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Bild des Benutzers stefan59
Verbunden: 9. Oktober 2005 - 0:00
Pannenserie mit Gleitsicht- u. Bildschirmarbeitsplatzbrille

Guten Tag, bin nach einer unglaublichen Pannenserie bei der Bestellung einer Gleitsichtbrille wirklich am Ende und erhoffe mir hier einen hilfreichen Rat.

Habe seit 6 Jahren Erfahrungen mit Gleitsichtbrillen (Alter 46 J.)
Die letzten aktuellen Werte aus 2006
R sph +6,25 cyl -1,50 Achse 94 Add 1,25 Prisma 1,0 Basis außen
L sph +6,75 cyl -1,50 Achse 84 Add 1,25 Prisma 1,0 Basis außen

Jetzt sind die Nahwerte meiner zweiten Gleitsichtbrille aus dem Jahr 2003 nicht mehr ausreichend und mit den obigen Werten begann eine unglaubliche Fruststrecke.
1. Versuch Seiko P-1W Index 1,6 Fernbereich super, jedoch totale Unschärfe im Zwischen- u. Nahbereich. Brauchbare Sehschärfe im Nahbereich war nur im Bereich von 1 mm am untersten Glasrand vorhanden. (Musste die Brille um ca. 1,5 cm anheben, damit die Lesenähe scharf abgebildet wurde)
2. Versuch Seiko hat Fertigungsfehler im Mittleren Progressionskanal eingeräumt und die Gläser nochmals angefertigt. Ergebnis aber absolut identisch mit Versuch 1.
3. Versuch Seiko P-1W jedoch mit Brechungsindex 1,5. Wieder totale Unschärfe im Nahbereich.
Danach habe ich das Thema Gleitsichtbrille zunächst verworfen, weil ich für meine berufliche Tätigkeit zusätzlich noch eine Bildschirmarbeitsplatzbrille benötige.
Seiko war weiterhin kulant und hat mir das P-1 Indoor angefertigt. Bei diesem Ergebnis war der obere Glasteil des Indoor-Glases für den Blick auf den Monitor hervorragend. Über ein sehr entspanntes Sehen auf den Montior habe ich mich gefreut, denn die Rückneigung des Kopfes mit dem lästigen Einknicken der Nackenwirkbelsäule –wie bei der Gleitsichtbrille- war damit behoben. Leider war der Nahbereich wieder absolut unscharf. Mein AO hat mir dann eine Aufklebelinsenfolie mit +1,5 Dio auf den Nahbereich dieser Gläser geklebt. Das Ergebnis war dann in allen Sehbereichen hervorragend. Ich hatte nach den vielen Fehlversuchen die Nase voll und wollte die Brille mit der anhaftenden Linsenfolie einfach so verwenden. Natürlich hat mein Optiker da nicht zugestimmt und einen weiteren Versuch in der Form der Bildschirm-Arbeitsplatzbrille unternommen.

Dieser Versuch wurde mit dem Rodenstock Nexyma 80 gestartet. Das Ergebnis war die Krönung jegliches Frustes. Bei diesem Glas war der obere Glasbereich für das Sehen am PC-Monitor total verunglückt. Vollkommene Unschärfe in jeglichem Bereich des Glases. Der Nahbereich war halbwegs vertretbar.

Der niedergelassene Optiker hat langzeitige Erfahrungen und ist äußerst gewissenhaft. Er genießt mein vollstes Vertrauen und deshalb möchte ich in diesem Beitrag zunächst die Fehlerquellen bei der Brillenabstimmung (Refraktion,Zentrierung, Achse, Cylinder, Einschleifen nach der Augendrehpunktforderung etc.) ausschließen. Ferner bin ich kerngesund, nehme keinerlei Medikamente, Alkohol oder gar Drogen.

Offenbar spielt das Thema „Gebrauchswertbestimmung durch den Hersteller“ auch eine entscheidende Rolle, denn die Hersteller satteln die Bestellwerte in einigen Fällen um einige Dioptrien auf oder ab. Mir ist vollkommen klar, dass der Aufbau eines Gleitsichtglases hochkompliziert ist. Durch die enorme Vielzahl von herstellungsbedingten Parametern, die vielfältigen Fehlerquellen bei der Zentrierung und die möglichen Toleranzen beim Hersteller und Optiker, lassen eine Gleitsichtbrille wohl zu oft als Zufallsprodukt enden. Den Begriff „Unverträglichkeit der Gläser“ mag ich deshalb nicht, wenn fehlerbedingte Ursachen vorliegen.

Habe in den letzten Wochen (auch nach dem Wechsel des Optikers) 2.652,- Euro als bittere Fehlinvestition verkraftet, nachdem auch vor dem Erstversuch mit Seiko, bereits Hoya (Fehler im Fernbereich des Hauptdurchblickspunktes), und Zeiss-Gläser wegen eines unvertretbar und unüberwindbar starken Schaukeleffektes verworfen wurden.

Will nicht pausenlos die Hersteller und die Optiker wechseln und suche nach Möglichkeiten, die nach diesem Fiasko noch tragbar sind.
Zweifellos sind meine Werte eine hohe Herausforderung. Wenn ich etwas zur Verbesserung von Gleitsichtbrillen –für Kunden mit ähnlich hohen und schlechten Werten- beitragen kann, dann scheue ich keine Wege oder Kosten. Vielleicht werden auch aus der Reihe der namhaften Hersteller noch Probanden gesucht, die etwas zu Erkenntnissen bei technischen Neuentwicklungen von Gleitsichtgläsern oder Messmethoden beitragen können.

Vielen Dank
Mit freundlichen Grüßen
Stefan Vogt


Bild des Benutzers Optix
Verbunden: 6. Februar 2006 - 0:00

Hallo, Stefan.
Sei Dir meines Mitgefühls für dieses Fiasko sicher.
In der Tat ist es für die Glashersteller nicht einfach, die Werte in den Gläsern 100% einzuhalten. Trotzdem unterliegen die Gläser Fertigungs - und Endkontrollen,um sicher zu stellen, dass keine Gläser mit größeren Fehlern ausgeliefert werden. Dass die Realität leider anders aussieht, weiß jeder Optiker, und Du bedauernswerterweise jetzt auch.

Deine Schilderung der getesteten Seiko-Gläser hört sich sehr eindeutig nach einem Zentrierfehler des Optikers an.
Leider läßt sich das jetzt nicht mehr überprüfen...

Die jedem Gleitsichtglas obliegende "Verträglichkeitsgarantie" sollte eigentlich auch ein finanzielles Debakel verhindern. Jeder Hersteller räumt diese 6 Wochen lang ein, teilweise sogar länger.

Evtl. könnte bei Dir ein Konvergenz-Problem im Nahbereich vorhanden sein, das Dich beim Lesen durch den unscharfen Randbereich sehen läßt. Deiner Äusserung zufolge, hat das Dein Optiker aber sicher auch abgeklärt...

Zum Thema "Einbringung Deiner Erfahrung bei den Herstellern"
Jeder Hersteller testet neue Gläser intensivst, bevor sie auf den Markt kommen. Das findet u.a. mit sog. "Trageversuchen" statt. Ich könnte mir vorstellen, dass Dein Fall nicht uninteressant sein könnte, zumal der Trend stark Richtung individualisierte Brillengläser geht, um das jeweilige Maximum rauszuholen.

Viele Grüße

Optix

Bild des Benutzers stefan59
Verbunden: 9. Oktober 2005 - 0:00

Hallo Optix, vielen Dank für Deine Meinung.
Kannst Du mir irgendwie bei der Form einer Kontaktaufnahme als Proband helfen ? Wie kann ich als aussenstehender Laienkunde die richtigen Leute in den Häusern der Hersteller finden ?
Eine email an Herrn Randolf Rodenstock o.a. ist sicherlich ungeeignet.

Beste Grüsse aus Berlin
stefan

Bild des Benutzers Optix
Verbunden: 6. Februar 2006 - 0:00

Schau mal in Dein eMail-Postfach!

Gruß

Optix