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Bild des Benutzers gambetti
Verbunden: 28. Februar 2014 - 10:31
Augen-OP mit 29, kosmetisch kaum auffälliger Strabismus convergens

Hallo zusammen!

Ich war diese Woche in der Sehschule und bin mit Informationen konfrontiert worden, die mich ganz erstaunen.

Ich hatte die letzten Jahre vermehrt Probleme mit meinem rechten Augen. Bei Müdigkeit, nach intensiven Sporteinheiten, Lesen bei schlechtem Licht etc. fühlt es sich wie ein Fremdkörper an, ist gereizt, wandert leicht nach innen, in schlimmeren Fällen sehe ich dann nur noch mit dem linken Auge gut/beidseitig verschwommen (ich bin mir nicht sicher, ob es Doppelbilder sind!). Jedenfalls ist die Sehqualität unvergleichlich besser, wenn ich das rechte Auge zuhalte.

Soweit so gut - Bisher dachte ich, dass das nur Ausnahmen sind, die es auszuhalten gilt. Aber meine Partnerin blieb hartnäckig und hat mich die letzten Jahre immer wieder darauf hingewiesen, dass mein rechtes Auge im Verlauf des Tages leicht nach innen wandert, wovon ich meistens nichts bemerkt habe. Mein Schielen ist also kosmetisch kaum auffällig.

Ich ging also zum Augenarzt und habe dort das erste Mal durch Prismengläser geschaut. Der Seheindruck war faszinierend! Das Schauen war so angenehm, die Farben so leuchtend, die Konturen scharf, Objekte haben sich deutlich vom Hintergrund abgesetzt, der Tiefeneindruck des ganzen Raumes hatte was von einem Renaissancegemälde!

Ich wollte also jetzt unbedingt eine Prismenbrille, weil mich die Sehqualität so beeindruckt hatte, und rechnete mit 5-10 Dioptrien. In der Sehschule hat man dann kurz darauf einen absoluten Wert von 28 Prismendioptrien ermittelt. Ich war total erstaunt und konnte es nicht fassen. Das Schauen durch die Prismenbrille war wieder so angenehm, entspannt, die Objekte scharf in ihren Konturen, die "Raumkomposition" ruhig, berechnet. Als ich die Brille dann abnahm konnte ich nicht fassen, dass mein Auge komplett nach innen gewendet war. Ich hatte dann den ganzen restlichen Tag auch leichte Kopfschmerzen und eindeutig Doppelbilder. Die Orthoptistin hat mir unvermittelt eine OP empfohlen, die heutzutage anscheinend minimalinvasiv und relativ unkompliziert ist.

Ich möchte nun eine OP aus folgenden Gründen und hätte dazu gerne eure Meinung/eure Erfahrunge, da ich leider im Internet dazu nichts finde, bzw. das Kosmetische doch oft im Vordergrund ist (verständlicherweise):

- Die Sehqualität: Die Prismenbilder haben den Raum und die Objekte für mich so plastisch und farbenfroh werden lassen, dass ich unbedingt dorthin will. Denkt ihr, dass ich nach einer OP auf dasselbe Ergebnis komme wie mit den Prismenbildern?

- Folgeerscheinungen: Ich leide tatsächlich oft unter Müdigkeit, Druck hinter den Augen, "Fremdkörpergefühl" und objektiv wird das anscheinend auch immer schlechter. Ich kann z. B. nach dem Karatetraining kaum mehr Autofahren und ich merke auch, dass es mir unangenehm ist, dass die Leute merken könnten, dass sich meine Augenstellung verändert hat. Ich kann auch den Bewegungsabläufen im Raum nicht mehr so gut folgen und schummle mich dann mit dem linken Auge durch. Gleiches bei längeren Vorträgen, bei langen Autofahrten etc. Denkt ihr, dass so ein Eingriff eine allgemeine Entlastung (Müdigkeit) für mich bringen könnte? Kann mir vorstellen, dass der Körper ganz schön viel Energie dafür verbratet, ein einigermaßen gutes 3-D sehen hinzubekommen und muskulär von 28 auf wenige Dioptrien zu reduzieren.

Da der Sachverhalt für mich ganz neu ist und ich viele Threads zum Thema Schielen im Netz eher verwirrend und verunsicherend finde, würde ich mich über Austausch und Anregungen sehr freuen.

Grüße,

gambetti

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Moin,

 

eine OP ist sicher indiziert. Wichtig ist nur, dass Du vorher mit prismatischer Brille versorgt wirst, damit festgestellt werden kann, ob nicht noch wesentlich mehr dahintersteckt, als 28 cm/m. Mindestens solltest Du 3 Monate, besser 6 Monate mit Brille versorgt werden, erst dann darf die OP erfolgen, und es ist sicherer, dass nicht in einigen Jahren eine 2. erfolgen muss.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers DenisG
Verbunden: 22. August 2012 - 14:03

Also ich bin 31 und mir ging es ähnllich wie dir.Hab 9 Monate Prismen zur Op vorbereitung getragen und mich dann von Dr. Gorzny in Koblenz operieren lassen. Bei meiner Erstuntersuchung in Koblenz bei Dr. Gorzny meinte er ich sei eine Herausforderung für ihn.Ich war ein echt komplizierter Fall.

Ich wurde dann im Juni 2013 am linken Auge operiert und das Auge ist jetzt super. Vor allem viel entpannter.Ist Dr. Gorzny in Koblenz zu weit für dich.

Er ist in Deutschland einer der besten.Sowohl diagnostisch als auch operativ.Dr. Wulff in Berlin ist auch gut. Aber ich glaube er ist mittlerweile in Rente.

Dann gibt es da noch Dr. Grebe in Trier. Er hat beide Ausbildungen. Sowohl Augenoptiker als auch Augenarzt.

Hoffe ich konnte dir weiterhelfen.

Denis

Bild des Benutzers gambetti
Verbunden: 28. Februar 2014 - 10:31

Hallo,

danke für eure Antworten.

Ich komme aus Oberösterreich. Am AKH Linz wird eine ganz neue Technik "MISS" aus der Schweiz verwendet. Nach allem, was ich darüber gelesen habe, wirklich ein kleiner Eingriff. Auch die Orthoptistin klang recht souverän und kompetent. Kommt mir fast zu einfach vor angesichts der vielen Diagnose- und Behandlungsschicksale, die im Netz so umherschwirren.

http://www.linz.at/images/sehschule_schieloperation.pdf

 

lg,

gambetti

Bild des Benutzers marbal
Verbunden: 10. Mai 2013 - 13:47

Hei Gambetti,

darf ich mal fragen ob bei dir ansonsten noch ein Refraktionsfehler festgestellt wurde?

 

Gruss

marbal

Martin Balke, MSc Optom