Hallo zusammen,
nach der Untersuchung in der Augenklinik habe trage ich jetzt eine Prosmenfolie, 20 dpt. Nach 2 Wochen soll festgestellt werden, ob dieser ermittelte Wert gut verträglich ist, da ein OP gemacht werden soll.
Ich hab die Folie schon getragen und wurde gefragt, ob die Doppelbilder damit verschwinden. Aber ich habe ja nur latentes Schielen, die Doppelbilder kann ich verschwinden lassen, das Problem ist nur die Überanstrengung der Augen, die damit einhergeht.
Wie kann ich das denn jetzt beurteilen? Anstrengend ist die Folie an sich ja schon. Die Sicht auf dem Folien-Auge ist unter aller Kanone, so als wäre das Brillenglas völlig versifft. Dazu kommt die starke Verzerrung der Perspektive, mit der Folie ist mir schwindlig, sobald ich mich bewege, ich hoffe, das geht weg, da ich kaum gerade gehen kann und verrückt werde,wenn HIndernisse auftreten. Als Resultst bin ich nach 2 Tagen mit Folie, abends absolut fertig.
Viel mehr als ohne Folie. Aber wie soll ich wissen, dass es an einem noch nicht richtig eingestellten Schielwinkel liegt oder an der erheblichen Problemen, die die Folie mit sich bringt?
Beim Optiker (MKH) war ich übrigens letztes Jahr, er hatte mir 6 dpt verpasst, mit dieser Brille habe ich mich 3 Monate rumgequält - ich sollte mich dran gewöhnen - und hatte immer das Gefühl, dass dieser Wert zu wenig ist, weil ich beim Entspannen der Augen immer noch geschielt habe.
Kann der Schielwinkel wirklich objektiv ermittelt werden?
Viele Grüße
Abby
Hallo Abby,
sind die Doppelbilder mit Folie auch vorhanden? Können Sie die da auch verschwinden lassen?
2 Wochen Folientragen ist m.E. zu wenig für eine exakte OP-Indikation. Wenn unter der Folie das Sehen anstrengend ist, dann stimmen möglicherweise die Werte der Folie nicht. Das muss man unbedingt nachkontollieren.
6 Prismen in der Brille und jetzt 20? Das ist ein gewaltiger Sprung. Sollten die 20 Prismen ungefähr stimmen dann waren die 6 Prismen selbstverständlich unverträglich.
Den Winkel kann man mit MKH sehr genau bestimmen. Aber man muss aber diese Methode genau kennen und beherrschen und wissen was man da tut. Nur per Cover-Test oder Schober-Test Prismen auszumessen ist dagegen viel zu ungenau.
LG
A.M.
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
Hallo,
ich kann Deine Skepsis verstehen und teile sie durchaus.
Vielleicht ist es ein Weg, den MKH-Optiker einzubeziehen.
Zuerst einmal würde ich wissen wollen, ob die Prismenfolie den Höhen- und den Seitenwert möglichst eindeutig erfasst. Das kann der Optiker feststellen. Besonders wenn ein Höhenfehler als Rest übrigbleibt, wird die Gewöhnung an die Folie fast unmöglich sein. Die Folie muss dann oft nur anders gedreht aufgebracht werden.
Die Qualität des Sehens sollte bei einer 20-er Folie etwa zwei Visusstufen schlechter ausfallen.
Da dein Schielen aber latent ist, wäre zu überlegen eine sauber bestimmte Vollkorrektionsbrille mindestens ca. 1/2 Jahr zu tragen, ein Tragezeitzaum von 14 Tagen und dann OP dürfte keinesfalls ausreichen! Es darf angenommen werden, dass auch die 20.0 cm/m nur die Spitze des Eisbergs sind. Und soll dann evtl. noch mehrmals nachoperiert werden, wenn man spielend bis zu 35 Prismen in einer Op korrigiert bekommt? Die erste Erfahrung mit nur 6 Prismen liegt ja schon hinter dir!
Es ist oft erst der Weg das Ziel, wenn es um latente Störungen im Binokularsehen geht. Aber jeden Eingriff würde ich solange der Gesamtwert noch nicht eindeutig festliegt nur planen, wenn eine max. Eingriffsgrösse überschritten ist, zumal manche Zwischenwerte sehr instabil sein könnten.
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Hallo Agnes, da haben wir ja fast Zeitgleich geschrieben!
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo,
danke für die Antworten.
Wenn ich mich ganz entspanne habe ich wieder Doppelbilder, das ist dann, wenn ich ins Nichts schaue, man kann ja noch alles wahrnehmen und das ist dann noch doppelt, sobald ich aber drauf schaue, ist es wieder weg. Ohne Folie ist das viel schlimmer.
Ich kann mir noch nicht vorstellen, wie ich 2 Wochen mit der Folie klar kommen soll, ganz zu schweigen von mehreren Monaten. Ich kann mir ebenso nicht vorstellen, dass diese verträglich ist, wenn sie winkeltechnisch optimal ist. Das Ding ist nicht wirklich klar, erzeugt an jeder Kante breite Ränder und verzerrt die Perspektive so, dass ich aufpassen muss nicht zu stolpern, kommt mir vor als hätte ich zuviel getrunken.
Wie soll ich jetzt erkennen, ob es gut ist?
Gewöhnt man sich daran?
Durch den Optiker-Fehlversuch und lange Wartezeiten bin ich jetzt seit einem JAhr damit beschäftigt und langsam mit den Nerven fertig, weil sich nichts tut und auch, weil ich nicht weiß, was ich machen soll.
Wenn ich einen Optiker einbeziehen will, wie soll ich da vorgehen?
Der wird mir erklären, dass die Methoden in der Klinik Murks sind, die in der Klinik werden die Hände überm Kopf zusammenschlagen...
Sorry, aber ich bin ziemlich frustriert, will es richtig machen, habe aber keine Ahnung und muss auf die Fachleute vertrauen.
Gruß
Abby
Wieso war die Brille des Optikers Murks?
Die Brille hat vielleicht am anfang (leider) nur die Spitze des Eisbergs erfasst, oder der Optiker hat mehr gemessen, aber erstmal nur eine Teilkomponente korrigiert. Beides ist möglich und keinesfalls murks.
Eine Prismenfolie macht das Sehen schlechter, stimmt. Aber Deine Sehsituation wird auch erschwert, wenn du die falsche oder vielleicht auch nur nicht optilal in die richtige Richtung gedrehte Folie benutzt. Hier dürfte Dir dein Optiker sicher weiterhelfen können. Wenn alles gut stimmen sollte, könnte er sogar eine Brille ohne Folie anfertigen. Warum soll er dagegen arbeiten?
Du akzeptierst halt nur die bestmögliche Variante und der Klinik hilfst Du ebenfalls, wenn sie über evtl. Änderungen exakte Rückmeldung bekommt. Es geht doch letztlich um Dich und Deine Augen! - Und da gibt es nur eine beste Lösung.
Übrigens, wenn Du mit Deiner Vorgeschichte einfach so träumerisch in einen fusionsfreien Raum schaust, kann alles Mögliche gesehen werden, was aber für dein Fixieren ansonsten keine Relevanz hat. Deshalb forciere es bitte nicht, es kann nur falsche Prägungen schaffen.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Vom ersten Tag an bis nach 2 Monaten Eingewöhnungszeit habe ich mit dieser Brille permanent viel mehr Seh-Stress gehabt als ohne, das ist für mich Murks.
Immerhin habe ich über 1000,- € investiert, auf die Aussage hin, dass in den nächsten Jahren nicht mit einer Vergrößerung der Prismen zu rechnen sei.
Bei den hohen Werten auf Dauer mit Prismen? Ich glaube nicht, dass ein Optiker dagegen ist, eine Brille damit zu machen. Wenn ich aber der Klinik erzähle ihr Wert sei nicht korrekt, der Optiker hätte das uns das gemessen werden die ja wohl kaum sagen, nagut, da haben wir uns vertan.
Aber ich habe schon überlegt, für einen längeren Trageversuch ein Prismenbrille zu versuchen, aber wenn es nicht optimal ist, können es auch mehrer Brillen werden, oder?
Und,... welcher Methode soll ich als Laie vertrauen?
Danke für den Hinweis mit dem Fixieren, ich dachte, dass ich beim in die Ferne-schauen am entspanntesten bin...
@ Abby:
Die Folie ist noch zu schwach.
Einem Augenoptiker, der behauptet, die Prismen bleiben die nächsten Jahre stabil, dem würde ich sehr skeptisch gegenübertreten.
Genauso würde ich der Augenklinik mit gesundem Mißtrauen gegenüber treten wenn die nur nach Schober oder Cover-Test die Prismen bestimmen.
Diese Werte würden ich als Ausgangsgrundlage nehmen. Nach meiner eigenen Erfahrung mißt man Winkel am besten unter polarisierenden nichtdissoziierenden Bedingungen. Aber dazu bedarf es bei Schielern über große Erfahrung.
Als Laie kann man selbstverständlich selber sehr schlecht entscheiden wo nun die Kompetenz liegt.
A.M.
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant