Liebes Forum,
Ich hatte nun bereits drei Operationen aufgrund von angeborenem latenten Schielen:
2010 (mit 35 Jahren) am rechten Auge mit 37 pdpt Basis außen.
2011 aufgrund Beweglichkeitseinschränkung am operierten Auge eine Revisions-OP zur Stärkung des Innenmuskels. Danach hatte ich wieder ein leichtes Innenschielen, das ein paar Jahre gut kompensierbar war, aber stetig zunahm, da die erste OP als Einleitung prognostiziert war.
2016 (Februar) eine weitere OP am linken Auge mit 32 pdpt Basis außen. Der Prismenaufbau erfolgte insgesamt über 8 Monate, dabei war der Wert von 32 pdpt über 4,5 Monate konstant. Ich hatte vorher Sorge, dass wirder eine Beweglichkeitseinschränkung eintreten könne, aber mein Augenarzt teilte diese Befürchtung nicht. In der operierenden Augenklinik Frankfurt (Oder) sagte man mir ebenfalls, dass dies nicht zu befürchten sei, da es eine Standard-OP sei.
7 Monate nach der OP wurde noch ein Übereffekt von 4 pdtpt festgestellt. Außerdem habe ich bis heute eine Augenbeweglichkeitseinschränkung des linken Auges. Sobald ich leicht nach rechts schaue, sehe ich doppelt. Der Augenarzt sagte mir, dass ich austherapiert sei und die Augenbeweglichkeitseinschränkung an anormalen Augenmuskeln liegen könne oder eine Lähmungserscheinung sei. Das klang allerdings nicht sehr überzeugt. Ich hatte mich jedenfalls dafür entschieden, damit leben zu lernen, da ich ansonsten keine Beschwerden hatte. Beim Schulterblick im Auto kneife ich z. B. immer das eine Auge zu.
Die OP ist nun über 15 Monate her und seit 1 - 2 Wochen habe ich nun wieder stechende Augenschmerzen hinter den Augen und diese altbekannten asthenopische Beschwerden (Kopfschmerzen, Druckgefühl in Kopf, Nackenschmerzen, Knacken im Nacken und Ohr, dauernd müde). Dazu kommt ein dauernd gerötetes und leicht schmerzendes rechtes Auge. Eine Augenärztin (Nicht-WF-Spezialistin) sagte vorgestern, es sei keine schlimme Entzündung und sie könne mir nicht helfen mit meinen sonstigen Beschwerden. Eine auf WF spezialisierte Optikerin stellte fest, dass meine Kurzsichtigkeit unterkorrigiert sei. Das Außenschielen schätzte sie beim Abdecktest mit 10 pdpt ein. Der Pola-Test ergab aber nur 2 pdpt.
Nun habe ich mir zunächst korrekt angepasste Kontaktlinsen bestellt. Die Bescherden sind so enorm, dass ich am liebsten dauend die Augen schließen möchte; bis zum Wochenende bin ich zum Glück erstmal krankgeschrieben, aber was dann? (Ich arbeite übrigens täglich am PC.) Ich möchte auch einen Termin bei dem AA machen, der den Prismenbaufbau begleitet hat, aber diese Woche in Urlaub ist. Meine Fragen im Vorfeld an das Forum sind nun folgende:
- Was bedeutet es, wenn beim Abdecktest ein Außenschielen (Übereffekt der OP) von 10 pdpt geschätzt wird, der Pola-Test aber nur 2 pdpt ergibt?
- (Wie) ist es möglich, dass 2 pdpt Übereffekt so enorme Beschwerden (s. o.) auslösen?
- Kann es sein, dass durch die Brillen- bzw. KL-Unterkorrektur der Kurzsichtigkeit das Außenschielen befördert wird und dem mit einer Überkorrektur entgegengewirkt werden kann (davon las ich vereinzelt)?
- Ist es möglich und ratsam, trotz des nur leichten Übereffekts eine Revisions-OP zu machen, um dem Auge wieder etwas mehr Zugkraft nach innen zu geben und die asthenopischen Beschwerden zu beseitigen? Müsste hierfür ein Prismenaufbau erfolgen oder ist das bei einer Revison nicht notwendig?
- Wie hoch ist die Gefahr, dass ich aufgrund einer Revision wieder Beschwerden durch ein erneutes Innenschielen bekomme? In dieser Hinsicht ist nach der zweiten Schiel-OP jedenfalls nichts "nachgerutscht".
- Zum Schluss: Wie oft kann man überhaupt operieren? Am rechten Auge hatte ich bereits eine Schiel- und eine Revisions-OP und am linken Auge bisher eine Schiel-OP.
Ich würde mich sehr über die ein oder andere Antwort freuen.
Danke im Voraus, herzlich,
Miri
Moin Miri,
ich hoffe, dass sich eine Medizinerin hier meldet, zuviele Fragen, die ich als Augenoptikermeister nicht beantworten kann und darf.
Viele Grüße
Eberhard
Hallo, Eberhard
die Aussage macht mir jetzt ein wenig Angst. Denn an medizinische Ursachen habe ich gar nicht gedacht. Mir sind diesbezüglich auch keine Ansprechpartner für mich bekannt (vorgestern war die Augenärztin völlig überfordert mit Asthenopie) . Was könnte denn ein Ansatzpunkt sein bzw. welche Fachrichtung? Vor 7 Jahren hatte ich alles durch, Neurologie, Orthopädie, natürlich Augenheilkunde, alles ohne Ergebnis.
Gruß
Miri
Hallo Mirii,
ich habe Ihnen eine E-mail geschickt. Hoffe es hat funktioniert.
Bitte geben Sie bescheid, ob sie sie bekommen haben.
LG Hesch
Gestern hatte ich eine ehr eingehende Augenmessung bei einem WF-Spezialisten. Dieser vertritt grds. die Auffassung, dass die MKH-Messmethode zwar sehr gut ist, aber es auf die Interpretation ankommt. Er vermutet, dass bei mir eine Überdosis operiert worden ist,weil meine Augen immer wieder zur Esophorie neigen würden und der Wert beim Prismenaufbau nicht hätte voll operiert werden dürfen, sondern etwas weniger (sensorische Komponente).
Dazu kommt bei mir eine bisherige Unterkorrektur der Myopie von ca. 1 dpt; diese empfand ich in der Vergangenheit - mit Esophorie - immer als angenehm, befördert jetzt aber wohl die neu erworbene Exo. Er sagte, dass 1 dpt Minuswert 4 pdpt Exo ausgleichen würden. Im Ergebnis hat er mir - als Ausnahme - eine ganz leicht (0,25 dpt) überkorrigierte Brille angepasst, mit einem Relaxglas für die Nähe. Darauf bin ich nun gespannt, aber während der Anpassung gingen meine Schmerzen bereits weg! Auf Prismen will ich erst mal verzichten, da ich immer noch auf das Tragen von Kontaktlinsen hoffe. Seit 1 Std habe ich auch stärkere KL eingesetzt. Die Beschwerden sind damit sehr viel besser, aber ich muss die richtigen Werte noch mit dem Optiker besprechen, denn in der Nähe habe ich doch leichte Augenschmerzen. Jedenfalls werde ich so erst mal wieder arbeiten können, denke ich. Vielleicht mit eine leichten Plus-Brille am PC...
Nichtsdestotrotz kann diese Methode der Myopie-Überkorrektur womöglich wieder zu erneuten Beschwerden führen. Einiges spricht dafür, dass die neu erworbene Exo die Probleme ausgelöst hat, auch wenn drei unabhängige Messungen nur 2-4 pdpt im Geradeausblick gemessen haben. Einmal Eso, immer Eso, sagte mein Optiker. Und ich könne mit der Exo deswegen schlecht umgehen.
Im Ergebnis möchte ich nun über die Möglichkeiten einer Revisions-OP nachdenken. Erstens um die um die (vielleicht in Wirklichkeit viel größere) Exo zu beseitigen anstelle mittels einer Myopie-Überkorrektur und zweitens um die Augenbweglichkeit wiederzubekommen. Man sagte mir auch, das sei eine "anoperierte Augenmuskellähmung".
Hätte evtl jemans einen Tipp für einen Augenazt oder eine Klinik (Großraum Berlin zb), mit der ich über eine mögliche Revisions-OP sprechen kann, sofern mein Augenarzt das ablehnt?
Miri