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Bild des Benutzers tinamo
Verbunden: 15. April 2011 - 13:04
Prismenbrille- ständige Verschlechterung?

Hallo miteinander,

mein Sohn bekommt heute seine Prismenbrille mit 4 PD.

Ich bin bei dem Thema blutiger Laie und war daher nach meinem Besuch beim Optiker auch beim Augenarzt. Diese meinte, mein Sohn würde immer größere Prismen brauchen, bis nur noch eine OP helfen würde und ich würde meinem Sohn- jetzt mal in meinen eigenen Worten- die Augen ruinieren.

Dazu muss ich sagen, dass ich mit meinem Sohn schon seit seinem zweiten Lebensjahr bei vielen Augenärzten war. Ich hatte immer das Gefühl, er schielt mal mehr, mal weniger. Das wurde nie bestätigt. Seine Feinmotorik ist schlecht. Schon als Kleinkind lief er beim Bücher angucken weg, jetzt ist er 9 und überspringt beim Lesen Zeilen und Wortendungen (oft werden sie dazugedichtet). Konzentrieren kann er sich nicht lange, ihm wurde eine Konzentrationsschwäche bei einem etwas überdurchschnittlichen IQ diagnostiziert. Medikamente, Verhaltenstherapie, Ergotherapie- nichts brachte eine wirkliche Verbesserung.

Für mich ist die Prismenbrille jetzt ein Hoffnungsschimmer, wir sind bei einem Optiker, der auch auf allen Seiten zum Thema empfohlen wird und sich seit 20 Jahren mit dem Thema beschäftigt.

Aber jetzt bin ich natürlich auch etwas skeptisch geworden. Wer hat über Jahre Erfahrungen mit dem Tragen einer Prismenbrille und kann mir etwas zur Entwicklung der Stärke sagen?

Vielen Dank für Eure Antworten!

tina

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo Tina,

wenn Du grundsätzliche Informatinen möchtest, empfehle ich Dir, in diesem Forum zu stöbern. Oder die Seiten www.winkelfehlsichtigkeit.de oder auch www.selbsthilfegruppe-winkelfehlsichtigkeit.de aufzusuchen. Ich bin zwar ein Augenoptiker, aber trage seit ca. 40 Jahren Brillen mit einem prismatischen Ausgleich. Ich hatte 1994 sogar eine OP am Augenmuskelsystem, aber meine Augen sind nicht schlechter, sondern immer besser in ihrer Leistungfähigkeit geworden. Zudem tragen meine Kinder (sieben an der Zahl und meine Frau) solche Korrektionen und inzwischen schon einige Enkelkinder.

Seit etlichen Jahren beraten wir hier zu diesem Thema im Forum. Mach Dir keine Sorgen, wenn Du bei einem fähigen guten Kollegen bist. Dies Thema bietet berufspolitische Reize, mit denen man leider leben muss, aber auch kann! Übrigens, die Seite "Winkelfehlsichtigkeit", unterhält ein Augenarzt, und auch hier findest Du ärztlich kompetente Aussagen.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Tina,

wichtig ist der Ausgangsbefund: Liegt ein Schielen, eventuell ein Mikroschielen vor, oder nicht? Auf den Schieler, vor allem, wenn es ein Mikroschieler ist, kann sich auch eine phorische Komponente packen, wir nennen es Winkelfehlsichtigkeit. Prismen treiben nur dann ins Schielen,  wenn die Diagnose vorab nicht eindeutig geklärt wurde. Und dennoch macht es Sinn, auch bei Mikroschielen mit draufgesetzter WF mit Prismen zu korrigieren, allerdings muss dann bei der MKH-Messung auf den Schielwinkel Rücksicht genommen werden - man darf nie in diesen sensorischen Mikroschieler hineinkorrigieren. Die rein mototische Komponente sollte aber korrigiert werden.

Hast du denn einen Befund vom Augenarzt?

Viele Grüße

Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo,

noch mal etwas zur Entwicklung: Prismen treiben nicht zur OP sondern decken im Laufe der Zeit den vollen schon längst vorhandenen Fehl-Winkel auf. Gerade diese Systematik versuchen einigen Ophtalmologen dann umzudrehen.

Dazu kommt, dass nur etwa 2-4 % der Winkelfehlsichtigen -- 80% der Menschen sind winkelfehlsichtig -- jemals so hohe Werte ereichen, dass eine OP nötig ist.

Viele Grüße

Eberhard