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Bild des Benutzers Werner
Verbunden: 1. November 2006 - 19:04
Erfahrungsbericht der Familie Kubsch

Diskussion zum Beitrag Erfahrungsbericht der Familie Kubsch

Liebe Frau Kubsch,

Ihr Erfahrungsbericht ist erschütternd und macht wütend. Wütend auf die vielen so genannten \"Fachleute\", die erstens nicht bereit sind, sich in Sachen WFS weiterzubilden oder diese überhaupt erst einmal ernst zu nehmen und vielleicht sogar irgendwann auch deren Existenz zu akzeptieren. Wütend aber auch darüber, wie viel man erst einmal durchmachen muss, wie sehr Kinder, aber auch manch Erwachsene körperlich und seelisch leiden müssen, bis man dann, oftmals nur duch Zufall, an kompetente Menschen gerät, die einem selbst oder den eigenen Kindern helfen können.

Auch ich habe einen rechten Leidensweg hinter mir, allerdings währte die allerschlimmste Zeit lediglich ein Vierteljahr. Dann war ich in den Händen eines sehr guten Optikergeschäfts in Freiburg im Breisgau. Weitere vier Jahre später wurde ich in Berlin operiert (bei Dr. med. Wulff). Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass ich ohne Prismenbrillenkorrektion mein Leben beruflich wie privat nicht mehr in den Griff bekommen hätte. Und nun zeigen sich bei drei meiner vier Kinder ebenfalls erste Winkelfehlsichtigkeiten. Wie froh bin ich nun doch, dass ich das selbst alles durchmachen musste, denn sonst hätte ich, bei der Überheblichkeit manches Augenarztes (man weiß ja als ahnungsloser Laie nicht, dass der Optiker oftmals der bessere Ansprechpartner ist), meinen Kindern vielleicht ebenfalls nicht geglaubt - so wie es auch mein Vater tat (der übrigens in seinem ersten Beruf selbst Optiker war, aber von WFS keine Ahnung hatte) Als ich in meiner Kindheit (vor über 40 Jahren) über Sehschwäche klagte, schickte er mich zum Augenarzt. Natürlich ergab sich ein Visus beiderseits von 1,2. Mein Vater tobte damals und warf mir vor, mich lediglich wichtig machen zu wollen. (Dies erlebte ich übrigens kurz vor Entdeckung meiner WFS ebenfalls bei einem Freiburger Augenarzt Er warf mir vor, meine Sehschwäche nur vorzugeben.)

Ich überlege noch, ob ich meinen Erfahrungsbericht (der viel von Verhöhnung durch Fachleute zeugt, die mir bei meinem noch immer sehr guten Visus meine asthenopischen Beschwerden einfach nicht abnehmen wollten) ebenfalls hier einstellen soll. Denn offensichtlich ist auch heute den in Sachen WFS kompetenten Optikern noch nicht so sehr bewusst, welche körperlichen Leiden eine WFS verursachen kann. Wer sich allerdings nur einmal den ungeheuren Energieanteil der Augen am Energieverbrauch des gesamten Körpers anschaut, der muss allmählich doch einsehen, dass eine nicht korrigierte WFS erhebliche körperliche Schwächen und gravierende Wahrnehmungsstörungen bis hin zu körperlichen, aber auch seelischen Krankheiten verursachen kann. Denn mit den Wahrnehmungsstörungen geht oftmals auch eine starke seelische Verunsicherung einher, die bis in die stärkste Depression münden kann. Das habe ich selbst erlebt, und das erlebe ich derzeit auch in meinem Freundeskreis.

Liebe Frau Kubsch, ich habe den Eindruck, dass auch hier im Forum die körperlichen und seelischen Folgen einer nicht korrigierten oder operierten WFS nicht ganz bewusst sind, denn außer in Ihrem Erfahrungsbericht wurde das bislang höchstens am Rande angesprochen (siehe etwa die Beiträge von Eberhard Luckas und von Paul-Gerhard Mosch). Auch mit meinem Optiker, ansonsten nicht nur in Sachen WFS ein höchst fähiger Mann, konnte ich damals, während meiner Korrektionsphase von immerhin insgesamt über vier Jahren, nie so recht über die körperlichen Folgen einer WFS sprechen Ihn interessierte lediglich die Optik, was mir jedoch letztlich auch recht war, denn ohne diesen Mann, der mir so manches Gläserpaar fast kostenlos überließ, weil ich die unzähligen Gläser damals niemals hätte bezahlen können (ich steckte noch im Studium), ohne diesen Mann also hätte ich niemals mein Studium beenden und auch nicht in meinem jetzigen Beruf arbeiten können.

Aber auch die Tatsache, dass bisher noch niemand auf Ihren Artikel mit einem Beitrag reagiert hat, zeigt mir, dass in Sachen körperliche und seelische Auswirkungen einer nicht korrigierten bzw. nicht operierten WFS noch einige Aufklärungsarbeit zu leisten ist.

Liebe Frau Kubsch, ich wünsche Ihnen und Ihrem Sohn alles Liebe und Gute!

Werner Rottler

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Lieber Herr Rottler,

es wäre sehr schön, wenn Sie Ihren Bericht auch unter Erfahrungsberichte einstellen würden. Wenn Sie das nicht selber können, senden Sie mir den Bericht einfach per Email als Worddatei oder PDF und ich stelle ihn dann ein unter Ihrem Namen.

Für Paul-Gerhard Mosch und für mich sind die körperlichen und seelischen Folgen einer unkorrigierten WF sehr bewußt, wohl glaube ich auch, daß zu wenig darüber gesprochen bzw. geschrieben wird. Deswegen ist auch Ihr Bericht sehr wichtig.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Werner
Verbunden: 1. November 2006 - 19:04

Lieber Eberhard,

danke für Ihren kleinen "Stups" Ich werde den Erfahrungsbericht einstellen. Allerdings ist er recht lang, ebenfalls ein Aspekt, warum ich bis jetzt gezögert habe. Falls ich mit dem Einstellen unter "Erfahrungsberichte" nicht klarkomme, werde ich Sie um Hilfe bitten.

Gruß
Werner

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Lieber Herr Rottler,

danke für Ihren Kommentar, es ist Labsal. Es ist nur so, Seelenleiden gibt man öffentlich nicht so gerne preis. Ich bin mir sicher, dass jeder versierte MKH-Optiker um die seelischen Problematiken weiß, nicht aber unsere Augenärzte und Optiker, die keine MKH beherrschen. Außerdem dürfen Optiker nicht mit heilender Wirkung von Prismen werben, damit stehen sie mit einem Bein im Knast - Entschuldigung, wenn ich das so forsch ausdrücke, aber wir hatten genau dieses Thema schon bereits im Forum.

Von den Seelenleiden kann ich ein Lied singen, besonders was meinen Sohn anbelangt....es gibt hierzu im Forum Beiträge meinerseits, allerdings keinen Erfahrungsbericht. Da er dem der Fam. Kubsch ähnlich sein würde, habe ich davon abgesehen, denn ich dachte, er könnte nicht interessant sein.

Tja, und auch ich habe ohne Brille einen Visus von 1,2 oder gar mehr und wurde als Kind auch immer nur gescholten, wenn ich mal wieder schusselig war oder über Kopfschmerzen klagte (das Sensibelchen....hieß es dann immer, und man fasste mich noch härter an, um mich fit für die böse Welt da draußen zu machen). Mit Prismenbrille habe ich nun einen Visus von 2,0 - jeder Augenarzt würde die HÄnde über dem Kopf zusammenschlagen und mich fragen, was ich denn damit wolle.

Aber am allermeisten böse bin ich auf unsere Lehrerschaft (bitte fühlen Sie sich jetzt nicht angesprochen!) - Hier einige Zeugniskommentare

...Lukas ist nicht immer konzentriert und aufmerksam, häufig schaut er aus dem Fenster....

---er könnte besser, wenn er sich nur mehr anstrengen würde.

....Lukas stört den Unterricht..

...Lukas schafft sein Arbeitspensum meistens nicht in der vorgegebenen Zeit

Und im persönlichen Gespräch heißt es, ich solle ihm zuhause mehr Druck machen und ihn anhalten, dass er die Aufgaben schneller erledigt. Mittlerweile ist er psychisch ganz verzagt, und ich muss viel Aufbauarbeit leisten.

Das Kind ist ziemlich intelligent und scheitert an unserem Schulsystem!!! Er wird demotiviert, ich habe der Legastheniebeauftragten, sowie der Klassenlehrerin bereits das Buch von Dr. Uwe Wulff in die HÄnde gedrückt, aber irgendwie bleibt man bei seiner Meinung und steckt die Kinder in eine vorgefertigte Schublade. Die Legastheniker mussten lange für Anerkennung kämpfen, ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben, dass sich in Sachen WFS auch noch einmal etwas tut - bei Kinderärzten, Ergotherapeuten, Lehrern, etc.

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Werner
Verbunden: 1. November 2006 - 19:04

Liebe Frau Harms,

schade, dass die WFS-bedingten Probleme Ihres Sohnes von den Lehrern noch immer nicht ernst genommen zu werden scheinen. Ich kann nur hoffen, dass er mittlerweile auskorrigiert ist und sich die Probleme noch nicht manifestieren konnten, sondern möglichst bald und vollständig wieder verschwinden.

Andererseits erlebe ich als in Sachen WFS engagierter Lehrer, dass auch Eltern meine Ratschläge, sich an einen entsprechenden Optiker zu wenden, nur selten ernst nehmen. Und selbst jene Eltern, die einen WFS-kompetenten Optier aufsuchen und von diesem eine WFS bestätigt bekommen, zögern dann, vielleicht auch aufgrund der Kosten, doch und trösten sich und ihre KInder nicht selten mit der irrigen Annahme, dass sich "diese Sache mit der Zeit schon noch auswachsen" würde. Und damit ist es dann getan. Eine Mutter gestand mir einmal, dass sie, nachdem sie von den voraussichtlichen Kosten gehört hatte und zudem die WFS auch noch von ihrem Augenarzt abgelehnt würde, der Sache einfach keinen Glauben mehr schenken könne. Ich denke, die Tatsache, dass insbesondere die Regelkassen die Kosten noch immer nicht überhehmen, bestärkt viele Eltern in ihrer Meinung, dass "an der Sache letztlich doch nichts Wahres dran sein" könne.

Zu Ihrer Bemerkung, dass Optiker nicht mit heilender Wirkung von Prismen werben dürfen bzw., falls sie es doch täten, mit einem Bein im Knast stehen würden Ich denke, das ist auch der Grund, warum mein Optiker (der mittlerweile gottlob auch der Optiker meiner drei :wink:elfehlsichtigen Kinder ist) stets auf beiden Ohren taub war, wenn ich ihm wieder einmal von meinen gesundheitlichen Problemen und den Wahrnehmungsstörungen berichten wollte, die sich ganz offensichtlich aus meiner WFS ergaben (denn mit der allerersten Prismenkorrektion waren meine Beschwerden verschwunden bzw. besserten sich zunehmend).

Nochmals zu den Lehrern Sie schreiben, dass diese trotz Lektüre des Sammelbands "Winkelfehlsichtigkeit" von Dr. med. Uwe Wulff bei ihrer Meinung bleiben und Ihren Sohn und sicher auch andere betroffene Kinder noch immer in dieselbe Schublade stecken würden. Das ist in der Tat schwierig Selbst wenn mancher Lehrer diesen Band tatsächlich lesen würde (was ich jetzt einfach mal unterstelle), bliebe ihm, und da haben Sie völlig Recht aufgrund unseres Schulsystems - natürlich nur dann, falls entsprechende Symptome bei einem seiner Schüler wirklich vorhanden wären - nicht viel Interpretationsspielraum beim Verfassen von Schulberichten - wobei er oder sie, wenn man die Probleme bei WFS als Lehrer/in etwas ernster nehmen würde, durchaus etwas sensibler formulieren und insbesondere die von Ihnen zitierten Bemerkungen, die weniger objektiv berichtenden, sondern eher diskriminierenden Charakter haben, einfach wegglassen könnte.

Das Problem ist letztlich einfach, dass die WFS bei der Lehrerausbildung keinerlei Rolle spielt, und das, soweit ich mir bekannt ist, nicht einmal bei der Weiterbildung zum Berater für die LRS-Problematik. Aber wie gesagt Auch ich, der schon etliche Eltern von Schülern mit ensprechenden Lese-, Schreib-, Lern- und auch Verhaltensproblemen (die ja auch auftauchen können, weil Schülerinnen und Schüler selbst nicht wissen, was mit ihnen los ist, und deshalb nicht selten, aus ihrer seelischen Not heraus, auch aggressiv reagieren können) auf die Möglichkeit einer WFS angesprochen hat, muss mir manchmal von Eltern vorwerfen lassen, mich in Dinge einzumischen, die mich nichts angehen - eben nicht selten, wie ich manches Mal herauszuhören glaubte, aus dem finanziellen Aspekt heraus.

In der Hoffnung, dass sich noch mehr Betroffene zu den physischen und psychischen Folgen von WFS äußern, die ja von Mensch zu Mensch völlig verschiedenen sein können, grüßt Sie herzlich

Werner

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

Hallo Werner

Ich bin sehr glücklich darüber, dass Sie das Thema der körperlichen und seelische Leiden ansprechen. Ich danke Ihnen sehr dafür. Sobald Sie sich noch etwas länger mit der Dynamik unter den Fachleuten verschiedener Richtungen und auch der Selbsthilfegruppen auseinandergesetzt haben, werden Sie verstehen, warum dies noch nie richtig zur Sprache kam.

Es gibt verschiedenste Fachpersonen, die sich mit dieser Thematik auseinandersetzen und dazu auch individualisierte Lösungen anbieten. Nur werden diese Fachpersonen in diesem Forum nicht besonders geschätzt und aufgrund unrichtiger Vorurteile (oder vorgefasster, verallgemeinerter Statements) sehr schnell mundtot gemacht.

Aber nun zum Thema

Denn offensichtlich ist auch heute den in Sachen WFS kompetenten Optikern noch nicht so sehr bewusst, welche körperlichen Leiden eine WFS verursachen kann. Wer sich allerdings nur einmal den ungeheuren Energieanteil der Augen am Energieverbrauch des gesamten Körpers anschaut, der muss allmählich doch einsehen, dass eine nicht korrigierte WFS erhebliche körperliche Schwächen und gravierende Wahrnehmungsstörungen bis hin körperlichen, aber auch seelischen Krankheiten verursachen kann.

Eine defizitäre Augenkoordination hat eben nicht nur auf das Sehen einen bedeutenden Einfluss. Die ständige, zusätzliche Muskelanspannung und die erforderlichen, ausgleichenden Augenbewegungen belasten den Muskeltonus des ganzen Körpers. Somit sind Verspannungen vorprogrammiert. Diese können an unzähligen Stellen des ganzen Körpers auftreten und werden meist nicht mit den Augen in Zusammenhang gebracht.

Weil ein ausgewogener Muskeltonus eine der Grundvoraussetzungen ist, um eine gute Kinästhesie (Erinnerungsvermögen der Muskeln, Sehnen und Gelenke für erlernte Bewegungen) zu ermöglichen, haben Menschen mit WF oftmals Mühe verschiedene Bewegungsabläufe alters- und entwicklungsrelevant zu erlernen (Beispiele Schreiben, Fahrradfahren). Dies bedeutet, dass solche Menschen gewisse Bewegungsabläufe immer wieder neu erlernen müssen und nicht, wie normalerweise vorgesehen, auf ein gut funktionierendes kinästhetisches Gedächtnis zurückgreifen können. Dies bedeutet wiederum einen zusätzlichen Aufwand und erneuten Energieverschleiss (zu den Augenschwierigkeiten dazu). Damit sind weitere Misserfolge unumgänglich, der Leidensdruck steigt und die Frustrationsschwelle sinkt.

Weil Muskeltonus und Kinästhesie Grundvoraussetzungen sind um eine gute Eigenkörperwahrnehmung zu haben und diese wiederum nötig ist um den Raum um sich herum sicher wahrnehmen und einschätzen zu können, haben solche Menschen oft ein schlechtes Körper-Raum-Gefühl (Propriozeption). Dies ist wiederum eine wichtige Grundvoraussetzung um Selbstvertrauen und Sicherheit zu erlangen. Wer unsicher ist, wagt weniger, erhält somit weniger positiven Feedback und kann durchaus seelischen Schaden nehmen. Solche Menschen kommen gewissermassen aus dem Gleichgewicht.

Damit sind wir bei einem weiteren extrem wichtigen System der menschlichen Funktionierens. Das Gleichgewichtsorgan, oder auch die vestibulären Funktionen, haben entscheidenden Einfluss auf die Qualität des Sehens. Dieses System bildet die gemeinsame Basis für Sehen, Hören und Bewegen. Wenn die vestibulären Funktionen schwach sind, oder gar zusammenbrechen, sitzen sie auf keinem Stuhl mehr, können nichts mehr fixieren und auch die ankommende Akustik nicht mehr verarbeiten.

Vielleicht erinnern Sie sich noch, wie das damals war, als Sie die erste Prismenbrille bekommen haben. Was ist da mit Ihrem Gleichgewichtssinn passiert? Wie ist Ihr Gleichgewicht heute?

Soweit nur einige kurze Erklärungen, wie Sehen und besonders Binokularsehen in einem grösseren Kontext verstanden werden kann.
Wer sich jahrelang mit einer unkorrigierten WF herumschlagen musste, hat mehrheitlich Defizite in all den oben aufgeführten Systemen (und auch in vielen hier noch nicht genannten Systemen). Diese Defizite haben sich über Jahre aufgebaut. Es ist daher nur logisch, dass solche Defizite nicht durch eine Prismenbrille alleine abgebaut werden können. Dazu ist oft ein Nacharbeiten der verpassten Entwicklungsschritte nötig, um die noch nicht erlernten Funktionen richtig einüben zu können.

Ich weiss, jetzt ernte ich von verschiedener Seite gleich wieder heftige Kritik. Dennoch getraue ich mich ein weiters Mal diese Aspekte zu erwähnen. Würden diese und weitere Aspekte besser beachtet, wären viel Leid, sowie körperliche und seelische Krankheiten vermeidbar.

Eine gute Nacht wünscht
Urs

Bild des Benutzers Werner
Verbunden: 1. November 2006 - 19:04

Lieber Urs,

danke für Ihr Feedback! Inwieweit die von Ihnen angesprochenen Fachpersonen hier im Forum nicht besonders angesehen sind bzw., wie Sie schreiben, mundtot gemacht werden, kann ich bei der Vielzahl der Beiträge in diesem Forum nicht beurteilen, ebenso nicht die fachlich-inhaltliche Aussage Ihres Beitrags. Nur Folgendes fällt mir beim Lesen Ihrer Zeilen in Bezug auf mich selbst auf

Ich kann in der Tat bis heute nicht mit einem Ball umgehen, sprich Ich wundere mich manchmal sehr, wohin der Ball fliegt, obwohl ich ihn irgendwo ganz anders haben wollte. Ich konnte also bis heute keine wirklich gute Wurftechnik entwickeln, was mich zwang, meinen Wunsch, in einer Handballmanschaft zu spielen, schon als Jugendlicher aufzugeben.

Auch mein restliches Körpergefühl ist insofern nicht besonders ausgeprägt, als ich es in meinem Leben nie geschafft habe, mich, etwa in einer Disco, so auf der Tanzfläche zu bewegen wie andere auch und mich dabei wohl zu fühlen.

Ich habe erhebliche Orientierungsprobleme, die durchaus ebenfalls auf ein nich optimales Sehen zurückgeführt werden können. Ich nenne es gerne "kein bewusstes Sehen". So kann ich z.B. auf der Suche nach einem Produkt vor einem Regal stehen und sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht...

Zu Ihrer Frage Mit dem Gleichgewicht hatte ich erst kurz nach Aufsetzen der ersten Prismenbrille Probleme So war ich damals etwa mit meiner Freundin wanderen und wäre beinahe einen Abhang hinuntergestürzt. Allerdings könnte diese Gleichgewichtsunsicherheit auch das Resultat der mich damals noch sehr störenden Verzerrung durch die Augengläser (alles sah schief und schräg aus) gewesen sein.

Zu Ihrer Bemerkung, dass solche Defizite nicht durch eine Prismenbrille alleine abgebaut werden können, sondern hierzu oft ein Nacharbeiten der verpassten Entwicklungsschritte nötig sei, um die noch nicht erlernten Funktionen richtig einüben zu können, kann ich für meinen Teil sagen, dass sich sämtliche in meinem Erfahrungsbericht angesprochenen Symptome (also mit Ausnahme der beiden oben angesprochenen Defizite Ball- und Körpergefühl, auch die Orientierung bereitet noch Probleme) ohne weitere ärztliche Hilfe einfach so nacheinander von mir verabschiedet haben, ohne dass ich weitere Therapiemaßnahmen eingeleitet hätte. Manche von einem Tag auf den anderen, andere innerhalb weniger Tage bzw. Wochen und wieder andere über Jahre hinweg. Ob ich natürlich etwa den Umgang mit einem Ball oder die Entwicklung eines besseren Körpergefühls oder auch ein wirklich bewusstes Sehen mit entsprechenden Therapiemaßnahmen nachträglich hätte erlernen können, kann ich ebenso wenig beurteilen wie die Frage, ob die mangelnde Ausprägung dieser Fähigkeiten mit meiner mittlerweile behobenen WFS zusammenhängt. Als Laie kann ich mir das aber durchaus vorstellen Es ist für mich durchaus denkbar, dass jemand, der noch im Kindheitsalter entsprechende Therapiemaßnahmen ergreift und in diesem Zuge auch eine festgestellte WFS korrigieren lässt, bessere therapeutische Ergebnisse erzielen kann als jemand, dessen WFS nicht erkannt wird bzw. der seine WFS nicht korrigieren lässt. Bei mir allerdings, der erst im Erwachsenenalter korrigiert wurde, dürften solche therapeutischen Bemühungen nicht mehr den gewünschten Erfolg bringen - was ich jedoch nicht als Nachteil empfinde, denn ich kann mit diesen Defiziten gottlob dennoch recht gut leben.

Gruß,
Werner

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Urs,

warum meinst Du, es wird gleich wieder Kritik hageln? Deine Aussagem halte ich im ganzen für richtig und das bestätigt meine schon immer dargestellte Meinung

WF sollte binokular komplett korrigiert werden (wenn der Mensch entsprechende Beschwerden zeigt) und wenn dann Defizite übrig bleiben , ist Funktionaloptometrie notwendig. Es kann auch sein, daß Ergotherapie erforderlich ist, genau so gut können orthopädische Maßnahmen nötig werden.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Werner,

ja, es stimmt, dass auch leider viele Eltern die Prismenkorrektion wieder abbrechen, genau wegen der von Ihnen geschilderten Gründe. Auch ich habe diese Erfahrung hier im Ort machen müssen, als ich einen Vortrag in der Schule hielt....was nicht vom Arzt kommt, kann nichts taugen. Lukas ist leider nicht auskorrigiert, es klappt nicht, da er sich bisher nicht auf sensorische Korrektion einlässt. Er ist ein intermittierender Außenschieler mit V-Schielen. Er hat aufgrund der Frühgeburt mit Sauerstoffmangel auch andere kleine Defizite mit in die Wiege bekommen.

Auch ich habe meine Prismenbrille erst als Erwachsene bekommen, und auch bei mir verschwanden viele motorische Defizite von alleine. Viele Kinder bräuchten generell keine oder weniger Ergo, wenn man ihnen zuhause genug Bewegunsanreize geben würde. Wer hat schon noch eine Schaukel, wer springt noch Gummi-Twist, wer balanciert noch oder versucht im Wald, mit Tannenzapfen Bäume zu treffen. Die Kids heute haben TV, Gameboy und Playstation und werden zu "Bewegunslegasthenikern". Hier meine ich aber Kinder, die nicht geburtlich vorgeschädigt sind durch Sauerstoffmangel oder dergleichen. Solche Kinder brauchen natürlich intensive Ergotherapien und SI-Therapie und andere Fördermaßnahmen. Ein Mensch, der "nur" seine WFS mitbringt, kann in meinen Augen vieles alleine aufarbeiten. Auch ich habe bemerkt, dass ich Tennis und Ballspiele nur ohne Primenbrille bestreiten kann, denn mein Gehirn hat wohl diesbezüglich seine Umrechenformel ausgebildet und die baue ich in meine motorischen Bewegungsabläufe ein. Dartspielen dagegen lernte ich erst nachdem ich prismatisch korrigiert war - hier geht es nur mit Prismenbrille. Witzig, aber irgendwie logisch nachvollziehbar, denke ich.

Dass hier im Forum Personen anderer Berufsrichtungen schnell mundtot gemacht werden, möchte ich nicht so stehen lassen. Hier wird auch ein Visual-Training nicht kategorisch abgelehnt, aber es wird offen über das Wie und Wann dessen Einsatzes diskutiert. Ergotherapie und Co. werden überhaupt nicht abgelehnt und ich habe mit Andreas Polzer beim Aufbau dieses Forums auch darüber gesprochen, dass wir mit der Zeit noch mehr Unterforen anbieten sollten. Das ist auch fest geplant, wir brauchen aber für jedes Unterforum einen Moderator, der sich für dieses zuständig fühlt. Es muss also einer vom Fach sein. Ich denke da an Unterforen für Teilleistungsschwächen wie Legastshenie und ADS, denn man kann u. U. eine Verknüpfung zu visuellen Defiziten stellen, aber manche Kinder haben eben mehr als nur ein Sehproblem. Ich persönlich schätze Urs sehr und denke, er wäre ein guter Moderator für so ein Unterforum. Ich wünschte mir, hier würden Ergotherapeuten "mitmischen", ebenso Kinesiologen, Kinderärzte und andere. Aber alles in allem ist o-o das Portal für Augenoptik und Optometrie, und ist nun einmal unser Schwerpunkt. Für alles andere gibt es ja auch bereits Foren. Bei Teilleistungsschwächen gibt es fast niemals nur einen einzigen Lösungsansatz und jedes Kind ist anders gestrickt.

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Brillenträger nach 2 OP
Verbunden: 20. Dezember 2006 - 10:35

Hallo Frau Kubsch,

ich bin mit Ihrem Erfahrungsbericht 100% einverstanden und kann manches aus eigener Erfahrung bestätigen- bei mir wie auch bei meinen Kindern.
Sie kritisieren (zurecht) die Ignoranz einiger Augenärzte und Optiker.
Was mich jedoch etwas stört ist die Tatsache, daß sie so lange sofort auf unsere mails Ihrer Selbsthilfegruppe reagiert haben, wie wir uns Ihrer Meinung gänzlich angeschlossen haben. Als ich dann von meinen Erfahrungen in der Sehschule Tübingen berichtet habe (aufgrund eines groben Fehler eines Optikers, mit dem Sie eng zusammenarbeiten), wurden wir "abgeschrieben"- keine Reaktion mehr.
Schade eigentlich...
Auch wenn Sie es nicht hören wollen, hier ein Auszug aus "meinem" Erfahrungsbericht

Mein Hirn hat wohl im Alter von ca. 14 Jahren nach einer heftigen Kopfschmerzattacke das beidäugige Sehen ausgeschalten. Seitdem hatte ich eigentlich keine Problem mehr, außer daß mein Gegenüber oft nicht wußte, ob ich ihn anschaue, da ein Auge immer stark nach aussen schielte.

Eines Tages bin ich mit meinen Kindern zur Messung der Fehlsichtigkeit aufgrund von nicht erklärbaren Kopfschemerzen (EKG- EEG alles ohne Befund) zum Optiker mitgegangen. Dieser schaute mich nur an und meinte kurz "Ist ja klar, woher die Kinder das haben, das sehe ich auf den ersten Blick." Also Messung der Winkelfehlsichtigkeit und Prismenbrille. Zur Kontrolle noch nach Berlin zu Dr. Wulff (Privatrechnung !) - Messung vom Optiker bestätigt. Brille bekommen und wie vorausgesagt nur schräge Linien gesehen.
Um nicht nur eine Meinung zu haben, war ich zuvor in der Sehschule der Uniklinik Tübingen, die NICHT nach MKH messen.

Die Brille auf der Nase kam ich wieder zu meiner Orthoptistin in Tübingen.. Diese schaute mich nur groß an "Die Brille ist falsch !!!". Der Optiker hatte die Gläser falsch eingesetzt- statt nach innen korrigierten die Gläser nach aussen.
Dies alles nur um zu erklären, WARUM ich NICHT bei der MKH - Methode geblieben bin. Die Messung an sich wurde auch hier bestätigt. Kurze Zeit später OP.(Komisch, mit den richtigen Prismen waren die Linien gerade, weiß nicht, woher das Märchen mit den krummen Linien mit RICHTIGEN Prismen kommt).

Nach OP alles super- tolles 3D- Sehen- aber nach 3 Monaten hatte mein Hirn nochmals nachgeregelt und ich ließ mir diesmal eine Brille mít den "neuen" Werten machen, um jetzt endlich den richtigen Restwert zu ermitteln. Tatsächlich änderte sich der Wert nach einigen Monaten nochmals und als der Wert stabil blieb ließ ich mich ein zweites mal operieren (diesmal am anderen Auge). Leider war das Auge auch nach sechs Wochen (Krankheit) immer noch derart lichtempfindlich, daß die Ärzte nochmals "nachoperierten".
Lokal- würde ich NIEMANDEM empfehlen !!!

Ein paar Monate später hatte ich gerade bei der Arbeit am PC wieder den Eindruck eines unruhigen Bildes und ließ mich daraufhin diesmal bei Optik Schmidt in Owen nach MKH messen. Dieser stellte (als erster!) einen Höhenfehler fest. Seitdem bin ich wieder Brillenträger.

Von allen Spezialisten kam (nach meinen OP´s) immer wieder die Aussage, daß Auswärtsschielen schwer in den Griff zu bekommen sei -ich hab´s am eigenen Auge erfahren.
Ich zumindest würde im nachhinein niemand raten, der KEINE Probleme mit Kopfschmerzen etc. ohne erklärbaren sonstigen Grund hat, sich operieren zu lassen, es sei denn, er ist sich im Klaren darüber, daß es auch eine zweite OP geben kann und er danach trotzdem eine Prismenbrille braucht. Nach den OP´s muß das Zusammenspiel beider Augen nämlich perfekt funktionieren, was es vor der 1. OP nicht musste !!

Die einzige Möglichkeit, jetzt von der Brille wegzukommen ist wohl eine OP mit Höhenkorrektur in Berlin bei Dr. Wulff. Die Korrektur der Höhe ist allerdings um Welten schwieriger als die der seitlichen, daher überlege ich mir das nochmal...

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo, Brillenträger nach 2. OP

es fällt uns sicher schwer, den Bericht zu komentieren.
Nur einige Hinweise von meiner Seite.
Es wurde geschrieben, dass ein Auge in Schielstellung (wohl nach außen) stand.

Folge
In dieser Situation gab es KEINE Zusammenarbeit im zentralen Sehen. Wenn diese über MKH nun aber neu erreicht war, werden stürzende Linien vorübergehend die Folge sein, da der nun beidäugige Seheindruck anderen Regeln folgt und diese erstmal vom Sehvorgang verinnerlicht, sprich gelernt werden mußten. Evtl. ist später dass zentrale Zusammensehen zumindest vorübergehend wieder unterbrochen, oder aber hat sich durch die Folgekorrektionen verfestigt, sodaß dann logischer Weise keine stürzenden, schrägen Linien mehr störten. Generell ist dies ein vorüber gehendes Einstiegsproblem bei prismatischen Versorgungen, welches bei Folgeversorgungen oft unterbleibt, da unser Gehirn lernfähig ist und die Änderungen schneller und besser umrechnen kann.

Des weiteren kann die Basislage bei Schielern anfangs springen, ja es können beim Einsatz unterschiedlicher Messkriterien auch unterschiedliche Ergebnisse resultieren. Während bei der MKH jede OP über langwierigere Korrektionsschritte sehr fein vorbereitet wird, wird, wie berichtet, konventionell viel schneller, und oft auch häufiger operiert. Da sehr häufig zuerst noch versteckte Höhenwerte das Schielen mitverursacht haben, werden diese manchmal erst zu spät (nach den OP´s) ergründet und stellen in seltenen Fällen sogar die Vor-OP´s im Nachhinein in Fragestellung. Auch hier liegt einer der Gründe besser der Messtechnik der MKH zu vertrauen.

Da man nicht beliebig an den Augenmuskeln schnippeln kann, könnte Dr. Wulff eine weitere operative Maßnahme für sich auch ablehnen können, da jede Folge-OP auch Auswirkungen auf das Gesamtsystem hat. Hier ist die Kenntnis und Vorgehensweise des gesamten Weges von ausschlaggebender Wichtigkeit. Insofern sollte wenn, wohl die Uni Tübingen auch die Verantwortung für evtl. notwendige weitere Eingriffe behalten.

Keinesfalls kann man aus dem Beitrag Fehler oder Mängel der MKH ableiten, im Gegenteil, durch sie wurde die Schielstellung aufgebrochen zu einem beidäugigen Zusammenspiel, und durch sie wurde die Höhenkomponente entdeckt. Beide Vorgänge bildeten den Beginn des eigentlich besseren Verlaufes im Sehen, oder sehe ich das zu eng? Dabei frage ich mich durchaus, ob die Aussage der Uni Tübingen über eine falsche Prismenbasis wirklich korrekt war, denn schräge Linien werden nicht einfach durch Prismen erzeugt, sondern durch ein verändertes, hier eindeutig neues beidäugiges Zusammenspiel beider Augen.
Soviel zur Erklärung von meiner Seite.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Brillenträger nach 2 OP
Verbunden: 20. Dezember 2006 - 10:35

Hallo Paul- Gerhard Mosch,

Daß die Basis vertauscht wurde ist ohne Zweifel- ich habe dann die Brille zurückgegeben und das Geld zurückbekommen, da das Vertrauen in den Optiker nicht mehr vorhanden war. Auf die Frage hin, warum bei meinem Sohn, der ebenfalls nach außen "schielt", die dicke Seite der Gläser innen und bei mir außen sei, hatte ich vor der offiziellen Feststellung des fatalen Fehlers die Antwort erhalten "Der hat halt einen anderen Winkel". Ich bin dann einige Monate mit den falschen Gläsern herumgelaufen und Auto gefahren (immerhin 7 Prismen pro Seite).

Was ich mit den schrägen Linien sagen wollte ist, daß mit der falschen Basis die Linien wirklich schräg verliefen, mit den richtigen Gläsern in Tübingen dagegen nicht !!!

Ein Höhenfehler war auch von Dr. Wulff (vor der 1. OP) nicht festgestellt worden.

Bild des Benutzers malan
Verbunden: 11. September 2005 - 0:00

hallo "brillenträger...",

das posting klingt irgendwie "angefressen". ich verstehe nur ehrlich gesagt nicht so recht warum. der optiker hat sch... gebaut und war auch noch so selbstherrlich, auf deine nachfrage hin nicht nochmals ernsthaft über das nachzudenken, was er da abgeliefert hat. ok, setzen wir ihn auf die schwarze liste. der name wäre noch interessant, damit ihn alle die google bedienen können auch finden.

aber ansonsten ist das alles doch nicht ungewöhnlich. und dass bei der ersten messung die mkh befürworter und gegner das selbe rausgekriegt haben ist doch um so besser. das einzige was ich nicht verstehe ist, warum so schnell operiert wurde. es ist ja nicht unüblich, dass sich nach der ersten prismenbrille noch was bewegt. ein leichter höhenfehler kam bei mir z.b. erst bei der 3. messung zum vorschein.

wenn ich richtig rechne (?) entspricht ein prisma von 1cm/m horizontal einer muskelversetzung irgendwo um 0,15 mm. d.h. der operateur arbeitet in einem bereich wo er am besten eine ausbildung zum uhrmacher mitbringen sollte. sieht man auf der anderen seite, dass die mkh mit halben und viertels prismen arbeitet, darf man glaube ich nach einer op nicht zwingend auf eine vollkorrektur ohne brille hoffen.

viele grüße,

michael

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo Brillenträger,

es ist immer sehr unglücklich, wenn ein Fehler passiert und nicht erkannt wird. Ich hatte jetzt das zweifelhafte Glück, eine Brille die acht Prismen in der Höhe enthalten sollte, mit zweimal Basis unten eingearbeitet zu entdecken.

Die Kunden wollten nur mal eine zweite Meinung hören (sie waren überhaupt nicht glücklich nach der dritten Prismenkorrektion), waren dann aber von unserer Vorgehensweise selbst sehr angetan und wollen nun hier bleiben. Mir tut der Kollege leid, sicher sollte so etwas nicht passieren und spätestens bei einer Kontrolle bemerkt werden. Aber leider ist man nicht selten gerade für die eigenen Fehler oft ganz besonders blind.

Wie gut, dass in unserer Werkstatt mein Sohn die Übertragungsfehler des Vaters in die EDV allermeist herausfischt und der Vater im Prüfraum wieder die Werkstattleistung gegen checken kann. Fehler passieren, wo Menschen wirken!

Schade finde ich es, wenn die Messtechnik MKH, dadurch nicht überzeugen konnte. Sie besitzt das Zeug, universitäre Mittel und Wege im (Grenz-)Bereich der WF zu toppen, und solche Binokularstörungen weit sensbler abzuarbeiten, als dies durch Prismenfolie und oft sehr schnelle Schiel-OP i.a.R. hier passiert.
Ganz wichtig bleibt allermeist die korrekte Nachsorge per MKH, wie sie in Deinem Fall nun ja doch stattfindet.
Herzlichen Glückwunsch!

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)