Forum

25 Beiträge / 0 neu
Letzter Beitrag
Bild des Benutzers alaska123
Verbunden: 5. Februar 2014 - 19:25
anstehende Schiel OP beim Kind

bin neu hier im Forum und möchte über meine beiden Kinder berichten, die beide auswärts schielen. 8+4 Jahre alt.

In 2 Wochen soll nun bei meiner Tochter eine Schiel-OP durchgeführt werden. Seit sie 2 Jahre ist schielt sie mit dem rechten Auge nach aussen. Lt. versch. Orthoptisten war ein Abkleben, Brille, etc. nicht von nutzen, da sie wenig geschielt hat, hat aber in den letzten 5 Jahren deutlich zugenommen. Nun meinen die Ärzte im UKE (HH) , dass eine OP sinnvoll wäre.

Die Daten sind: 

2010:                                                                                                           2013 Schielwinkel: F Re-Fix: -20, N Li-Fix: -35

Schielwinkel F Li-Fix: -12,N Li-Fix: -14

 

                                                   Obj. Refraktion in Miosis 2013

                                                 R: -0,25 -0,75 173Grad

                                                L: -1,00 -0,50 12Grad

Aufgrund der zunehmenden Dekompensation wird eine Op empfohlen.

ausserdem ist sie leicht kurzsichtig F-0,25 und -0,75.

 

Was würdet Ihr raten? Was mich stört ist, das die Ärzte sagen, dass in einem halben Jahr event. wieder operiert werden muss, da gerade Auswärtsschielen schwer zu beheben sei.

 

Vielen Dank.

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Moin,

frage die Ärzte, ob es möglich ist, mit Brillengläsern oder zumindest Prismenfolien vor einer OP das Schielen zu korrigieren, ohne dass Doppelbilder entstehen.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers alaska123
Verbunden: 5. Februar 2014 - 19:25

eine Brille gegen Kurzsichtigkeit hat sie seit  ca. 1 Jahr, ohne dass sich etwas geändert hätte. Morgen haben wir unseren Termin zur Voruntersuchung beim UKE, dort werde ich nach Prismen/Prismenfolien fragen.

Vielen dank

Herzliche Grüße

Bild des Benutzers Hesch
Verbunden: 9. Dezember 2010 - 21:49
Bild des Benutzers Hesch
Verbunden: 9. Dezember 2010 - 21:49

Angaben zum Visus? Binokularsehen? Nicht klar geworden ist, von wann nun genau die Schielwinkelangaben sind.

-20 -35 sind Angaben in was? prismendioptrien? Grad? bitte gesamten Befund abschreiben.

 Schielwinkel mit Prismen ausgleichen (simuliert die OP), halbes Jahr tragen, weiterschauen, ob sich der Winkel vergrößert. Was mit dem Binokularsehen passiert.

Prismen kannst du wieder weglassen, eine OP nicht ;-I

Wenn die Angaben oben in Grad sind und von 2013 stammen, dann muss man unbedingt mit einer 40er Prismenfolie zuerst probieren, was diese Einleitungsop bringen würde...

Lese dir die von mir zitierten Links durch. Dort haben wir soviel zu zwei ähnlich gelagerten Fällen mit Aussenschielen geschrieben... Dir geht ein Licht auf.

LG Hesch

Bild des Benutzers alaska123
Verbunden: 5. Februar 2014 - 19:25

Hallo,

hier die Daten von August 13:

Strabismus divergens intermittens, R/L geringe Myopie

Stereopsis: Lang 1 positiv

Stellung: F/N zunächst Exophorie, schnell dekompensiert, kann wieder refusionieren nach kurzer Zeit keine DB in der Abweichphase. später in F/N manifest, kaum noch kompensiert (F:Re-Führung, N: Li-Führung)

(seit Untersuchung im Januar sprechen sie davon, dass sie nicht mehr kompensieren kann).

Schielwinkel: F: Re-Fix:-20`´, N: Li-Fix:-35``

Motilität: L geringe obl. inferior ÜBF, sonst frei

Visus: Brille                          Ferne                                        Nähe                                     Obj. Refraktion in Miosis

      R -0,25 151Grad          1,25 LRe                               1,00 LR2,6`                           -0,25    -0,75    173 Grad

      L -0,75sph                      1,00 LRe                               1,00 LR2,6`                          -1,00    -0,50     12 Grad

 

Heute waren wir zur Voruntersuchung im UKE. Für 3-4 h wurde ein Prismenglas auf ihre Brille gesetzt. Es waren 6 Patienten da und bei jedem das gleiche Prozedere.

Auf meine Frage hin, ob es nicht sinnvoll wäre über ein längeren Zeitraum mit Prismenglas oder Folien einzusetzen, meinte die Ärztin/auch die Orthopotistin, dass sie früher mit Prismen gearbeitet hätten. Da sie keine Erfolge feststellen konnten, verzichten sie auf Einsatz von Prismen/Folien, bzw. deshalb machen sie die OPs, damit Prismen nicht zum Einsatz kommen. 

Operieren wollen sie jeweils 1 Muskel im Innenbereich eines Auges. Irgendwie habe ich kein gutes Gefühl, ich verstehe es aber auch nicht, seit 5 Jahren sind wir schon bei versch. Augenpraxen/Orthop. gewesen, warum spricht keiner über Prismen?

Vielen Dank für Eure Antworten und Mühe.

VG Özen

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Moin,

die Aussage der Ärzte und der Orthoptistin sind nicht nachvollziehbar. Auch viele Augenärzte verordnen Prismen vor einer OP- Bei jeder OP, die nicht vorher mit Prismen vorbereitet wurde, ist das Ergebnis fraglich.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Hesch
Verbunden: 9. Dezember 2010 - 21:49

Özen,

schau mal bitte noch mal im Befund:

Schielwinkel: F: Re-Fix:-20`´, N: Li-Fix:-35``

die Angabe hinter den Zahlen, ist es   ° oder ^   ?

Ganz wichtig für die Frage ob eine schnelle OP notwendig ist.

Ich schreibe etwas später noch ausführlich dazu.

 

LG Hesch

Bild des Benutzers alaska123
Verbunden: 5. Februar 2014 - 19:25

Hallo,

ja, die Schielwinkel sind F:Re-Fix:-20^ und N: Li-Fix:-35^ (im Vergleich 2010: F: Li-Fix:-12° und N: Li-Fix:-14°). 

Jetzt fällt mir der Unterschied auf.

VG Özen

Bild des Benutzers Hesch
Verbunden: 9. Dezember 2010 - 21:49

1 Grad sind zwei Prismen  1 ^ ist ein Prisma oder 1 pdpt 

auf einmal kann man ca. 40 Prismen operieren.

Dein Kind hat also 20 Prismen in Ferne und 35 Prismen in Nähe. Das ist eine Konvergenzinsuffizienz bei Aussenschielen. 

Aussenschielen neigt generell zu Schielwinkelvergrößerung nach einer OP.

Wenn jetzt ohne Prismenaufbau operiert wird, besteht Gefahr der Doppelbilder nach der OP.

Ich würde die OP verschieben und jemanden finden, der den Schielwinkel mit einer Prismenfolie ausgleicht. Über Monate getragen offenbaren sich die wahren Augenstellungsverhältnisse! nicht über ein paar Stunden nur!

Diesen Winkel (ca. 20 Prismen) kann man gut mit Prismen ausgleichen.

Generell braucht Dein Kind aber VORHER (vor den Prismen!!!!) eine neue Brillenbestimmung, denn eine Refraktionsbestimmung in Miosis ist mehr als fraglich. Weittropfen der Pupillen unter Cyclopentolat und eine Skiaskopie. Nicht dass das Kind eine ganz falsche Brille auf der Nase trägt!!! das kann den Schielwinkel negativ beeinflussen und umgekehrt, eine gut ausgemessene Brille kann dem Schielwinkel entgegenwirken. 

Also sind deine Zweifel mehr als begründet wie Du siehst.

Den Rest des Befundes (wir operieren lieber, weil wir ja sonst Prismen einsetzen müssen, uuuiiiii, Prismen, Hilfe) kommentiere ich besser nicht, sonst werde ich schnell emotional und das gehört hier nicht rein.

LG Hesch

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Moin,

 

danke  für die ausführlichen Worte. Ich stimme Dir vollkommen zu.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers alaska123
Verbunden: 5. Februar 2014 - 19:25

Hallo,

nun möchte ich gerne berichten, wie es uns ergangen ist. Vor der OP habe ich noch (panikartig!) ein Optiker aufgesucht, der auch von einer dieser Seiten benannt wurde. Die Optikerin meinte zu mir, Prismenaufbau vor Schiel-Ops ist tatsächlich veraltet, nicht empfehlenswert. Danach habe ich nochmal unsere Sehschule angerufen, auch hier die Antwort Prismenaufbau, wenn überhaupt max. 2 Wochen, ich solle mich an die Ratschläge des KHs halten, und die machen kein Prismenaufbau. Richtig beruhigen konnte mich keiner, denn Aufbau mit Prismen klingt für mich logisch.

Mein Mann wollte aber diese OP und nun ist das Kind am Montag operiert worden. Seit Mittwoch sind wir wieder zu Hause. Wie traumatisch das ganze gewesen ist, möchte ich hier nicht beschreiben. Nur soviel, ich habe noch einen 4-jährigen Sohn, der ebenfalls ein Außenschieler ist. ER WIRD DEFINITIV NICHT OPERIERT, EGAL WO UND WELCHEM FACHMANN!!!! Ich bin der Meinung, es gibt so viele schielende Menschen, die gut leben, da muss ich ihm keiner OP aussetzen, wo die Prognosen, so unbefriedigend sind. 

Die Ärzte sind zufrieden, keine Doppelbilder: die Werte:

RM medialis Faltung 4,5mm, LM medialis Faltung 4,5mm

Postop. Schielwinkel: Ferne Re/Li-Fix:-4^

                                         Ferne Li-Fix:10-12^

Ich werde, dass Gefühl nicht los, dass sie zum Innenschieler geworden ist, bzw. überallhin schielt. Die Ärzte sehen es nicht so wie ich, und meinen ich soll abwarten.

Meine Frage, ist das normal, dass sie anfangs nach innen schielt? Legt sie das wieder?

Bitte auch gerne Empfehlungen von Ärzten/KH/Optikern per mail.

Vielen dank Euch allen.

VG Özen

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Moin,

wenn ich Faltung lese, sträuben sich bei mir die Nackenhhaare, sorry. Ich hoffe für Euch, dass trotzdem alles gut wird.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Hesch
Verbunden: 9. Dezember 2010 - 21:49

Tja, nun ist genau das eingetreten, wovor wir gewarnt haben. Wenn du uns nicht glaubst, was für Empfehlungen können wir denn noch geben? Keine Op wünschst du mehr...versuchst dich zu informieren und brichst es ja doch übers Knie. Alles entscheidende für die Therapie ist schon gesagt worden, ich wünsche dir, dass du jemanden findest, dem du glaubst und viel Glück dass dieser jemand gut ist und was von seinem Fach versteht. 

Alles Gute

Bild des Benutzers Claus Thaler
Verbunden: 9. Februar 2014 - 0:33

Zitat:

"Die Aerzte sind zufrieden [...]"

Das ist die Hauptsache... :money

Bild des Benutzers Hesch
Verbunden: 9. Dezember 2010 - 21:49

Etwas sage ich doch, um dich ein Stück zu beruhigen:

Ein nicht mit Prismen vorbereiteter Außenschieler behält nach so einer OP eine Art Fluchtreflex nach innen, es ist das noch gewohnte Bestreben, das Außenschielen durch Konvergenzüberschuß auszugleichen (Ausgleichsinnvervation). Es muss keine Überkorrektur sein. Es ist außerdem eine Schonungshaltung der Muskel noch bestimmt zu beobachten. Das wird sich verbessern. Über die OP Methode sage ich lieber nix.

Bild des Benutzers Marion13
Verbunden: 21. Januar 2011 - 10:25

Ich habe das große Glück, dass meine Kinder nicht geschielt haben und mir daher die Beschäftigung mit dieser sehr komplizierten Thematik erspart geblieben ist. Aber mich als Mutter berührt es immer wieder sehr, wenn ich sehe, wieviel Eigeninitiative nötig ist und in welch hohem Maße man sich selbst in die Thematik einlesen muss, wenn man nur halbwegs sicher sein will, dass sein Kind die richtige Behandlung bekommt und nicht womöglich sogar noch Schaden nimmt.

Wenn ich nun hier die Kommentare nach der OP lese, bin ich ziemlich entsetzt - sie sind größtenteils dazu angetan, eine verunsicherte Mutter vollends in Panik zu versetzen - ist das der Sinn eines solchen Forums? Sollte man ihr nicht lieber helfen, zu verstehen, was da passiert ist, damit sie aktiv daran mitwirken kann, dass die weitere Behandlung in die richtige Richtung läuft?

Sorry, ich bin nicht so bewandert hier im Forum, aber ich habe dich, Hesch, immer für die - allerdings extrem gut informierte - Mutter eines Schielkindes gehalten. Täusche ich mich da, bist du vom Fach? Die Bestimmtheit, mit der du fachliche Anweisungen gibst, legt für mich die Vermutung nahe. Es wäre lieb von dir, wenn du mich da mal aufklären könntest!

Ansonsten wünsche ich mir wirklich mehr aufbauende, gemäßigte Kommentare - wenn wir ratsuchene Eltern vergraulen, schaden wir nicht ihnen, sondern ihren Kindern!

Bild des Benutzers Hesch
Verbunden: 9. Dezember 2010 - 21:49

Nun ja, wenn man sich ganz genau den Pfad durchliest, ich meine GANZ GENAU, dann versteht man, warum wir das so kommentiert haben. Ich war bisher und bin immer noch immer geduldig im Fragen beantworten. Viele Eltern können das bestätigen. 

Worin muss ich dich denn aufklären? Ich habe schon mehrmals mich erklären müssen, dass ich eine Schielkindmutter bin und nicht vom Fach etc. Die Bestimmtheit und die Sicherheit kommt  vom Wissen, welches ich mir in den letzten 3 Jahren angeeignet habe, sei es durch Lektüre und Nachdenken, sei es durch Austausch mit anderen Eltern. Ich weiss ganz genau, wo meine Grenzen liegen, und wenn ich etwas nicht beantworten kann, halte ich lieber meine Finger still. Dass man manchmal nicht glaubt, dass ich keinen medizinischen Hintergrund habe, halte ich eher inzwischen für ein großes Kompliment Wink

Und jetzt gebe ich den Pfad an die Mutter zurück. 

LG Hesch

 

 

Bild des Benutzers Marion13
Verbunden: 21. Januar 2011 - 10:25

Helene, ich habe mal einen Blick in "deinen" Thread geworfen -  es ist wirklich beeindruckend, wie damals mit vereinten Kräften alles für deine Tochter zum Besten gewendet wurde, dank deines Einsatzes und der Unterstützung aus dem Forum.

Es ist sicherlich dein Verdienst, dass du damals so gut "mitgearbeitet" und die Ratschläge aus dem Forum schnell umgesetzt hast. Trotzdem halte ich es nach wie vor für unangemessen, auf eine Mutter, die nicht so schnell die Kurve kriegt, um eine bereits geplante OP noch abzusagen, dann, wenn sie danach fix und fertig am Boden liegt, auch noch einzuprügeln! Ein von den verschiedenen Informationen total verunsicherter Mensch sucht euren Rat - und ihr habt für ihn nur Zynismus bzw.  die guten Wünsche, er möge jemand anderen finden, dem er vertraut!

Du müsstest dich doch noch gut daran erinnern können, wie es dir ging, wieviel Angst doch auch du sicherlich hattest, für den dir anvertrauten kleinen Menschen die falsche Entscheidung zu treffen!

Ich habe in einem Beitrag (nicht von dir) in deinem Thread den Satz gelesen: Dieses Forum ist das Erste worauf man stößt, wenn man nach binokularen Problemen sucht, wodurch ihm eine gewisse Verantwortung zukommt!  Meiner Meinung nach sollte man diese Verantwortung wirklich ernst nehmen!

Noch einen anderen schönen Satz habe ich gefunden in einem der beiden Threads, die du der TE ans Herz gelegt hast:

In der Tat, dieses Forum ist etwas ganz besonderes. Ich habe auch noch nicht erlebt, dass mit so viel Geduld, Einfühlungsvermögen, Hingabe und natürlich Fachwissen Hilfe geleistet wird.

Es wäre schön, wenn neben dem Fachwissen auch noch Geduld und Einfühlungsvermögen ihren Platz behaupten bzw. zurückerobern könnten!  (Tut mir leid, dass wir da unterschiedlicher Ansicht sind - ich habe deinen letzten Post der TE gegenüber nicht als geduldig empfunden - aber natürlich hat auch jeder mal einen schlechten Tag!)

Auch ich gebe den Pfad gern an die Mutter zurück - wenn sie denn überhaupt noch bereit sein sollte, hier Rat zu suchen.

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Moin Ihr Lieben,

ich denke, wir haben schon ausreichend Hilfestellung gegeben, aber wenn das nicht angenommen wird, resignieren wir hier auch. Was sollen wir denn noch sagen, wenn das "Kind schon im Brunnen liegt". In vielen anderen Fällen gibt es ellenlange Threads bis zur endgültigen Hilfestellung,

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Marion13
Verbunden: 21. Januar 2011 - 10:25

Du hast Recht, Eberhard, es gibt hier immer wieder ellenlange Threads, in denen auf  wirklich beeindruckende Weise Hilfestellung geleistet wird - und hierfür habt ihr meine volle Hochachtung!

Und dennoch lässt es mich nicht kalt, dass hier eine verzweifelte Mutter im Regen stehen gelassen wird, nur weil sie es nicht geschafft hat, im letzten Moment das Steuer herumzureissen. Nicht, dass sie gar nichts getan hätte - sie hat noch in Panik einen Optiker aufgesucht, der ihr, wenn ich es richtig verstehe, hier empfohlen worden war; sie hat sich noch einmal bei der Sehschule erkundigt, also durchaus fachlichen Rat eingeholt - beide unterstützten das Vorgehen des UKE; dann war da noch der Vater des Kindes, der selbstverständlich auch ein Wörtchen mitzureden hat, auch er befürwortete die OP. Will man es der Mutter da tatsächlich verübeln, dass sie es nicht geschafft hat, die Vorschläge aus dem Forum gegenüber den Fachleuten vor Ort durchzusetzen, dass sie,  wenn auch mit schlechtem Gefühl, letztendlich der OP zugestimmt hat?

Eure Reaktion nach der OP erinnert mich an die Gekränktheit hochkarätiger Fachleute (oder von Leuten, die sich für solche halten), die es als persönlichen Affront betrachten, wenn man ihren Rat nicht befolgt - daher kamen auch meine Zweifel daran, dass du "nur" eine gut informierte betroffene Mutter bist, Hesch - von einer solchen hätte ich nämlich auch ein gewisses Mitgefühl erwartet und die Bereitschaft, weiter mit Ratschlägen zur Verfügung zu stehen, damit wenigstens die zukünftigen Behandlungsschritte wie auch die Behandlung des kleinen Bruders optimal erfolgen können.

Ich möchte betonen, dass ich hier nur meine ganz persönliche Meinung wiedergebe!

Ich fände es sehr schade, wenn die TE auf dem weiteren Weg, den sie und ihre Kinder noch vor sich haben, auf die wirklich sehr kompetente Unterstützung dieses Forums verzichten müsste!

Einen schönen Abend noch!

Marion

Bild des Benutzers Hesch
Verbunden: 9. Dezember 2010 - 21:49

Marion, die Mutter hat sich längst über PN gemeldet und natürlich stehen wir ihr weiterhin mit Ratschlägen zur Verfügung. Ich sehe ja, worum es dir hier wirklich geht, aber wenn du weitere Fragen und Diskussionsbedarf hast, dann bitte per PN. Der Pfad gehört der Mutter. 

Bild des Benutzers Jan22
Verbunden: 16. September 2006 - 3:11

Hallo Helene,

ich finde wirklich, dass Du Außergewöhnliches leistest, und das muss auch einmal gesagt werden und warum nicht an dieser Stelle. Es ist wirklich eine absolut beeindruckende Leistung, die Du da vorlegst. Du hast Dich augenscheinlich in nur drei (!) Jahren als Laiin und besorgte Mutter in ein Fachgebiet eingelesen, das manche Leute jahrelang studieren müssen, in dem Menschen Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte arbeiten müssen, bis sie diese Kenntnis erlangen. Hut ab, das ist wirklich sehr erstaunlich, nahezu genial. Und diese Erkenntnis in so kurzer Zeit führt sogar dazu, dass Du - sehr selbstbewusst (wie hast Du das nur gelernt?) - die entsprechende Szene und die Ärzte in ganz Deutschland und darüber hinaus kennst und beurteilen kannst. Noch erstaunlicher.

Das was Marion hierzu jedoch sagen wollte, und ich gebe ihr da recht, ist die Tatsache, dass Deine Beiträge, vor allem in der letzten Zeit, immer weniger nach besorgter Mutter klingen. Ja irgendwie - und da kommt nun meine Expertise zum Tragen, denn ich habe auch eine, auch wenn ich mir mein Wissen nicht in drei Jahren aneignen konnte, sondern wesentlich länger dafür brauchte - zerfallen Deine Posts sprachlich in zwei Teile. Da sind zwei völlig unterschiedliche Sprachen, die da gesprochen werden, vom Duktus, der Struktur und sogar vom Sprachrhythmus her. Da ist zum einen noch die besorgte Mutter, die aber zunehmend in den Hintergrund gerät, und da ist diese andere Sprache von Beiträgen, die zwar sehr wissend, aber gleichzeitig zunehmend unfreundlich ungeduldig so ein bißchen wie der unangenehme Augenarzt um die Ecke klingen.

Was Marion sagen wollte, und hier schließe ich mich an: Wir finden doch, dass Du der besorgten Mutter mit ihrer Empathie wieder mehr Raum geben solltest und dafür die wissende Fachfrau wieder mehr schweigen lässt. Dadurch würde Deine enorme Leistung nicht gemindert. Davon würden aber doch nicht nur ratsuchende Eltern hier profitieren, sondern letztendlich auch das Forum.

 

LG

Jan Smile

 

Bild des Benutzers Hesch
Verbunden: 9. Dezember 2010 - 21:49

Danke für die Blumen, Jan, und auch für die Kritikpunkte, die werde ich bestimmt mir zu Gemüte führen, aber muss das hier sein? Kann man das nicht per PN machen?

Bild des Benutzers alaska123
Verbunden: 5. Februar 2014 - 19:25

Hallo,

ich danke allen, die geantwortet haben. Es ist toll, dass es dieses Forum gibt, und auch Laien sich über dieses komplexe Thema informieren können, auch wenn es mal „wild“ unter den Meinungen einhergeht. Ich denke dieses Thema ist so emotional beladen, dass sich sowohl Betroffene wie auch damit Berufstätige betroffen fühlen.

In meinen Umfeld habe ich mit Betroffenen unterhalten, auch hier fand ich 2 Meinungen vertreten:

Typ 1) schielt sehr stark, OP leider nicht möglich, aufgrund HH-krümmung etc. Diese Leute haben mir geraten, bitte lass dein Kind operieren, auch wenn Du nur eine minimale Erfolgschance hast, wir müssen mit diesem Leiden leben, dh. Mit Kopfschmerzen, Ermüdungserscheinungen etc. und können nichts dagegen tun.

Typ 2) schielt sehr stark, OP empfehlenswert. Diese Menschen wollen sich nicht operieren lassen, ganz nach dem Motto, ich lass keine anderen an meine Augen  ran/herumpfuschen. Das Leben ist auch mit schielenden Augen schön.

Bekanntlich ist man hinterher schlauer als vorher, inzwischen tendiere ich zum Typ 2. Mein Fehler war auch, ich habe mich zu spät mit dem Thema befasst, und ich könnte mich auch nie so intensiv damit beschäftigen, wie zb. Hesch, dann hätte ich nur noch schlaflose Nächte.

Für mich besteht auch das Problem, dass ich es emotional nicht schaffe, eine andere Klinik als in Norddeutschland aufzusuchen. Einige Male habe ich den Namen von Dr. Wulff in Berlin gelesen, aber der scheint pensioniert zu sein.

 

Einen schönen Abend Euch allen

VG