Hallo,
mein Name ist Rene und ich bin 41 Jahre alt. Seit meiner Kindheit bin ich auf dem rechten Auge schwachsichtig (Amblyopie). Leider wurde die Ungleichsichtigkeit im Kindesalter nicht erkannt. Während der Schuluntersuchungen habe ich geschummelt, weil ich keine Brille tragen wollte. Bis zu meinem 15. Lebensjahr dachte ich, es sei normal, auf einem Auge schlecht zu sehen – jetzt habe ich die Folgen zu tragen, komme jedoch soweit klar, da ich es nicht anders kenne.
Meine aktuellen Werte sind wie folgt:
Links: +2,0 -0,5 12° (Visus 100%)
Rechts: +5,25 -1,5 160° (Visus 20%, bei vollständigem Ausgleich möglicherweise 30-35%)
Die Brille für mein rechtes Auge wurde jedoch nur mit +2,0 verordnet, da mein rechtes Auge laut Augenarzt unterdrückt wird. Ein vollständiger Ausgleich könnte laut ihm zu Problemen führen.
In meiner Jugend habe ich keine Brille benötigt und hatte auch keine Beschwerden im Alltag. Mit der Zeit traten jedoch zunehmend Probleme auf, weshalb ich schließlich eine Brille anpassen ließ. Der Augenarzt meinte, dass ich wahrscheinlich eine „versteckte“ Weitsichtigkeit hätte, die sich nun im Alter bemerkbar macht.
Trotz Brille habe ich mittlerweile häufig Nacken- und Kopfschmerzen. Auch mein rechtes Auge brennt oft und fühlt sich unangenehm an, obwohl ich damit ohnehin nicht richtig sehe.
Meine Frage an die Experten:
Würde es in meinem Fall Sinn machen, die Brille vollständig auszugleichen? Würde dies eine Verbesserung meiner Symptome bringen?
Von Kontaklinsen möchte ich absehen da ich auch den Schutz meines guten Auges haben möchte und mir eine Brille sicherer ist
Ich freue mich auf eine fundierte Antwort und danke im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen,
Rene
Grundsätzlich stelle ich hier die Frage, warum vertraust du in Sachen Sehen dem medizinisch gebildeten Fachberater für Krankheiten des Auges? Im Hausbau ist es zumindest äußerst unüblich, die Maße des Architeckten, auf die Kücheneinrichtung zu projektieren, in Masshaltigkeit, funktionellem Nutzen und Ästhetik. Dazu geht man doch zum Spezialisten, dem Kücheneinrichter, der sich seine Maße hoffentlich selber vor Ort holt. Das hat sich auch in Sachen Sehen und Brille bewährt. Aber da liegen auch die Bandbreiten von Angebots- und Nachfragevielfalt völlig offen.
Im vorliegenden Fall gibt es keine Pauschalergebnisse. Zu sehr spielen sehr gewichtige Faktoren eine ganz signifikante Rolle. Da ist jedenfalls auch der Betroffene alleine (ohne spezialisierten Fachberater) überfordert. Und erst recht ein außenstehender Berater. Hilfe gibt es evtl. bei ehrlich motivierten augenoptischen Fachberatern, Optometristen in solchen Einzelfällen. Hier kennt man meist besonders fähige Kollegen, die man in solchen Fällen auch i.d.R. gerne mal empfiehlt). Die Anfertigung von der Stange, hat oftmals u.a. die von Ihnen genannten Nebeneinflüsse. Und das Leben wird, was das Sehen angeht, letztlich immer komplexer (ab/über 40 beginnt das Alter der Presbyopie/Alterssichtigkeit). Es wäre gut, wenn hier im Vorfeld einiges aufgearbeitet wäre. Neben einer möglichen Teil- oder Vollversorgung über KL gäbe es auch mögiche chrirugische Massnahmen, aber bitte erst nach der Abklärung binokularer Sehverhältnisse. All das sind Aspekte, die im Vorfeld geklärt sein sollten, aber i.d.R. nicht beim Arzt für Augenkrankheiten möglich sind.
Wenn wir den Bereich des Altbaus in die Architektur eines Hauses mit einbeziehen, wird wohl nur ein sehr versierter Küchenplaner eine umfänglich optimale Lösung für die Küche planen und anfertigen. Oder hier sollte jedenfalls ein optimaler Entwurf und Plan erwartbar sein. Das sehe ich auch in dem Funktionsbereich betreff >Sehen und deren Korrektion<.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)