Hallo Optiker, hallo Astronomen,
schon in der Antike gab es einen sogenannten Augenprüferstern, d. h. wenn man diesen "Stern" als einen sah, sah man nicht so gut, nahm man aber an dieser Stelle zwei Sterne wahr, hatte man sehr gute Augen (für die Ferne).
Ich erinnere mich nur, dass dieser Stern / diese Sterne in der Nähe des großen Bären zu finden sein müssen.
So kann man vorhandene Kurzsichtigkeit bei sich selbst bzw. Verwandten/Bekannten leicht feststellen.
Vielen Dank
stefan
19. März 2003 - 12:00
#1
AUGENPRÜFERSTERN
Kempowski erklärte die Bedeutung des Wortes „Alkor".
Alkor, auch das Reiterlein oder Augenprüferstern genannt, ist ein kaum sichtbarer Stern im Großen Bären. Er ist allerdings größer als die Sterne vor ihm, er wird lediglich von ihrem Strahlen überdeckt. „Dinge, die nebensächlich erscheinen, sind dann die Hauptsache", stellte Walter Kempowski dann auch fest, während er sein Tagebuch schrieb. Zuvor konnte er ja nicht ahnen, dass er über ein so schicksalsträchtiges Jahr wie 1989 Tagebuch führte. Deshalb der Titel seines Werkes.
Hallo, anbei einige Erklärungen, die weiter helfen. Der von vorn gesehen zweite Stern der Deichsel im Sternbild Großer Wagen ist der Augenprüferstern.
Bekannt als Augenprüfer ist der Stern z (Mizar), da ein normalsichtiges Auge
neben diesem Stern den Begleiter Alkor erkennen kann. Alkor oder das
Reiterlein steht 11,8' von z entfernt, ein normalsichtiges Auge vermag aber
bereits 5' zu trennen.
Einen Doppelstern kann man freilich bereits mit bloßem Auge finden es ist
Mizar, der mittlere Deichselstern des Großen Wagens mit seinem Begleiter
Alkor, dem Reiterlein. Er ist ein Prüfstern für gute Augen. Mizar ist mit
2,3 Größenklassen ein heller Stern. Alkor hat nur 4. Größenklasse. Er steht für uns
1/5 Grad über Mizar, in Wirklichkeit ist das 1/4 Lichtjahr.
Der mittlere Stern in der "Deichsel" des Wagens trägt den Namen Mizar. In
klaren Nächten sollte man mit guten Augen den kleinen Stern Alkor erkennen
können, der als "Reiterlein" auf den Pferden reitet, die nach der Legende
den
Wagen ziehen.
Siehe auch
http://pluslucis.univie.ac.at/FBA/FBA00/steindorfer/k2.pdf
Eine sternenklare Nacht wünscht
astronomicus
Hallo,
also, letztendlich sollte man neben dem mittlerem Deichselstern sogar zwei kleine Sterne sehen können.
Aber als Sehtest taugt die Sache nur bedingt Wie gut das sichtbar ist, hängt von der Helligkeit des Himmels (Mond, Dämmerung), der Klarheit der Luft und der Helligkeit des Beobachterstandortes ab.
Und wer ein gutes Bildgedächtnis hat und die Sternbilder gut im Kopf hat, der sieht womöglich mehr als er eigentlich sieht. (Das ist so wie ein Zahlensehtest für Leute mit einem sehr guten Zahlengedächtnis ...).
Außerdem hängt die Sache von der Sehtechnik ab Leichtes Daran-Vorbei-Sehen kann in diesem Fall manchmal auch helfen (hat wohl irgendwas mit Stäbchen- und Zapfensehen zu tun, oder?).
sehpferdchen
hallo sehpferdchen,
genau, die zapfen und stäbchen, die einen für's tages- und farbsehen besser, die anderen für hell / dunkel des nachts.
ob die zuordnung richtig ist, weiß ich nicht.
auf jeden fall nachts ein kleines stück vorbei sehen.
ulrich walter (biologe und astronaut) gab noch einen tipp, wenn er an der grenze der wahrnehmbarkeit angelangt war (d. h. die auflösung der struktur der feinheit der einzelnen zapfen- und stäbchenreihen entsprach). einfach ganz leicht hin und her wackeln mit dem Blick, wenige zehntel grad / minuten / sekunden - und beim sprung von einer reihe zur nächsten konnte er noch kleinere und feinere strukturen wahrnehmen, die vorher nicht sichtbar waren...
alles gute
stefan
Hallo Stefan,
danke für den Hinweis, habe ich noch nicht gekannt (bin allerdings auch kein Astronome, nicht mal hobbymäßig, obwohl es mich interessiert, habe mich aber schon anderen Dingen verschrieben).
Aber dennoch Als Sehtest nur bedingt tauglich. Die Sache ist unter optimalen Bedingungen (dunkler Beobachtungsstandort, klare Luft ...) auch von Leuten mit Visus unter 1,0 noch zu sehen.
sehpferdchen
hallo sehpferdchen,
...als test zwar bedingt aber trotzdem tauglich. ich habe mich jedenfalls drum gedrückt, weil ich schon von beginnender fehl(kurz)sichtigkeit wusste. aber bei -1,5o war dann schluss und die brille für die schule
absolut notwendig.
aus der antwort von astronomicus "Alkor oder das Reiterlein steht 11,8' von Mirza entfernt, ein normalsichtiges Auge vermag aber bereits 5' zu trennen." Daraus würde bei optimalen bedingungen ein kurzsichtiger mit -0,25, -0,5o oder -0,75 den AUGENPRÜFER wohl erkennen können...
alles gute
von stefan
DeutschlandRadio-Online
http://www.dradio.de/cgibin/es/neu-stern/1296.html
Deutschlandfunk Sternzeit
Beitrag vom 12.1.2003 • 16.57
Der Reiseführer zu den Sternen!
Sehtest im Großen Wagen
Völlig kostenlos können Sie Ihre Sehkraft am Nachthimmel prüfen. Suchen Sie bei klarem Himmel den Großen Wagen. In den Abendstunden zeigt seine Deichsel zum nördlichen Horizont. Suchen Sie den zweiten Stern der Deichsel. Das ist Mizar - ein Stern, der zur Erde eine Entfernung von etwa 75 Lichtjahren hat. Schauen Sie wieder auf diesen Stern. Abseits vom Lichteinfluss der Städte - und wenn Sie über eine gute Sehkraft verfügen - sollten Sie in der Nähe von Mizar einen blassen Begleiter erkennen können - den Stern Alcor.
Weil beide Sterne so nahe zusammen erscheinen, werden sie von vielen Kulturen als Pferd und Reiter bezeichnet. Andere sahen in Mizar einen der drei Jäger, die den Großen Bären jagen. Alcor war der Topf, in dem sie den Bären kochen. Viele Indianerstämme benutzten beide Sterne jedoch als kosmischen Sehtest, bei dem ein Krieger seine Sehkraft beweisen konnte.
Mizar und Alcor sind die hellsten Mitglieder in einem Sechssternesystem. Drei dieser Sterne begleiten Mizar. Einen davon erkennen Sie durch ein gutes Fernglas oder Teleskop. Von den beiden anderen unsichtbaren Sternen weiß man, weil Astronomen ihren Schwerkrafteinfluss messen können.
Alcor hat nur einen Begleiter. Auch er ist im sichtbaren Licht nicht zu sehen und nur durch empfindliche Instrumente nachzuweisen.
Suchen Sie Mizar und Alcor - die hellsten Vertreter einer kleinen Sternfamilie.
Written by Damond Benningfield * European Adaptation Ursula Vaughan
© 1998-2002 The University of Texas McDonald Observatory Unterstützt von NASA und Universitätssternwarte München