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Bild des Benutzers blumenwiese
Verbunden: 1. August 2009 - 18:47
prismenaufbau vor schielop

hallo!

ich schiele seit ich ein kleinkindbin rechts intermittierend nach außen, hatte mit ca 8jahren eine schielop, im laufe der jahre ist das schielen aber wiedergekommen, und nun (bin jetzt 23) macht es mir immer mehr probleme, vorallem bei längerem lesen bekomme ich starke kopf und augenschmerzen (in der nähe kann ich mein schielen beinahe vollständig kompensieren, in er ferne nicht)
also, ich war jetzt beim arzt und habe ihm mein problem geschildert...(bzw eigentlich nur der orthoptistin, der arzt war sehr kurz angebunden...) diese hat mich dann zur sehschule(schielambulanz) ins krankenhaus geschickt,mit der diagnose: ansiometropie, strabismus divergens (intermittierend) die orthoptistin dort war sehr nett, hat nach einigen tests gesagt, dass man um eine schielop nicht herumkommen wird, da ich ich sehr starke prismen bräuchte und man die nicht mehr ins brillenglas einschleifen kann. sie sagte als op-vorbereitung müsste man mittels prismenfolie den maximal möglichen schielwinkel ermitteln. sie gab mir gleich eine 15er folie auf die brille und lies mich dann für 30min im wartezimmer lesen um zu sehen ob die kopfschmerzen besser werden. sie waren wirklich etwas besser, ich wurde nochmal untersucht, und sie war ganz erstaunt dass das schielende auge innerhalb der 30min schon so eine starke schielstellung eingenommen hatte (normaler weise schiele ich in der nähe sogut wie gar nicht, nur stark in der ferne). sie sagte es würde wohl ein "riesen schielwinkel herauskommen" und dass sie sehr gut verstehen kann dass ich starke kopfschmerzen hatte wenn ich diesen winkel beim lesen kompensieren musste. sie gab mir dann gleich ne 30er folie darauf, diese soll ich jetzt 2 wochen tragen, dann muss ich wieder zur kontrolle.
nun habe ich einige fragen, ich würde mich freuen wenn ihr mir eure meinungen dazu mitteilen würdet!

1.wie lange muss man diese folie tragen, bevor man zur op kann? mit der folie hab ich zwar sogut wie keine augenschmerzen mehr, aber ich bin sehr "irritiert", das heißt ich kann keine abstände einschätzen, laufe gegen türen, greife oft daneben.... am 1.oktober fängt die uni wieder an, ich studiere pharmazie, und mit so einem sehvermögen kann ich auf keinen fall im labor stehen und versuche durchführen. die folie tragen ich jetzt erst 2 tage lang, geht es sich aus dass man das spätenstens anfang oktober operieren kann oder muss man die folie länger tragen?!..... dann wüsste ich wirklich nicht wie ich das im labor machen sollte....

2. wir haben herausgefunden, dass ich nur mit brille (ohne prismenfolie) keine doppelbilder gesehen habe, aber dass ich nur in der nähe (zb beim lesen) nicht wusste mit welchem auge ich schauen sollte. dadurch ist das bild öfters vom linken einfach so aufs rechte auge umgesprungen, die beiden bilder passten natürlich überhaut nicht zusammen, und durch das schnelle wechseln hatte ich den eindruck ich würde doppelt sehen, was aber nicht der fall war. nun mit der folie sehe ich nun aber wirklich doppelt (merke es total, sehe 2 bilder gleichzeitig, obwohl ich immer mit dem linken auge sehe). jedoch kommt das nur sehr selten vor (würde sagen ca 10min pro tag, meist wenn ich sehr müde bin und sich das objekt, das ich beobachte, bewegt. wie zb das bild im tv oder die autos auf der autobahn). ich habe gehört, dass wenn man mit folie doppelt sieht, man nach der op auch doppelt sehen wird. stimmt das?? oder muss sich mein auge erst am die folie gewöhnen bzw ist es nicht schlimm, weil ich ja nur ca 10min pro tag doppelt sehe?

sorry für den langen post, ich freue mich auf antworten und meinungen!
danke denise

Beiträge: 6
Registriert: Fr 24 Jul, 2009 19:45

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Denise,

die Folie führt zu einer leichten Suppression des Auges, vor dem sie sitzt. Dadurch kann das beidäugige Sehen bei Ermüdung leichter "entgleisen" und es entstehen Doppelbilder. Diese Doppelbilder sollten nach der OP nicht vorhanden sein.
Allerdings würde ich nicht mit der Folie arbeiten, sondern beide Brillengläser mit jeweils 15pdpt versehen, (das ist technisch noch gut möglich) diese Korrektion sollte mindestens 3 Monate, besser 1 halbes Jahr beschwerdefrei getragen werden, dann ist die OP mit Sicherheit erfolgreich. Wenn nach der Trgaezeit vor der OP noch ein höherer Restwinkel gemessen wird, kann man diesen getrost mit der Folie korrigieren aber möglichst nur 2 Wochen vor der OP.

Viele Grüße
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Georg Scheuerer
Verbunden: 16. Januar 2003 - 0:00

Hallo Denise,

oh der Intermittens tritt in unterschiedlichen Formen auf. Am "besten" wäre es wenn die Ferne und Nähe gleich ist. Meist ist der Unterschied wie bei Dir beschrieben (Nähe gut durch fusionale Konvergenz, Ferne öfter Abweichphasen-> mit Unterdrückung eines Auge).
Oft ist nach etwas längerem Covern der Winkel zwischen Ferne und Nähe schon gleich, manchmal nach Tragen der ersten Korr, manchmal auch nie....
Anschließend würde ich subjektive Test verwenden.

Mit Prismenfolie sollten keine Dopplebilder vorhanden sein - wenn dann auch nach diesem Wert die OP dosiert wird.

Ansonsten würde ich die Fragen wirklich noch mal mit Deinem Augenarzt/Orthoptistin besprechen.

Alles gute und viel Erfolg
Georg Scheuerer

Bild des Benutzers blumenwiese
Verbunden: 1. August 2009 - 18:47

danke euch beiden für die antworten! das mit den prismengläsern anstatt der folie werde ich nächstes mal bei der augenärztin ansprechen!

wenn es nichts ausmacht, würde ich gern noch ein paar fragen stellen!

1. wie ist das genau mit dem entspannen der augenmuskel unter dem prisma? also entspannt sich der muskel unter einer prismenfolie vollständig bis zum jeweiligen schielwinkel, oder nur bis zu einem gewissen grad je nach stärke prismenfolie? d.h, wenn ich jetzt meine 30er folie weiter trage, wird der schielwinkel immer größer werden bis er den maximalen wert erreicht hat, oder wird er bei einer bestimmten größe stagnieren und erst wieder weiter steigen wenn man eine stärkere folie verwendet?

2. darf ich die folie abnehmen um die brille zu putzen bzw die folie mit wasser abspülen, oder darf die folie nicht abgenommen werden?

danke!!
lg

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo Denise,

zu Frage 1)
Das Auge ist ein kardanisch aufgehängtes System, wie ein Kugelkompass. Nerven und Muskeln tarieren ein Gleichgewicht aus. Im beidäugigen Zusammenspiel soll dieses Gleichgewicht dann in >>Ferne und Nähe Ein Prisma ist dann von >>Stärke und Richtung Hieraus ergibt sich, dass Muskel nie ganz entspannen sollen und können, aber bei anstrengungsnormaler Einstellung best- und schnellstmöglich reagieren und agieren können. Dies sollte vor der OP gut eingefahren sein, um so den besten Korrekturwert der OP am Muskelsystem zu finden. Falsche Prismen und Basisrichtungen können das System noch mehr verspannen.

zur 2. Frage)
Natürlich kann die Folie gereinigt werden. Bei Bedarf auch durch das Abnehmen. Wichtig ist es, die entfettete Folie auf das entfettete Glas positionsrichtig und blasenfrei wieder aufzubringen. Hier hiift z.B. Pril und handwarmes Wasser sehr gut. Positionsabweichungen bringen total andere Wirkungskomponenten ins Spiel. Bei der Höhe Deines Prismenwertes genügen schon 1-2° Verdrehung! Dies muss ausgeschlossen sein, wenn alles schon stiimmt.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Denise,
gerade wegen dieser Probleme wäre das Brillenglas die bessere, wenn auch teurere Variante.

Gruß
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard