Hallo,
ich (25, seit Kindheit Brillenträger) habe seit knapp 6 Tagen meine erste Prismenbrille.
Vor gut einem Monat ging ich zum Optiker, weil - wie bisher gut jedes Jahr - meine Sehkraft nachließ. Die erste Messung ergab nur veränderte Achswerte auf dem rechten Auge, aber nach 3 Wochen hatte ich immer noch das Problem, dass das rechte Auge allein zwar einigermaßen gut sah, aber zusammen mit dem linken Auge sich doch unangenehm "schwächer" anfühlte.
Nach der Neuvermessung sind wir bei den Prismen gelandet. Sicherheitshalber sollte ich vor der neuen Anpassung noch zum Augenarzt, um krankheitsbedingte Ursachen für die Diskrepanz auszuschließen. Der Augenarzt bestätigte, dass Sehnerv/Hornhaut/etc. in Ordnung schienen, meinte aber, dass er auf den ersten Blick keinen Anhaltspunkt für eine Prismenbrille sähe; er sagte aber, dass das mit getropften Augen natürlich nicht eindeutig zu bestimmen wäre und wenn ich mich beim Optiker gut aufgehoben fühlte, hielte er eine weitere Untersuchung für nicht notwendig.
Soweit, so gut...
Jetzt trage ich, wie gesagt, seit knapp 6 Tagen die neue Prismenbrille.
Die Werte:
R: Sph. -5.25, Cyl. -1.75, Achse 5, Prisma 2.50
L: Sph. -4.75, Cyl. -2.00, Achse 165, Prisma 2.75
Im Vergleich dazu die Werte des vorigen Versuchs ohne Prisma:
R: Sph. -5.00, Cyl. -1.75, Achse 180
L: Sph. -4.75, Cyl. -2.00, Achse 165
Am Computer kann ich mit der Prismenbrille eigentlich kaum noch sitzen; nach kurzer Zeit wird mir übel und ich habe das Gefühl, dass die Augen sich massiv anstrengen müssen, um zu fokussieren. Bei der Brille ohne Prismen war die Computerarbeit wiederum okay, nur die Fernsicht war etwas anstrengender. Auch Bücher o.Ä. kann ich nicht mehr lange lesen, ohne Kopfschmerzen (quasi vorne "in" der Stirn) und irgendwann leichte Übelkeit zu bekommen. Ich bin nur noch frustriert und unzufrieden - ich verbringe viel Zeit am PC und kann so weder arbeiten noch sonstwie irgendwas in meiner Freizeit tun, was klares Sehen in der Nähe erfordert.
Ich bin außerdem Studentin und habe für die Brille bisher 400€ hinblättern müssen - mir geht nun auch einfach das Geld aus, so dass ich drauf und dran bin, mir einfach wieder die vorherigen Gläser einsetzen zu lassen, weil "etwas unangenehm in der Ferne" immer noch besser ist als "arbeitsunfähig".
Alles, was ich über Prismen und insbesondere Prismen in der Nahsicht gelesen habe, erscheint mir sehr konträr zu meiner Erfahrung. Kann dies darauf hindeuten, dass Prismen für mich nicht indiziert sind? Über Feedback würde ich mich sehr freuen, ich bin langsam ziemlich verzweifelt.
Moin,
kannst Du mir mal in groben Zügen beschreiben, wie die Messung durchgeführt wurde, bzw. mit welchen Testen?
Dann fehlt bei Deinen Stärken noch die Basisrichtung der Prismen. (innen, außen, oben unten oder mit Gradzahlen belegt)
Viele Grüße
Eberhard
Die Info hab ich leider nicht zur Hand, das ist leider alles, was bezüglich der Werte auf meinem Brillenpass steht... besonders viel wurde mir dazu auch nicht erzählt.
Beim Test gab's die üblichen Buchstabenreihen und dann noch diverse 3D-Tests: einmal ein Bild mit diversen Ballons, bei denen ich benennen musste, welcher wie nah erschien; dann ein Test mit einem Kreuz, bei dem solange die Werte verändert wurden, bis die Balken nicht mehr versetzt waren; außerdem noch das Gleiche mit einer Uhr, bei dem die Zeiger gerade stehen sollten. Ich meine, das Ganze hieß Paskal-irgendwas.
Moin,
das erklärt Deine Probleme. Der Test ist unvollständig durchgeführt worden, was zu falschen Ergebmnissen führt.
Man hätte die Mesung am Kreuz alleine machen dürfen, sog. reine motorische Komponente, aber man hat die Sensorik angefahren mit dem Zeigertest und hätte dort alles weiter machen müssen incl. Nahteste.
Irgendwo zwischendurch abzubrechen und das bis dahin bestehende ERgebnis zu nehmen ist definitiv falsch und nicht der MKH-Regel entsprechend. (MKH= Mess-und Korrektionsmethode nach Haase)
Dazu kommt, dass es zur Zeit umstritten ist, mit dem 3D System Pascal die Prismen zu vermessen. Aber das steht alles noch nicht eindeutig fest.
Viele Grüße
Eberhard