Forum

8 Beiträge / 0 neu
Letzter Beitrag
Bild des Benutzers Mistral
Verbunden: 31. August 2004 - 0:00
Refraktion zum Nulltarif. Eine Sackgasse ?

Gleitsichtbrille ? Selbstverständlich. Beratung ? Keine Problem.

Aber welcher Optiker der eine Gleitsichtbrille für 600 Euro anfertigen will, hat schon einmal seinen Kunden gefragt, ob denn der Kunde sicher sei, das er für die Nähe die gleiche Korrektur-Differenz zwischen den beiden Augen benötigt wie für die Ferne ? Die Fernwerte also gradlinig für die Nähe verkürzt werden können ?

Etwa 70 Prozent der Optiker können diese Frage nicht stellen, weil sie garnicht dieses Kästchen für diesen Test haben.

Weil eine Abweichung so selten ist bzw. so selten festgestellt wird. Und in der Regel geht es ja gut. Der Kunde beschwert sich nicht.
Oder nicht bei diesem Optiker.

Und warum vergewissert sich der Optiker nicht über diese Frage ? Weil es auf jeden Fall Zeit kostet. Zeit die nicht bezahlt wird !!
Das setzt der Optiker voraus. Denn der Optiker will dem Kunden die Refraktion unbedingt schenken !!

Und der Kunde nimmt das Service-Geschenk an, weil es in seinen Augen nichts bedeutendes ist. Und das ist die 10-Minuten Refraktion ohne Test auf beidseitiges Sehen ja auch nicht.

Von all den anderen Test-Möglichkeiten ahnt der Kunde absolut nichts. Denkt, das der Optiker sozusagen alles denkbar mögliche gemacht hat, damit die teuren Gläser mit Sicherheit das Optimum bieten. Und nicht nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Va banque ?

Nein. Wirtschaftlich ein Erfolg.


Eine Freundin von mir ist mit der Verordnung des Augenarztes zu einem Optiker gegangen und hat sich eine neue Gleitsichtbrille machen lassen. Das die Refraktion des Augenarztes falsch war, wäre ja nicht so schlimm gewesen. Denn sie ist ja zu einem Fachmann, einem Optiker gegangen um sich die Brille anfertigen zu lassen.
Aber der Optiker hat nach den falschen Werten des Augenarztes die Brille angefertigt. Dem war das Wohl des Kunden nicht einmal dieses Service-Geschenk wert.

Nach der dritten Reklamation, das sie nichts sehen kann, hat der Optiker dann selber eine Refraktion durchgeführt und andere Werte festgestellt und danach neue Gläser angefertigt. Meine Freundin hat nur 100,- Euro für die neuen Gläser bezahlen müssen.

Dieser Verlust an den Gläsern hat sich für den Optiker über die Vielzahl der eingesparten Überprüfungs-Refraktionen, schnell amortisiert. Zumal die Kundin, nun auch von der Grosszügigkeit der Regulierung überrascht, mehr als zufrieden ist.

Wie hoch mag eigentlich der Prozentsatz sein, der mit einer nicht richtigen Brille rumläuft.

Angefangen beim Augenpunkt bis hin zu nicht erkannten, und damit nicht korrigierten Sehfehlern ?

Viele Grüsse

Mistral

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Mistral,

puh, wieder ein langer Text.

Du hast vollkommen Recht, es gibt immer noch Kollegen, die in der Nähe nicht monokular prüfen. Sollte nicht mehr sein, zumindest nicht bei Ungleichsichtigkeit in der Ferne.

Daß nach Rezept gefertigt wird, ist zwar auch Gott sei Dank seltener geworden, aber erst mal sind wir Optiker gehalten, so zu verfahren. Erst wenn berechtigte!!! Zweifel an der Richtigkeit der Verordnung vorliegen oder der Kunde selbst sagt, er möchte noch mal gemessen werden, dürden wir Augenoptiker diese Verordnung ad akta legen und selber prüfen.

Was sind berechtigte Zweifel? Fehlende Angaben des Scheitelabstandes, fehlende Unterschrift des Arztes, Name und Adresse des Patienten unvollständig, unleserlich ,
kein Datum, Stärke nur auf einem X-beliebigem Zettel notiert, usw.

Gruß
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers augenblicker
Verbunden: 29. September 2005 - 0:00

hallo,
weitere berechtigte zweifel
-- wenn der kunde sagt, dass die neue brille stärker wird, die alte brille, jedoch bereits die gleiche stärke aufweist, weil der AA nicht in der lage war, die gleitsichtgläser auszumessen bzw keine lust / zeit hatte, die fernwerte zu überprüfen und nur die nähe verstärkt hat. (habe ich bereits mehrere male erlebt)
-- wenn die neuen werte krass von den alten abweichen, sehe ich auch berechtigte zweifel.

------------------
einen schönen tag noch !
augenblicker

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Ich kann nur zuraten keine Überprüfung (Messung) ohne Berechnung zu tätigen. Kostenlos ist dieselbe eh nie!

Dann entscheidet der Kunde, nach welchen Vorgaben er die Versorgung ausgeführt haben möchte. Wenn er eine Überprüfung der Werte ablehnt, wird dies auch schriftlich fixiert.

Mit Reklamationen habe ich kein Problem, es gibt keine!!! Oder ich hätte sie jedenfalls selbst zu verantworten. Keinesfalls bin ich jedoch für Fremdwerte verantwortlich zu machen, da hat sich mein Kunde "vorher" eindeutig selbst entschieden. Und dies Verfahren ist bestens bewährt und stößt auf keinen Widerspruch!

Den Kollegen empfehle ich allerdings einen neuen Messtermin zu vereinbaren, um evtl. psychologische Zwänge zu entkräftigen, i.a.R. rechtfertigt der Erfolg den Messaufwand und führt so zu verbesserer Kundenbindung und natürlich zu einem besseren Beratungserfolg aufgrund umfassenderer Kenntnisse über das Sehen des Kunden.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Mistral
Verbunden: 31. August 2004 - 0:00

puh, wieder ein langer Text.

Ja das stimmt Eberhard. Und vielen Dank für deine lange Geduld. Es war mein letztes Gedankenexperiment zu den Strukturen. Noch einmal angeregt von meiner Freundin, die mir diese Sache am Sonntag erzählt hat.

Auch, weil mein Gedankenansatz bei einer medizinischen Veröffentlichung sein Bewenden haben wird. Der ich keinerlei Interesse entgegen bringe.

Das Forum nimmt viel Zeit in Anspruch. Darum auch an dieser Stelle meinen Dank an die Moderatoren.
Ich will und kann mich nun wieder meinen eigenen Sachen zuwenden und werde seltener einen Blick in das Forum werfen.

Viele Grüsse und vielen Dank

Mistral

Bild des Benutzers hanasvioline
Verbunden: 1. Februar 2006 - 0:00

Hallo Mistral,

bevor du dieses Forum verläßt, kann ich Dir noch eine kurze und schnell zu beantwortende Frage außerhalb der Forumsöffentlichkeit stellen?
Meine Mailadresse Hanasvioline@yahoo.com

Vielen Dank!

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Mistral,

wir wollen Dich keineswegs als Forumsnutzer verlieren. Schön finde ich, daß für Dich alles positiver läuft und wünsche Dir, daß es so weiter geht, aber schaue trotzdem ab und zu hier rein.

Viele Grüße
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Mistral
Verbunden: 31. August 2004 - 0:00

Hallo Hana,

meine E-Mail an die Hanasvioline@yahoo.com Adresse ist zurück gekommen.
Schreibe mir doch an Hannah5506@aol.com


Und vielen Dank Eberhard, für das weitere Interesse.
Denn wie sich nach der grossen Veränderung das rechte Augen entwickeln wird, oder ob es schon immer so war und damit diese damalige Fehlkorrektur begünstigt hat, bleibt abzuwarten.
Und das nach einer so starken Veränderung eines Auges in nur 4 Monaten gleich im ersten Anlauf die absolut richtige Lösung gefunden wurde, würde überraschen. Aber ich musste auch abbrechen, weil ich einfach nicht mehr kann und freue mich auf meine entspiegelten Brillengläser.


Viele Grüsse

Mistral