Ist es nur mein persönlicher Eindruck, oder handelt es sich um einen Trend, dass insbesondere junge Frauen in zunehmendem Masse kurzsichtig sind? Kontaktlinsen von -4 bis -7 dpt tragende Frauen sind sowohl in meinem Bekanntenkreis (ich selbst trage -3.5 Tageslinsen), als auch in Foren wie diesem hier gang und gäbe, während (die wenigen) Kurzsichtigen dieser Stärke vor einiger Zeit wegen ihrer dicken Brillengläser als "hässliche Entchen" stigmatisiert wurden.
Es stellt sich die Frage, ob die grassierende Kurzsichtigkeit der Bevölkerung die optische Industrie zu Innovationen treibt, oder ob im Gegenteil der technische Fortschritt die Kurzsichtigkeit entstigmatisiert und so indirekt fördert?
4. August 2002 - 22:40
#1
Ist frau kurzsichtiger denn je?
Hi Isabelle,
tja, dazu müsste es erstmal eine wirklich bewiesene Theorie geben, warum Menschen kurzsichtig werden, und wenn ja, warum gerade mit diesen oder jenen Werten. Gibt's aber nicht. Naheliegend ist natürlich die Idee, dass das viele Arbeiten am Bildschirm die Augen dazu bringt, sich besser auf die Nähe als auf die Ferne einzustellen und beim Wachstum des Augapfels in diese Richtung 'nachzugeben'. Aber nicht mal das lässt sich wohl nachweisen.
Eine schöne Woche wünscht
Thomas
Kann Isabelles Eindruck nur bestätigen! Nur eine einzige!!! Frau in meinen Bekanntenkreis ist normalsichtig! Ansonsten sind alle mehr oder weniger stark kurzsichtig, ganz selten weitsichtig. Auch fällt auf, daß besonders die jungen Mädchen bereits sehr stark fehlsichtig sind und dementsprechend hohe Werte aufweisen.
Die Männer sind nur zu einem ganz geringen Teil fehlsichtig!?! Kenne nur ganz wenige Männer mit Brille (Kontaktlinsen).
Haben Frauen von Natur aus schlechtere Augen??
(ps bin selbst Brillenträgerin, -4,75 u. -5,25, und daher völlig von der Brille abhängig)
Dann kann das doch nur daran liegen, dass Sie viel häufiger in einen Spiegel blicken - oder? Dem müsste man mal nachgehen! Vielleicht war das früher noch nicht so intensive ("jüngere Frauen").
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Gibt es da nicht Statistiken, die sagen, wieviel Prozent der Frauen und der Männer fehlsichtig sind? Mich würde das auch irgendwie interessieren.
Wenn ich mal so überlege trifft die Aussage von Isabelle auch auf meinen Bekanntenkreis zu. Auch in der Arbeit gibt es mehr Brillenträgerinnen als Brillenträger, obwohl mehr Männer als Frauen dort sind.
Dass Weitsichtigkeit selten vorkommt, was Astrid erzählt, das kommt mir nicht so vor. Meine Eltern sind beide weitsichtig (keine Altersweitsichtikgeit, sondern normale Weitsichtigkeit), meine beiden Schwestern sind weisichtig und meine Nichte ist weitsichtig. Ich als einziger kurzsichtig, mit -1,25. Allerdings hocke ich mehr vorm Bildschirm, als meine Eltern und Schwestern zusammen. Daher kann ich mir gut vorstellen, dass die häufige Kurzsichtigkeit heutzutage indirekt durch den techn. Fortschritt erzeugt wird (Bildschirmarbeit, Naharbeit).
hallo,
es gibt untersuchungen die darauf hindeuten dass ein ständiges arbeiten in der nähe eine myopisierung fördert. da frauen erst in den letzten jahrzehnten stark in die berufswelt drängen und diese berufe häufiger als bei männern arbeitsplätze mit arbeiten in der nähe sind, ist diese myopisierung bei den frauen natürlich besonders auffällig. meines wissens gibt es jedoch nur diese auf beobachtungen basierenden statistiken und keine konkreten beweise.
@ münchner eine bewiesene theorie ist keine theorie mehr.
@p-g mosch wenn einer nichts zu sagen hat, dann soll er lieber schweigen. bislang habe ich sie immer für fachlich versiert gehalten.
Mit Interesse habe ich die Beiträge gelesen und ich kann den Eindruck, daß immer mehr Frauen eine Brille benötigen, weil sie kurzsichtig geworden sind, nur bestätigen
Eine Erklärung kann sein, daß viele Frauen in Berufen tätig sind, die nicht bei genügend Tageslicht ausgeübt werden. In künstlicher Beleuchtung (Leuchststoffröhren)ist häufig ein hoher Blau-Anteil im Lichtspektrum enthalten. Dieser Blau-Anteil kann auf Dauer zu einer Kurzsichtigkeit führen.
Ein Blauer Hintegrund, wie er in früheren Zeiten auf dem Computermonitor häufig anzutreffen war, verstärkt natürlich diesen Vorgang.
Natürlich gibt es auch die Möglichkeit der Übersichtigkeit, immer dann, wenn der Rot-Anteil im Lichtspektrum sehr hoch ist.
MfG
Ralf
Hallo nobody,
mein Beitrag kam hier nur bedingt als Fachmann (der Spiegel nutzt auch den Nahsehbereich!), jedoch mehr als beobachtender Vater von sechs Töchtern im Alter von 15 - 23 Jahren. Nichts für ungut!
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
@p-g. m. Sind Deine Töchter denn wirklich kurzsichtig geworden wegen dem "Spiegel-Phänomen"?
Ich selbst bin (wie die meisten) auch in den Teenager-Jahren kurzsichtig geworden (aktuell -5.5) und habe damals naturgemäss auch sehr oft in den Spiegel geblickt (mit der Zeit war dies ohne Brille oder Linsen übrigens immer schwieriger), doch ich glaube nicht dass meine Kurzsichtigkeit von dem kommt, denn meine Mutter ist in änlichem Masse kurzsichtig. Interesantes Thema.
Gruss Andrea
Hallo Andrea,
bis jetzt schlägt noch mehr das Erbe des Vaters durch, Hornhautverkrümmung mit Übersichtigkeit (2.0). Allerdings bei den Kindern meist etwas geringer. Die Mutter hat eine Hornhautverkrümmung bei geringer Myopie (0.5). Nur ein Kind ist z.Zt. etwas stärker kurzsichtig (-1.0). Von daher kann ich obrige Thesen persönlich aus eigener Familie auch noch nicht so ganz nachvollziehen! Das hat "nobody" wohl auch bemerkt. Der Sohn hat übrigens eher die Werte der Mutter.
Persönlich bin ich allerdings auch davon überzeugt, das intensive Nahtätigkeit zu einer Verformung des Augapfels durch die zupackenden äußeren Augenmuskeln führen kann, was einer Kurzsichtigkeit zuarbeitet. Diese Verformung wird mit der Zeit fest.
Ebenfalls gibt es eine Theorie, nach der ein unscharf sehendes Auge im Wachstum zulegt, und dadurch die Kurzsichtigkeit sogar indirekt fördert.
Sicher scheint zu sein, das ein mit festen CL versorgtes System weniger progressive Steigerungen erfährt.
Meine Theorie (ich habe es so noch nicht gehört), hier arbeiten die äußeren Augenmuskeln weniger verkrampft, da die Eigendynamik der CL ausgeglichen werden muß, und die Augäpfel werden gleitender (wie bei der Fernsicht üblich) gesteuert. Dies würde auch erklären, warum ähnliche Effekte bei weichen unbeweglich sitzenderen CL nicht diskutiert werden. Dies trifft aber auf beide Geschlechter gleicherweise zu!
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Auch ich kann den Eindruck Isabelles nur bestätigen! Ich unterrichte in einer BS EDV. In der Klasse sind 16 Mädchen und 15 Burschen. Von den Mädchen sind 12 !! Brillen oder Kontaktlinsenträgerinnen, von den Burschen nur 5! Das Mädchen eine Brille brauchen scheint fast schon selbstverständlich! Ein Mädchen ohne Sehprobleme ist schon eine Ausnahme! Dies bestätigte mir auch ein Augenoptiker, der Großteil seiner Patienten sind Frauen! Auch meine drei Töchter und ich sind Brillenträgerinnen (stark kurzsichtig)
Hi Irene,
dazu noch eine Hypothese Es ist bekannt, dass Männer, wenn irgendwas mit ihrem Körper möglicherweise nicht stimmt, wesentlich seltener zum Arzt gehen als Frauen - es sei denn sie haben das Gefühl, sie sterben gleich.
So vermute ich, dass zumindest ein Teil Deiner männlichen Schüler durchaus auch eine Brille vertragen könnte, aber es bloß noch nicht richtig gemerkt hat. Zumindest nicht so, dass es sie zu einem Besuch beim Augenarzt hätte motivieren können. Spätestens beim Führerschein wird das dann ein Thema.
Apropos "stark kurzsichtig" - was verstehen Du und Deine Töchter darunter? Ich selber habe Brillenwerte von R -6.0 -1.0 cyl und L -5.75 -0.75 cyl. Manche Leute würden das "stark kurzsichtig" nennen, andere wieder überhaupt nicht.
Ciao, Thomas