Ich habe nun eine neue Brille (-6,25/-5 und +0,5cyl jeweils), die sichtbar unscharf in den Randbereichen wird. Laut Hersteller liegt das am asphärischen Schliff, die Brille ist weiters hochbrechend mit 1,67, der mir bisher unbekannt war. Sitze ich ca. 80-100cm vor dem Monitor, so kann ich ihn nur bei einer genauen Kopfhaltung bis in die Ecken scharf wahrnehmen, drehe ich den Kopf etwas, und muss daher die entfernten Ecken schief durch die Brille ansehen, wirds schon unscharf.
Kann das tatsächlich alleine vom asphärischen Schliff herühren? Mein Optiker hat mir angeboten, die Gläser durch hochbrechende mit sphärischem Schliff zu tauschen, habe ich dann dort andere Nachteile, oder wäre dort in allen Bereichen ein scharfes Bild zu erwarten?
Nebenbei, wie lange gibt es den "asphärischen Schliff" schon?
22. Juni 2002 - 21:53
#1
asphärisch = unscharfer bereich?
hallo,
ich habe ähnlich hohe werte wie du und ebenfalls schon alle möglichen glasarten ausprobiert. heute mittag habe ich bei einer großen optikerkette meine brille mit asphärischen, hochbrechenden kunststoffgläsern zurückgegeben - wegen der von dir beschriebenen unzulänglichkeiten.
was bringt mir eine randdicke von 5 statt 6 mm, wenn ich wie durch ein loch scharf sehen kann und bei nahen gegenständen vor einem auge (straßenverkehr) plötzlich auf dem anderen unscharf sehe???
der nachteil von hochbrechenden gläsern ist farbsäume-sehen (gelborange bzw. blau an den rändern), auch sehr verwirrend.
ich habe mich nun endgültig diesem randdickenminimierungswahn in verbindung mit astronomischen preisen entsagt!
seit märz habe ich eine prismenbrille, da hilft auch kein hochbrechendes glas, wenn dann nur marginal (habe nun 13 pd innen insgesamt und damit eine randdicke an der nase von ca. 10 mm).
an deiner stelle würde ich von dem angebot deines optikers gebrauch machen. mein tipp wähle stinknormale cr 39 kunststoffgläser. wenn dein optiker dir die randdicke ausrechnet ("mit normalen haben sie 6 mm dicke gläser, mit höherbrechenden nur 4,8 mmm!"), dann frag ihn halt, ob er dir ständig seitlich auf die brille starrt, während du den kopf verdrehen musst um ihn scharf zu sehen und er plötzlich mit gelben und blauen farbsäumen in deinem blickfeld erscheint!
nix für ungut liebe optiker, aber mich wundert, das wegen nicht nachvollziehbarer kosmetischer vorteile (jemand, auch eine hübsche frau, mit -6 dioptrien hat eben einmachgläser, egal ob superhochbrechende gläser drin sind oder cr 39. ich habe mir schon oft leute im bekanntenkreis angeschaut und festgestellt, dass nicht die randdicke sondern die stärke der gläser für das erscheinungsbild der brille verantwortlich ist, auch egal ob winziges oder normales gestell. der verkleinerungseffekt bleibt meiner beobachtung nach gleich!
r.
der satz lautet richtig und vollständig
nix für ungut liebe optiker, aber mich wundert, das wegen nicht nachvollziehbarer kosmetischer vorteile (jemand, auch eine hübsche frau, mit -6 dioptrien hat eben einmachgläser, egal ob superhochbrechende gläser drin sind oder cr 39) solche optischen probleme von brillenträgern toleriert werden.
Ja einen schönen Gruß zurück, aber fragen Sie Ihre Optiker doch bitte mal ob sie was davon gehört haben das man asphärische Gläser nach "Augendrehpunktforderung" einzuschleifen hat. Wir das nämlich nicht macht dann gibt es gerade in den Randbereichen optische Abbildungsfehler das es nur so Kracht. Das wird gerne gerade von denen vergessen die sonst nur Kassengläser verkaufen...
hallo michael999,
danke für diese antwort. wenn ich recht verstehe, sollte ich nicht auf die cr 39 gläser zurück greifen sondern einen optiker beauftragen, der sein handwerk beherrscht.
könnten sie die "augendrehpunktforderung" für den laien verständlich erklären?
vielen dank im voraus, ein lernfähiger und noch nicht desillusionierter
r.
ps sollte ich von glück sagen, dass der optiker die brille gegen bares ohne nachfragen zurücknahm? eigentlich nein. tage kopfschmerzen, gefährliche situationen im straßenverkehr und über 300 euro fast 2 monate ausgeliehen für nix...wenn man dreist wäre, müsste man schadenersatz und schmerzensgeld fordern aber ich sehe das nicht so verkniffen 8( (wenn man jahrelang keine gescheite brille findet, stumpft das ego des patienten und kunden wohl ab)
Ja das verstehst Du richtig. Augendrehpunktforderung besagt das die "optischew Achse" des Brillenglases durch den s.g. Augendrehpunkt des verläuft. Das verstehst du jetzt sicherlich nicht so gut, keine sorge hat auch etwas bei mir gedauert...
Asphärische Gläser sind prinzipell sehr recht gut, weil sie einfach dünner werden. Sie haben nur bei werten über +6 dpt auch optische vorteile. Ansonsten sind sie in den randbereichen z.T. etwas schlechter. richtig schlecht wenn das o.g. nicht passt. dann wird´s eng. Ich verkauf selber täglich asphärische gläser und mache zu 95% gute erfahrungen. Zu den CR39 Gläsern, die brauchen es nicht zwingend zu sein, denn es gibt auch sphärische höcherbrechende Gläser. da muß es nicht 1.5'er sein, es sei denn DU hast s.g. Prismen dann sieht die sachen schon ganz anders aus. Das Du das Geld zurück bekommen hast war schon recht kulant. Es hat dich ja niemand gezwungen mit der Brille mit nem dicken kopp rumzulaufen.
Grundsätzlich zu allen Gläsern mit denen jemand nicht zurecht kommt wir als optiker würden bestimmt nix anbieten, empfelen und verkaufen wo wir vorher schon wissen das der Kunde da später nicht mit zurecht kommt.
Würdest DU auch nicht machen, oder ????
Trag auch Asphären, wunderbar. was hast Du für werte?
hallo michael,
wie ich bereits schrieb, habe ich seit märz diesen jahres eine prismenbrille (13 pdpt. innen; exophorie) bei einer kurzsichtigkeit mit leichtem astigmatismus von insgesamt ca. -6,5 dpt. links und rechts.
wobei, wie gesagt, die werte mal rauf gingen (bis -7), dann wieder bis auf -5 abgeschwächt wurden...
eine wahre berg- und talfahrt. ich weiß bis heute nicht, weshalb es bei mir so schwierig ist, die beste korrektion zu "treffen", fakt ist jedoch, dass seit der prismenbrille und den cr39 erstmals mit brille sowas wie "freude am sehen" vorhanden ist.
wohlgemerkt mit brille ich trug 12 jahre nur kl (von anfangs -4,25 bis zuletzt -5,25) und hatte damit ohne schwankungen ein perfektes, wenngleich nicht absolut räumliches, sehen. allein dem umstand einer sich abzeichnenden vaskularisation verdanke ich meine neue liebe zur brille.
mittlerweile kann ich mir ein tragen von kl nicht mehr vorstellen.
ich vermute, dass das gute sehen mit kl u. a. dazu führte (dass kein augenarzt bzw. optiker jemals an eine wf dachte, lasse ich unkommentiert - wenn jemand teilweise monatlich im alter von 20aufwärts über sehverschlechterung klagt), dass ich mit der brille überhaupt nicht zurechtkam (ein auge war immer unter- bzw. überkorrigiert und eines schaltete sich ständig aus)?
grüße
r.
Ashärische Gläser und Prismen sind natürlich so eine Sache, nicht unbedingt Ideal...
Das CR39 ist in dem Fall dann schon die optisch beste möglichkeit. Das liegt an den optischen EIgenschaften in zusammenhang mit Prismen. Das hat dann was mit der s.g. Abbe-Zahl zu tun. Je einfacher desto höher i.d.R. die Abbe-zahl. LAnge geschichte, Fach-
gesäusel....
Grundsätzlich. Je geringer die Abbezahl und je höher die verordneten Prismen desto stärke r treten Farbsäume auf.
Guten Morgen zusammen.
Der Beitrag spiegelt genau meine Probleme wieder!
Ich hatte jetzt 2 Jahre lang 20% blau gefärbte Gläser.
CR39, Index 1,5, sphärisch; Links -4; Rechts -3,25
Jetzt musste eine neue Brille ran und ich entschied mich
für höher brechende Gläser.
Index 1,6 R&H, asphärisch, 20% blau
Resultat Beidseitig stark unscharfes Sehen von der äußeren Mitte
zum Randbereich.
Habe daraufhin neue Gläser bekommen.
Index 1,6 R&H, sphärisch, 20% blau
Resultat Verbessertes Sehen mit leichter Unschärfe im linken Randbereich.
Das rechte Glas ist komplett unscharf. Ich meine aber, mein rechtes Auge hat
sich verschlechtert. Mhh, war im Sonnenstudio im Tiefbräuner und hatte
das rechte auch 2 mal ein paar Sekunden offen. Vielleicht ein Zusammenhang -?
Bei meiner alten Brille (Index 1,5) sehe ich rechts auch etwas unscharf,
aber mir tut das Auge beim Sehen nicht weh!! Das Gesamtbild links+rechts ist angenehm!
Mit den 1,6 Index Gläsern, tut das rechte Auge weh, und das Gesamtbild
ergibt einen Wirrwarr. Meine Augen geraten da ganz durcheinander.
Meine Frage
Ist es sinnvoll wieder auf 1,5 Index CR39 zu wechseln??
Vielleicht vertrage ich 1,6 und den anderen Kunststoff nicht. Mein Optiker rät
auch nur hin und her. Die Sache ist, das ist kein Optiker vor Ort.
Und mit jedem neuen Glas ist ein wirtschaftlicher Schaden entstanden.
Lest meinen Thread vom 17. Juli. Dabei geht es um dasselbe Thema!! Warum wollt ihr diese Gläser haben?
Gruß Marco1984
Hallo,
hatte schon dasselbe Problem wie Ihr Kostenloser Tausch zu 1.6er sphaerisch.
Noch eine Frage zu den Asphaeren
Bei asphaerischen Hohlspiegeln ist der Brennpunkt exakt und nicht ein Bereich wie bei sphaerischen Hohlspiegeln. Ist das bei den Brillenglaesern auch so? Drum muessen sie so exakt zentriert werden, weil der Brennpunkt ein Punkt und kein Bereich ist?
M.
Ich habe lange Zeit eine asphärische Fern- und eine Nahbrille getragen. Die Ferne mit 4,5 und 5,5 sowie Zylindern und Primsen.
Asphärisch, so wie ich es verstanden habe, damit ich über die gesamte Glasfläche ein scharfes Bild habe. Also nicht nur den einen scharfen Punkt. Und das Sehfeld und die Schärfe war auch tatsächlich wesentlich besser.
Wegen Neuer Korrekturwerte habe ich nun, eher als spätere Reservebrille, eine spärische Fern- und eine Nahbrille machen lassen. Die Gläser waren sehr preiswert.
Und bei den sphärischen Gläsern habe ich genau das, was Norfolk eingangs von seinen aspährischen Gläser beschreibt.
Es gibt nur einen sehr kleinen Punkt, der das Bild klar und deutlich darstellt.
Gibt es auch für die sphärischen Gläser die Augendrehpunktforderung, wie es Michael999 für die asphärischen Gläser schreibt ?
Kann da jemand Klarheit hinein bringen ?
Die Gläser meiner Lesebrille haben die übliche Brechkraft, ich glaube das ist denn 1,5. Ich habe das gefühl, das die Darstellung größer ist, als bei den höher brechenden Gläsern. Meine neuen sphärischen Gläser haben die nächsthöhere Brechungszahl, wohl dann 1,6.
Kann auch dazu jemand etwas sagen ?
Vielen Dank
Mistral
Hallo Mistral
ashärische Gläser werden nicht nur wegen geringerer Dicke hergestellt, sondern auch wegen besserer Abbildungsqualität. Alles aber nur bei exakter Zentrierung.
Wer mit ashärischen Gläsern optimal gesehen hat, wird mit nichtashärischen Gläsern seine Probleme bekommen. Alle Gläser, nicht nur asphärische, sollten richtig zentriert sein.
Wichtig ist, daß wir als Optiker die Brillenträger auf die Sehbesonderheiten hinweisen. Wer das nicht macht, darf sich nicht über Reklamationen wundern.
Gruß
Eberhard
Viele Grüße
Eberhard
Danke Eberhard.
Nach meiner Meinung, bzw. meiner Erfahrung, ist das gute Sehen mit einer Brille weniger
eine Frage der Glas- und Schleiftoleranzen. Sondern hauptsächlich ein Problem diese High Tech Dinger richtig vor die Augen zu bekommen.
Daran scheitert es nach meinen Erfahrungen bei 80 % aller Brillenträger.
Bezogen auf die aspärischen Gläser hatte mir vor einge Wochen ein Optiker gesagt, das wäre bei einer Nahbrille und der höheren Brechzahl nicht nötig.
Aber mein Eindruck mit meiner asphärischen Nahbrille entspricht diesen Ausführungen.
Einfach sehr gute Sehqualität und ein größeres Sehfeld.
Vielen Dank
Mistral
Das stimmt Eberhard
>
Wer mit ashärischen Gläsern optimal gesehen hat, wird mit nichtashärischen Gläsern seine Probleme bekommen. Alle Gläser, nicht nur asphärische, sollten richtig zentriert sein.
>
Für den Fall das sich doch noch etwas an meinen Werten ändert, habe ich aus Kostengründen zwei nichtentspiegelte sphärische Testbrillen noch nicht durch asphärische Brillen ersetzt.
Aber der Wechsel von den aspährischen Brillen auf diese sphärischen Brillen bereitet mir solche Probleme, das ich es unterlasse.
Bei meinem Stöbern zu der Frage wie sich asphärische Gläser auf die stetige Verschlechterung der Kurzsichtigkeit auswirken habe ich zwei Artikel gefunden
>
Im Januar publizierte das OPTIKUM einen Artikel über asphärische Plusgläser. Das Hauptziel bei der Korrektion einer Hyperopie mit einer Asphäre ist die Frontkurve flach zu halten. Dadurch werden die Brillengläser dünner und geringfügig leichter. Durch die asphärische Geometrie wird außerdem ein Anstieg des astigmatischen Linsenfehlers minimiert. Die Steigerung der Ästhetik und des Tragekomforts werden gut beratene Konsumenten schätzen.
Bei asphärischen Minusgläsern müssen die Vorteile differenziert betrachtet werden. Im Minusbereich sind die Forderungen für eine gute Abbildungsqualität zu einem großen Teil schon mit sphärischen Gläsern erfüllbar. Die astigmatische Abweichung und der Bildschalenfehler sind bei Brillengläsern mit negativen Scheitelbrechwert von Haus aus geringer als bei Plusgläsern. Bei den Minusgläsern ist die Frontkurve schon bei sphärischen Gläsern recht flach, die Mittendicke relativ dünn. Also bleibt noch die Reduzierung der Randdicke. Durch den Einsatz höherbrechender Materialien lässt sich die störende Randdicke deutlich reduzieren. Sieht man von der Erhöhung der Brechzahl ab, gibt es bei Minusgläsern zwei Möglichkeiten die Randdicke mittels eines asphärischen Designs weiter zu minimieren.
Eine Versteilung der Vorderfläche zum Rand hin – das Brillenglas wird stärker durchgebogen.
Eine Abflachung der Rückfläche zum Rand hin – das Brillenglas wird insgesamt flacher.
Die kosmetischen Vorteile der geringeren Randdicke werden allerdings mit einigen optischen „Phänomenen“ erkauft. Wird die Asphäre mittels einer Versteilung zum Rand hin auf der Vorderfläche aufgebracht, so wird D1, der einen positiven Flächenbrechwert hat, zunehmen. Im zweiten Fall, bei einer Abflachung der Rückfläche zum Rand hin, kommt es zu einer Zunahme des negativen Flächenbrechwertes D2. So nimmt der Gesamtbrechwert auf jeden Fall zum Glasrand hin ab! Da das Auge nicht in der Lage ist negativ zu akkommodieren, können diese Differenzen nicht ausgeglichen werden.
Unter diesem Gesichtspunkt wird klar, dass eine exakte Zentrierung und eine perfekte Refraktion beim Verkauf von asphärischen Minusgläsern unbedingt notwendig sind.
Da je nach Hersteller der Flächenbrechwert bei Minusasphären im Randbereich bis zu einer Viertel Dioptrien abnehmen kann, muss als Bestellwert die Vollkorrektion verlangt werden. Ein sensibles Thema, weiß man doch bei einer ärztlichen Verordnung nicht ob die Verschreibung möglicherweise etwas unterkorrigiert wurde, um ein „angenehmeres“ Sehen zu ermöglichen. Manche Kunden verlangen dies sogar bei der Refraktion durch den Fachoptiker oder Augenarzt. Nun ist bekannt, dass der Visus bei Verringerung der Vollkorrektion um eine Viertel Dioptrien um 25% des vorher gesehenen abfällt. War nun die Verordnung eine Viertel Dioptrien unter der Vollkorrektur und das asphärische Glas verliert am Rand eine weitere Viertel Dioptrien, dann fällt der Visus im Randbereich gar um 50% gegenüber der Vollkorrektur ab!
Die Zentrierung muss neben der Einzelpupillendistanz auf jeden Fall auch für die Höhe nach der Augendrehpunktforderung durchgeführt werden. Bei Durchblick außerhalb des optischen Mittelpunktes, etwa 5mm oberhalb, nimmt der Gesamtbrechwert des Brillenglases bereits spürbar ab.
Bei einer Fehlzentrierung oder einer Unterkorrektur von nur einer Viertel Dioptrien kann es sein, dass der zukünftige Träger der Brillengläser über „unscharfe Bereiche zum Rand hin“ klagt. Gerade myope Kunden sind allerdings nicht selten „Visusfanatiker“, denen eine Enttäuschung über ihre neuen, hochwertigen Gläser erspart bleiben sollte. Hochgradig Myope benutzen allerdings die Randbereiche eines Brillenglases zumeist relativ selten. Sie profitieren am meisten von hochbrechenden, asphärischen Brillengläsern.
Asphärische Minusgläser machen primär in Kombination mit hochbrechenden Materialien Sinn. Vor allem bei hochgradigen Myopien kommen die Vorteile betreffend Abbildung und Schlankheit zur Geltung. Eine exakte Zentrierung und die Verwendung der Vollkorrektur ist unabdingbar.
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Und
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Ein asphärischer Schliff bringt besonders bei Pluswirkungen ein flacheres und dünneres Design. Nebenbei kann auch noch das Gewicht des Brillenglases minimiert werden. Die geringere Eigenvergrößerung gegenüber sphärischen Gläsern bringt einen entscheidenden ästhetischen Vorteil. Außerdem ist die wesentlich bessere Abbildungsqualität, unter anderem durch die Optimierung des Verzeichnungsfehlers, zu bemerken.
Schon in der Wikingerzeit wurden asphärische, also nicht kugelförmige, Bergkristall-Linsen hergestellt. Es ist jedoch fraglich ob die Flächen zufällig entstanden sind oder ob diese optimierten Flächen gezielt hergestellt wurden. Im 19. Jahrhundert wurden die Asphären erstmals berechnet und in der Instrumentenoptik eingesetzt. Mehrere monochromatische Abbildungsfehler konnten so erstmals vermindern werden.
Alvar Gullstrand brachte 1909 die Asphären in die Brillenoptik ein. Primär war ihm die Entwicklung eines verbesserten Starglases ein Anliegen. Die technischen Möglichkeiten waren zu dieser Zeit noch stark begrenzt, was in einem überdurchschnittlichen hohen Preis für solche Brillengläser resultierte.
Erst durch Unterstützung durch CNC gesteuerte Schleif- und Poliermaschinen wurden ab Mitte der 80er Jahre asphärische Brillengläser für den breiten Gebrauch herstellbar. Weitere Impulse bei der Fertigung asphärischer Gläser erhielt die Industrie im Zuge der Berechnung von Gleitsichtgläsern. Vor allem das Bedürfnis nach immer dünneren und leichteren Brillengläsern förderte die breitere Entwicklung der asphärischen Brillengläser.
Die Oberflächengeometrie der Plusasphären ist folgendermaßen beschaffen Der Vorderflächenradius nimmt von der Mitte zum Glasrand hin zu, d.h. das Glas wird zum Rand hin flacher. Der Brillenträger profitiert von folgenden Vorteilen
Die Brillengläser werden ästhetisch vorteilhafter, da sie flacher werden. Die Scheiteltiefe wird geringer.
Im Zuge der flacheren Vorderfläche wird die Mittendicke minimiert. Die Brillengläser werden dünner.
Flachere, dünnere Gläser werden in Folge leichter.
Vorderflächenradius, Mittendicke und Brechzahl des Brillenglases bestimmen die jeweilige Eigenvergrößerung (Eigenvergrößerung N = 1 / (1 - d/n * D1). Durch die flachere Vorderfläche und der geringeren Mittendicke ist die Eigenvergrößerung reduziert. In Kombination mit höherbrechenden Materialien profitieren träger asphärischer Brillengläser von einer geringeren Vergrößerung der Augenpartie.
Durch den geringeren Vorderflächenbrechwert asphärischer Gläser, kann auch die Rückfläche weniger stark gewölbt gefertigt werden. In Folge rückt der Scheitelpunkt S2 näher zum Auge - der HSA ist kleiner als bei sphärischen Brillengläsern mit gleichem Gesamt-Scheitelbrechwert. Durch den geringeren HSA wird die Verzeichnung (Distorsion) verringert. Gehört der Brillenträger einer Berufsgruppe an, die besonders auf die Beurteilung gerader Linien angewiesen ist, kann eine Verwendung asphärischer Plusgläser deutliche Verbesserungen erzielen. So sind vor allem Architekten und Personen in der Bauwirtschaft mit asphärischen Plusgläsern besser versorgt. Neben der verbesserten Abbildungsqualität auf der Netzhaut wird auch die Augenpartie des Trägers verzerrungsfreier gesehen.
Der geringere HSA führt außerdem zu Durchblickspunkte, die näher an der optischen Achse liegen. Dadurch kommt es zu einer weiteren Reduktion der monochromatischen Abbildungsfehler.
Bei hochwertigen Brillengläsern wird zudem der auf der Vorderfläche entstehende Astigmatismus schiefer Bündel durch eine kompensatorischen Astigmatismus auf der Rückfläche ausgeglichen. Hier lohnt sich ein Vergleich bei der Auswahl seines Produktportfolios.
Bei sphärischen Gläsern steigt der Brechwert zum Rand hin an. Durch die Abflachung der asphärischen Brillengläser zum Rand hin wird dieses Phänomen unterbunden. Teilweise sinkt der Brechwert zum Rand hin sogar. Die leichte Unterkorrektur am Rand kann mittels Akkommodation ausgeglichen werden.
Natürlich muss - wie bei jedem Plusglas - der kleinst mögliche Gasdurchmesser bestellt werden um die ästhetischen Vorteile nicht zu verspielen. Zudem müssen asphärische Brillengläser ausnahmslos nach der Augendrehpunktsforderung zentriert werden. Jeder Punkt einer Asphäre wurde vom Hersteller im Normalfall für einen genau definierten Blick:wink:el berechnet und hergestellt. Wird ein asphärisches Brillenglas nun falsch zentriert, kommt es verstärkt zu Abbildungs- und Refraktionsfehlern. Der Visus kann in Folge deutlich reduziert werden. Wird zum Beispiel nach Messung und Fertigung die Brille stärker inkliniert, ist im oberen Bereich eine Verstärkung und im unteren Bereich eine Verringerung der Pluswirkung zu beobachten. Um solche Fehler zu vermeiden, muss unbedingt vor der Höhenmessung die jeweils passende Inklination eingestellt werden.
Falsche Zentrierungen in der Horizontalen führen ebenfalls zu Abbildungs- und Refraktionsfehlern. Nahbrillen sind deshalb ebenfalls immer auf Fern-PD zu zentrieren. Sollte eine Konvergenzunterstützung benötigt werden, darf dies nur mit Prismen mit der Basislage innen erfolgen. Ein selbst hergestelltes Prisma mittels Dezentrierung führt unweigerlich zu den genannten Abbildungs- und Refraktionsfehlern.
Die Vorteile asphärischer Plusgläser werden von immer mehr Brillenträgern geschätzt. Neben den besseren Abbildungseigenschaften führt vor allem die bessere Kosmetik primär zur Kaufentscheidung beim Konsumenten.
Viele Grüsse
Mistra
Hallo Mistral,
dieser Artikel sollte im relauchnten Forum unter "Wissen" stehen. Denke bitte daran, wenn das Forum erneuert ist, ihn dort einzustellen bzw. erinnere Andreas Polzer, Paul-Gerhard Mosch oder mich daran.
Der Artikel ist lesenswert für alle angehenden Augenoptiker, leider auch für einige gestandene Augenoptiker , aber auch für interessierte Brillenträger.
Viele Grüße
Eberhard
Viele Grüße
Eberhard
Hallo Eberhard, das kann man gar nicht dick genug unterstreichen!
Ich war bereits vor einigen Monaten durch goggel in diesem alten Thread gelandet und muss heute leider mal über meine Erfahrungen mit der Zentrierung asphärischer Gläser berichten.
Ich hatte mir vor einigen Jahren zwei Nahbrillen machen lassen, deren Gläser Bereich von +8 bis +8,5 Dioptrien lagen. Ich konnte mit denen zwar sehen/lesen, aber es gab bei beiden Unschärfen; jeweils bei einem der Gläser etwas mehr als beim anderen. Die Gläser waren hochbrechend und asphärisch und sie hatten jeweils ca. 400 Euro pro Glaspaar gekostet.
Durch Tests, über die ich einem anderen Thread berichtet habe, habe ich inzwischen herausgefunden, dass jeweils bei einem der beiden Gläser die Achse um 25° vom optimalen Wert entfernt war. Beim anderen Glas stimmten alle Korrektionswerte. Danach wollte ich mir in einer dr beiden Brillen das Glas mit der falschen Achslage austauschen lassen. Weil ich vorher diesen Thread gelesen hatte, habe ich bei der Zentrierung auf Zentrtrierung nach Augendrehpunkt bestanden. Dabei hat sich herausgestellt, dass das alte Glas ohne Höhenmessung einfach mittig und damit deutlich unter dem Augendrehpunkt eingesetzt gewesen war,. Mit dem neuen Glas (also mit besserer Achslage und anderer Höhe) sehe ich deutlich klarer, selbst wenn ich etwas peripher durchblicke.
Nun möchte ich auch noch in meiner zweiten Nahbrille, die in der Stärke um 0,5 Dioptrien über der ersten liegt, die Gläser gegen neue Gläser mit korrekter Achslage und korrekter Zentrierung austauschen lassen.
Da der Optikerladen, in dem ich meine letzte Gleitsichtbrille gekauft habe, mit der ich sehr zufrieden bin, auswärts ist, habe ich wegen des Austauschs der Monofokalgläser nun erst mal bei einigen Optikern vor Ort (inhabergeführte Läden; keine Kettenfilialen) nachgefragt.
Der erste Optiker ist für Dickenberechnung von korrekter Zentrierung ausgegangen. (Hat die Höhe nach Augendrehpunkt bestimmt und die Fern-PD genommen). Allerdings hat sein Programm astronomische Dicken ermittelt. Es war die Software eines größeren bekannten Glasherstellers, von dem ich bisher nur einmal Gläser gehabt habe, und diese waren tatsächlich trotz angeblicher Dickenreduzierung noch deutlich dicker als sie für eine Vollrandfassung unbedingt sein müssten.
Im zweiten Laden meinte der Mitarbeiter, bei Nahbrillen müsste die PD kleiner als die Fern-PD sein, was ja im Widerspruch zur Zenrierung nach Augendrehpunktsforderung steht. Die Höhenzentrierung hat er gar nicht angesprochen. Da habe ich auf weitere Glasberatung verzichtet.
Der dritte Optiker hat für die Daten der Dickenberechnung zwar die Fern-PD genommen, wollte aber als Höhe zuerst nicht den Augendrehpunkt nehmen, sondern meinte, bei Nahbrillen müssten die Gläser tiefer gesetzt werden. Immerhin hat er dann für die Dickenberechnung doch die Augendrehpunktshöhe genommen die und ist zu wesentlich geringeren Dicken gekommen als der erste Optiker. Es war die online-Software eines kleineren, aber mir bekannten Herstellers, dessen Gläser ich schon mal hatte und mit deren optischer Qualität ich zufrieden war.
Also, liebe Experten hier: drei Optiker, drei Meinungen. Und da wurdert ihr euch, wenn man als Endverbraucher hier nachfragt, bevor man neue Gläser für 400 - 600 Euro (monofokal) oder 700-1000 Euro (Gleitsicht) bestellt.
Gruß und schönen Tag
mueger