Prismenbrille - Unwiederrufliche Folgen möglich?
Hallo in die Runde,
Ich habe seit einigen Jahren Probleme wie Lichtempfindlichkeit, Kopfschmerzen, etc. Wenn solche anstrengenden Tage (oftmals Wetterabhängig, Computerarbeit) auftreten, ist es für mich z.B. sehr anstrengend anderen Leuten in die Augen zu schauen oder mich auf ein Buch oder Bildschirm zu konzentrieren. Seitdem ich im Mutterschutz bin und weniger am Rechner sitze, ist es etwas besser geworden.
Der Optiker hat mir empfohlen eine Prismenbrille zu nehmen – zusätzlich zu meiner Stärke +0,5 kommen 0,5 Prisma. Die letzten Jahre hatte ich gar keine Brille. Der Augenarzt hat mir nun nur eine „normale“ Brille verschrieben. Die Winkelfehlsichtigkeit hat er nicht getestet.
Der Optiker hat gesagt, es kann sein, dass der Wert ansteigt, sobald das Auge durch die Brille entspannt. Stimmt das? Das macht mich ziemlich unsicher. Auf einer anderen Seite im Internet habe ich gelesen, dass der Wert eigentlich nur ansteigt, wenn der Wert schlecht (zu hoch) bestimmt wurde. Kann ich mich auf die Messung verlassen oder besteht wirklich ein Risko, dass sich bei falscher Messung der Wert erhöht? Ich habe etwas Angst durch mein Handeln meine Augen zu verschlechtern, was nicht wiederrufbar ist. Ist das möglich? Kann es sein, dass man dann ein Schielen sieht, sofern sich die Winkelfehlsichtigkeit verstärkt?
Der Optiker sagt, bei dem Prisma kann man 0,5 je Auge in die Brille setzen oder bei einem Auge 1,0. Ist das richtig?
Danke, für ein Feedback und viele Grüße
Steffi
Hallo Steffi,
mit welcher Methode wurde denn die Winkelfehlsichtigkeit ausgemessen? Gemäß MKH?
Falls nicht (oder wenn Du es nicht sicher weisst), würde ich Dir empfehlen, dazu eine zweite Meinung von einem anderen Optiker einzuholen.
Ich sehe hier das große Risiko, dass Du für eine Prismenbrille vergleichsweise viel Geld ausgeben wirst, diese aber nur ausgesprochen gering wirksam ist im Vergleich zu einer einfachen Brille ohne Prismenkorrektion.
Ansonsten zu deinen Fragen: Ja, man kann das Prisma in vielen Fällen auch aufteilen. Wenn das Prisma durch Dezentration sphärischer Gläser erzielt werden soll, ist der Grund auch nachvollziehbar. Falls der Optiker aber vorhat, jeweils ein prismatisches Glas fertigen zu lassen, dann riecht das für mich stark nach Geldschneiderei. Gerade bei einem Wert von nur 2x0,5 pdpt. Das ist "extrem wenig". Für die meisten Leute ist das unterhalb der Wahrnehmungsschwelle.
Viele Grüße,
Nitram
wenn es 1 pdpt Basis unten oder oben ist, also eine Höhenkorektur, macht es vielleicht Sinn es zu versuchen. Basis innen oder außen ist ABSOLUTER SCHWACHSINN in meinen Augen.
Es kann sehr gut sein, dass deine Probleme durch die 0,5 dpt bedingt sind, so dass diese Brille alles klärt...
Hallo Steffi,
MKH, die Messtechnik der Winkelfehlsichtigkeit misst das Kräftegleichgewicht in der Fixation von Testdias (Bildern). Dies kann in verspannten Situationen und zu Beginn einer Korrektion nur kleine Fehler aufzeigen, deren Hintergrund aber ein größeres Defizit sein kann. Dann werden Folgemessungen höhere Werte aufspüren. Auch ist die Akribie der Messung teils der Weg um hinter ein Sehproblem zu gelangen. Wie schon angesprochen, kann ein kleiner Wert große Auswirkung haben, allerdings nur wenn er korrekt gemessen wurde. Das ist bei o. genannten Werten für uns nicht bewertbar.
Falsche Messwerte können grössere Probleme machen, aber das gesammte Ungleichgewicht letztlich nicht vergrössern.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo Steffi,
ist es eine Esophorie, also eine Winkelfehlsichtigkeit, wo die Augen zum "Innenschielen" neigen? Dann können +0,5 Dpt in der Brille schon Abhilfe schaffen. Plusgläser wirken dem Innenschielen entgegen. Zunächst muss augenoptisch (sphäre, Zylinder, Achse) sauber auskorrigiert werden, dann erst prismatisch...
...bei mir wirken die +0,25 bzw. +0,5 übrigens Wunder....
Viele Grüße
Kerstin
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