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Hallo,

ich bin neu hier und schlage mich jetzt seit über einem Monat mit meiner neuen Gleitsichtbrille rum.

Was bisher geschah:

2009 bin ich zu meinem Augenarzt, weil ich Schwierigkeiten hatte kleine Schriften zu entziffern. Der verpasste mir ein Rezept für eine Brille mit dem ich dann zu FM gegangen bin. Dort wurde mir eine einfache Glasbrille mit Rand in den folgenden Werten verpasst:

Rechts: S +0,75

Links: S +0,75

Damit war ich zwei Jahre recht glücklich. Nur das Gewicht und den Rand fand ich etwas störend.

Dann bin ich diesen August wieder zum Augenarzt gegangen, weil sich meine Sehfähigkeit im Nahbereich ziemlich verschlechtert hat.

rechts: Sphäre +1,5; Cylinder -0,75; Achse 5 Visus 1; Nähe Add 1,5

links: Sphäre +1,0; Cylinder -0,75; Achse180 Visus 1; Nähe Add 1,5

Mit diesen Werten habe ich mir dann bei FM eine randlose Gleitsichtkunststoffbrille machen lassen. Effekt: Bei schwarz-weiß-Kontrasten hatte ich extreme Farbsäume im Fernbereich. Nahbereich war in Ordnung. Um mal die Größenordnung zu beschreiben: Bei einem normalen Straßenschild reichten die Farbsäume (oben blau unten gelb/orange) bis zu einem Viertel in die Schilderfläche herein. Also ca. bis zu der Schrift. Weiße Schrift auf dunklem Hintergrund ist der echte Horror, da alles farbig verschwimmt. Ich bin also 14 Tage durch eine recht bunte aber etwas matschige Welt gelaufen und dann wieder zu FM. Sie konnten sich überhaupt nicht erklären wie ich so starke Farbsäume mit dem Material sehen kann. (Leider kann ich zu dem Material nichts sagen, da diese Angaben ja etwas kryptisch verschlüsselt sind und ich den Zettel auch nicht mehr habe.)  Großes Rätselraten und etwas Hilflosigkeit. Es wurde etwas von Asphäre gemurmelt und ich solle doch mal ein anderes Material versuchen. Das habe ich auch getan, allerdings war es ohne Sehstärke. Farbsäume habe ich keine erkennen können. Kulanterweise wurden mir dann neue Brillengläser in eben diesem Material angefertigt (Bezeichnung bei FM: PY). Nach ca. 14 Tagen waren die Gläser fertig und ich hatte Farbsäume! Und zwar mindestens genausoviel wie vorher. Die Einspiegelungen vom Rand beim neuen Material störten mich nicht weiter, aber diese verschwommenen Farbränder im Fernbereich nerven ungemein. Bei geraden Linien bemühe ich mich es so weit es geht zu ignorieren. Wo es aber sehr störend ist, sind Gesichter. Alle, die weiter als 3-4 m weit weg stehen haben blaue Schatten um die Augen wie stark verschmiertes Makeup und sind dadurch fast unkenntlich.

Ansonsten habe ich mit der Gleitsicht rel. wenig Probleme. Das Kopfdrehen ist nervig, besonders beim Autofahren und bei der Bildschirmarbeit, kann ich aber mit leben. (Wegen Bildschirmarbeit werde ich sowieso noch mal an meinen Arbeitgeber herantreten, aber ich will mit der Computerbrille nicht das gleiche Disaster erleben wie mit der jetzigen Gleitsichtbrille.) Treppensteigen ist ungewohnt, aber auch das lässt sich irgendwie hinkriegen.  Das Tragen der Brille strengt meine Augen ungemein an, so dass sie mir nach einem Arbeitstag auf der Heimfahrt schon mal drohen zuzufallen. Ich bekomme zwar keine Kopfschmerzen, aber ich werde unwahrscheinlich müde durch die Brille. Und wenn ich lange auf den Bildschirm gestarrt habe dauert es mehrere Sekunden bis ich im Fernbereich aus dem Fenster wieder einigermaßen scharf sehen kann.

Nun die Frage: Kann man das Problem der Farbränder durch Gleitsichtglasbrillen in den Griff bekommen? (Adieu schöne randlose, leichte Brille :-() Oder muss ich nur tief genug in die Tasche greifen und in den vierstelligen Zahlenbereich wechseln? (Das täte meinem Budget doch gewaltig weh.)

Ansonsten wollte ich mal Kontaklinsen ausprobieren, zumindest für den Fernbereich und dann bei Bedarf eine Lesebrille dazu aufsetzen.

Viele Grüße

Faktor