Hallo allerseits,.
vielleicht kann mir jemand weiterhelfen!?
Meine Tochter ist jetzt 2,5 Jahre alt, von Geburt an schielt sie stark auf beiden Augen (Innenschielen).
Seitdem sie 11 Monate alt ist, kleben wir abwechselnd beide Augen ab, vormittags das eine, nachmittags das andere, also gut insgesamt 10 Stunden pro Tag (5 Stunden pro Auge).
Vor 1,5 Jahren wurde zuletzt die Sehstärke gemessen, damals hatte meine Tochter eine Weitsichtigkeit von +1,75 dpt, seither wurde die Sehstärke nicht mehr ermittelt. Die Brille, die sie damals bekam, möche meine Tochter allerdings nicht tragen, sie nimmt sie ständig ab. Die Okklusionspflaster akzeptiert sie gut.
Letzten Sommer haben wir uns eine Zweitmeinung eingeholt in einer Augenklinik, dort wurde festgestellt, dass die Brille sich bei meiner Tochter nicht positiv auf das Schielen auswirkt.
Eine Schiel-OP wird erst im Vorschulalter empfohlen.
Die Sehschärfe meiner Maus ist wohl durch das Abkleben inzwischen recht gut.
Meine Frage ist nun, ist es wirklich so, dass wir nun noch jahrelang abkleben müssen, bis meine Tochter dann mit 5 operiert werden kann, oder würde eine frühere OP Sinn machen?
Sollte ich darauf drängen, dass meine Tochter ihre Brille zuverlässig trägt, oder kann es sein, dass sie vielleicht gar nicht mehr passt, und meine Tochter sie deshalb nicht tragen möchte?
Gibt es noch irgendwelche alternative Therapien zum Abkleben?
Vielen Dank für Tipps und viele Grüße,
Momo
Moin,
zuerst mal muss die Brille geprüft werden. Wenn Deine Tochter sie nicht akzeptiert, ist die Stärke nicht richtig. Dann sollte man das Schielen mit prismatischen Gläsern korrigieren und nicht mehr abkleben, danach steht einer OP nichts im Wege, die dann auch Zeit bis zum Vorschulalter hat.
Viele Grüße
Eberhard
Danke für Deine Antwort!
Was genau bewirken prismatische Gläser? Unsere Augenärztin hat eine solche Option noch nicht erwähnt!
Nach ihrer Aussage ist das Abkleben wichtig, damit später eine entsprechende Sehschärfe vorhanden ist.
Auch mit Brille schielt meine Maus noch, würde sich das mit prismatischen Gläsern ändern?
Moin,
prismatische Gläser führen dazu, dass die Augen zusammen ein Bild sehen. Dabei gehen sie allerdings in Schielstellung, was aber gewollt ist. Dabei bleibt sie Sehschärfe bei jedem Auge erhalten, ohne dass man abkleben muss.
Viele Grüße
Eberhard
Hallo Momo,
wenn Deine Tochter die Brille nicht mehr tragen mag, würde ich sie -wie Eberhard schon sagte- auf jeden Fall als ersten Schritt überprüfen lassen. I.d.R. ist das Tragen einer Brille bei Schielkindern immer erforderlich, auch bei geringen bzw. altersgemäßen Werten, da sie das labile Sehsystem entlasten.
Was die Okklusion betrifft, wäre wichtig zu wissen, wie gut die Sehschärfe (Visus) z.Z. ist und ob sie seitengleich ist. Ferner ob ein wechselseitiges (alternierendes) Schielen vorhanden ist.
Alles Gute
Kugelblitz
Danke für Eure Antworten!
Die Augen schielen mal abwechselnd, mal gleichzeitig. Laut Aussagen der Augenärztin ist die Sehschärfe gut, allerdings lässt sich das bei einem so kleinen Kind ja nicht immer perfekt testen.
Heute hatten wir wieder einen AA-Termin, und da hat die Kleine - mitten in der Trotzphase- sich geweigert, zu sagen, was sie auf den Bildern sieht.
Demnächst wird nun noch einmal getropft, um die Sehstärke zu überprüfen.
Ist es tatsächlich so, dass die OP nachher rein kosmetischer Natur ist, oder wirkt sich diese auch korrigierend auf das Schielen aus?
Wenn die Augenmuskeln gekürzt werden, kann das Auge ja nich mehr in die Schielstellung rutschen, dadurch müsste sich doch auch das Schielen an sich und dadurch die Sehschärfe verbessern, oder sehe ich das falsch?
Warum hat unsere Augenärztin noch nie etwas davon erwähnt? Ist es eine eher "exotische" Herangehensweise, Schielen mit prismatischen Gläsern zu korrigieren?
Moin Momo,
es gibt leider einige Augenärzte, die ein solches Schielen nicht korrigieren wollen. Warum das so ist, kann ich auch nicht sagen, denn im Studium sollten sie das gelernt haben.
Viele Grüße
Eberhard
Hallo, hier bin ich noch einmal!
Beim letzten Augenarztbesuch wurde festgestellt, dass meine Tochter auf einem Auge nur noch 1,25 dpt hat (das andere unverändert 1,75), und dass nun noch eine Hornhautverkrümmung dazu gekommen ist.
Die ersten Tage hat meine Tochter die Brille sehr gerne getragen, nun aber nicht mehr, sie nimmt sie nonstop ab, und zieht seit einiger Zeit auch permanent die Pflaster ab. Ich nehme an, das liegt an der Trotzphase!
Ich habe wirklich schon alles versucht, damit sie Pflaster und Brille drauf lässt, leider ohne Erfolg.
Nun frage ich mich, ob eine vorgezogene OP unter diesen Umständen doch Sinn machen würde?!
Moin Momo,
es hilft weiterhin nur Geduld, Geduld, Geduld.....
Eine zu früh erfolgte OP macht keinen Sinn.
Viele Grüße
Eberhard