Ich habe eine Brille bekommen, bei der ich nicht zufrieden mit der Achse zur Korrektur der Hornhautverkrümmung auf dem rechten Auge bin. Ich habe dort einen Wert von 2,5 Cyl. Linkes Auge passt super.
Und zwar ist es so, dass ich etwas besser sehen kann, wenn ich meine neue Brille um 5° verdrehe, im Vergleich zum normalen Tragen. Also ich drücke den linken Bügel quasi etwas nach oben, und den rechten Bügel etwas nach unten, während ich die Brille aufhabe. Der Unterschied ist nicht riesig, aber es wird halt etwas schärfer, wenn ich einen scharzen Punkt auf hellem Hintergrund auf dem Monitor anschaue.
Auf dem Rezept stand für die Achse: R 102, L 60
Die Vermessung der Brille hat ergeben: R103, L59
Ich habe folgende Fragen:
1. Wieso macht man es beim Vermessen der Augen nicht einfach so, dass man den Kunden selbst die Achse einstellen lässt? Also ihn an einem Rädchen hin- und herdrehen lässt, wie bei einem alten Kamera-Objektiv, bis die Schärfe optimal ist. In der Praxis muss man ja immer sagen, ob es "vorher" oder "nachher" besser war, mit einer kurzen Pause beim Umschalten der Linsen dazwischen, was m.E. viel schwieriger ist, als wenn man es sich selbst hindrehen könnte.
Da spricht grundsätzlich nichts dagegen, man kann den händig eingestellten Wert ja einfach wieder gegenprüfen und man kann auf Visusstufen umschalten und die Schärfe daran nachprüfen und in beiden Achslagen vergleichen. Es gibt seltene Fälle, die beim Achsfeinabgleich mit der Kreuzzylindermethode (die vom Prinzip her super fein reagiert) zu Abweichungen von der Idealachse führt. Aber es gibt dazu auch alternative Mess- und Testmethoden (z.B. Raubitschek-Kurve). (PGM)
2. Was ist nun eigentlich (ausgehend vom Fehler von 5°) mein idealer Korrekturwinkel für das rechte Auge, 98° oder 108°?
(Ich hoffe mal, dass die Geräte zum Ausmessen einer Brille recht präzise sind..)
In Richtung 108°, wäre dann die Korrektionsachse (PGM)
Zu 1:
Das wäre entgegen aller Lehrmeinungen in der Optik.
Zu 2
Das kann nur derjenige sagen, der Deine Augen gemessen hat.
Viele Grüße
Eberhard
Warum eigentlich?
Ich hatte auch das Problem, dass mir 2 Brillen mit "falscher" Achse nach Refraktion angefertigt wurden. Beim 3. mal wurde das alte Brillenglas (fast kreisrund) so weit gedreht bis es passte. Das habe ich dann eine Woche getragen und danach wurde die Brille angefertigt.
Die Messgläser in der Prüfbrille oder im Phoropter haben einen eher kleinen Durchmesser. Auch dies kann neben HH-Irregularitäten zu falschen Achslagen (aber auch zu definitiv falschen zylindrischen Wertebestimmungen Anlass geben. Deshalb sollte man solche Unsicherheiten schon dadurch ausschalten, dass man die Augenglasbestimmung beim Fachmann seines Vertrauens durchführen lässt, der u.a. diesen Punkt individuell beachten wird. Zum Glück ist dies ein eher selteneres Problem.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)