Ich habe nun meiner KK ein langes Plädoyer geschrieben hinsichtlich der Kostenübernahme bei Prismengläsern un eventueller OP. Ich möchte ja nach Berlin zu Dr. Wulff, weil die hiesigen Ärzte nicht weiterkommen. Es folgte ein langes Gespräch mit meinem Sachbearbeiter (das Schreiben ging an die Geschäftsleitung), der alles über Winkelfehlsichtigkeit wissen wollte. Aber das Fazit lautete
Sobald es sich um einen Privatarzt handelt, wird nichts, aber auch gar nichts übernommen, auch nicht der nötige Krankenhausaufenthalt für die Schiel - OP, um die ich mit meinem Sohn eh nicht herumkomme. Es muss ein Arzt mit Kassenzulassung sein, dann erstattet man auch von diesem verordnete Prismen.
Ich habe einen kleinen Sieg errungen und mir wurde die Kostenübernahme zugesagt, wenn ich zu einem Kollegen von Dr. Wulff gehe (sie hatten mal eine Gemeinschaftspraxis), der hat noch die Kassenzulassung. Mein Sachbearbeiter hat selber noch dort in der Praxis angerufen (finde ich toll) und mir grünes Licht gegeben. Er bat mich noch, ihm mitzuteilen, wenn ich einen Termin bekommen habe. Ich mache dies noch schriftlich, muss erläutern, dass es keinen näheren, fähigen Arzt in dieser Richtung gibt und dann wird die Untersuchung (muss als Voruntersuchung für eine OP deklariert werden), eventuelle OP und vielleicht auch anteilige Fahrtkosten (Härtefallklausel, wenn sie greift) übernommen. Meine KK rief sogar noch bei dem uns bisher behandelnden Arzt bei Hamburg an, der die Notwendigkeit der Schiel - OP bestätigte.
Also, ich muss meiner KK ein dickes Lob aussprechen, dass sie meine Argumentation zumindest zu verstehen versucht und habe auch Verständnis, dass in Sachen WF eben nichts erstattet wird, wenn man damit beim Privat-Arzt ist, auch die Verordnungen vom Optiker zahlen sie halt nicht mehr, damit muss ich leben. Aber man gibt mir hier eine Chance in Sachen Winkelfehlsichtigkeit und deren Behandlung. Und wenn die Krankenkassen irgendwann einmal die Erfolgsquote bei einer behandelten Winkelfehlsichtigkeit sehen, werden sie erkennen, welche Kosten sie eigentlich einsparen (Ergotherapie, CT, usw.), und ich kann nur hoffen, dass sich da in den nächsten Jahren etwas tut. Akupunktur wurde ja auch lange Jahre abgelehnt und ist nun Kassenleistung. Wir müssen weiterkämpfen!
Ich möchte hier allen Mut machen, dass es sich immer lohnt, seine Krankenkasse direkt anzusprechen und sachliche Argumente vorzutragen.
Ich habe am 30.07. einen Termin in Berlin bekommen und werde bei Dr. Wulff nun absagen (müssen).
Viele Grüße
Kerstin
9. Juni 2003 - 20:40
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Kostenübernahme bei WF