Hallo Zusammen,
habe eine Verständnisfrage zur Achse:
Ich habe zwei Messungen hinter mir, welche auf beiden Seiten um 3 Grad abweichen. Allerdings rechts 3 Grad mehr und links 3 Grad weniger. Natürlich können Abweichungen um 3 Grad immer vorkommen. Trotzdem ob der identischen Abweichung aus reiner Neugier mal die Frage:
Wird die Achse immer gleichsinnig angegeben, also z.B. auf beiden Augen im Uhrzeigersinn? Oder gegensinnig, also z.B. immer in Grad Verdrehung von oben zur Aussenseite hin?
Wäre letzters der Fall, könnte ich z.B. den Kopf schief gehalten haben. Wäre es gleichsinnig, scheidet das aus und man muss es wohl einfach unter Messtoleranz oder Tagesform verbuchen müssen.
Danke schon mal für die Nachhilfe...
Hallo Malan
Dann schreib doch mal deine Späro-cylindrische Kombination hier rein, damit es auch jeder versteht.
Gruss Burkhard
Hallo Burkhard,
mach ich gern. Hatte es für die Beantwortung der Frage halt nicht für nötig gehalten...
R: +1.25/-0.5@122° (andere Messung: @119°)
L: +0.75/-0.75@173° (andere Messung: @176°)
Die sph/cyl Werte der zweiten Messung waren identisch.
Die Frage ist einfach, ob Du an der Messbrille um die 3 Grad zu verstellen an beiden Augen gleich rum drehen musst oder das Eine im, das andere gegen den Uhrzeigersinn.
Sprich: könnten die 3 Grad durch schief gehaltenen Kopf erklärbar sein oder sind sie gegenläufig?
Viele Grüße
Michael
Hallo Malon
Die Abweichungen sind nicht durch eine Kopfdrehung hinter dem Messgerät(Phoropter) zustande gekommen. Das ist eine ganz normale Toleranz. Vllt eine Ableseungenauigkeit und hat nur einen sehr geringen Einfluss auf die Sehleistung.
Bei höheren Zylindern wärs schwieriger.
Gruss Burkhard
Hallo Malan,
bei dieser Zylinderstärke ist eine Schwankung der Achse (im Mittel) von ca. +/- 15° (Grain 2014) ganz normal. Das liegt an vielen Faktoren. Refraktionswerte sind nicht so reproduzierbar wie wir es manchmal gerne hätten oder wie es manchmal leider dargestellt wird.
Wie Herr Schlinkmann schon sagt, hat dies aber nahezu keinen Einfluss auf Ihre Sehleistung.
Gruß Jonas
- oculi fenestrae animorum sunt
Oh -oh, 15° wären aber schon heftig. Ich habe vor vielen Jahren mal ein Sonnenbrillenglas bei Fielmann reklamiert, weil es einfach nicht recht scharf war. Mit rumprobieren hab' ich dann gemerkt, dass leichtes Verdrehen der Brille hilft. Um 5° falsch eingeschliffen wie sich herausstellen sollte.
Hätte eigentlich ein kurzes Sorry und ein neues Glas erwartet. Was ich bekam war eine blöde Anmache und die Aussage, das könne kein Mensch merken. Ein anderer Optiker müsse mich zum Reklamieren animiert haben.
Versteht mich richtig, auf dem linken Auge (160%) weiss ich aus der langjährigen Serie der Messungen (Excel lässt grüßen) eh, dass die 176 in die Reihe passen. Rechts ist die Sehleistung eher durchschnittlich, da kommts auf 2-3° eh nicht an und ich kann mitteln. Alles gut also.
Ich wollte ja nur meine Neugier befriedigt haben und wissen, ob die Gradzahlen auf beiden Seiten gleichsinnig oder gegenläufig aufsteigen. Habe mir jetzt anders beholfen und auf alte Brillenrechnungen vor der OP geschaut, wo ich noch Prismen hatte. Die Tatsache, dass BA rechts 180° und links 360° entspricht beantwortet die Frage auch. Also gleichsinnig im Sinn meiner Frage.
Ist etwas schwer als Frage zu vermitteln. Vielleicht wisst Ihr jetzt, nach der Auflösung was ich gemeint habe. Damit kann die Kopfstellung natürlich keinen Einfluss gehabt haben.
Danke für Eure Antworten
Michael
Moin,
bei sehr hoher Sehschärfe sind natürlich geringe Abweichungen auch deutlicher zu spüren.
Viele Grüße
Eberhard
Hallo Herr Luckas,
die von mir zitierte Studie hat als Einschlusskriterium einen Visus(cc) von 0,8 oder größer. Wenn man einen Zylinder von 0,5 dpt und eine Abweichung der Achse von 10° annimmt, ergibt sich ein Fehlzylinder von 0,17 dpt. Wenn man sich nun die Schwankung von des Sphärischen Äquivalenz anschaut (+/- 0,44 dpt bei genanntem Visusstufen), ist es fraglich, ob die Zylinderabweichung überhaupt bemerkt wird.
Aber natürlich existiert eine Korrelation zwischen Zylinderstärkenhöhe und Reproduzierbarkeit der Achslage. Die +/- 15° sind jedoch auf den oben genannten Zylinder bezogen.
Natürlich kann man Teile der Studie kritisieren, da die Stichprobe mit n=20 nicht ennorm ist. Aber diese wie andere Studien zeigen auf, dass die von einigen Augenoptikern propagierte Genauigkeit, anatomisch / physiologisch usw. nicht zu erreichen ist. Dieser Anspruch überträgt sich dadurch jedoch auch häufig auf Kunden und Patienten. Hier ist einfach mehr Aufklärung notwendig. Aber solange wegen einer 2°-Änderung Brillen (gerade von großen Ketten) kostenfrei umgetauscht werden, sehe ich hier leider schwarz.
Auch wenn es sich hier um ein anderes Thema handelt, sollte man sich nur mal die mögliche Höhe der Refraktionsverschiebung bei Nacht vorstellen und wie viele Menschen hier subjektiv nichts bemerken.
Gruß
Jonas
- oculi fenestrae animorum sunt
Hallo Jonas,
15° daneben bei einem cyl. Wert von 0.5 würde ich links als Katastrophe empfinden. Das würde ich sogar auf dem schlechteren, rechten Auge bemerken.
Um das zu bemerken brauche ich noch nicht mal Messtechnik. Da genügt ein Excel-Sheet in normaler Bildschirmentfernung in dem die gestrichelten Linien als Rahmen zwischen den Zellen eingestellt sind. Damit lässt sich bereits bei minimaler Verdrehung der Gläser der Unterschied feststellen.
Die Leute die solche Kleinigkeiten nicht bemerken leben zweifellos glücklicher. Aber ich nehme diese Unterschiede halt wahr und kann daher einfach nicht anders als die Messungen so lange zu hinterfragen, bis das optimale Mittel gefunden ist.
Der Lohn sind dann aber auch Brillen mit denen ich viele Jahre zufrieden bin.
Wenn bloß die sch... Nähe nicht wäre
Viele Grüße
Michael