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Naf
Verbunden: 15. August 2006 - 12:45
Ab welchen Werten torische KL?

Schönen guten Tag,

ich habe seit gestern ein neues Paar \"Aquila\" von CibaVision.
links BC 7.70 DIA 10.30 SPH -8.00
rechts BC 7.60 DIA 10.30 SPH -10.00
Hatte davor ca. 4 Jahre die gleichen KL getragen, mit den identischen Werten, allerdings die letzten 3 Wochen meine \"alte\" Brille, da ich einen Pilz am linken Auge hatte. Nun ist es so, dass ich mit der rechten Linse sehr scharf in der Ferne und ausreichend gut in der Nähe sehen kann, mit der linken sehr gut in der Nähe und nicht so optimal in der Ferne. Mit dem Paar davor war das nicht so. Kann es nun sein, dass sich durch das 3 Wochen Brille tragen die Hornhaut erst wieder an die KL anpassen muss und dadurch diese Schwächen entstanden sind? Oder benötige ich schon torische Linsen, da ein leichter Astigmatismus besteht?
Meine aktuellen Brillenwerte sind folgende
links SPH -9.5 ZYL -0.5 ACHSE 165 °
rechts SPH -11.00 ZYL -0.75 ACHSE 30 °
Eigentlich müssten doch diese geringen Werte durch eine harte KL ausgeglichen werden? Oder wurde die linke Linse evtl. zu schwach bestimmt?

Dankeschön,
Naf

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Gast (nicht überprüft)

Hallo, Naf! Wenn Du mit jeder Linse in einer bestimmten Entfernung scharf siehst, kommt es wahrscheinlich nur auf sphärische Stärken an. Wenn Astigmatismus korrekturbedürftig ist, dürfte man in jeder Entfernung verzerrt sehen.

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Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo, Naf

Deine Frage ist für Dich persönlich nicht ganz eindeutig zu beantworten.

Aller Wahrscheinlichkeit wird bei Dir eine KL ohne Astigmatismuskorrektion korrekt sein. Dies wäre so, wenn der cyl. Restfehler über die KL gemessen niedriger 0.75 dpt liegt. Dies ist aus verschiedenen technischen Gründen die Minimalkorrektion bei cylindrischen Werten.
1) Die Fertigung von KL wird unter 0.75 dpt zyl. von den Flächenbrechwerten beim Polieren leicht unsauber, da die Flächenkrümmungen sehr ähnlich liegen (Schmiereffekt).
2) Jede zylindrische KL muss stabil auf dem Auge sitzen (kein Verdrehen). Die hierzu erforderlichen Massnahmen werden bei noch niedrigen zylindrischen Werten im Kosten -Nutzen -Effekt unwirtschaftlich.
3) Da die Korrektion direkt auf dem Auge erfolgt, wird jeder zylindrische Restfehler in der Sehschärfe nicht in gleicher Weise sehverbessernd registriert. Anders ausgedrückt, der Sehschärfeverlust ist bei KL-Korrektion und 0.5 Restzylinder bei der Brille unkorrigiert mind. 20 % bei KL entspricht er dagegen nur ca. 10%.

Aber erst die eingesetzte KL entscheidet über den zylindrischen Restfehler über der Korrektion. Während beim Brillenglas die Gesamtkomponente aus den Lichtbrechungsfehlern des Auges als Summe korrigiert wird, weicht dieser im Fall einer KL-Korrektion davon u.U. erheblich ab. Hier geht der reine Hornhautzylinder nur zu 10% in die Berechnung des Gesamtzylinders ein, dieser kann aber durch einen sogenannten inneren Astigmatissmus (Augenlinse) erheblich vom Brillenglaswert abweichend gemessen werden.

Einen Überblick verschafft man sich grob als Anpasser vorher dadurch, indem man Hornhautverkrümmung und zylindrischer Brillenglaswert zueinander in ein Verhältnis gebracht werden.

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)