Hallo,
ich lese seit einiger Zeit hier in diesem Forum mit und bräuchte jetzt auch euren Rat. Ich bin 23, und habe einen Schielwinkel von 8 -9 Grad in der Ferne und etwa 3 Grad in der Nähe. Wenn ich also z.b. jemand direkt gegenüber am Tisch sitze, sieht man das Schielen nicht, sobald ich ein bisschen weiter weg bin rutscht das Auge nach außen und das Schielen ist entsprechend klar sichtbar.
Meine letzte OP war im Herbst 2007, davor war es richtig schlecht (sowohl in der Nähe und Ferne ca. 16 Grad) und seit meiner Kindheit mehr oder minder gleich, trotz einer OP 2003. Ich hatte 2007 kurz vor der letzten OP den Arzt gewechselt, da ich mit der Zeit immer mehr einen sehr schlechten Eindruck von der Praxis hatte und auch von anderen Patienten das gleiche gehört habe. Als ich dann zu einem neuen Augenarzt gegangen sind hat er mich auch nur kurz angeschaut und gesagt, das könne man gut operieren (obwohl noch wenige Wochen zuvor meiner alter Arzt gesagt hatte, da könnte man auf keinen Fall was machen). Ich glaube also, die schlechten Werte davor lagen an einer falschen Behandlung. Nach der OP 2007 war der Winkel dann auch 1,5 bis eher 2 Jahre sehr sehr gut und hat sich dann seit etwa 1,5 Jahren wieder verschlechtert. Seit etwa einem dreiviertel Jahr ist es auf dem jetzigen Niveau.
Ich und mein Augenarzt sind uns jetzt nicht sicher, was wir machen sollen. Einerseits ist der Winkel ja einfach wieder da, andererseits noch nicht so stark, dass eine OP unabweichlich wäre. Auch kann man die OP ja nicht so oft machen, am linken Auge ist laut meinen Arzt ohnehin muskulär schon alles ausgeschöpft. Andererseits störts mich schon extrem, vor allem da es ja eine ganze Zeit ganz weg war (und ich dachte, das es erstmal nicht wieder kommt..) und könnte mir auch in meinem Beruf ziemlich Nachteile bringen..
Meine Frage daher an euch: Ist diese Verschlechterung einige Zeit nach der OP die Regel oder die Ausnahme? Ab wann empfiehlt ihr eine OP (was natürlich so pauschal nicht zu sagen ist, aber halt von den Größenordnungen her..)? Ist es erwartbar, dass sich der Schielwinkel ohne eine erneute OP nach und nach wieder komplett auf die Vor-Op-Werte verschlechtert? Und ist es wahrscheinlich, dass sich der Winkel nach einer erneuten OP nach einiger Zeit wieder nicht ganz gut bleibt, sondern entsprechend verschlechtert? Und sind die Ergebnisse vom Alter abhängig, also bei meinen 23 Jahren eher besser als später?
Ach ja; Ich habe auf einem Auge etwa -0,5 Diotrin, auf dem rechten Auge -1, 5 Dioptrin. Beide Werte haben sich aber erst mit Wiedererstärken des Schielens ergeben, hatte zum Zeitpunkt der OP 2007 noch auf beiden Augen praktisch 0,0. Ich trage etwa zur Hälfte der Zeit eine Brille, die andere Hälfte Kontaktlinsen, bei denen seit kurzem die linke Linse absichtlich etwa 0,5 Dioptrin zu stark ist, damit das Auge dann etwas gerader ist (hilft aber nur ganz ganz bisschen..). Davor hatte ich "normale" Linsen. Prismagläser hab und hatte ich noch nie, mit Doppelbildern auch noch nie Schwierigkeiten.
Vielen Dank für eine Antwort!
Viele Grüße
Hallo,
vor jeder Schiel-OP sollte man das Schielen optisch voll korrigieren. Das ist bei Deiner OP nicht gemacht worden. Jetzt ist es entscheidend für den Erfolg der OP, dass mit Hilfe von Prismen das Schielen so weit wie möglich über einen Zeitraum von ca. 6 Monaten beschwerdefrei korrigiert wird. Danach ist der Erfolg der OP deutlich höher.
Gruß
Eberhard
Viele Grüße
Eberhard
Hallo,
da Du Außenschieler und kurzsichtig bist. sollte eine gute Korrektion mit Minuswerten schon Erleichterung bringen. Bei Außenschielern ist der Winkel oft sehr groß und wird mit der ersten OP nicht voll erfasst. Ich würde Dir vor einer erneuten OP raten, zunächst den vollen Schielwinkel mittels Prismen "herauszukitzeln", Die Werte sollten ein halbes Jahr lang konstant sein und nicht mehr zunehmen, ehe die OP stattfindet. Und es sollte der größtmögliche Schielwinkel operiert werden, so dass keine Restprismen übrig bleiben.
Viele Grüße
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Vielen Dank für eure Antworten!
Ich hab in der Tat vergessen zu erwähnen, dass die Winkel-Werte, die ich geschrieben habe, die Werte mit Korrektur (also linsen oder Brille, ist bei beiden relativ gleich) sind. Wenn ich gar keine Brille oder linsen aufhabe, ist der Winkel entsprechend noch wesentlich größer, in der nähe etwa 6 Grad und in die Ferne rund 15. Mein Augenarzt meint aber, das würde keine Rolle spielen, da ich ja auf einem Auge wesentlich schlechter sehe als mit dem andern und es dann klar wäre, dass der Winkel so groß wäre. Wichtig wäre nur der Winkel mit Korrektur - und das sehe ich auch so. (mit korrektur sinds dann eben 3 grad in der nähe, 8 in der ferne..) Aber ich hab halt dann auch immer linsen oder brille auf..
Wie gesagt, mein Problem ist hauptsächlich, dass ich nicht weiss, ob "schon wieder" eine erneute OP machen lassen soll. Die OP 2007 war ja eben nicht die erste. Verstehe ich eure Antworten richtig, dass mit einer entsprechenden prismatischen Vorbehandlung es eine relativ große Wahrscheinlichkeit gäbe, dass der Winkel diesmal sehr lange oder immer weg bleibt und nicht schon nach 1-2 Jahren wieder kommt? Weil so wie ich meinen Augenarzt verstehe, ist die nächste OP die letzte oder allenfalls vorletzte Möglichkeit, noch was an meinen Augenmuskeln zu machen, die Muskeln sind zumindest an einem Auge schon so kurz wie möglich und das Auge vernarbt. Und ich bin ja erst 23... Andererseits störts mich so wie es jetzt ist schon wahnsinnig extrem und ich möchte es nicht so lassen..
Kerstin: Was meinst du mit Schielwinkel "herauskitzeln" - ihn mit Prisma-Gläsern möglichst klein zu halt, so wie Eberhard schreibt? Aber was heißt dann, den "größtmöglichsten Schielwinkel operieren"?
Viele Grüße!
Hallo Patrick,
mit Prismengläsern lässt man den Schielwinkel groß werden. Sie lassen das Auge in seine entspannte Lage gehen und das Bild wird dennoch auf den Punkt des schärfsten Sehens gelenkt. Dadurch kann sich der wahre Schielwinkel auf Dauer ermitteln lassen (weil man nicht wegkompensiert) und die OP verspricht mehr Erfolg.
Wie viele OP's hattest Du denn schon? Wurde jemals auf Mikroschielen untersucht?! Sollte Mikroschielen vorliegen, dann Finger weg von vollsensorischer prismatischer Korrektion, denn die Augen stellen sich immer wieder auf den Mikroschielwinkel ein, weil anomale retinale korrespondenz vorliegt. Und in die Sensorik sollte man weder reinkorrigieren noch reinoperieren....hier sollten ggf. nur rein motorisch ermittelte Prismenwerte gegeben werden, um auf subjektive Beschwerdefreiheit zu korrigieren.
Viele Grüße
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Ich hatte insgesamt 3 Schiel-Ops. Eine als Kind mit ca. 2,5 Jahren, eine OP 2003 und eine 2007. Früher als Kind und junger Jugendlicher hatte ich immer eine Folie auf der linken Seite meiner Brille, das sollte dazu dienen, dass ich auf dem linken etwas schlechter sehe und so automatisch das rechte mehr hernehme. (wenn ich mich richtig erinnere..) Diese Folie hatte ich aber auch vor der OP 2007 schon mindestens einige Monate nicht mehr drauf.
Auf Mikroschielen wurde meines Wissens nach nicht untersucht. Aber sind dafür meine Winkelwerte nicht eh zu groß? (vor allem wenn ich weder Brille oder Linsen anhabe..). Was heißt dennn "vollsensorischer primatischer Kontrolle", "anomale retinale Korrespondenz" und "rein motorisch ermittelte Prismenwerte"? Sorry, aber ich bin halt doch eine Laie..
Inzwischen ist leider noch ein weiteres Problem hinzugekommen: Ich trage ja wie gesagt die Hälfte der Zeit eine Brille, die andere Hälfte Kontaktlinsen. Und da manchmal eine Linse, die links 0,5 Grad absichtlich zu stark ist, damit das Auge etwas gerader ist. (weil das Auge ja dann mehr arbeiten muss) Dieser Trick verwende ich seit ca. einem halben Jahr, weil ja ungefähr eim Jahr davor das Schielen wieder stärker geworden ist und wir irgendetwas tun wollten, damit es kurzfristig besser wird. Da ich immer zwischen Brille und Linse wechsle, habe ich das auch immer gut vertragen. Seit wenigen Wochen kriege ich aber plötzlich Kopfschmerzen und werde nach einiger Zeit ziemlich müde, wenn ich die (zu starke) Linse drin habe. Während das ja noch erklärbar ist, vertrage ich plötzlich die Linsen mit den "richtigen Stärken", also den gleichen Stärken wie der Brille, plötzlich auch nicht mehr. Wenn ich die Linsen drin habe, kriege ich nach einigen wenigen Stunden ebenfalls ziemliche Kopfschmerzen und werde müde. Obwohl wie gesagt die Dioptrin-Werte ja passgenau stimmen (wurden erst vor wenigen Monaten gemessen) und ich mit diesen Linsen noch nie Probleme hatte, das hat sich quasi von einem Tag auf den anderen geändert. Und mit der Brille, die quasi die gleichen Werte hat, passiert das nicht. Wie ist das erklärbar, dass sich das plötzlich so ändert? Hat das was mit dem Schielen zu tun?
Viele Grüße und vielen Dank!
Es hat mit dem Schielen zu tun. Die Kompensationsversuche zum Ausgleich des Schielens nimmt so viel Arbeit in Anspruch, das es zu Ermüdungen und Kopfschmerzen kommen kann.
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
Das ist mir bei der "zu starken Linse" schon klar. Aber wie gesagt, ich krieg seit kurzer Zeit auch bei den Linsen, die keine Kompensationsversuche zum Ausgleich des Schielens auslösen, weil sie von der Dioptrinzahl passend sind und etwa der selbe Schielwinkel wie bei der Brille da ist, zu Kopfschmerzen. Das ist das, was ich nicht verstehe..
Die Kompensationsversuche werden auch mit passenden Linsenwerten ausgeführt.
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
Alles klar, danke für eine Antwort. Das seltsame ist wie gesagt nur, dass ich jahrelang problemlos linsen getragen habe und die kopfschmerzen vor wenigen wochen plötzlich von einem tag auf den anderen los gegangen sind. Trage deshalb jetzt ein, zwei Monate nur Brille, mal schauen, obs danach mit Linsen wieder wie früher ist.
Würde mich freuen, wenn ihr mir noch was zu meiner Ursprungsfrage (nochmal Schiel-OP machen, obwohl ich schon drei hatte..) sagen könntet.
Vielen Dank!
Hallo Patrick,
Ich bin auch 25 und hab einen angeborenen Grauen Star, daher schiel ich mit dem linken Auge, zwar nur leicht. aber es fällt auf !
Kann dich sehr gut verstehen, wie des einen belastet ! Es ist wirklich sehr schwer damit zuleben und macht einen auch sehr traurig!
Du meintest du hattest schon 3 OP´s ?
Hatte am am 15 März auch meine 3 OP, aber die Ärzte meinten zu mir ich könnte noch paar mal, aber nicht mehr zu oft.!weil irgendwann wie du gesagt hast, die Muskeln zu vernarbt sind. Denke aber es liegt auch an den Menschen und seine Muskel, wie oft man da was machen kann. Jeder Mensch ist ja anderst.
Mein Problem ist jetzt nach der Op habe ich das gefühl das jetzt das Auge zu sehr nach innen ruscht, naja hm...vllt dehnt sich der Muskel ja noch ???? Oder es wurde eine Überkorrektur gemacht ?? muss mich einfach noch gedulden, vllt ändert sich das noch, wenn nicht, werde ich mich nochmal Operieren lassen.Davor ist mein Auge nach außen geruscht. jetzt nicht sooo schlimm, aber es ist aufgefallen.
Dass mit dem Prismen hat mir noch nie ein Arzt / oder die KLinik wo ich Operiert wurde gesagt.
Verstehe ich eure Antworten richtig, dass mit einer entsprechenden prismatischen Vorbehandlung es eine relativ große Wahrscheinlichkeit gäbe, dass der Winkel diesmal sehr lange oder immer weg bleibt und nicht schon nach 1-2 Jahren wieder kommt?
War letzte Woche jetzt nochmal bei meinem Arzt. Er sagte zu mir, dass ein Schielwinkel von 10 Grad (worauf es sich von der vorletzten Messung vor sechs Monaten zur letzter Woche erhöht hat) eigentlich doch zu wenig wäre, um jetzt wieder aus kosmetischen Gründen zu operieren, aber es meine Entscheidung wäre. Der einzige Grund für eine OP wäre, wenn die Kopfschmerzen, die ich seit wenigen Wochen auch beim Brillentragen immer mal wieder leicht habe, nicht verschwinden würden, aber das müssten wir erstmal drei Monate beobachten. Wenn die wieder weggehen, wäre es meine Entscheidung, ob wir aus kosmetischen Gründen operieren.
Bin mir da aber wie gesagt total unsicher und würde mich deshalb am liebsten von einem zweiten Arzt anschauen lassen, um eine zweite Meinung zu haben, bevor ich mich entscheide. (auch zur Frage, woher die Kopfschmerzen plötzlich kommen..) Könnt ihr mir im Großraum München einen Arzt empfehlen, kenne hier nämlich keinen zweiten Schiel-Spezialisten.
Vielen Dank und viele Grüße
Patrick
10 Grad sind ungefähr 20 Prismendioptrien und gut operierbar.
Versuchen Sie es doch mal an der LMU.
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
Vielen Dank für ihre Antwort!
Noch eine Frage zu der Prismenbrille, von der mir ja weiter oben empfohlen wurde, sie vor der OP sechs Monate zu tragen: Mein Augenarzt sagte zu mir, dass er mir davon sehr stark abraten würde, weil bei 10 Grad Schielwinkel eine Prismenbrille wahnsinnige dicke Gläser hätte und deshalb "seltsam" ausschauen würde und auch sonst Probleme bereiten könnte (Gewicht etc.). Ist das wirklich so? Wie dick ist denn eine solche Prismenbrille bei meinen Werten in etwa? Ich dachte, die würde genau ausschauen wie andere Brillen auch und für den "Laien" kein großer Unterschied zu sehen?
Der Arzt hat keine Ahnung von Optik. Das mal als erstes. Und zweitens deswegen von Prismenbrillen abzuraten zeigt ja insgesamt das Nichtwissen ganz ausgezeichnet. Das gibt hundert Punkte für den Kanditaten.
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
Hallo Patrick,
wenn der AA das sagt, dann wechsel ihn getrost....
Die wahren Schielwerte bei (intermittierenden?) Außenschielern sind oft sehr hoch. Wenn schon in der Kindheit operiert wird, ist es sehr wahrscheinlich, dass nach Ende des Wachstums nochmal operiert werden muss. Und da auch bei den anderen OP's vorher keine Prismen getragen wurden, war es zu erwarten, dass die Werte wieder in die Höhe steigen.
Der richtige Weg wäre nun, Prismen zu tragen, und zwar konstant und dauerhaft. Eventuell geht das intermittierende Schielen in ein manifestes Außenschielen über, das wäre aber sogar gut, denn dann hat man einen OP-Wert und die Chancen stehen gut, dass danach Ruhe ist.
Wie dick eine Brille mit 30 Prismen ist, hängt von Deinem Geldbeutel ab, aber auch vom Können des Optikers. Meine Tochter trug eine solche Brille vor der OP und ich hatte 20 Prismen auf der Nase. Da ich höherbrechende Gläser nicht vertrage (die sind dünner....), war meine Brille außen zuletzt 1,4 cm dick, die meiner Tochter 1,8...bei Dir wären die Gläser nasal dick, da kann es schon mal Probleme geben, wenn die Wimpern recht lang sind. Mein Sohn hatte 36 Prismen mit Basis innen und der Knirps hatte seeehr lange Wimpern. Aber die Gläser wurden dann geschickt eingeschliffen und es ging super gut...
Viele Grüße
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Vielen Dank für eure Antworten!
Hab jetzt für Juli einen Termin bei einem anderen Augenarzt ausgemacht, um eine zweite Meinung zu hören, war aber vorher noch mal bei meinem jetzigen Augenarzt (der Termin war schon länger ausgemacht)
Ich hab darin nochmal eindringlich darauf bestanden, dass ich Prismengläser tragen möchte. Mein jetziger Arzt meinte dann, wir könnten das schon ausprobieren, ich sollte aber erstmal probieren, wie ich mit einer Prismenfolie zurecht komme. Hab deshalb jetzt auf dem linken Glas (das ist das Auge, was schielt) für einige Wochen eine solche Folie mit 15 Prismen. Reicht eine solche Folie also auch? Oder sollten es schon Gläser sein? Und reichen 15 Prismen? (meine derzeitigen Schielwerte sind 10 in die ferne, 9 in die nähe - hat sich also leider vor allem in die nähe ziemlich verschlechtert seit Anfang des Jahres). Soweit ich weiß, ist das Schielen auch manifest.
Das Problem, bei dem sich mein jetziger Arzt auch nicht restlos sicher ist, ist die Frage, ob die Kopfschmerzen, die ich ja seit einigen Monaten plötzlich ebenfalls habe, dann restlos weg sind. Es würde zwar alles darauf hindeuten, dass die Kopfschmerzen daher kommen, dass die Augen sich versuchen, gerade zustellen. Somit müssten sie dann, wenn nach der OP die Augen wieder gerade sind, weg seien - aber restlos sicher sei das nicht. Die Kopfschmerzen werden leider gerade in den letzten Wochen (auch bevor ich die Prismen-Folie trug) immer schlimmer, es ist manchmal kaum zum aushalten. Andererseits war ja der Schielwinkel bis vor der letzten OP 2007 bei 16 Grad und damit viel größer - und da hatte ich mit Kopfschmerzen keinerlei Probleme. Angefangen haben die Kopfschmerzen ja so im Februar, einige Monate, nachdem ich begonnen hatte, teilweise absichtlich eine etwas zu starke linke Linse zu tragen - was offensichtlich ein Fehler war. Gibt es da also Erfahrungswerte, ob die Kopfschmerzen nach einer Schiel-OP weg sind? (auch wenn das natürlich schwierig ist, allgemein zu sagen).
Das Problem ist, dass ich eigentlich den Arzt zumindest bis zur OP nicht wechseln möchte, da ich weiß, dass bei mir die Operation sehr sehr schwierig ist, weil bei meinen Augen schon ziemlich viel vernarbt und verkürzt ist. Und von meinen jetzigen Arzt weiß ich (auch durch einige andere Patienten), dass er ein sehr sehr guter Operateur ist. Und nachdem es ja so ziemlich der letzmögliche Versuch ist, wo noch ausreichend Spielraum in den Augen da ist, möchte ich mich irgendwie nicht von jemand operieren lassen, von dem ich nicht weiß, wie "gut" dieser operiert. Ich weiß, das klingt komisch, aber genau das war nämlich bei meinem vorherigen Arzt das Problem, wo 2003 die Operation an sich schief gelaufen ist, weil schlecht operiert wurde. Und eigentlich ist mein jetziger Arzt auch DER Schiel-Experte in München, wird wirklich überall als Empfehlung genannt und hat (laut Lebenslauf auf seiner Homepage) auch viel Erfahrungen und Auszeichnungen in dem Bereich.. Ich verstehs also nicht, werd aber wohl trotzdem spätestens für die Behandlung nach der nächsten Operation wechseln.
Vielen Dank schon im Voraus für eine kurze Antwort!
Hallo Patrick,
leider ist es sehr häufig anzutreffen, prima Strabologe (Facharzt für Schielen) und keine Ahnung vom richtigen Umgang mit prismatischen Korrektionen!
Ich polemisiere nicht, dafür ist das Thema zu ernst und die Resultate über Folgen nach Schiel-OP´s zu eklatant. Man schaue nur in unserem Forum nach.
Leider sind die Fachleute der OP´s Augenärzte und die Fachleute für Brille Augenoptiker und hier findet man die positiven Erfahrungen mit Prismenkorrektionen, leider nicht in erster Linie bei den Fachärzten.
Da wird, wenn überhaupt ein wenig mit Prismenfolien probiert.
Dabei muss man sich aber klar vor Augen halten (im wahrsten Sinn des Wortes), dass man z.B. PrismenFolien ab 15 cm/m nur in Abstufungen von 5 cm/m bekommt und Prismenlinsen von den Glasherstellern auf zumindest 0,25 cm/m abgestuft erhält. Zudem verringert sich der Visus über Prismenfolien eklatant, im Bereich Brillen-Prismenlinsen beim 1.5-er Grundmaterial nur marginal, ab dem 1,6-er Material allerdings mehr (dünner und schlechter).
Die Folgen sind kaum bewust. Steuern wir mit der Stelle schärfsten Sehens eine winzige Fläche von 1.5 cm² im Abstand von 100 cm beidäugig fixiert durch den Sehraum, wird diese Präzision sehr schnell zunichte, wenn äußere Einflüsse (z.B. Prismen als Folien) dies spürbar beeinflussen. Hier wird vielleicht noch etwas wettgemacht, wenn die Folie vor das bessere sehende Auge gelangt, aber dies ist ebenfalls in der Strabologie allgemein Fehlanzeige. So würde sich wenigstens Occlusionstherapie (Prismenfolie) und der Ausgleich des Schielwinkels ergänzen.
Wird ein Prismenausgleich getätigt, sollte sich sogar ohne Occlusionstherapie eine Sehschwäche reduzieren. Dies glaubt man nicht, obwohl man gerade bei Kleinkindern innerhalb kürzester Zeit die Erfolge belegt bekommen kann. So wurde mir am Freitag noch mitgeteilt, dass bei einem seit Mai 2011 drei-jährigem Kind (6 Monate mit prismatischer Brillenkorrektion, noch vor drei Monaten von einer Augenklinik eine Einleitung-Op abgelehnt wurde (40-er Prismenfolie), da vordergründig erst die Amblyopie zu behandeln sei, Dazu sollte auf die Prismenbrille verzichtet werden und nur Pflastertherapie, Nun die Eltern sahen dies nicht ein und im Ergebnis brachte die Messung der Sehschärfe an Lea-Zeichen einen Ansieg von 0,2-0,4 auf dem amblyopen Auge auf 0,8 und auf dem nichtschielenden Auge von 0,6-0,8 auf 1.0, Binokular Lea 1.0. Bedeutend ist dies Ergebnis insofern, da es von der allerersten Orthoptistin kam, die das Kind ursprünglich behandelte und total gegen einen Prismenausgleich war, den das Kind dann anderweitig erhielt. - So spielt das Leben, einmal positiv über >optometrie-online< in Gang gebracht! - Ich kann nur hoffen, dass sich bald auf der OP-Seite für das Kind was ändert, obwohl, wie man liest, der entscheidende Punkt ist schon fast normalisiert, beide Augen sehen wieder gut und miteinander!!! Übrigens in diesem Fall sogar per Prismenfolie, ich meine, inzwischen vor dem besser sehenden Auge platziert.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo zusammen,
ich war jetzt inzwischen bei dem zweiten, wirklich anerkannten, Schiel-Experten im Großraum München, wurde da von einer Orthopistin (heißt so, glaube ich?) und dem Arzt angeschaut. Außerdem war ich (wegen der Prismen-Folie) auch noch mal in meiner alten Praxis. Wurde auch da von einer anderen Ortophistin als die letzten beiden Male und einem anderen Arzt als die letzen beiden Male behandelt, diesmal von demjenigen, der auch die Operationen macht (ist ein Ehepaar, dass die Praxis betreibt, daher anderer Arzt).
Alle vier haben unabhängig voneinander das gleiche gesagt, und zwar: Prismengläser sechs Monate vor der OP tragen, wäre bei einigen Schieltypen schon richtig, in meinem Fall aber nicht. Dies liege daran, dass ja das Schielen bei mir angeboren ist, ich bis zur ersten Operation im Alter von zwei Jahren laut den Akten nach innen geschielt habe (das wusste ich selber nicht) und seitdem nach außen. Das Problem wäre bei mir daher, dass ich nie ein wirklich richtig beidäugiges Sehen entwicklen konnte, auch in dem Stadion in der Zeit nach der letzten OP, als die Augen völlig gerade standen, hätte ich nur ein eingeschränktes Sterosehen gehabt (das habe ich selber nie gemerkt, aber es wurden halt Tests gemacht). Da liege der Knackpunkt bei mir, dass das Gehirn deshalb im Lauf der Monate und Jahre nach der OP wieder das Auge nach außen hat driften lassen, da es ja nie ein völliges beidäugiges Sehen gehabt hätte. Prismengläser, um den Schielwinkel "rauszukitzeln", würden nur etwa bei latenten, intermettierenden Schielen etc. gemacht, bei denen lange der Schielwinkel lange kompensiert werden konnte, die Augen lange gerade standen und erst dann beginnen auseinanderzudriften.Dann müsste man in der Tat gucken, wie groß der tatsächliche Schielwinkel sei und nicht nur den gerade sichtbaren operieren. In meinem Fall, der vor der OP ja (ich glaube) über 10 Jahre stark geschielt hat und ein manifestes Schielen hat, wäre dies nicht der Fall ). Ich hoffe, ich hab jetzt alles richtig wieder gegeben.
Ich hatte ja jetzt zwar kanpp zwei Wochen eine Prismenfolie getragen, die mir ja von der andere Orthopistin vorübergehend auf meine Drängen, aber eigentlich gegen ihren Willen, zum kurzen Versuch verordnet wurde, Basis außen. Dadurch war der Winkel zeitweise wirklich etwas größer, es wurde dann aber bei der Orthopistin der anderen Praxis jetzt kurz simuliert, was wäre, wenn der Winkel noch größer gemacht würde. Dabei ist dann herausgekommen, dass ich anscheinend jetzt schon kurz vor Doppelbildern stehe (ich habe ansatzweise beim Blick durch entsprechend andere Gläser Bruchstücke eines zweiten Lichts gesehen), auch daher dürfte man es so nicht machen bei mir.
Ich trage daher jetzt die Prismenfolie einige Wochen weiter, mit Basis innen, und soll dann im August operiert werden, von meiner Praxis, wo ich die letzten Jahre immer war. Die OP sollten wir jetzt angehen, da ich ja immer stärkere Kopfschmerzen hätten, die wegen der Symptome (nach langer Arbeit vorm PC viel stärker als wenn ich nichtstuend rum lag, bei Kontaktlinsen und ohne Korrektur noch stärker als mit Brille etc.) mit höchster Wahrscheinlichkeit von den Augen kämen und daher auch der Schielwinkel von 10 Grad wieder recht auffällig ist. Man könnte zwar nicht sagen, ob der Verlauf dann wieder der gleichen wäre wie nach der letzten OP 2007 und nach und nach wieder stärker wird, es gebe aber immer wieder Fälle bei dem der (ursprünglich ja bei mir sehr hohe) Außenschielerwinkel nicht mit einer einzelnen geglückten OP dauerhaft beseitig werden kann und es noch einer weiteren bedarf, bevor man längere Zeit Ruhe hat. Wie gesagt, die erste OP Ende der 1980er- Jahre hat ja den Wechsel von innen zu außen bewirkt, die OP 2004 bei einem anderen Professor wie jetzt hat überhaupt nichts gebracht, da war der Schiel-Winkel direkt nach der OP mindestens genauso groß wie vorher.
So, jetzt bin ich noch etwas ratloser als vorher. Wie gesagt, es haben alle vier unabhängig voneinander das gleiche gesagt, dass in meinem Fall Prismengläser nicht zweckmäßig ist zu tragen. Andererseits habe ich ja tiefste Hochachtung vor eurem Fachwissen hier, was ja auch nicht ganz falsch sein kann. Andererseits haben die vier mich ja auch wirklich alle ausführlich untersucht mit sämtlichen vorhandenen Akten und keine Ferndiagnose gestellt. Ich weiß daher echt nicht, was jetzt stimmt - oder habt ihr ähnliche Kenntnisse, dass es in meinem beschrieben Fall wirklich die Ausnahme betreffend Prismagläser gibt?
Ich hab auch einen Bericht an den Hausarzt, wo alles in der Fachsprache drin steht - würde es euch was helfen, wenn ich den hier noch reinstelle?
Viele Grüße
Patrick