Hallo zusammen!
Ich habe jetzt eine Kundin gehabt die Früher 2,5 dpt übersichtig war und jetzt nach einer Star-OP -1,0 -0,5 40° benötigt. Da ich schon öfter ähnliche Fälle hatte, hat sich bei mir folgende Frage aufgeträngt. In wie weit kann man eigentlich den Refraktionszustand eines Auges bei einer Star-OP beeinflussen? Bzw. wie genau kann man den angestrebten Wert erreichen? Spielt ein Verzug der Hornhaut (den man vielleicht nicht vorhersehen kann) in Folge der Einschnitte auch eine Rolle? Ich weiß z.B. daß man sehr stark Fehlsichtige nicht auf 0 dpt korrigiert, sondern ihnen einen Rest der Fehlsichtigkeit lässt, damit die Netzhautbilder Vorher - Nachher nicht zu unterschiedlich werden. Aber vorher übersichtig, jetzt kurzsichtig?! Hätte man ein solches Ergebnis durch genauere Berechnungen vermeiden können?
Viele Grüße
30. August 2004 - 11:27
#1
Beeinflußung der Refraktionswerte durch Star-OP!
Hallo Kollegin,
denk mal an die Nahsehstärke!
Wird im Endeffekt ein Wert zwischen Minus -0.5 und Minus -1.5 dpt eingestellt, kann der Probant einigermaßen gut Fern und auch Nahsehen (ohne Korrektion) Dies ist meistens der grössere Gewinn, zumal bei einer verbliebenen Übersichtigkeit, die Nahkorrektion wieder über + 3.0 liegen dürfte. Der von Dir genannte Restfehlwert ist also durchaus gewollt gewesen!
Als Augenoptiker würden wir aufgrund der Gewöhnung hier wohl mehr zu einem Wert um -0.5 bis + 0.5 raten, aber dies wird nur sehr selten berücksichtigt, obwohl es sicher technisch kein Problem darstellen dürfte.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hm?! Das ist durchaus ein Argument. -) Wird bei so was eigentlich der Wunsch des Patienten berücksichtigt. Also wenn ich die Wahl hätte, würde ich mich lieber für die Ferne auf 0 dpt korrigieren lassen und zusätzlich eine Lesebrille nehmen. Mag sein daß sie ohne Brille einigermaßen zurecht kommt. Aber lesen mit nur 1 dpt Adition ist doch sicher auch nicht gerade eine Freude. Die Kundin trägt übrigens eine Bifokalbrille. Ich hab auch schon gehört daß Monovision angewendet wurde. Also ein Auge für die Nähe das andere für die Ferne korrigiert. Aber ich könnte mir vorstellen daß das bei Einigen zu Problemen beim Binokularsehen führen kann. Oder? Bei unserer Kundin ist das eh nicht möglich. Da sie auf dem anderen Auge nahezu Blind ist. Also kann man den Wert nach einer Star-OP doch recht genau festlegen? Ich hab auch bemerkt daß viele nach einer Star-OP einen Zylinder benötigen. Spielt nun eigentlich ein Verzug der Hornhaut eine Rolle? Oder ändert sich an deren Flächengeometrie gar nichts? Könnte auch sein daß dann eher ein Hornhaut-Ast. zum vorschein kommt der vorher durch einen Linsen-Ast. kompensiert wurde. Hm?
Hallo Jaqueline,
wer vor der OP kurzsichtig war (ab ca. -2)wird sich sehr ärgern, wenn er nach der OP nicht mehr ohne Brille lesen kann. Da spielt die Gewöhnung eine große Rolle. Derjenige nimmt meist lieber die Fernbrille in Kauf, die er dann in der Regel nur draußen und beim Fernsehen/TV aufsetzt.
Im umgekehrten Fall (vorher rechtsichtig oder Plus) ist die Korrektion auf ca. 0,0 dpt die beste Lösung.
Technisch ist das heute möglich. Die Zylinderkorrektionen sind wie Du richtig vermutest, zum Teil durch den nicht mehr vorhandenen "Ausgleich" des HH-Astigmatismusses oder auch durch einen nicht geraden Sitz des Implantates erforderlich. Der kleine Schnitt in dem oberen HH.-Bereich führt in der Regel nicht mehr zu einem nennenswerten Asti.
Gruß
Eberhard
Viele Grüße
Eberhard