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Verbunden: 13. April 2013 - 2:06
kind schielt ganz plötzlich

Hallo,

ich hab diesn tip von meiner Oma, ich hoff, man kann mir hier helfen. Also meine Tochter, 4, hat vom einem zum andern Tag geschielt. Ich hab das nicht bemerkt, aber die Frau wo sie ab und zu in die Spielgruppe geht, hat das gesagt. Und dann schielt sie auch ganz plötlich so ganz furchtbar, voll die Kanne. War echt gruslig. Mein Mann also ihr Vater sagt, das ghet dann sicher wieder weg, aber meine Oma sagt dann, da mus ich zum Artzt mit der kleinen. Hat dann gedauert mit den Termin aber jetzt war ich da in der Statt. Und er sagt, das mus sofort operiert werden, ist ganz wichtig jetzt gleich. Und jetzt weis ich auch nicht was ich jetzt machen soll. Der Artzt hat nich viel erklärt. Ich versteh auch nichts von den Augen, ich selber und die anderen Kinder und der Vater sehen alle gut und keiner schielt. Die kleine Maus ist auch ganz schlecht drauf seit der Zeit, auch beim Artzt, das war voll schwierig mit ihr. Mich macht das alles ganz durcheinander, alle die ich frage sagen was anders. Mus sie denn unbedingt operiert werden und was wird da gemacht? Geht das mit dem schielen nicht doch wieder selber weg? Hilft da villeicht eine Brille? Kann mir da jemand helfen, ich kann schon nicht mher schlafen und find das ganz schwierig. Danke.

Einen lieben Grus von

verzweifelte Mutti

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Kugelblitz (nicht überprüft)

Hallo,

kannst Du uns bitte genau sagen, wie lange der Schielbeginn zurück liegt? Hat Deine Tochter ein Auge zugekniffen oder Doppelbilder angegeben? Schielt sie nach innen oder nach aussen?

Hat Euer Augenarzt überprüft, ob sie eine Brille braucht? Hat er die Binokularfunktionen überprüft und wenn ja, mit welchen Tests? Lasse Dir in jedem Fall den Befund aushändigen.

Schielen geht nicht von alleine wieder weg!

Lies Dich mal ein zum Thema normosensorisches Spätschielen. Zwei weitere Möglichkeiten wären ein dekompensierter Mikrostrabismus oder eine dekompensierte Esophorie. Ein guter Augenarzt kann dies von einander abgrenzen.

Arbeitet Euer Augenarzt mir einer Sehschule/Othoptistin zusammen?

Sorry, für die vielen Fragen, aber sie dienen dazu, Eure Situation besser einschätzen zu können. Ist ja via Internet und in Unkenntnis der Befunde ja schon schwierig genug und ersetzt auch keinen Termin beim Augenarzt. Aber wir können Dir hier auf jeden Fall den Weg in die richtige Richtung zeigen.

Alles Gute LG Kugelblitz p-[

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Verbunden: 13. April 2013 - 2:06

Hallo Kugelblitz,

danke das du dich so schnell meldest. Aber ich verstehe nicht viel. Tut mir leid, aber ich habe von den Sachen echt keine Ahnung.

Das hat alles so vor ein paar Monaten angefangen. Vor Weihnachten, November warscheinlich. Es ist das Linke Auge, das geht nach innen. Manchmal ganz schlimm, manchmal sieht man es kaum. Sie sagt nichts dazu, ich glaube nicht das sie schlecht sieht. Mir fällt nichts auf. Aber sie mag nicht malen und Sachen anschauen, sie tobt viel und ist immer drausen.

Von einer Brille hat der Artzt eben nichts gesagt. Er hat nur gesagt ganz schnell operieren, sonst ist zu spät. Deshalb bin ich ja so verzweifelt, villeicht ist das jetzt ein großer Fehler, ich weis nicht was ich machen soll und dann ist zu spät. Aber mein Mann sagt ein Arbeitskollege kennt sich da aus und der sagt, die Kinder haben so fasen, da spielen die Schielen. Die Fase geht vorbei. Aber meine anderen Kinder hatten das nicht.

Das beim Artzt war ganz furchtbar. Die kleine hat geschrien und geweint und ich war so im Stres damit. Die Oma wollte eigentlich mit, das wär dann sicher besser gegangen, aber der geht es Grade nicht so gut. Der Artzt hat sie in so Sachen reinschauen lassen aber sie hat nicht viel gesagt. Da war auch so eine Frau, die war auch ganz sauer mit uns.

was SOll ich denn jetzt machen? Mus sie operiert werden und ganz schnell? Der Artzt hat gesagt, ich soll anrufen aber das hab ich jetzt nicht gemacht. Was passiert denn wenn wir jetzt nichts machen? Soll ich noch einmal zu dem Artzt oder zu einem anderen? Was soll ich denn jetzt tun? Danke.

viele Grüse

verzweifelte Mutti

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Kugelblitz (nicht überprüft)

Hallo,

also, in jedem Fall muss eine Refraktionsbestimmung durchgeführt werden, um eine eventuelle Fehlsichtigkeit (Weitsichtigkeit, Kurzsichtigkeit, Hornhautverkrümmnung) festzustellen oder eben auszuschliessen. Bei Schielern wird eine vorhandene Fehlsichtigkeit immer mittels Brille korrigiert. Dazu gehört auch das Durchführen altersgemässer Sehtests. Wurden diese gemacht und mit welchem Ergebnis?

Wenn es sich um ein Spätschielen handelt, muss SOFORT mit Prismen das Binokularsehen stabilisiert werden. Das muss unbedingt mit dem Augenarzt/Orthoptistin geklärt werden. Die entlastende OP sollte dann zeitnah (innerhalb von 6 Monaten) folgen.

Dass Kinder Schielen spielen, ist möglich. Dann schielen aber beide Augen gleichzeitig. Was qualifiziert den Kollegen Deines Mannes zu dieser Aussage??? Verschwende bitte keine wertvolle Behandlungszeit, sondern wende Dich an die Fachleute. Ihr seid ja schon im Gange und das ist gut so. Ich selber bin allerdings auch kein Augenarzt, sondern ein betroffenes Elternteil eines Schielkindes.

Wenn Dein Augenarzt/Orthoptistin mit Ungeduld reagieren, dann hole Dir noch eine 2. Meinung ein. Es ist auch eine Vertrauenssache zwischen Kind und Arzt. Ist der Behandler dem Kind unsymphatisch, funktioniert es nicht mit der Zusammenarbeit. Und manche Tests benötigen nunmal die Mitarbeit der Patienten. Achja, und Du bist nicht allein mit einem Kind, was die Mitarbeit verweigert... ich kann da auch ein Liedchen von singen, da der AA meinem Sohn unsymphatisch war. Und der fuchtelt dann noch mit Geräten dicht vor den Augen rum...War spannend.

Was passiert, wenn Du Deiner Tochter das nicht schielende Auge zuhälst? Die meisten Eltern haben übrigens nie den Eindruck, dass ihr Kind schlecht sieht....Es sind die allerwenigsten, die z.B. durch schlechte Motorik in diesem Alter auffallen. Lasse Dich da nicht täuschen. Dass sie nicht gerne malt oder Aktivitäten im Nahbereich ausführt, sollte auch auf jeden Fall nochmals überprüft werden, Stichwort Brillenkorrektur.

Ich kann und will Dir nicht die Entscheidung abnehmen, aber bleibe am Ball. Dränge auf rasche Termine mit umfassender Untersuchung, evtl. auch auf eine Überweisung zu einer Uni-Klinik. Löcher die behandelnen Menschen bis Du alles verstanden hat. Sie werfen ja gerne mal mit Fachausdrücken um sich. Es ist immer gut, einen weiteren Menschen des Vetrauens mitzunehmen. Man kann sich dann besser auf das Gespräch mit dem Augenarzt konzentrieren, während jemand anders sich um das Kind kümmert.

Wenn Du Fragen hast, immer stellen.

Alles Gute weiterhin Kugelblitz p-[

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Verbunden: 13. April 2013 - 2:06

Hallo Kugelblitz,

danke das du dich da nochmal meldest. Du kennst dich gut aus und bist gar kein Artzt. Und dein Kind schielt auch. Hat dein Kind eine Brille?

Also ich habe da nochmal genau nachgedacht und da waren schon Teste beim Artzt. Da war so ein Buch mit Punkten, da hat sie glaube ich nichts erkennen können. Und sowas mit einer Augenklappe, das hat sie am Anfang noch ganz lustig gefunden. Aber Seetest mit Buchstaben war da nicht, die kann ja noch nicht lesen. Und irgendwann hat sie dann nur noch geweint. 

Da war so eine Frau, meinst du das war villeicht die Orthoptistin? Was macht die genau? Also die hat am Anfang gefragt, ob sie eine Brille hat.

Also du meinst das eine Brille helfen kann. Aber was sind Prismen? Was machen die? Und wo bekomme ich die genau her? Ich glaube nicht das der Artzt sowas gesagt hat. Und OP dann später? Geht es auch ohne? Entschuldige bitte die vielen Fragen, die sind sicher dumm, aber ich kenn mich einfach nicht aus. Aber Brille ist doch schon besser als gleich ins Krankenhaus.

Das Auge von der kleinen das schielt jetzt mit der Hand zudecken geht gar nicht. Die läst mich nicht mehr ran. Die ist voll genervt von dem allem, alle schauen ihr immer ins Gesicht und reden von dem schielen und dem Auge, die tut mir auch so leid.

Was aber genau meinst du soll ich denn jetzt machen? Wo bekomme ich die Brille her und die Prismen? Mus doch alles auch richtig sein. Soll ich zu dem Artzt jetzt nochmal hin? Soll ich ihn anrufen und sagen, wir wollen lieber eine Brille als operieren? Hast du mir da einen Rat? Danke.

liebe Grüße von

verzweifelte Mutti

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Kugelblitz (nicht überprüft)

Hallo,

erst mal, es gibt keine dummen Fragen. Deine Tochter hat sogar das Glück, Eltern zu haben, die sich um die weitere Behandlung kümmern und sie auch verstehen wollen. Das sind schon mal gute Voraussetzungen.

Und ja, mein Kind trägt eine Brille und ist ein Innenschieler, der seit ca. 2,5 Jahren in Behandlung ist. Seit einen halben Jahr trägt er eine Prismenfolie zu Stabilisierung und Aufbau seiner Binokularfunktionen auf der Brille. Sie dient auch der Vorbereitung einer möglichen OP.

Um Missverständnisse aus dem Weg zu räumen, eine Brille ersetzt eine medizinisch notwendige OP nicht und umgekehrt. Es ist bei Schielkinder immer zu prüfen, ob eine Brille erforderlich ist. Bei Schielkindern wird i.d.R. jede Fehlsichtigkeit, auch geringe, mittels Brille korrigiert. Eine Brille entlastet das Sehsystem und nimmt bei bestimmten Schielformen Einfluss auf den Schielwinkel, indem sie ihn reduziert. Der oftmals noch vorhandene Restschielwinkel ist je nach Befund weiter zu therapieren.

Normalerweise wird also im ersten Schritt immer die Notwendigkeit einer Brille überprüft, unabhängig von der Schielart. Dazu wird ein altersgemäßer Sehtest durchgeführt. Bei 4-jährigen Kinder ist ein Sehtest mit E-Haken bereits möglich, sie müssen also nicht lesen können, sondern die Richtung der Haken angeben. Das Ergebnis gibt Aufschluss über den Visus (Sehschärfe). Auch die Binokularfunktionen, insbesondere das räumliche Sehen wird kontrolliert. Häufig wird dazu der Stereo-Lang-Test verwendet. Dies ist ein Bild mit vielen schwarz/weissen Punkten, auf dem Kinderfiguren (z.B. Auto, Katze) bei Vorhandensein von räumlichen Sehen erkennbar sind. Vermutlich hat man dies auch Deiner Tochter gezeigt. Bei Verdacht auf Schielen kommen noch verschiedene Auf- und Abdecktests zur Anwendung, die Aufschluss über die Schielart und Größe des Schielwinkels geben (vermutlich das mit der Augenklappe). I.d.R. gibt es dann einen erneuten zeitnahen Termin zur Refraktionsbestimmung.

Bei Kindern wird i.d.R. eine objektive Refraktionsbestimmung mit weitgetropften Augen durchgeführt. Mit dieser werden die genauen Brillenwerte ermittelt. Dann bekommt man vom Augenarzt eine Sehhilfenverordnung und geht damit zum Optiker, der Erfahrung mit der Anpassung von Kinderbrillen hat. Dort sucht sich das Kind dann eine coole kindgerechte Brille aus. Zu einer Erstuntersuchung gehört natürlich auch immer das gesamte augenärztliche Untersuchungsprogramm, um organische Ursachen für eine Fehlsichtigkeit auszuschliessen. Bei plötzlichem Schielen ist u.U. auch eine neurologische Untersuchung in Erwägung zu ziehen.

Nach ca. 4-6 Wochen der Gewöhnung an die Brille, hat man einen neuen Termin beim Augenarzt. Wiederum wird die Sehschärfe mittels Sehtest geprüft. Ebenfalls die Binokularfunktionen und das Verhalten des Schielwinkels. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Fixationsprüfung. Je nach Befund wird die weitere Therapie eingeleitet. Bei z.B einer bereits eingetretener Sehschwäche (Amblyopie) kann eine Okklusiontherapie (Auge abkleben) erforderlich sein, um die Sehschärfe wieder auf ein altersgemässes Niveau zu steigern. Daher meine Frage, was passiert, wenn Du Deiner Tochter das nicht-schielende Auge zudeckst? Bei Kindern mit bereits vorhandener Sehschwäche kommt es häufig zu Abwehrreaktionen, wenn man versucht, das gute Auge abzudecken, Sie sehen ja dann deutlich schlechter.

Und dann befindet man sich i.d.R. in einem 3-monatigen Kontrollrythmus.

Abhängig vom Befund, können Prismen verordnet werden, um den Schielwinkel auszugleichen. Die prismatische Wirkung führt zu einem beidäugigen Einfachsehen, was die Grundvoraussetzung aller weiteren Binokularfunktionen ist. Sie dienen ebenfalls u.a. als Vorbereitung einer OP. Beim Vorliegen einer Schielerkrankung mit entsprechenden Voraussetzungen werden sie ebenfalls im ersten Schritt als Prismenfolie vom Augenarzt verordnet. Aber alles schön Schritt für Schritt, um das ohnehin labile System nicht völlig aus der Bahn zu werfen.

Das von mir hier Beschriebene ist eine Möglichkeit der Vorgehensweise, letztlich hängt es aber vom Befund ab, besonders der Therapieverlauf nach einer evtl. Brillenverordnung. In Eurem Fall ist daher unbedingt zu klären, ob nun ein normosensorisches Spätschielen vorliegt bzw. um welche Schielform es sich handelt.

So, und jetzt zu Deinen weiteren Fragen. Das Berufsfeld der Orthoptik (veraltet Sehschule) wird nahezu ausschließlich von Frauen ausgeübt. Daher ist es gut möglich, dass die Dame die Orthoptistin war. Sie arbeitet für gewöhnlich mit einem Augenarzt zusammen und befasst sich mit allen Formen des gestörten Binokularsehens, sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen. Sie sollte also Eure erste Ansprechpartnerin sein und die erforderlichen Untersuchungen einleiten bzw. durchführen.

Wann ist denn nun Euer nächsterTermin???

Wenn Du kein gutes Gefühl hast (und diesen Verdacht habe ich bei Dir), wechsle den Arzt und vereinbare dort einen schnellen Termin! Diese Praxis sollte natürlich auch über eine Sehschule/Orthoptistin verfügen.

Aus eigener Erfahrung kann ich Dir raten, in Gegenwart Eures Kindes nicht über Schielen, OP etc. zu sprechen. Kinder sind sensibel, und dass etwas nicht in Ordnung ist, weiss sie ja schon. Alles andere ist eine zusätzliche Belastung. Wir haben Verwandte/Freunde darum gebeten, dies nicht zu tun und bitte auch unserem Sohn nicht ständig ins Gesicht zu starren, obwohl er zu Therapiebeginn noch jünger war. Die Brille gehört zu seinem Alltag, ist selbstverständlich wie bei vielen Menschen auch. Auch seine Freunde akzeptieren dies ohne Probleme wie Hänseleien etc.. Fragen aus kindlicher Neugier werden altersgerecht beantwortet und bisher lief alles gut.

Ich wünsche Euch weiter alles Gute und bleibt am Ball.

LG Kugelblitz p-[

Bild des Benutzers verzweifelte Mutti
Verbunden: 13. April 2013 - 2:06

Hallo Kugelblitz,

danke das du mir hier nochmal antwortest. Da sieht es aber doch aus als wo wir besser eine Briile haben können. Mein Mann meint immer noch da brauchen wir nichts tun, das gibt sich alles von selber, aber meine Oma und ich glauben das auch nicht. Und du sagst es ja auch.

Wir wohnen auf dem land da gibs nicht so viel Augenärtzte. Und bei denen in der Statt kriegt man ein Termin nach vielen Wochen. Das ist ein Problem. So meint meine Oma ich soll doch noch mal bei dem Artzt anrufen bei dem wo wir waren. Ich sage da dann gleich wir wollen keine Operation aber wir wollen eine brille. Das wird der kleinen Maus auch nicht gefallen hier hat ja keiner eine Brille, nur die Oma bein lesen aber das mit den operieren macht mir angst. Ist schon komisch warum sie sowas hat.

ich Ruf da mal an morgen bei den Artzt und dann melde ich mich wenns weitergeht. Danke.

viele Grüsse

verzweifelte Mutti

Bild des Benutzers MarieS
Verbunden: 5. August 2012 - 14:29

Hallo,

schreibe Dir jetzt auch mal, obwohl ich nicht vom Fach bin, sondern "nur" Mutter eines Schielkindes. Aber Du hörst Dich sehr verzweifelt und durcheinander an, und ich wollte Dich etwas beruhigen.  Es ist ja auch gut, daß Du Dir Sorgen machst, denn das treibt Dich an, jetzt die bestmögliche Hilfe zu organisieren für Dein Kind. Und ich weiß, wie schwer das ist! Man muß Entscheidungen treffen, am Ball bleiben, um Termine "betteln", evtl. weite Wege auf sich nehmen - und sich mit Dingen ausenandersetzen, von denen man vorher keine Ahnung hatte. Aber Du merkst ja, hier sind einige Elterm die sich so zwangsläufig zu "Fachleuten" entwickelt haben Smile

Habe aber eine jetzt fünfjährige Tochter, die genau vor einem Jahr (erfolgreich) operiert wurde  (mit Prsimenvorbereitung sozusagen "auf eigene Faust", ähem!) und bei der immer noch nicht ganz klar ist, ob sie nun normosensorische Spätschielerin war (also die Schielform, wo man am besten innerhalb von 6 Monaten operiert, was der Arzt also wohl bei Deiner Tochter vermutet) oder ein entgleistes (dekompensiertes) Mikroschielen hatte. Schielbeginn war relativ plötzlich, operiert wurde sie nach ca. 8 Monaten.

Ich wollte Dir nur ein paar einfache Tipps geben, die Dich vielleicht beruhigen:

1) Hab keine Angst vor der Brille! Und wenn ja, zeig es nicht! Die Brille ist toll, sie wird Deinem Kind helfen!

2) Wenn es dazu kommen sollte, hab keine Angst vor der OP! Die OP an sich ist nicht schlimm, die Schmerzen sind für die Kinder erträglich. Nach 24 Stunden sind sie meist schon wieder fitter als Dir lieb ist Smile Das wichtige ist, daß die OP gut vorbereitet ist.
Deshalb: Schnell handeln: JA! Alles hektisch überstürzen: NEIN!

3) Suche (evtl. mit Hilfe von hier) eine Augenarztpraxis mit Orthoptistin bei denen Du Dich gut aufgehoben fühlst, die mit Deinem Kind gut umgehen. Nimm Dir (wie schon gesagt) eine Begleitung als Hilfe mit. Stelle viele Fragen, lass Dir alle Befunde geben/schicken. Und lass Dein Kind Deine Panik nicht spüren! Schalte um auf "gute Laune" , auch wenn Dir ganz anders zu Mute ist. Verkauf das ganze als interessantes Experiment, als Spiel! Mit 4 ist Deine Tochter ja groß genug um die Abläufe ganz spannend zu finden.... Spielt zu Hause "Sehschule" mit ihren Kuscheltieren. Je besser sie mitarbeitet, desto klarer werden die Ergebnisse sein. Meine Tochter ist seit ihrer Schiel-OP sogar Krankenhaus-Fan und will Chefärztin werden, weil das ganze so spannend war... :-) 

Ansonsten: Lass Dich hier ein bißchen fachlich coachen! Ihr schafft das!

Alles Gute

Marie

Bild des Benutzers Kugelblitz
Kugelblitz (nicht überprüft)

Hallo,

ja, lasse nochmals überprüfen, ob Deine Tocher eine Brille benötigt. Dies ist der 1. Schritt. Ob eine OP dann entfällt, bleibt abzuwarten und hängt von Befund und Therapieerfolg ab.

Und Schielen geht NICHT von alleine weg! Das sage nicht nur ich, sondern dies ist medizinisch erwiesen. Unbehandelt kann es üble Folgen nach sich ziehen.

Vielleicht findet Deine Tochter es auch toll, eine Brille zu tragen. Wenn sie die Einzige ist, ist es aiuch etwas Besonderes. Ihr müsst allerdings selbst der Brille positiv gegenüberstehen.

@MarieS: Vielen Dank für Deinen Erfahrungsbericht. Finde ich toll.

LG Kugelblitz

Bild des Benutzers verzweifelte Mutti
Verbunden: 13. April 2013 - 2:06

Hallo Kugelblitz, hallo Marie,

jetzt möchte ich mich doch nochmal melden. Marie danke für deine nette Nachricht. Das hat mich sehr gefreut.

wir haben jetzt nochmal bei den Artzt angerufen, war wieder schwierig. Da war diese Frau am Telefon und die hat gleich gemeint ohne Opperation gehts nicht. Aber dann hat meine Oma nochmal wieder da angerufen und jetzt haben wir doch wieder nochmal ein Termin. Nächste Woche. Aber der kleinen Maus gehts auch garnicht gut, die schielt jetzt voll die Kanne auf den einen Auge, also das kann jetzt jeder sehn und die Leute hier im Dorf sagen alle was. Die will sich nur noch versteken. Aber vielleicht ist das ja dann nächste Woche auch besser bei den Artzt und ich nehm auch die Oma mit.

Ich melde mich dann wieder wo wir dann beim Artzt gewesen sind. Danke.

 

viele Grüsse

verzweifelte Mutti

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Verbunden: 9. Dezember 2010 - 21:49

Hallo,

Du musst keine Angst vor einer OP haben. Meine Tochter hat schon eine Schieloperation hinter sich, es war überhaupt nicht schlimm, das Kind hatte nicht mal schmerzen, es hat sich sehr gelohnt und kosmetisch ist überhaupt kein Schielen mehr erkennbar. Was noch besser ist, meine Tochter hat dank dieser OP ihr Stereosehen behalten und die Sehschärfe auf dem Schielauge ist jetzt wieder ganz normal.

Und auch keine Scheu vor einer Brille! Meine Tochter trägt sie mit Begeisterung. Es hilft auch gegen das Schielen. Es gleicht einen Teil des Schielens aus, so dass sie mit Brille kosmetisch überhaupt nicht mehr schielt.

Wenn Du zum Arzt nächste Woche gehst, lass Dir bitte einen Untersuchungsbericht vom letzten Mal kopieren und bestehe darauf, dass Dir sämtliche Untersuchungsberichte ausgehändigt werden. Nimm Deine Oma zur Hilfe hierzu. Dann kannst Du die Untersuchungsergebnisse hier abschreiben. Wir können erst dann mit Rat helfen, wenn wir die Untersuchungsergebnisse sehen, erst dann können wir eine Einschätzung abgeben. 

Keine Angst vor dem Augenarzt! Wenn Du selbst so verängstigt bist, überträgt sich das auf die kleine Maus. Du musst jetzt für Deine Tochter stark sein! 

Viel Glück bei der Untersuchung! Und bitte bleibe dran und schreibe danach.

LG Helene

Bild des Benutzers verzweifelte Mutti
Verbunden: 13. April 2013 - 2:06

Hallo,

jetzt will ich mich doch wieder melden. Wir waren also noch wieder bei den Artzt, das war jetzt auch besser. Der Artzt war wieder so unfreundlich und hat nich viel gesagt, aber die Frau war ganz nett. Die Kleine war auch besser drauf und hat mitgemacht bei den Test. Die haben dann überlegt und die Frau hat gemeint, das die Opperation schnell schon besser wäre. Die Werte sind hoch, hat sie auch gesagt. Aber wir können das mit Brille versuchen, mit dem Abkleben. Jeden Tag acht Stunden das eine Auge. 

Ich versteh das nicht so ganz genau. Wenn wir das Auge zukleben, wieso braucht sie dann die Brille? Was heist das genau wen die Werte hoch sind? Werden die Brillen dan so dick und hässlich? Mein Mann also der Vater von der Kleinen, der ist da voll dagegen, der mag kein Kind mit Brille. Der sagt, das muss nich sein. Und die Oma sagt, das ist jetzt aber doch wichtig. Die Frau da wo die Kleine manchmal zum spielen geht, die sagt, das sieht dan aus wie Froschaugen. 

Also das bringt mich alles so durcheinander ich weis nich was ich jetzt tun soll. Jeder sagt was anders. Und das Abkleben, hilft das? Geht das auch ohne Brille? Vielleicht könnt ihr mir nochmal wieder einen Rat geben. Danke.

liebe Grüsse

Nicole

 

Bild des Benutzers Hesch
Verbunden: 9. Dezember 2010 - 21:49

Hallo Nicole,

Abkleben ist ohne Brille wirkungslos. Und wenn das Kind die Brille braucht, wird es ohne sie sehr schlecht sehen und entwickelt eine Sehschwäche. Wenn eine OP angezeigt ist, ist es wichtig, diese durzuführen. Dann kann man ev. das Abkleben reduzieren, wenn Parallelstand der Augen damit erreicht wird. 

LG Helene

Bild des Benutzers Kugelblitz
Kugelblitz (nicht überprüft)

Hallo Nicole,

der BVA (Berufsverband der Augenärzte Deutschlands) hat eine Informationsbroschüre zum Thema Schielen und Amblyopie herausgegeben. Diese findest Du unter folgendem link: http://cms.augeninfo.de/fileadmin/PDF/strab.pdf

Vielleicht kannst Du Deinen Mann überzeugen, sich diese durchzulesen und seine Einstellung gegenüber „Kind mit Brille“ zu überdenken.

Eine Schieltherapie umfaßt im Wesentlichen 3 Schritte:

1. Brille zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten

2. Okklusion (Abkleben) des guten Auges, um das Schlechte zu trainieren und somit eine Sehschwäche zu beheben oder zu verhindern

3. eventuell Schieloperation, je nach Befund und Therapieverlauf

"Dicke" Brillengläser müssen nicht sein, die Eigenvergrößerung ("Froschaugen", kein schönes Wort) kann durch die Mittendickenreduzierung (abhängig von den Brillenwerten) und entsprechend kleiner Glaswahl bei Kinderbrillen vermindert werden. Da ist der Optiker und der eigene Geldbeutel gefragt. Bekommt sie denn nun eine Brille und mit welchen Werten?

Wenn Du noch weitere Fragen hast, immer stellen.

Ich wünsche Euch alles Gute und bleibe Deinem Kind zuliebe weiter am Ball.

LG Kugelblitz

Nochmals im Nachgang: welche Werte waren hoch? Die Brillenwerte (Refraktionswerte)? Oder der Schielwinkel gross? Oder der Visus (Sehschärfe) schlecht? Vielleicht fallen Dir noch ein paar Zahlen und Werte ein, das wäre hilfreich.