Hallo,
ich war diese Woche mit unserem Baby (knapp 7 Monate) beim Augenarzt, weil ich dachte, sie würde möglicherweise etwas schielen. Dieser Verdacht bestätigte sich nicht, auch ansonsten sind die Augen wohl gesund. Allerdings stellte die Orthoptistin eine starke Hornhautverkrümmung auf beiden Augen fest (Werte zwischen 3 und 4). In zwei Wochen soll nochmal ein genauer Test mit Hilfe der Augentropfen stattfinden. Die Orthoptistin sowie die Ärztin raten zu einer sofortigen Brille, wenn sich die hohen Werte dann bestätigen sollten. Können bei dem Tropftest überhaupt sehr viel bessere Werte rauskommen?
Ich habe damit noch so meine Probleme. Ist das nicht viel zu früh? Ich bin natürlich völliger Laie auf dem Gebiet. Allerdings habe ich zum einen Bedenken, da das Auge sich ja noch im Wachstum befindet und sich die Werte vielleicht noch verbessern können. Eine Brille könnte dann ja kontraproduktiv sein. Ich fürchte damit auch ein bisschen, dass man vielleicht mit so einer frühzeitigen Brille das Auge "verwöhnt" und nicht mehr animiert, eine Fehlsichtigkeit selbst auszugleichen.
Zum anderen kann ich mir gar nicht vorstellen, dass ein Baby eine Brille, wenn auch speziell angefertigt und "befestigt", überhaupt zulässt. Sitzen kann es noch nicht, somit schaut es beim Hochhalten von Spielsachen ja ständig auf den Brillenrand, oder nicht? Auch in Bauchlage stelle ich mir die Brille ziemlich hinderlich vor. Ob das für das "Sehen-Lernen" so hilfreich ist? Ich fürchte in dem Alter einfach sehr viel Frust und dass man damit gleich mal "übertherapiert".
Natürlich möchte ich auch keine Entwicklungsverzögerungen riskieren und wenn es erwiesenermaßen so frühzeitig Sinn macht, stelle ich mich sicher nicht quer. Ich habe in zwei Wochen bestimmt auch noch ausreichend Gelegenheit, in der Praxis meine Fragen loszuwerden, dennoch würden mich hierzu weitere fundierte Meinungen interessieren.
Herzlichen Dank
Eine besorgte Mama
Moin,
je früher eine Korrektion solcher Fehlsichtigkeiten gemacht wird, umso einwandfreier lernt Dein Kind das Sehen.
Viele Grüße
Eberhard
Hallo Augenstern,
eine Hornhautverkrümmung dieses Ausmaßes kann man nicht selbst ausgleichen (verwächst sich auch nicht, dass man sagen kann, man braucht keine Brille) und bedeutet in jedem Fall einen dauerhaften Sehkraftverlust, das Kind kann überhaupt nicht scharf sehen lernen und kann seine Umwelt auch nicht richtig wahrnehmen. Auch die körperliche Entwicklung bleibt auf der Strecke, diese Kinder lernen sehr viel später krabbeln und laufen.
Außerdem bleibt das Kind schielgefährdet solange die Hornhautverkrümmung nicht mit einer Brille korrigiert ist.
Entscheidend ist, dass die wahre Größe des Astigmatismus und die Achsen dazu genau ausgemessen werden und das ist nur nach Gabe von pupillenerweiternden Tropfen bei Kindern machbar.
Dazu ist so gut wie immer eine Weitsichtigkeit in diesem Alter vorhanden, diese muss man mitkorrigieren.
Aus eigener Erfahrung und Erfahrung vieler anderer Mütter kann ich dir sagen, dass der "Frust" vor allem bei der Mutter, bzw. bei ihr im Kopf ist. Kinder lernen und verarbeiten sehr schnell und passen sich unglaublich schnell an. Wenn du spielerisch an die Sache rangehst, wird es sehr viel einfacher vor allem für dich und für dein Kind auch, denn es spürt die Nervosität der Mutter.
Lass dir von einem guten Optiker leichte Kunstoffassungen mehrerer Hersteller speziell für Babies bzw. Kinder zeigen. Es gibt extra breite, nach obenund nach unten abschließende Fassungen, die Anforderungen an das Sehen der Kleinkinder berücksichtigen. Ein paar Tipps kann ich dir auch per PN geben. Wir haben neulich so eine Brille meiner Nichte verpassen müssen.
Keine Angst. Das ist nötig und sinnvoll.
LG Hesch