Hallo
ich hatte vor ca. 15 Jahren schon mal eine Schiel-OP. Damals wurde ich nach einer Untersuchung am Vortag operiert und dann nach 1 Tag auf der Station nach Hause geschickt. Mein damaliger Augenarzt hat mir dann nach einiger Zeit die Fäden gezogen. Das linke Auge ist mit der Zeit wieder nach aussen gewandert.
Ich will mich noch einmal operieren lassen und war deswegen in einer Uni-Klinik zur Untersuchung. Ich will nicht mehr so stark schielen, das sieht ehrlich gesagt einfach Scheiße aus! Hier das Untersuchungsergebnis:
Diagnose:
Strabismus divergens links
Bds: Hyperopie, Astigmatismus
Befund:
Visus:cc R:1,2 L:1,2
Die getragene Korrektur
R: +0,5/-0,25/160°
L:+1,75/-0,5/148°
ist adäquat.
Orthoptischer Status:
Augenstellung in Ferne und Nähe Strabismus divergens links, die Linksfixation wird nicht gehalten.
Schielwinkel:
Ferne: simultan/alternierend D17° bis D19°, -VD2,5°
Nähe: simultan/alternierend D19,5°, -VD3,5°
Konvergenz: nicht auslösbar
Ein Prismenausgleich mit 17° Basis innen wird nach 20 min Tragezeit diplopiefrei toleriert.
Binokularfunktion nach Prismenausgleich:
Ferne im Bagolini: Suppression links
Titmus Fliege: negativ
Morphologischer Befund:
Vordere Augenabschnitte:
bds. reizfrei, regelrecht
Fundus:
bds. scharfe vitale Papillen. Makula und hinterer Pol regelrecht.
Beurteilung:
Ein erneuter augenmuskelchirurgischer Eingriff ist möglich und wird empfohlen.
Ich bin nicht in der Lage wirklich zu beurteilen, ob ich mich noch mal operieren lassen soll, da mir gesagt wurde, dass das wahrscheinlich der letzte Versuch sei, da dann der Muskel nach de OP schon zu stark verkürzt ist. Außerdem wurde mir gesagt, das das Auge im Laufe der Zeit wieder nach außen wandern kann.
Ich hatte auch mal ein Augetraining probiert, mit Brockschnur usw. Die einzelnen Kugeln kann ich auch, wenn sie nicht zu weit (ca 40 cm) entfernt sind, zusammenbringen und sehe dann auch die sich kreuzenden Schnüre. Nach fast 1 Jahr habe ich dann aber aufgegeben. Es ging einfach nicht voran.
Für jeden Rat bin ich dankbar.
Anton
Nachdem ich mir hier viele Beiträge durchgelesen habe, kommt es scheinbar sehr auf die Klinik an, wo man sich operieren läßt. Welche Klinik ist denn empfelenswert?
Außerdem wird immer wieder erwähnt, dass vor der OP für längere Zeit eine Prismenbrille getragen werden sollte.
Weshalb? Und kann bei meinen Werten eine solche Brille angefertigt werden? Macht das jeder Optiker?
Viele Grüße
Anton
Je mehr ich hier im Forum lese, deso mehr Fragen habe ich. Wenn ich operiert werde oder eine Prismenbrille bekomme, die die Bilder beider Augen wieder identisch werden läßt, werden die beiden Bilder dann zusammen verarbeitet oder wird weiter ein Bild unterdrückt?
Und weshalb soll mein linkes Auge mit der Zeit wieder nach aussen wandern und kann man das verhindern?
Mit der Hoffnung auf Antworten
Anton
Hallo Anton
Ist natürlich recht schwierig zu sagen, wie sich das Ganze dann auswirken würde. Ich hatte 1 Tag nach meiner 1. OP dieses Jahr die schlimmsten Doppelbilder - aber glücklicherweise hatte sich das dann noch einigen Tagen und Wochen gelegt.
Du hattest aber oben geschrieben, dass Du bereits Tests mit einem Prisma hattest?
Kommt wirklich darauf an, ob es im Gehirn zu einer Fusion der Bilder kommen kann oder nicht. Wenn nicht, dann wird es sehr wahrscheinlich wieder zu einer (alternierenden?) Suppression kommen.
Hast Du denn irgendmal ein Erlebnis gehabt, bei dem Du gemekrt hast, dass es zu einer Verschmelzung der beiden Bilder kommt? Z. B. Test mit "Loch in der Hand".
Ich hatte das ja erst letztes Jahr erlebt, als ich im 3D-Kino plötzlich mal so was auf mich zufliegen sah... Über die Peripherie konnte ich dann vor der OP trotz Schielwinkel von 12 bis 14 Grad zwischendurch gewisse Sachen schon stereo wahrnehmen.
Aber ich bin nur ein betroffener Laie.
Hoffe, Du bekommst noch wertvolle Tipps.
Viele Grüsse
Tom
In der Klinik bin ich für ca 20 min mit einem dicken Prisma vor dem linken Auge herumgelaufen. Doppelbilder hatte ich dabei keine. Hier wird ja aber in manchen Beiträgen von einer Prismenbrille geschrieben, die für ei halbes Jahr vor der OP zu tragen ist. Davon war bei mir nicht die Rede.
Keine Ahnung, ich hatte mir hier im Forum eine Antwort auf diese Frage erwartet.
Ja, wie oben beschrieben, kann ich z. B. an der Brockschnur eine Kugel bis zu eine Entfernung von max. 30cm manchmal zusammenbringen. Die Schnüre kreuzen sich dann und laufen vor und hinter der Kugel auseiander. Das gelingt aber nicht immer. Meist ist eine Kugel leicht versetzt.
Vielen Dank für deine Antwort. Hatte schon gedacht hier antwortet nie jemand.
Viele Grüße
Anton
Hoi Anton
Das mit der Brock-Scnnur klingt jedenfalls schon nicht schlecht. Bei Deinem Schielwinkel ist das glaub ich schon eine gute Leistung.
Versuche doch mal ein paar ganz einfache Experimente:
Falls einer dieser banalen Tests ein positives Ergebnis zeigt, wäre dies sicherlich schon als gewissen Hinweis für Simultansehen oder Fusion zu deuten!
So Zeugs lief früher bei mir gar nicht; hatte immer eine alternierende Suppression (bzw. v. a. einseitig, da ich ein sehr starkes und ein sehr schwaches Auge habe); dann hat sich das Ganze doch irgendwie verschoben (laut Arzt kommt das bei einigen Leuten mit so 40 oder so vor...).
Hatte vor der OP ähnliche Werte wie Du; der Schielwinkel war zwar etwas geringer; dafür scheint der Visus auf beiden Augen ja gut zu sein.
Hatte vor der OP auch nicht wirklich das richtige Prisma drauf (15 Grad seien einfach zu gross für permanentes Tragen, meinten die in der Augenklinik). Das kann man natürlich auch anders sehen. Aber ich spürte schon eine gewisse Verbesserung, wenn ich die halbe Korrektur drauf hatte.
OP war dann bei mir nicht so ne Sache. Der Arzt konnte einen Muskel straffen durch Zusammenlegung und den anderen Muskel hat er einfach weiter hinten am Auge befestigt. Staune , was man heute alles machen kann.
Aber es ist sicherlich gut, wenn Du Dich noch weiter beraten lässt, bevor Du den OP machst.
Alles Gute!
Tom