Hallo,
mein zehnjähriger Sohn trägt seit ca. drei Jahren eine Prismenbrille. Alle sechs Monate wurde nach oben korrigiert. Nun wurde mir eine OP nahegelegt. Und was dann? Nach kurzer Zeit wieder eine OP?
Mein Sohn hat ADS, nimmt Ritalin ein und klagt ansonsten nie über Kopfschmerzen...Er mag auch seine Brille nicht, er trägt sie in der Schule,zum Schreiben und Lesen,aber ansonsten lehnt er sie ab.
Nun hat mir der Optiker gesagt, der mit dem Augenarzt zusammen arbeitet, er soll wieder die dünneren Gläser tragen, vielleicht reicht ihm das und man müsste nicht operieren. Nun frage ich mich,was das ganze soll.
Ich habe erfahren, daß in den USA Kinder ein Visualtraing machen. Dort gibt es bessere Spezialisten. Ich habe nun in unserer Gegend eine Kinderärztin gefunden, die sich auf dieses Gebiet spezialisiert hat. Wäre das die bessere Wahl?
VG
Guten Morgen!
Gestern Abend habe ich Ihren Beitrag erstmals gelesen. Nun bin ich in der Nacht erwacht und habe nur den Wunsch(!) Ihnen zu verdeutlichen, dass Sie einen drei Jahre lang beschrittenen guten Weg Ihres Sohnes, gerade total zerstören wollen! Koste es was es wolle! Dieses Forum ist mal entstanden, um positiv eine Schneise zu schlagen, für die MKH (Mess- und Korrektionsmethodik von Hans-Joachim Haase). Dies war ein deutscher Ausbilder und Dozent von Augenoptikern (mit Abschluss als "staatlich geprüfte Augenoptiker und Augenoptkermeister" an der damaligen Staatlichen Berliner Fachschule für Augenoptik und Fototechnik. Heute ist sie Zweig der Berliner-Hochschule für Technik (BHT) I Studiengang Augenoptik/Optometrie.
H.-J. Haase hat in genialer Weise, eine Messtechnik entwickelt und propagiert, die gerade im Gegensatz zu der schon damals bekannten anglo-amerikanischen Funktional-Optometrie, brillentechnisch die Störungen im Binokularsehen an der Wurzel packte und brillentechnisch so aufbereitete, dass sie im Bedarfsfall (unter zwei Prozent der Fälle) auch medizinisch durch (einen) gezielten Augenmuskeleingriff chirurgisch abgearbeitet werden kann. Das sensorisch gesteuerte System der Binokularität wird durch die brillenoptische Korrektion entlastet und auf Dauer so justiert, dass falsch antrainierte Belastungsfaktoren und deren negativer Belastungsstress entfallen. (Ursache für verschiedene Belastungs- und Stressfaktoren, die weit über das Sehen hinaus bestehen können und medizinisch in die Ecke von psychosomatischen und "nichtkrankhaften" Pseudoerkrankungen gesteckt werden.
Evtl. wollen Sie Ihre eigene Problematik nicht angehen, da Sie diese durchaus und sehr gut an Ihren Sohn haben weiter vererben können. Offene Schielstörungen machen übrigens "in sichtbarer Form" auch weitere ca. 2 Prozent in der Bevölkerung aus. Auch hier gibt es Fälle, die mehrmals operiert werden, leider mit weit geringerem Erfolg(!), weil hier die frühzeitige Kopplung eines Zusammen-sehens beider Augen nicht entstanden oder gar frühkindlich entkoppelt und "durch Nichtbeachtung" sogar wieder zerstört wurde mit allen Folgen einer nicht entwickelten binokularen Struktur in der Sehverarbeitung unseres Gehirns (heutige Abklebetechniken bei Schielkindern "ohne brillentechnisch korrigierte Binokularkorrektionen" lassen grüßen!)
Visualtraining will all dies aufarbeiten! In der Medizin (Sehschule) ist dies schon lange gescheitert, nur der Name ist geblieben. In der Funktional-Optometrie wird es weiterhin versucht, übrigens in Teilbereichen durchaus auch erfolgreich. Aber in weiten Teilen hat sich zumindest im deutschsprachigen Umfeld durchgesetzt, dass wenn möglich (und hier müssen zwei willige "und von fachlicher Seite fähige(!)" Partner einander finden), den Königsweg der MKH, die die (aus meiner Sicht) weit bessere Vorbereitung für ein Leben in unserem visuellen Zeitalter ist, miteinander zu gehen. Machen Sie und Ihr Sohn das Beste draus.
In diesem Forum finden Sie für beide Wege manche Beiträge über gezielte Suchfunktionen. Gerne können Sie mich auch persönlich kontakten. Meine mailanschrift: mosch.pg@gmail.com
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)