Hallo zusammen,
bei mir wurde unter Alltagsbedingungen immer ein Astigmatismus gemessen (letzter Zylinderwert: -0,5). Nach Gabe von Augentropfen durch die Augenärztin hat sich der Zylinderwert erst halbiert, als sie nochmal stärkere Augentropfen gegeben hat, schrumpfte der Wert auf 0 (Refraktometer). Im entspannten Zustand der Augen habe ich also keine Hornhautverkrümmung. Ist nun eine reine Sphärenbrille ratsam (+1,00), wie sie mir die Augenärztin verschrieben hat oder doch eine Brille, die auch die Hornhautverkrümmung korrigiert? Die Ärztin meinte auch, meine Augen seien relativ flexibel und hätten eine große Akkomodationsfähigkeit. Meine Achswerte schwanken wohl auch relativ stark selbst in kurzen Abständen. Die Ärztin sagte, eine Brille sei auf meine Augen recht schwer anpassbar und hat deshalb, den Refraktometer-Messergebnissen folgend, eine reine Sphärenbrille verschrieben. Ich bin mir aber nicht sicher, ob eine Brille, die zumindest versucht, den Astigmatismus zu korrigieren, nicht trotzdem angenehmer ist. Denn normalerweise wird bei mir ja immer ein Astigmatismus gemessen, deshalb würde ich dem Gefühl nach den Messergebnissen unter "Laborbedingungen" weniger Bedeutung beimessen. Natürlich frage ich mich auch, wie der Astigmatismus bei mir zustande kommt. Hornhautverkrümmung durch Muskelverspannungen? Bei gelähmter Muskulatur ist er ja nicht mehr messbar...
LG Felix
Moin Felix,
das ist ein innerer Astigmatismus, der in der Augenlinse vorhanden ist, wenn sie nicht entspannt ist. Durch die medikamentöse Entspannung ist er verschwunden.
Das bedeutet aber, dass Du in der Brille schon den Astigmatismus korrigieret haben musst.
Viele Grüße
Eberhard
Hallo Eberhard,
vielen Dank für deine Antwort! Das erklärt dann auch, warum meine Achswerte im Tagesverlauf stärker schwanken als bei einer normalen Hornhautverkrümmung.
Nun habe ich ja einen relativ kleinen Zylinder (-0,5), der, wie im Internet zu lesen ist, teilweise nicht mal als korrekturbedüftig gesehen wird. Meine Achswerte haben sich jetzt in ca. 2 Jahren um 30° verschoben, bin auch noch in einem Alter, wo das Wachstum vermutlich noch nicht ganz abgeschlossen ist. Ich denke mir, dass ich auch mit einer Zylinderbrille eh mehr auzugleichen habe als ein Mensch mit "stabiler" Hornhautverkrümmung und frage mich deshalb, ob eine reine Sphärenbrille bei vergleichbarer Sehleistung und -anstrengung nicht doch "zukunftssicherer" ist als eine Zylinderbrille, die öfters angepasst werden muss. Oder denkst du, dass ein signifikanter Unterschied in der benötigten Sehanstrengung zu erwarten ist? Ich trage auch manchmal Tages-Kontaktlinsen ohne Zylinder und laufe auch mal eine Stunde ohne Sehhilfe rum, vielleicht ist bei einer Sphärenbrille auch weniger Umstellung nötig. Wie siehst du das als Fachmann?
Schöne Grüße
Felix
Moin Felix,
du hast es selber im Griff wenn Du keine Probleme ohne Brille hast. Eines musst Du bedenken: Bei schräger Achsenlage ist auch ein Zylinder von 0,5 deutlich spürbar. Deswegen: Wenn du mit sphärischen Werten und auch ohne Brille ausreichend sehen kannst, ist alles gut.
Viele Grüße
Eberhard
Hallo Eberhard,
keine Ahnung, ob ich eine schräge Achslage habe. Meine Werte sind momentan etwa R -0,5, 108 und L -0,5, 123. Ein anderer Optiker hat ein paar Tage davor auch mal auf einem Auge nur 0,25 und Achse 97 statt 108 gemessen.
Ohne Brille sehe ich eigentlich gut, strengt halt nach einer gewissen Zeit an.
Schönen Gruß,
Felix
90° oder 0° bzw. 180° sind Achsenlagen, in denen ein Astigmatismus besser verkraftet wird. 108 und vor allem 128 sind schon deutlich spürbarer.
Viele Grüße
Eberhard
Hallo Eberhard,
mittlerweile weiß ich gar nicht mehr, was ich denken soll. War gerade nochmal beim Optiker (Fielmann, aber einen Sehtest werden sie wohl hinkriegen), und habe folgende Werte bekommen:
R +0,5 / /
L +1,0 -0,25 155°
Die Brille, die ich momentan trage, mit der ich aber nicht so super zurechtkomme, hat diese Werte:
R +1,0 -0,5 97° (im Glas sind aber wohl 106°, wurde gemessen)
L +1,0 -0,25 121°
Also auf dem rechten Auge von 0,5 Zyl auf gar keinen runter, dabei auch 0,5 Dioptrien Sph weniger, auf dem linken Auge Zyl halbiert und 30° Achsenverschiebung. Und das innerhalb eines Monats! Kannst du dir das erklären? Vielleicht hängt es einfach damit zusammen, wie entspannt/angestrengt ich generell, auch psychisch, bin, entsprechend entspannt/angestrengt sind auch meine Augen...?
Naja, auf jeden Fall ist dann vielleicht eine reine Spährenbrille von +1,0 (allerdings auf beiden Augen, wie nach Augentropfen gemessen) doch besser...
Kopfschüttelnde Grüße
Felix
Moin,
eventuell auch nur jemand, der keine gute Messmethode kennt oder schlecht ausgebildet ist.
Viele Grüße
Eberhard
Hallo Eberhard,
zuerst mal einen herzlichen Dank für deinen kompetenten Rat, wirklich vielen lieben Dank! Ich war jetzt nochmal bei einer zweiten Fielmann-Filiale und habe erneut testen lassen. Die Refraktionistin kam mir auch sehr kompetent vor. Dieses mal kam zwar bei der objektiven Refraktion auf einem Auge noch ein Zylinder von 0,25 raus, bei der subjektiven dann aber gar keiner auf beiden Augen. Objektiv war's auch wieder +0,5 und +1,0 (Sph), glaub ich, subjektiv dann aber noch weniger (R +0,5, L +0,75). Beide Messungen am heutigen Tag gehen auf jeden Fall in die gleiche Richtung. Auf jeden Fall doch ein deutlicher Unterschied zu der letzten Brille, die ja auch nicht älter als 1,5 Monate alt ist. Keine Ahnung, woran das liegt (ungewöhnlich ist es ja schon, oder?).
Schöne Grüße
Felix