von meinem jetzigen Optovision Glas mit den Hoya und Rodenstock Zentrierungen im selben Gestell vergleiche, habe ich ganz andere Werte.Die Symptome waren bei den Gläsern trockene, gerötete, müde Augen.

Beim Rupp und Hubracht wurde Sphäre und Achse rechts verändert, so dass ich gar nicht sagen kann, woran es liegt. Die Symptome waren Schwindel und Übelkeit plus Kopfschmerzen, die eine Migräne ausgelöst haben.

Beim jetzigen Optovision Glas habe ich ständig brennende, trockene Augen mit einem "Sand-im Auge-Gefühl", aber das Gefühl, dass zumindest die Werte und die Zentrierung stimmen. Kein Schwindel, keine Übelkeit, keine Gangunsicherheit, keine Kopfschmerzen.

Allerdings sehe ich nicht entspannt aus dem Glas und habe vor allem beim ruhigen Geradeaus-Sehen im mittleren Sehbereich das Gefühl, das etwas nicht stimmt. Wenn ich jemandem ruhig gegenüber sitze und anschaue, strengt das an. Ebenso Computer-Arbeiten am Monitor oder Laptop. Das scheint mir auch mit ein große Faktor für die trockenen Augen zu sein. Wenn ich schräg oder nach unten schaue, strengt mich das gefühlt weniger an. Ich rätsele immer, woran das liegen kann. Irgendwie fühlt es sich an, als wäre immer ein Auge irritiert oder kurz vor dem Schielen.Nach fast einer Woche Tragen fangen auch so langsam die Muskeln um die Augen an, sich zu verkrampfen.

Natürlich bin ich zu dem Optiker, der auch schon das Rupp und Hubracht Glas für mich bestellt hat. Dort habe ich die Irritation beim Anschauen meines Gegenübers bzw. die Anstrengung bei Computerarbeit angesprochen. Für den Optiker liegt das daran, dass ich jetzt mit den neuen Gläsern klarer sehe, weil die alten Gläser so zerkratzt waren. Deswegen könnte ich mit den alten Gläsen besser am PC oder Laptop arbeiten. Außerdem wäre das eh ein Bereich, der mit Gleitsicht nicht gut funktioniert und ich sollte mir besser eine Arbeitsplatzbrille machen lassen. Er hat die Brille noch nachgestellt und mehr gekippt, aber es ist nicht besser geworden.

Aber wenn Leute mir im Abstand von 1,20 m gegenüber sitzen und ich habe das Gefühl, dass etwas nicht stimmt, sollte es doch nicht an der PC-Arbeit oder dem Abstand liegen? Mit der alten Gleitsichtbrille habe ich auch, als sie noch nicht zerkratzt war, in diesen Bereichen gut sehen können.

Ich sollte auch erwähnen, dass ich keine Eingewöhnungszeit bei meinen alten Gleitsichtbrillen hatte. Ich weiß, dass das ungewöhnlich ist, aber alle alten Gleitsichtbrillen haben ab der ersten Minute funktioniert.

Hier meine Werte:

Optovision O´Free WIDR   i-Protect NT+

       Sph.    Zyl.     A       Add    Pr.     B

R   -4.50   -0.75  105   1.00   1.5   180

L   -5.00  -1.75    095    1.00  1.5   000

PD rechts 28,1/vertikal 24,3

PD links 27,6/vertikal 23,9

Die Werte sind dieselben wie in meiner alten Gleitsichtbrille aus dem Jahr 2015 von Optovison O´Design You 1.67 75/80 iProtect NT

Meine konkrete Frage ist jetzt, ist es möglich, dass man sich als langjähriger Gleitsichtkunde selbst mit denselben Werten noch mal neu eingewöhnen muss? Wie lange sollte ich den Gläsern Zeit geben? An welchem Parameter im Glas könnte so eine Irritation liegen?

Ich gehe natürlich noch mal zu meinem Optiker, der sich wirklich Mühe gibt, und habe auch bei Optovision Verträglichkeitsgarantie. Aber es bringt mich ja nicht weiter, die Brille einfach hinzulegen und mein Geld zurückzufordern. Ich würde gerne verstehen, warum die Gleitsicht nicht funktioniert, wenn der Glashersteller und die Korrektur-Werte gleich sind.

Natürlich weiß ich, dass Ferndiagnosen schwierig sind, aber vielleicht gibt es Anhaltspunkte und Erfahrungen.

Danke im Voraus.

 

Ergänzung: Ich bin selbst darauf gekommen, dass ich nicht mit beiden Augen gerade aus der Brille sehen kann und das in keinem Abstand. Ein Auge schielt dann immer nach innen; vorwiegend das rechte Auge, weil mein linkes Auge das führende ist. Ein Gespräch heute morgen mit meinem Optiker war ernüchternd. Er weiß nicht, woran das liegen könnte und will das Gestell noch mal anpassen. Vielleicht hat hier im Forum jemand eine Idee.

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Ich finde es toll, dass Du Dich meldest. Allerdings ist es unmöglich, Dir in diesem Fall per Ferndiagnose eine Hilfe geben zu können. Der wichtigste Parameter für Deine Situation sind nicht die Brillen(-linsen) Parameter. Sondern Dein geändertes Lebensalter, unter dem Du Deine Seh-Anforderungen in Deinem Lebensumfeld ausführst. In den neun Jahren seit 2015 hat sich die Flexibilität in Deinem visuellen das Sehen verarbeitenden System deutlich verändert. Es ist ganz sicher deutlich unflexibler geworden. Wenn man dann an den alten, damals ganz sicher korrekten Werten, sich orientiert läuft man genau in die Gefahr, die Du jetzt beschreibst! - Das ist ganz sicher die Problematik, in der Du Dich z. Zt. befindest.

Welche Überlegungen wären jetzt aus "Kundensicht" in einem solchen Fall ganz wichtig.

- Ist mein Augenoptikansprechpartner versiert in der Bestimmung prismatischer Korrektionen! Hier scheidet sich oft die Spreu vom Weizen, denn diese Werte sollte man nie(!) unkontrolliert einfach übernehmen, (nach diesem Zeitraum. Auch wenn hier drei Brillen in der Nutzung stehen). - Ist die "Neue" deutlich angenehmer, rüstet man die Älteren bei Bedarf einfach nach.

- Muss die "Addition" aufgrund des Alters verstärkt werden? - Allerhöchste Vorsicht ist geboten!  Was dann zielführend sein kann, am Besten beim gleichen Hersteller und beim gleichen Glastyp bleiben, um möglichst wenige weitere Parameter zu verändern. Sichtoptimierungen schafft dann noch eine Verringerung des Glasindexes (Nachteil höhere Randdicke!, aber bessere Abbildungsqualität); Herstellerwechsel auf absolute Spitzenqualität in Abbildungsgüte, spräche aus meiner Sicht zudem für die Fa. Carl Zeiss, auch in Bezug auf prismatische Brillen(-Linsen) mit Gleit-Optik. - Hier wäre auch das Thema: "Arbeitsplatzversorgung mit einer Bildschirm-Arbeitsbrille" nicht vernachlässigbar. Das kann für erhebliche Entlastung im Sehen, sogar über den beruflichen Alltag hinaus, sorgen.

Generell gilt, der "echte" Berater in Sehkompetenz muss hier zielführend handeln, und sein Handwerk meistern! Nicht mehr, aber auch nicht weniger! - Unser menschlicher Sehsinn ist sehr sensibel und registriert feinste Abweichungen, wenn Verbesserungen ausbleiben.

Deshalb ist der Punkt, möglichst "keine" Werteänderung häufig ein Irrweg. Der gute Augenoptiker muss nur eine zumindestens gleichwertige Brillenkorrektion zur Verfügung stellen. Das ist die Kunst in der Augenoptik, und die gilt es zu beherrschen.

Nachtrag:

In der Korrektion sind 3.0 cm/m prismatische Wirkung eingebaut. Diese Werte könnten inzwischen unzureichend sein und müssten optimiert ausgemessen und entsprechend integriert gefertigt werden. (Mehr zu prismatischen Wirkungen im Forum "Binokularsehen")

Die Nahsicht-Addition lag vor 9 Jahren bei 1.00 dpt. Dies ist heute völlig unzureichend. Aber eine Verstärkung von nur 0,5 dpt (mehr), bringt im ganzen Glasdesign schon eine gewaltige Umstellung mit sich, dürfte aber keinesfalls reichen.

Evtl. würde ich als erstes eine gut angepasste Bildschirmarbeitsbrille anfertigen und erst später(!) eine auf das inzwischen geänderte Sehen wiederum abgestimmte neue Gleitsichtbrille anfertigen. (Da ja jetzt noch die alten Gleitsichtbrillen für die Fernsicht zur Verfügung stehen).

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Ramen
Verbunden: 25. August 2024 - 8:40

Vielen Dank für die Antwort.

Das Prisma wurde heute erneut und schon vorher beim 1. Glas des Optikers von  Rupp und Hubracht Glas getestet und als korrekt bewertet vom Optiker.Meine Augen wollten weder mehr Prisma noch weniger und die Sehtests für das Prisma haben alle tadellos funktioniert.

Die Neuausmessung vom Optiker, die er beim Rupp und Hubracht Glas gemacht hat, hat zu Schwindel, Übelkeit und letztendlich Kopfschmerzen und einem Migräneanfall geführt (bin Migränepatient). Er hat die Achse rechts von 105 auf 102 geändert und die Sphäre rechts von -4,5 auf -4,6. Alle anderen Werte der jetzigen Gleitsicht wurden in der Messung bestätigt. Das Glas ging für mich gar nicht gut und für einen Migränepatienten ist es schlimm, wenn das Brillenglas einen Anfall auslöst.

Als Migränepatient stehe ich daher neuen Werten eher kritisch gegenüber, weil mein Gehirn sehr empfindlich und leicht irritierbar ist. Und Schwindel plus Übelkeit (wirklich von der ersten Minute des Aufsetzens an) hatte ich vorher noch nie in einer Gleitsichtbrille. Meines Empfindens nach war die Neuausmessung falsch.

Ich habe meine 1. Gleitsichtbrille sehr jung bekommen mit 39 Jahren und bin jetzt 48.Die Addition scheint immer mir noch zu passen.Woran würde ich denn merken, dass die Nahsicht-Addition zu wenig ist? Ich kann gut lesen mit der Brille im Nahbereich.

Da Sie aber die Addition erwähnen: Es kam mir vor, als hätte die Progressionszone/mittlerer Sehbereich zu viel Stärke. Kann das an einer zu geringen Addition liegen?

Tatsächlich habe ich mir schon die Investition in eine Arbeitsplatzbrille überlegt, da ich den ganzen Tag am PC sitze. Mit den alten Gleitsichtbrillen hat das aber bis jetzt noch gut funktioniert.

Die Brille wurde heute im Sitz wieder angepasst und das Schielen rechts ist weg. Dafür fühlt sich mein linkes Auge jetzt wieder trockener und irritiert an. Entspannt sehen ist anders. Ich habe mir schon überlegt, ob solche Dinge wie mein derzeit hoher Stresslevel und die Tatsache, dass ich Migränepatient bin, die Eingewöhnung so schwer machen.

Nochmals vielen Dank für die Antwort.

 

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Als Migränepatient stehe ich daher neuen Werten eher kritisch gegenüber, weil mein Gehirn sehr empfindlich und leicht irritierbar ist.

Das kann ich sehr gut verstehen. Ich hatte früher auch jeden Monat 1 bis 2 mal Migräne oft bis zum Erbrechen.

Dabei gibt man immer an, mit den Augen hat das nichts zu tun. Sie sehen doch sehr gut!  -  Ich erinnere mich immer noch an den Besuch von zwei Schülerinnen vom Gymnasium, die mich als jungen Augenoptikermeister nach ihrem Schultag mittags aufsuchten, und mir ihr Leid klagten. Kopfschmerzen, bei einem Schultag wie heute, verschwimmen vor den Augen, etc. und das schon seit Jahren.

Nun es war gerade Mittagszeit und ich nahm sie mit in den Augenglasbestimmungsraum. Hier machte ich eine sehr überraschende Entdeckung. Ich hatte damit gerechnet, dass sie Auffälligkeiten im Sehen zeigten. Was war mein Ergebnis, interessanterweise bei Beiden sogar sehr ähnlich. Ich fand keine refraktiven Auffälligkeiten und auch keine Abweichungen in der Fixation, auf die ich meine besonderen Erwartungen gesetzt hatte.

Das einzige was mir auffiehl, war eine sehr hohe Sehleistung auf beiden Augen mit einem Visus von beidäugig 2.0 (entspricht 200%). Ich entließ sie mit dem Glückwunsch, hervorragend gute Augen zu haben, und fügte sogar hinzu, mir sei das nicht in die Wiege gelegt gewesen. Ich war einfach nur neidisch auf sie.

Nach nicht mehr als drei Monaten später wäre meine Reaktion eine völlig andere gewesen, und ich wusste, ich war diesen Mädchen ein sehr schlechter Berater gewesen. Leider hatte ich mir keinerlei Notizen gemacht, da ich ja nichts Auffälliges entdeckt hatte. Und so blieb ich mit dieser Erfahrung allein, aber fortan auch sehr umsichtig.

Denn ich war mir jetzt völlig sicher, hier wirklich meinem Berufsethos einen Bärendienst erwiesen zu haben. Ich hatte in der Zwischenzeit gerade die Messmethodik der MKH in Theorie und in der Praxis (als Mess-Probant) kennengelernt, und lernte nun die Erfahrung schätzen, was es bedeutet, wenn einem durch eine veränderte Optik plötzlich ein gestochen scharfer, beidäugiger Blick (ohne Blinzeln und Neugucken) anstrengungsfrei im wahrsten Sinne des Wortes blitzblank vor Augen steht. Und in der Folge bemerkte ich eher (fort-)schleichend, wie Migräne und andere Stessfaktoren, sich bei meinen Sehaufgaben krass verringerten. (wohl über etliche Korrektionsschritte, aber zu Beginn im Rückblick gesehen, sehr überraschend und verwundert)

Dabei trug ich schon damals über 20 Jahre sogenannte Prismenbrillen und war der Meinung in der Augenoptik / Optometrie ein sehr versierter Berater zu sein. Das war 1987/88. - Ich bin überzeugt, es ist heute im Wesentlichen immer noch nicht anders. Und das sind in erster Linie die Fachleute für das Sehen selbst Schuld. Heute hat man das Wissen der Theorie der MKH an allen Meisterschulen gelernt, aber man bastelt an eigenen Methoden und setzt die Messtechnik garnicht oder halbherzig ein, und verwehrt so seinen Kunden letztlich ein hervorragendes Seherlebnis in der Praxis.

Migräne (bitte lasst immer alles vorab medizinisch abklären):

- viele kennen diese Aura um die Augen

- alles dunkel, nur nichts sehen müssen

- wer würde ein spannendes oder lehrreiches Buch in die Hand nehmen und was schönes lesen wollen

Aber mit den Augen hat das überhaupt nichts zu tun! - Wirklich nicht?

Nun die beiden Mädchen waren evtl. noch zu jung für Migräne oder auch nicht(?) , aber sie brachten etwas mit, was sehr häufig als Begleitzustand eine Zugabe zu sein scheint. Einen sehr hohen Visus, bei guter Brillenkorrektion oder sogar schon ohne Korrektion!

Dies jedoch verpflichtet das Sehsystem auch feinste Abweichungen, die man nur zu gerne übersieht(!) zu fusionieren und im wahrsten Sinn des Wortes beieinander zu behalten. Und dass bei allen Sehbedingungen, damals 1968 (auf der Oberschule) mit häufig schlechten, matten, zerfransten Matrizenabzügen bei Klassenarbeiten in der Schule (durchaus auch später noch); bei tiefstehender Sonne im Herbst und Winter, bei flirrenden Bildschirmen und ständigen Bildwechseln und Bildsprüngen (von nah auf fern und dann zum Bildschirm) in unserem heutigen visuellen Zeitalter optimale Seherfolge zu zeitigen. DAS IST STRESS, SEHSTRESS!

Der eine entwickelt hier Abwehrstrategien (Kopfschmerz, Migräne), wurde zum Versager, leidet unter Prüfungsängsten u.a.; der andere konnte zum Überflieger oder Manager aufsteigen, nur am Wochenende (wenn man sich auf was richtig Schönes freute, und der ganze Körper nach Entlastung schrie, dann kam (plötzlich) die Migräne. Aber mit den Augen, da war alles voll in Ordnung(!?)

Ich mache hier jetzt erstmal Schluß. Guten Abend, Gute Nacht!

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Ramen
Verbunden: 25. August 2024 - 8:40

Vielen Dank für Ihre Antwort!

Sie haben das absolut richtig formuliert. Ich bin übrigens auch ohne Probleme auf 140% zu korrigieren, aber "vertrage" so hohe Korrektur nicht.

Ich habe mittlerweile wohl eine ungefähre Ahnung, woran es liegt: Die Addition ist zu gering. Daher fühle ich mich wohler, wenn wir die Sehschärfe abschwächen im mittleren Bereich durch Gestellanpassung; das reicht mir dann aber nicht in der Ferne.

Sie hatten wohl Recht, dass ich mehr Addition brauche; ich merke eine zu niedrige Addition aber eher in der Progressionszone

Jetzt habe ich, falls Sie das überhaupt beantworten möchten oder dürfen, eine Frage:

Die Gläser sind von Optovision und kann mein Optiker diese, ohne dass er einen sehr großen finanziellen Verlust macht, bei Optovision mit einer größeren Addition für mich bestellen? Ich kenne die Regelung da intern zwischen Optovision und den Optikern nicht in solchen Fällen und da er schon von Rupp und Hubracht ein Glas bestellt hat und das zurückgenommen wurde, ist das für ihn natürlich finanziell ärgerlich. Er musste viel Zeit und damit Geld investieren, 2 Gläser zu bestellen und einzusetzen. Und bei einem 3. Glas hätte er dann auch wieder den Zeitaufwand für Neubestellung und Einsetzen. Gibt es dort eine Kulanzregelung zwischen Optovision und dem Optiker in solchen Fällen?

Ich würde das gerne wissen, weil ich ihn danach fragen wollte und hoffe, dass es so was wie eine Kulanzregelung zwischen Optiker und Glashersteller gibt.

Nochmals vielen Dank!

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo!

zunächst einmal, ist die Kulanz des Herstellers mittlerweile sehr begrenzt und auch herstellerabhängig sehr unterschiedlich. Bei geänderten Additionen greift sie wohl kaum, da dass in der Verantwortung des Bestellers und seines Kunden liegt.

Sie haben das absolut richtig formuliert. Ich bin übrigens auch ohne Probleme auf 140% zu korrigieren, aber "vertrage" so hohe Korrektur nicht.

Hier sollten Sie sich fragen, kann ein visuell gesteigertes Seherlebnis, wirklich eine Ursache von Unverträglichkeit beinhalten. - Dies würde ich grundsätzlich verneinen! Dagegen spricht auch meine ganze Erfahrung als Augenoptiker nach(!) der Integration der MKH-Messtechnik und damit einer echten Berücksichtigung von binokularen Verarbeitungsstörungen im Sehprozess, Diese schlagen halt überall durch und das desto mehr, je höher die beurteilbare Sehleistung des individuell arbeitenden Sehsystems ist. Will man dieses Wissen "echt ignorieren", bietet sich aus meiner Sicht zunächst nur "ein Ausweg" quasi direkt an.

Eine Zweitbrillenversorgung wird vielfach zu 50% Kostenermässigung angeboten und Herstellerseits ja begünstigt. Wird hier das möglichst vorteilhafteste herausgeholt, (hier sollten Sie unbedingt auf den Rat und die Empfehlung ihres Augenoptikers vertrauen), ließe sich eine deutliche Verbesserung im Nahbereich mit einer Bildschirm Arbeitsplatzbrille erzielen, wenn der Nahbereich um 0,50 (max. 0,75) dpt erhöht wird und der Fernbereich nur um max. 0,37 dpt abgeschwächt würde. Wenn schon vorher eine Stärkenabschwächung integriert wurde, muss diese natürlich berücksichtigt werden! Da eine Bildschirmarbeitsbrille den Zwischensehbereich besonders breit begünstigt, bleibt die Fernsicht im zentralen Bereich noch brauchbar und im Lesebereich gibt es auch eine Verbesserung. Evtl. spielt hier der Hersteller mit, da nur marginale Wertänderungen in die Gesamtkorrektion einfließen, aber auch zumindest den Seherfolg am Bildschirm optimieren.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Ramen
Verbunden: 25. August 2024 - 8:40

Nochmals vielen Dank für Ihre Zeit und Antworten.

Mir war der Mehrwert und die Bedeutung einer Arbeitsplatzbrille vorher nicht bekannt. Ich habe eine Arbeitsplatzbrille jetzt fest für die Zukunft eingeplant und bekomme auch einen kleinen Zuschuss von meinem Arbeitgeber.

 

 

Schau Dir bitte mal unter "Binokularsehen" das Thema "MKH - und seine daraus erzeugten prismatischen Korrektionen an". (In Antwort 4, berühre ich auch Deine Sehproblematik)

Ich schreibe dies bewusst auch für andere Nutzer hier, die mitlesen und in gleicher Art betroffen sind. Nichts für ungut, und Dir Alles Gute und jedenfalls auch Besten Erfolg! (PGM)