Anhang | Größe |
---|---|
Befund 01.04.2015.png | 2.45 MB |
Hallo liebe Gemeinde,
ich hatte anfang März bereits meine kleine odysee hier (-> http://www.optometrieonline.de/node/6769) zusammengefasst, da sich aber jetzt doch noch einiges geändert hat und ich ein bisschen schlauer bin, dachte ich mir, es wäre sinnvoll doch einen neuen Thread aufzumachen.
Worum geht es? Nun ja: Ich bin im Moment einfach total verunsichert, was für mich die beste Therapie (in form eine Brille?) ist.
Es begann damit, dass ich Anfang März mir eine neue Brille beschaffen wollte, da meine alten nun schon etwas in die Jahre gekommen ist und die Gläser auch schon ziemlich abgenutzt sind.
Zu mir selbst:
Ich werde im Sommer 24 und als kleines Kind schielte ich (Von Geburt an).
Ich wurde einmal an beiden Augen im Alter von 2,75 Jahren operiert.
Dann wurde 2007 folgende Diagnose gestellt:
"Strabismus convergens links, Hyperopie beidseits, Astigmatismus links, Amblyopie links."
Dies wurde mittels Okklusion und einer Augenoperation im Kinderalter korrigiert.
Der Verlauf wurde dann so beschrieben:
Im Verlauf der Behandlung besserte sich die Amblyopie links auf Visuswerte von 0,9. Es zeigte sich keine Strabismus mehr.
Stand Brille (2007)
R: +1,5
L: +2,5-0,75/88°
Dann bekam ich eine Brille 2008 mit folgenden Werten:
R: +1,0
L: +1,25
Diese trug ich bis jetzt, ging dann Anfang Februar 2015 zum Augenarzt für neue Werte für die neue Brille. (Also einfach mal checken lassen).
Dieser schrieb mir dann folgende Werte auf (ermittelt durch einen Schnelltest):
R: +0,5 Cyl: -0,25
L: +0,5 Cyl: -0,75
Mit diesen ging ich zum Optiker. Der Arzt meinte, ich könne ja da auch nochmal checken lassen, nur um nummer sicher zu gehen. Das Tat ich auch. Beim Test beim Optiker (ermittelt durch eine Testbrille) kamen dann aber total andere Werte raus, nämlich:
R: - 0,25 Cyl: -1,00
L: + 0,5 Cyl: -1,25
Aus diesem geht hervor, dass ich demzufolge ja auf dem Rechten Auge leicht kurzsichtig bin und auf dem Linken Auge leicht übersichtig bin. Laut der Optikerin kam ich mit diesen Werten sogar auf Visusleistungen über 1,0.
Ich nahm dann die Brille mit den Werten des Optikers, war aber dennoch verunsichert. Als ich die Brille dann abholte, war die reine Sicht bombastisch. Ich sah total scharf (für mein Gefühl sogar etwas zu scharf [Überkorrigiert? oder es lag daran dass ich ja Jahrelang einfach eine + Brille trug). Das Problem jedoch ist und darauf möchte ich kurz gesondert eingehen:
Ich schaue meines Wissenstandes nach alternierend. Also ich kann bewusst wechseln, ob nun das Rechte oder das Linke Auge "dominiert". Wobei ich allerdings dabei keinerlei "Suppression" spüre. Das Gesichtfeld ist das gleiche, nur wenn ich zwischen den Augen hin und herwechsle, springt halt das fokussierte Objekt ein stück nach rechts oder nach links, je nachdem welches Auge ich nutze. Es müsste also dann ein "Skotom" in der Mitte geben, wo sich die beide Sichtfelder der Augen überschneiden? Ich sehe jedenfalls auf beiden Augen gut. Ohne Brille von der Schärfeleistung her besser als mit. (Brille 2008). Nur mit den Werten der Optikerin die mir
a.) Doch ein Tick zu korrigiert vorkamen (Okay wenn ich vorher jahrelang + Werte einfach trug kann das schon krass sein für die Augen glaube ich)
b.) Das wechseln zwischen den Augen kam mir super unangenehm vor. Es war nicht mehr so wie früher sondern, der gefühlte "Weg" kam mir länger vor und ich hatte auch das Gefühl, dass das Bild sich nicht nur horizontal versetzte wenn ich wechsle sondern sogar auch ein stück Vertikal!
Dies veranlasste mich, dann doch lieber wieder meine alte Brille zu tragen und ich machte mir nochmal ein Termin bei einer Orthoptistin. Dort stellte sich folgendes raus:
Da ich an Strabismus convergens leide, seien + Wirkung in den Gläsern für mich angenehmer. Das kann ich auch soweit bestätigen, es stimmt. Mit den Werten der Optikerin kam ich ja nicht zurecht. Darüber hinaus hat sie mich auch nochmal genau ausgemessen und mir ein Attest darüber ausgestellt. (Siehe Anhang).
Von Prismen riet sie mir ab. Sie sagte, dass man diese vor allem bei Patienten einsetzt, die unter Doppelbildern leiden und es dadruch auch passieren könnte, dass man den Schielwinkel herausfordert.
Ich wurde ja nur einmal als Kind opperiert (Alter 2 Jahre) und seitdem nie wieder. Kosmetisch war ich bisher eigentlich immer zufrieden. Zumindestens wenn ich die Brille trage, fällt es keinem auf, mir selbst auch nicht. Wenn ich mit dem rechten Auge schaue, sind meine Augen gefühlt gerade. Wenn zu linken wechsle, driftet das rechte ein tick ab. Aber das kriegt man wohl von außen auch nur mit, wenn man jetzt ganz explizit drauf achtet.
Die Messung der Orthoptistin (siehe auch Anhang:)
F: +5°
N: +9°
Sie sagte mir, ich soll lieber dann die Werte die mir der Augenarzt ursprünglich aufschrieb, nehmen.
(Also:
R: +0,5 Cyl: -0,25
L: +0,5 Cyl: -0,75 )
Dass tat ich dann auch. Als ich meine Brille aus dem Umtausch abholte, merkte ich sofort dass es besser war, der weg beim "alternieren" war nicht mehr so gefühlt lang. Allerdings, sehe ich jetzt mit dem Rechten Auge einigermaßen gut und mit dem Linken völlig auskorrigert scharf in der Ferne. Bei meiner alten Brille war das nicht so. Aber dort hatte ich ja auch auf dem linken Auge +0,25 dp mehr als bei den neuen Werten). Was ich dann als unangenehm empfinde, den trotz alternieren will ich zumindest auf beiden Augen ein ähnlichen Schärfeeindruck haben.
Deswegen beschäftigt mich jetzt einfach. Was ist das richtige für mich?
a.) Welche Brille mit welchen Werten ist die richtige für mich und die angenehmste?
b.) Prismen ja/nein/versuchen? Und müsste ich mir sorgen machen wegen meinem Schielwinkel? Dieser scheint ja seit über 20 Jahren konstant zu sein.
c.) Wäre es mir vielleicht sogar möglich mit der richtigen Brille "binokular" zu sehen? Wenn auch vielleicht nur auf der untersten Stufen? Ich kann leider nicht genau sagen, ob ich schon immer so "alternierend" gesehen habe. Ich habe darauf früher nicht so geachtet, sondern dachte halt immer, ich seh die Welt wie alle anderen um mich herum auch. Seitdem ich mich zwangsläufig jetzt mit dem Thema so ausienander setze, ich achte natürlich total drauf welches Auge ich gerade benutze (leider, psychologisch nicht gerade förderlich).
Ich habe demnächst nochmal ein Termin bei einer anderen Orthoptistin.
Aber vielleicht kann mir einer schon mal Tipp geben. Ich bin über jede Hilfe dankbar.
Im Anhang ein Dokument, die meine Krankheit beschreibt. Ausgestellt von der Orthoptistin.
Kleiner Nachtrag noch von mir:
Oftmals fühlt sich nur mein rechtes auge müde, trocken an. Liegt das daran, dass die Pluswerte zu hoch sind?
Ich schaue auch hauptsächlich mit dem rechten Auge.
Moin,
wenn Du wirklich komplett alternierst, werden Prismen nicht helfen. Die Korrektion ist mit den leichten Pluswirkungen die richtigere, weil Du den Strabismus convergens hast. Du fühlst Dich mit dieser Brille ja auch wohl, also warum anderes versuchen?
Viele Grüße
Eberhard
Woran kann ich festmachen, ob ich komplett alterniere? Sollte ich dazu mal ein Test machen beim Augenarzt? Also ich schätze schon, das ich es tue, da ich bewusst wenn ich will von einem zum anderen Auge wechseln kann. (Meist aber das rechte nutze, wie es mir scheint). Ich kann leider nicht sagen, ob das schon immer so war.
Ich denke ein Hauptproblem bei mir ist, dass sich meine Weitsichtigkeit die ich früher hatte nun doch etwas rausgewachsen hat. Ich kann mit der alten Brille schon in der Nähe gut sehen aber ab so cirka 3 Metern wird es dann doch unscharf.
Wäre vielleicht ein mittelwert zwischen den alten und den neuen Werten ein optimum?
Also zb R: +0,75 und L:+1,0 ?
Mein rechtes "Hauptauge" ist auch oftmals sehr trocken / wirkt überanstrengend. Kann das an den zu hohen + werten liegen?
Vielen Dank schon mal
Moin,
mehr kann ich nur sagen, wenn ich bei Dir die Augenprüfung machen könnte. Ferndiagnosen werden jetzt zu schwierig.
Viele Grüße
Eberhard
Okay, das verstehe ich natürlich. Vielen Dank für die Antworten!
Mir fällt nur auf, dass es sehr darauf ankommt, wie weit das zu fixierende Objekt von meinen Augen entfernt ist, was ich dann warnehme.(oder auch nicht warnehme) Halte ich mir zb ein Feuerzeug sehr nah vor die Augen nehme ich sozusagen (auch wenn es die Augen etwas anstrengt) die Sinneseindrücke beider Augen Simultan war. (Ich sehe das Feuerzeug dann sozusagen eigentlich perspektivsches Verzerrt). Ist das normal bei alternierendem Sehen? Bzw. kann das Gehirn dann nicht mehr klar entscheiden, ob es "Suppressieren" soll oder nicht? Es fühlt sich wie ein Wettstreit an, mit welchem Auge ich den nun sehe / führe. Aber warnehmen tue ich jedenfalls den Sinnenseindruck beider Augen.