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Bild des Benutzers Buerotiger
Verbunden: 19. September 2012 - 16:18
Erste Prismen, Teil- oder Vollkorrektion?

Hallo,

wie der Betreff schon sagt, kommen mir mit Anfang 40 nun wohl die ersten Prismen vor die Augen, und ich hätte da ein paar Fragen an die Profis und Anwender hier.

Seit ein paar Monaten ist zum ersten Mal mit einer Gleitsichtbrille meine normale Weitsichtigkeit mit <2dpt und ein bißchen Hornhautverkrummung voll korrigiert, außerdem bekam ich zum Lesen eine Addition von 1,25dpt, dadrunter ging es nicht wirklich. Zusätzlich habe ich noch eine Brille in der Lesestärke, die ich am PC und abends im Bett nutze. Schon bevor ich die Brillen bekam hatte ich auch häufige Kopfschmerzen, die auch seit den Brillen nicht wirklich weggegangen sind, hinzu kam noch immer häufiger das Gefühl eines Ziehens der Augenmuskeln, sowie total müde Augen, insbesondere nach PC-Arbeit. Die Brillenstärken sowie die ganzen Zentrierdaten wurden nachgemessen, paßte alles, trotzdem blieben die Probleme.

Beim Augenarzt habe ich das ganze Programm inkl. Tropfen durch, mehr an Plus geht nicht, ohne daß die Ferne unscharf wird, die Orthoptistin findet beim Covern mit Brille ein latentes Innenschielen in der Nähe, in der Ferne findet sie nichts, obwohl ich dort auch deutlich sehe, daß die zu fixierende kleine Lampe in einem Zahlenkreuz hin und herspringt.

Der Optiker rät - als ich ihm vom Schielen erzähle und wegen meinen Problemen - dann zur Prismen-Messung. Bei den normalen Werten fand sich keine große Abweichung, als es dann an die Prismen ging, rappelte es aber im Karton. Der senkrechte Balken des Kreuzes stand anfangs fast eine Breite des waagerechten Balkens rechts von diesem und das Kreuz ging erst nach ewigen Korrekturen und ein paar Mal wieder Auswandern des senkrechten Balkens mittig zusammen. An den Zeigertests war nur ganz minimal was nicht passend, und die beiden Haken paßten auch. Die Dreiecke über/unter dem Punkt sah ich anfangs doppelt, dann wurde irgendwas verstellt und ich sah recht gleichmäßig und fix, wie die Dreiecke nach vorne oder hinten gingen. Zurück bis zum Kreuz paßte dann immer noch alles. Dann wurde nur noch ein Vergleich mit rot/grünen Kreisen gemacht bis ich die gleich schwarz sah, anschließend bekam ich nochmal die Sehtest-Zahlen zu sehen, und hatte den Eindruck, noch nie so klar gesehen zu haben, die 1,2er Zeile war superscharf, die 1,4er gut und auch die nächste hätte ich wohl auch hinbekommen, die hat den Optiker aber gar nicht mehr interessiert.

Resultat waren dann 10 Prismen Basis außen. Das wäre aber von der Gewöhnung her zuviel, man könnte mir aber eine Teilkorrektion von 6 Prismen als Gleitsicht machen, und das sogar auf Kulanz. Erstmal Schock und Bedenkzeit wegen der Werte.

Nochmal zum Augenarzt, mit Brille nochmal Covern, in der Ferne nichts zu sehen, in der Nähe werden 5° geschätzt. Ohne Brille gehts in der Nähe schon ins richtige Schielen, das wäre aber alles nur akkomodativ. Nach langem sehr ausführlichen Ausprobieren mit Nahproben und an deren PC, wird mir anhand des „angenehm seins“ für die PC-Arbeit dann eine Nahbrille mit Addition 0,75dpt und 5 Prismen außen verordnet, lesen ging damit auch noch. Für die Ferne bräuchte ich aber definitiv keine Prismen. 

Wie mache ich jetzt weiter? Wem soll ich mehr vertrauen? Ich habe mich in den letzten Tagen und Wochen intensiv eingelesen ins Thema Schielen, Prismen, MKH etc., das hilft mir aber nun auch nicht, sondern verwirrt mich fast noch mehr, den richtigen Weg zu finden. Meine Fragen:

1. Inwieweit ist es möglich, daß am Polatest in der Ferne 10 Prismen rauskommen, wo die Orthoptistin mit Covern nichts nennenswertes finden konnte. Hätte sie da noch mit anderen Methoden/Geräten untersuchen sollen und dann womöglich auch eher was in der Ferne gefunden?

2. Ich weiß, daß es keine vollständige MKH-Messung war, was der Optiker da gemacht hat. Ist der deutlichen Höhe des Ergebnisses trotzdem zu trauen? Oder hätten bei den weiteren Tests auch wieder weniger Prismen rauskommen können?

3. Ich tendiere an sich aufgrund vieler Web-Fundstellen am ehesten dazu, wenn dann die volle Korrektion der 10 Prismen zu wollen, schließlich habe ich ja auch damit so super gesehen, die 6 Prismen wurden ja gar nicht ausprobiert, und wurden nur damit begründet, daß 10 zuviel zum Eingewöhnen wären. Wobei man mich auch die 10 Prismen nicht mal „im Raum“ hat ausprobieren lassen. Das würde ich vor einer Bestellung auf jeden Fall noch nachholen wollen. Oder sind 10 Prismen wirklich zu viel zum Eingewöhnen? Ich bin an sich überzeugt, recht hart im nehmen zu sein.

4. Oder sollte ich mir erstmal eine preiswerte Fernbrille mit Teilkorrektion des Optikers zum Testen oder auch Eingewöhnen machen lassen, bzw. würde die PC-Brille von der Orthoptistin auch helfen, um sich dann vielleicht besser an eine Vollkorrektion zu gewöhnen? 

Vielleicht könnt Ihr mir ja einen Tip geben?

Danke, Bürotiger

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

hallo bürotiger,

zu frage 1: das ist häufig so, deshalb wird wf auch so angezweifelt, es ist durchaus so, dass an anderen testen etwas zu finden ist. aber bei cover opb, wird halt nicht weiter gesucht. fertig

zu frage 2: ich kann dem ergebnis nicht trauen, wenn dies nichtmal der prüfer tut! aber das scheint sein problem zu sein. höchstwahrscheinlich liegt der wert eher noch höher, aber dann wird er wohl auch funktionell mit der doppelnahsichtstörung harmonisieren. dies würde bedeuten, dass ferne und nähe nicht wirklich auseinander trifften. super!

zu frage 3: ist 10 der volle wert, zumindest der volle momentane? bei der beschreibung scheint mir, dass der prüfer mit den werten selbst probleme bekam, die er fand. hat er dann aber konsequent zuende gemessen? 10 prismen sind nicht zu viel, können im einzelfall aber zu wenig oder zu viel sein. hier ist sicherheit gefragt und kein "probieren und kulanz", denn es geht um ihre sicht und ihr vorwärtzkommen.

zu frage 4: wie in frage 2+3 angedeutet, können sie auf wessen kosten auch immer, hier viel geld investieren, aber nur wenn dies geld gut angelegt ist, kommen sie persönlich vorwärtz und das wünsche ich ihnen.

ich würde entweder unter dem jetzigen kenntnisstand den anbieter der mkh wechseln und einen erstklassigen berater aufsuchen (das ist einfach hier sinnvoll) oder von ihrem berater eine zweitmessung mit dem ziel einer allseits verträglichen korrektion verlangen. schafft er es, bleiben sie ihm treu, andernfalls handeln sie, wie zuerst angeführt.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)