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Bild des Benutzers Cornelius B. Kopf
Verbunden: 29. April 2020 - 16:39
Exo-Falle und Höhen-Falle?

Liebe Alle,

habe in einem der Beiträge auf diesem Forum neulich etwas von der "Exo-Falle" gelesen. Da ich selbst gerade meine richtigen Prismenwerte auszuloten versuche und dieser Prozess sich als langwierig und nicht ganz einfach herausgestellt hat, interessiert mich dieser Gedanke sehr. Ich habe mir nämlich eine Brille machen lassen mit 3,0 Innenprisma und kann mit der überhaupt nicht gut lesen. Da ich auf dem rechten Auge auch ein Höhenprisma brauche, frage ich mich, ob es diese Art von "Falle" auch beim Höhenprisma gibt? Ich hatte nämlich viele Monate ein Prisma "rechts oben" und steige jetzt gerade um auf Prisma "rechts unten".

Wie kommen diese "Fallen" zustande und was kann man tun, um ein Hineintreten zu vermeiden? Bin dankbar für Erfahrungen, Tipps und Meinungen jeder Art!

Beste Grüße, Cornelius

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Moin,

wer die komplette MKH durchführt, tappt nicht in solche Fallen, wenn er alle Ergebnisse richtig interprettiert. Höhenfehler ändern sich fast immer, wenn horizontale Werte entweder falsch waren oder verstärkt werden müssen. Also ist der Wechsel in der Höhe nicht ungewöhnlich.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hier irrte mein lieber Kollege Eberhard, leider!

Die MKH hat in der Vergangenheit nie die Kontrolle durch die einfach handzuhabenden Cover-Teste zur Vorbereitung der MKH und zur Umsetzung im Ablauf der MKH-Messung gefordert. Selbst beim Abschluss eines Messverfahrens wurde nicht in Ferne und Nähe der Covertest ausgeführt und als Bestätigung oder als Kontrollfaktor mit in Entscheidungsprozesse in Bezug auf die Korrektionsmassnahme mit eingebaut. - Das sehe ich heute als kritisch an, und in manchen Fällen war das ein gravierender Fehler mit vermeidbaren Folgen, die einfach zu erkennen gewesen wären! Dabei werden übrigens auch Höhenfehler erkannt.

Dabei weiß der erfahrene MKH-Anwender natürlich, dass auch der "Cover" seine Grenzen hat, aber hier spielt die MKH ihre wertvolle Methodik voll aus. Beides ergänzt sich sauber.

Hinweise zum Covern:

Immer auf die Weite und die Nähe, wichtig! Ideal  ist der Ausgleich der Einstellbewegung mit Prismenleiste oder noch besser mit Einzelprismen vor dem nichtgecoverten Auge, zwecks Beobachtung. So kann das Coverergebnis schon als Einstieg in die MKH dienen. Bei Höhen und Seiten kann man Einzelprismen kombiniert vorhalten. So kann man mit Übung auf 0.5 bis max. 1.0 cm/m die Einstellbewegung erkennen und neutralisieren. Wichtig bei "Tropien" und der "Exo-Falle". Bei Letzterer steigt man über die Nah-Polatestbestimmung in die Messung nach MKH ein. Gleiches macht Sinn bei einer Konvergenzinsuffizienz. Da in beiden Fällen "die Nähe" die grösseren Beschwerden beinhaltet.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)