Forum

23 Beiträge / 0 neu
Letzter Beitrag
Bild des Benutzers Cliff
Verbunden: 21. März 2009 - 18:25
Frage nach dem Visus

Hallo,
ich habe seit zwei Jahren eine Lesebrille mit +1,00 L+R. Vor fünf Wochen habe ich mir nach Besuch beim Augenarzt eine Gleitsichtbrille mit +0,25 ADD 1,25 L+R machen lassen. Ich trage diese Brille jetzt dauerhaft und habe mich gut daran gewöhnt. Allerdings habe ich die Brille noch einmal bei einem anderen (näherliegenden) Optiker überprüfen und etwas anpassen lassen, weil ich mit den Unschärferegionen nicht so gut klar gekommen bin. Ich habe mich dabei einem weiteren Sehtest unterzogen, weil der Optiker vermutete, dass die vom Augenarzt gemessenen Werte nicht ganz richtig sind.

Als Ergebnis kam jetzt +0,75 mit einer ADD 0,75 für den Nahbereich heraus.

Der Optiker meinte, die schwächeren Werte beim Arzt kämen daher, dass dieser nur immer bis Visus 100% testen würde. Auf Grund eines erheblich besseren Visus von knapp 150% bei mir könne man den Visus dementsprechend auch mit etwas stärkerer Optik unterstützen. Damit würde mein Visus trotz der Weitsichtigkeit voll erhalten bleiben, d.h. ich kann dann mit Brille weiterhin besser sehen, als viele andere Menschen. Mir leuchtete die Argumentation ein, zumal ich mit den Probegläsern richtig gut sehen konnte. Das einzige, was mir Sorge macht ist, dass der Augenarzt und auch der erste Optiker nur bis 100% geprüft hat.

Ich bin auf jeden Fall entschlossen, die neuen Werte machen zu lassen, weil ich es beim "Probesehen" überzeugend fand. Oder bekomme ich damit eine Überanpassung?

Danke für Eure Antworten
Cliff

Bild des Benutzers Julian Heuri
Verbunden: 11. März 2007 - 12:01

Leider kann ich dir nicht sagen, ob du überkorrigiert bist mit den neuen Werten.
Aber ich kann für den Fall dass es so ist, einmal die Auswirkungen nennen.
Wenn man eine Weitsicktigkeit überkorrigiert, dann wird der Brillen/Kontaktlinsenträger künstlich kurzssichtig. Bei einem Kurzsichtigen wärs genau umgekehrt.
Wenn eine Lesebrille überkorrigiert ist, dann muss man halt das was man sehen möchte noch näher ran nehmen als der gewünschte Leseabstand. Das, weil je näher man an eine zu betrachtende Sache man rangeht, umso mehr Pluswirkung braucht es. Bei jungen Menschen liefert das die Augenlinse. Sonst eben die Brille.
Da du eine Gleitsichtbrille hast, stimmt bei dir wenn man die Adddition (ergibt wenn man noch die Fernstärke hinzuzählt, genau die Wirkung die eine Lesebrille für dich haben müsste) überkorrigiert, wie oben erwähnt der Leseabstand nicht mehr so, wie du ihn möchtest. Dann kommt noch dazu, dass, soweit ich korrekt informiert bin, mit zunehmender Stärke der Addition der nutzbare Sehbereich für die Nähe etwas kleiner wird.

Liebe Grüsse
Julian

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hi Cliff,

die Überkorrektion würdest Du merken - nämlich in Form von schlechterer Sehleistung, wie Julian es ja auch schon beschrieben hat.

Wenn Du mit bester Korrektion auf 150 % kommst, dann ist das nun einmal Deine Sehstärke. Die bekommt man mehr oder minder in die Wiege gelegt (Von Krankheiten nun mal nicht gesprochen). Bei manchen ist es 100 %, bei manchen gar 200 %. Irgendwann wird man älter und braucht eine Korrektion - warum auch immer. Und im günstigsten Fall kommt man mit Korrektion wieder auf seine "angeborene" beste Sehstärke. Natürlich wird die Korrektion im Laufe der Jahre stärker, das ist nunmal so.... vielleicht reichen eben 10 Jahre lang lumpige 0,5 Dpt. in der Brille, um 150 % zu erreichen. Aber irgendwann braucht man vielleicht 0,75 oder mehr. tja, und dann kommt irgendwann für viele auch das Gleitsichtbrillenalter, weil die Akkommodationsfähigkeit durch nachlassende Elastizität des Auges nachlässt. Unsere Bandscheiben werden ja auch im Laufe der Jahre spröder und schrumpeliger....so ähnlich ergeht es auch dem Auge.

Ich kann die These vieler Augenärzte, dass die Augen faul würden, wenn man sie zu gut korrigiert, überhaupt nicht nachvollziehen...und damit stehe ich nicht alleine da. Mir z. B. ging es erst gut, als ich endlich mit 30 Jahren eine Brille fertigen ließ - gegen den Rat des Augenarztes!!!! Visussteigerung um 0.4 !!!!!! Beim AA hatte ich ohne Korrektion 1.2 - das waren für ihn Adleraugen. Aber ich hatte Kopfweh. Mit kleinen +0,25 in der Brille kam ich auf Visus 1.6 und war kopfschmerzfrei für die nächsten 3 Jahre. So viel dazu.

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Cliff
Verbunden: 21. März 2009 - 18:25

Hi,
und vielen Dank für Eure Reaktion. Ich fühle mich bestätigt, morgen wird die Brille bestellt und zwar so, wie der Optiker es vorgeschlagen hat. Ich habe übrigens hier jetzt die genauen und letztendlich gemessenen Werte:
R:+0,5, L:+0,75 ADD 0,88. Visus: 140% Da reicht natürlich die "normale" 100%-Sehtestskala vom Augenarzt nicht aus Wink
Der Optiker sagt, dass auch die geringere Addition besser für den täglichen Gebrauch der Gleitsichtbrille ist. Außerdem gibt es spezielle Gläser für meine Arbeitsumgebung. Es handelt sich um so genannte "Raumgleiter".

Die Argumentation "Adlerauge" habe ich vom Augenarzt auch gehört. Was aber wirklich Adlerauge heißt, habe ich beim Probieren der neuen Werte gemerkt Smile

Kopfweh hatte ich ohne Brille und jetzt mit den +0,25 in der Ferne nicht. Aber ich bin sicher, dass ich mit den neuen gemessenen Werten auch gut klar kommen werde. Der Effekt beim Anprobieren war sehr überzeugend.

Ich werde berichten, wenn die neue Brille da ist!
Herzliche Grüße
Cliff

Bild des Benutzers Cliff
Verbunden: 21. März 2009 - 18:25

Hallo,
die neue Brille ist jetzt schon eine kleine Weile da und ist prima. Ich hatte zwar anfangs manchmal in der Ferne das Gefühl etwas verschwommener zu sehen, aber mittlerweile geht es gut und auf mittlerer Entfernung und in der Nähe sehe ich großartig.
Die Unschärferegionen sind in der neuen Brille minimiert, so dass auch seitliches schnelles Blicken quasi ohne Einschränkungen möglich ist.

Eine Kleinigkeit(?) ist mir allerdings noch aufgefallen: Wenn ich abends einfach mal auf der Terrasse in die Ferne schaue und quasi ins Unendliche blicke, habe ich den Eindruck, als ob alles unscharf wird und irgendwie sehe ich z.B. auch Lichtpunkte doppelt. Wenn ich mich dann wieder auf einen Punkt konzentriere, ist das Ganze sofort vorbei und ich sehe auch wieder scharf. Ich hatte den Effekt auch früher (ohne Brille) schon, er fällt mir jetzt bloß mehr auf (wahrscheinlich weil ich mich einfach intensiver mit dem Thema Gutes Sehen beschäftige). Ich weiß nicht, ob das in dieses Forum passt, aber mich bewegt diese Frage doch etwas, obwohl es jetzt nicht wirklich stört.

Herzliche Grüße
Cliff

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hi cliff,

den Effekt haben viele Menschen - es liegt dann eine Heterophorie (Winkelfehlsichtigkeit) oder gar ein kleines Schielen zugrunde. Eine Hetereophorie haben 80 % aller Menschen, aber nicht alle haben damit im normalen Alltag Probleme. Oft kommt das mit der Phorie erst zutage, wenn es an die erste Gleitsichtbrille geht - die ist dann schwer anzupassen wegen des binokularen Sehungleichgewichtes.

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Cliff
Verbunden: 21. März 2009 - 18:25

Hallo,
Dir, liebe Kerstin, ganz vielen Dank für Deine Antwort, ich hatte leider so etwas ähnliches schon befürchtet. Ich wurde früher schon einmal von einem Amtsarzt angesprochen, dass ich schiele. Meine Tochter meint, ich würde schielen, wenn ich erschöpft sei. Ich habe das beim AA und auch beim AO angesprochen und beide meinten, ich würde nicht schielen.

Natürlich habe ich nichts von der Möglichkeit einer Heterophonie gewußt, sonst hätte ich es einfach angesprochen. Ich habe jetzt erstmal im Parallelforum gelesen, um mich einigermaßen schlau zu machen. Jetzt stellt sich mir logischerweise die Frage, ob ich das Thema weiter verfolgen soll und damit evtl. riskiere, in die "Prismenfalle" zu geraten, oder ob ich es einfach hinnehmen soll. Ich wohne in Berlin und da scheint es ja einige Spezialisten zu geben.

Ich will einfach vermeiden, dass mir irgend jemand nur einfach etwas verkaufen will. Wie gesagt, es ist nicht besonders schlimm, aber insbesondere abends fällt es schon auf. Hinzu kommt, dass ich ziemlich unter Mouches Volantes leide, was auch merkwürdigerweise besonders abends nervt.

Langer Rede, kurzer Sinn: ignorieren oder überprüfen?

@mods:wenn Ihr meint, könnt Ihr ja den Thread in das Binokularforum verschieben.

Herzliche Ostergrüße
Cliff

Bild des Benutzers Georg Scheuerer
Verbunden: 16. Januar 2003 - 0:00

Hallo Cliff,

ich denke es ist kein Nachteil wenn sich jemand Dein binokular Sehen anschaut der was davon versteht.

Ob man dann was macht ist wieder ein anderes Thema, eine Einschätzung aus der Ferne ist leider nicht möglich.

viele Grüße
Georg Scheuerer

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo cliff,

es bleibt dir überlassen, ob Du das Thema für Dich weiter verfolgen möchtest. Dann gilt es zunächst zu überprüfen, ob es Schielen ist oder WF! Danach richtet sich dann das weitere Procedere. Also ich kann auch herrlich entspannt doppelt sehen!!! Aber ich bin mit meiner normalen Brillenkorrektion mittlerweile super zufrieden. Ohne Brille habe ich asthenopische Beschwerden wie Kopfweh, in den Zeilen verrutschen, überall gegenstoßen weil null räumliches Sehen...aber weil ich bei mir die Ursache kenne (Mikrostrabismus), lasse ich das Thema Prismen lieber, denn es könnte wirklich, wie Du so schön sagst, wieder zur "Prismenfalle" werden. Das wird es aber nicht, wenn eine reine WF vorliegt.

Also, wenn Du derzeit keine Beschwerden hast und mit Deiner Brille zufrieden bist, dann lass es so, wie es ist!

viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Roman
Verbunden: 11. August 2004 - 0:00

Hallo zusammen,

helft mir mal: Add 0,88 ??????? Was soll das denn ???

Gruß,
Roman

Bild des Benutzers Cliff
Verbunden: 21. März 2009 - 18:25

Hallo,
ich bin ja selbst absoluter Laie, aber man hat´s mir so erklärt: es handelt sich um so genannte "Raumgleiter", die wohl bei Hoya als Einstärkengläser verkauft werden, jedoch rechnerisch eine ADD von 0,88 mitbringen.

Für die Profis unter Euch:
Hoya Nulux ActivB 1,67 SHV
R:sph.+0,5 PD34 L:sph. +0,75 PD35,5

Gruß Cliff

Bild des Benutzers Roman
Verbunden: 11. August 2004 - 0:00

Also ich verkaufe keine Gläser von Hoya, aber wenn man "Raumgleiter" mit einer Degression von 0,88 dpt. als vollwertige Gleitsichtbrille verkauft, dann muss ich mich doch sehr wundern.

Liebe Kollegen, klärt mich auf. Ich kenne das Hoya-Glasprogramm kaum. Nur für mich hört sich das nicht nach einer normalen Gleitsichtbrille an sondern nach einer "Arbeitsplatzbrille". Und ein Index von 1,67 bei den geringen Stärken?????

Lieber Cliff, ich will Dir keine Angst einjagen, nur ich versteh das nicht. Und ich bin eigentlich vom Fach (dachte ich zumindest immer Wink ).

LG,
Roman

Bild des Benutzers Cliff
Verbunden: 21. März 2009 - 18:25

Hallo,
ich habe keine Angst, sondern eigentlich nur vorher eine Gleitsichtbrille gehabt, mit der ich einen Computer aus 1,20m bis 1,50m nicht richtig "einpegeln" konnte (Ich stehe vor dem Rechner und doziere dabei). Da ich beim Arbeiten viel rumlaufe, hatte ich auch Schwierigkeiten mit den seitlichen Unschärferegionen.

Nach vielem Messen kam mein Optiker auf die Lösung mit diesen Gläsern, die zumindest subjektiv erheblich besser sind, als das, was ich vorher hatte.

Trotzdem würde mich natürlich interessieren, was Deine Bedenken bedeuten (z.B. Unterschied zwischen Degression und Addition). In der Tat hatte ich mich etwas gewundert, dass die Gläser als Einstärkengläser zählen, ob wohl eindeutig ein "Gleitsichteffekt" da ist.

Nochmal: ich bin eigentlich sehr zufrieden und mache mir mehr Sorgen um die Frage der Doppelbilder bei völliger Entspannung der Augen.

Leicht verunsicherte Grüße
Cliff

Bild des Benutzers Georg Scheuerer
Verbunden: 16. Januar 2003 - 0:00

Hallo Cliff,
Hallo Jogger,

das Glas ist sowas wie ein Gleitsicht für "Frühpresbyope". Wird gerne als Einstärkenglas geführt (wegen Marketing) und ist mit minimalen Addis zu bekommen (hier ca. 0.80, bei R+H 0.50, bei Essilor 0.63 (glaube ich) etc.)

Die kleine Addi bringt auch eine kleine Flächenastigmatismen mit sich wodurch eine sehr kurze Progression möglich ist und eine gute Verträglichkeit (hatte noch nie einen Rücklauf). Wenn man halt dann mal eine höhere Addition braucht hilft es natürlich nicht....

Wegen den Doppelbildern lässt sich aus der Ferne nicht mehr sagen - ich würde mich bei einem Fachmann/frau der sich darauf spezialisiert hat beraten lassen.
Frage doch Deinen Augenoptiker mal was er meint!

viele Grüße
Georg Scheuerer

Bild des Benutzers Roman
Verbunden: 11. August 2004 - 0:00

Hallo Cliff,
Hallo Georg,

hab mir heute im Geschäft mal die Liste von Hoya geschnappt und mal ein wenig mit dem Glas beschäftigt. Wie gesagt wir verkaufen kein Hoya (haben aber die Preisliste da), aber ich halte diese Gläser im Hinblick auf spätere Gleitsichtbrillen für ein wenig fraglich. Denn ich denke wenn Du in einiger Zeit eine höhere Addition brauchst, dann kommst Du erst in den Genuss eines richtigen Gleiters. Und hier wirst Du dann eine Umstellung feststellen in Bezug auf die für Dich nutzbaren Bereiche. Ich denke Du wirst dann nicht drum rum kommen zwei Brillen zu besitzen, eine Arbeitsplatzbrille mit Raumgleitern und eine normale Gleitsichtbrille. Denn Du wirst bei der normalen Gleitsichtbrille die großen Sehbereiche stark vermissen welche Dir momentan natürlich ein gutes Gefühl für Monitore etc. geben. Nur diese Raumgleiter kannst Du dann nicht beim Autofahren benutzen da in diesen Gläsern keine Fernkorrektion eingearbeitet ist. Und dafür brauchst Du dann halt eine normale Gleitsichtbrille.

Also das ganze ist sicherlich momentan eine ganz tolle Brille mit hohem Komfort für Dich. Ich finde es nur als Einstieg in die "Gleiterwelt" ein wenig fraglich.

Viele Grüße vom Niederrhein,

Roman

Bild des Benutzers Cliff
Verbunden: 21. März 2009 - 18:25

Hallo an alle,
danke, dass Ihr Euch so intensiv kümmert. Ich sagte ja, dass ich mit der Brille -insbesondere was den Nah- und Mittelbereich angeht- super zufrieden bin. Die Gläser sind für meinen Job ideal. Wenn ich Dich, lieber Roman, richtig verstanden habe, ist die Brille mit dieser geringen Addi also auch aus fachlicher Sicht und nicht nur subjektiv ok?

Leider ist die Ferne noch nicht optimal, deshalb habe ich mich nächste Woche nochmal beim Optiker angemeldet. Dort werde ich auch die Doppelbilder thematisieren. Ich hoffe, dass er sich damit auseinandersetzt. Wenn ich das hier im Forum richtig verstanden habe, kann ja wohl nicht jeder Optiker WF feststellen und behandeln? Wie reagieren eigentlich die Optiker, die zu der Fraktion gehören, die das gesamte Thema eher kritisch sehen?

Vielleicht gibt´s ja von Euch vorab noch Hinweise, ansonsten werde ich nächste Woche ja hören, was der AO zu sagen hat.

Viele Grüße
Cliff

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo cliff,

also es gibt viele Optiker, die gerade, wenn es an die Gleitsichtbrille geht, einen kompletten binokularen Sehstatus erheben, weil sie bei der ersten Messung schon feststellen, dass da Probleme im beidäugigen Zusammenspiel da sind. Und dann machen sie eine noch genauere Messung - in der Regel eine MKH-Messung. (Mikro-)schieler und bisher nicht erkannte WF-ler haben spätestens mit der ersten Gleitsicht oft massive Probleme....

...bei Dir wichtig ist herauszufinden, ob es, wie schon mal vom Amtsarzt festgestellt, echtes Schielen, dazu gehört auch Mikroschielen ist oder ob es eine reine WF ist. Ein versierter Augenoptikermeister erkennt den Unterschied und wird Dir weiterhelfen können.

Viele Grüße
kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Cliff
Verbunden: 21. März 2009 - 18:25

Hallo Kerstin, hallo an alle,
ich habe mich am Montag bei meinem Optiker angemeldet und auch gefragt, ob er WF mißt. Ich hatte den Meister am Ohr und er sagte, er mache das persönlich (sonst hat sich immer eine sehr kompetente Mitarbeiterin um mich gekümmert).

Ich denke, der macht das bestimmt kompetent. Der Amtsarzt damals war eher ein Witzbold. Der guckte mir in die Augen, meinte: "Sie schielen" und ... hat nix gemacht. Ich habe damals auch keinen Sinn in weiteren Maßnahmen gesehen. Schielen wurde später von AA und AO ausgeschlossen. Aber Montag wissen wir definitiv mehr.

Ich habe allerdings etwas Angst vor den Konsequenzen. Im Grunde habe ich vor zwei Monaten "nur" eine Lesebrille gehabt. Dann kam die Gleitsichtbrille und jetzt scheint sogar noch mehr zu "drohen". Kann ich nicht eigentlich gut sehen? Ist das alles Einbildung? Reagieren die Optiker nicht eigentlich nur wie Kaufleute - der Kunde fragt und man bekommt das, was man will?

Nein - ich möchte jetzt Sicherheit! Ich HABE manchmal Doppelbilder und das lange Lesen am PC strengt an. Aber hätte ich das auch gemerkt, wenn ich von der WF nichts gewußt hätte? Und - wie soll ich reagieren, wenn es nur leichte Abweichungen sind?

Ich bin sehr verunsichert und habe keine Ahnung, wie ich übermorgen reagieren soll. Vielleicht hat ja einer noch einen Tipp...

Auf eine Reaktion freut sich
Cliff

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hi Cliff,

das Beste was Du tun kannst, ist zum Meister zu gehen, und einen kompletten binokularen Sehstatus erheben zu lassen - bei meinem Optiker ist das auch Chefsache, bzw. er hat noch einen weiteren Meister, der das Metier supergut beherrscht - die beiden "knöpfen" sich dann die Fälle vor, wo es beim Ausmessen für die Gleitsichtbrille Probleme gibt.

Nach dieser Messung weißt Du mehr und dann entscheidest Du mit Deinem Optiker das weitere Procedere. Die Wf ist so eine Sache - 80 % aller Menschen haben sie. Viele haben ihr Leben lang damit keine Probleme, manche schon als Kinder und eine ganz große Anzahl von Menschen erst, wenn sie die 30 oder 40 Lenze überschreiten und vor allem dann in die Alterssichtigkeit kommen. Mit zunehmendem Alter schwinden die Kompensationsfähigkeiten des Körpers und es wird immer anstrengender, anstrengunsfrei zu sehen. Symptome hattest Du vielleicht schon früher, diese konnten aber nicht eingeordnet werden. Dazu gehört Verrutschen in den Zeilen besonders bei PC-Arbeit, Lichtempflindlichkeit und Zukneifen eines Auges in der Sonne, nachts und bei Dämmerlicht nicht so sicher und gerne Autofahren, Kopfschmerzen, Nackenschmerzen bis hin zur Migräne....usw. usw...

Nach der Messung weißt Du, was vorliegt und Du allein entscheidest, welche Sehqualität Du haben möchtest...wenn Du in guten Optikerhänden bist, wirst Du nicht das Gefühl haben, man möchte Dir etwas aufquatschen. Also ich habe das nie gehabt, im Gegenteil, er hat sich mal geweigert, mir eine Super-ET anzufertigen, weil er vorher ahnte, dass ich in spätestens 8 Wochen neue Gläser brauche (das war nach einer Augen-OP. Er machte mir total einfache Gläser in die Brille und schenkte sie mir sogar (!!!!) - dass ich damit 9 Monate beschwerdefrei rumlaufen würde, war entgegen seiner Erfahrung bei frisch Augenoperierten....und natürlich halte ich ihm die Treue und kaufe meine Brillen bei ihm. Und ich glaube, das weiß er auch. Und ich kann ihm Löcher in den Bauch fragen, ich kann jederzeit anrufen und er erklärt mir alles bei den Messungen. Manchmal experimentieren wir sogar gemeinsam...

Ich bin gespannt, was am Montag bei Dir herauskommt!

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Cliff
Verbunden: 21. März 2009 - 18:25

Hallo,
ich komme gerade vom "Optiker meines Vertrauens". Also: erstmal hat er nochmal die Werte nachgemessen: L+R +0,5 ADD 0,75. Wir waren uns nach der Messung einig, dass die leichte "Überkorrektur" von 0,25, die durch die +0,75 li entsteht, je nach Tageszeit und "Stimmungslage" evtl. leichte Undeutlichkeiten nach sich ziehen können. Der AO schlug vor, die Werte zu belassen, zumal eine Verschlechterung in der nächsten Zeit "altersbedingt" sicher eintreten wird.

Danach hat er den kompletten MKH-Test gemacht. Beim Kreuz wanderte erst der Balken nach links und nach einer halben Minute kam er langsam in Richtung Mitte. Der Zeigertest zeigte zunächst vertikal auch nach links (kurz vor zwölf). Horizontal war alles glatt. Die Dreiecke kamen immer erst mit ca. fünf Sekunden Verzögerung nach vorn. Nach hinten waren sie sofort zu sehen. Und jetzt kommt der Knaller: Nachdem wir ein paar Mal mit den Dreiecken rumprobiert haben, wurden mir noch einmal Kreuz und Zeigertest gezeigt. Und da war der Balken bzw. Zeiger ganz stabil ganz minimal rechts! Der Hakentest war unauffällig.

Der Optiker meinte, dass eine ganz leichte WF vorliegt, die man evtl mit einer halben Prismendioptrie ausgleichen könnte, schlug aber vor, dies nicht zu tun, so lange keine Beschwerden vorlägen. Die sporadischen morgendlichen bzw. abendlichen DB behalten wir in Beobachtung. Wenn andere Beschwerden hinzukommen, bzw die DB schlimmer werden, kann ich mich sofort melden.

Abschließend meinte er noch, dass ich das ganze vor allen Dingen aus zwei Gründen gemerkt habe:
1. Aus Altersgründen können meine Augen nicht mehr so gut nachsteuern wie früher (hat ja Kerstin auch schon vermutet).
2. Durch meinen überdurchschnittlichen Visus (heute mal wieder 150%) fällt mir jede Besonderheit beim Sehen auch intensiver auf.

Also: aus meiner Sicht Entwarnung und das gute Gefühl, jederzeit nachfragen zu dürfen. Und Verständnis für meine Fragen hatten sie auch... Wink

Herzliche Grüße
Cliff

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hi Cliff,

das mit den verstärkten Problemen bei überdurchschnittlichen Visus kann ich nur unterschreiben - habe mir so etwas bei Dir auch gedacht....ich selbst reagiere auf 0,25 Zylinderänderun mit Visusänderung von 0.4....glaubt mir auch kaum einer, der es nicht gesehen hat....

Aber wenn das mit ´Deinen DB doch so störend ist, vor allem bei Müdigkeit, dann überlege doch, ob du es nicht versuchst mit einem halben Prisma oder so. Oder eine zweite Brille, in der 0,25 mehr Plus drin sind - für die müden Phasen des Alltages....das würde ich dem Prisma gar noch vorziehen bei Deiner Problematik...vielleicht ja doch Mikrostrabismus....erkennt nicht jeder so schnell...

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Cliff
Verbunden: 21. März 2009 - 18:25

Hi Kerstin,
es scheint tatsächlich in unserem Fall eher ein "Fluch" zu sein, einen richtig guten Visus zu haben.

Ich habe ja in meiner Brille eh einen Pluswert, der eher hoch ist, so dass es mir -auch spürbar- in Lastsituationen hilft. Umgekehrt, empfinde ich eben die 0,25 mehr in entspannten Situationen teilweise als überkorrigiert. Ich helfe mir einfach damit, dass ich dann auch mal die Brille absetze, bei den geringen Werten kein Problem Wink

Das Ausgleichsprisma hat mich übrigens beim Test eher verwirrt. Ich weiß nicht, wie ich auf längere Zeit darauf reagiert hätte, spontan hätte ich es abgelehnt.

Mikrostabismus wurde nicht erkannt, ich weiß auch garnicht, wie dafür der Test aussieht.

Ich werde jedenfalls das Ganze (insbesondere die Frage DB) sehr intensiv beobachten, denn ich will auch weiterhin so gut wie möglich sehen. Zum AA gehe ich eh einmal im Jahr, ich denke, da werde ich auch nächstes Mal viel intensiver nachfragen, als vorher. Danach habe ich einen guten AO zu dem ich Vertrauen habe, was will man mehr?

Ganz herzliche Grüße
Cliff

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Cliff,

ich kann sehr gut nachvollziehen, was du meinst Smile - auch ich habe mal das Gefühl, mehr Plus zu vertragen und dann wieder weniger. Bei mir schwankt das enorm und ich habe kopfmäßig einfach aufgehört, zu sehr in mich reinzuhorchen - man kann sich sonst damit verrückt machen....derzeit, nach Urlaub, habe ich die Brille sogar ganz beiseite gelegt, aber ich bin sicher, spätestens nach 2 Tagen Bildschirmarbeit im Büro brauche ich sie wieder mehr denn je. Wie gesagt, popelige + 0,25....mit Zylinder und Achse...

Lass das mit den Prismen, vor allem, wenn Du Dich spontan nicht wohl damit gefühlt hast, und versuche, lieber mit 0,25 mehr oder weniger zu jonglieren.

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!