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Bild des Benutzers CaptainMu
Verbunden: 10. Juli 2005 - 0:00
Starke Kopfschmerzen bei minimalen WF-Abweichungen

Hallo ihr Lieben,

es ist ein paar Jahre her, seitdem ich das letzte Mal gepostet habe. Meine gesamte "WF-Historie" umfasst ja inzwischen 10 Jahre und zahlreiche Stationen (Optiker, Uniklink, Augenärzte, Optometristen), Rätsel und Erkenntnisse. Deshalb wird die Zusammenfassung etwas länger.

Ich würde mich trotzdem freuen, wenn ihr euch die Phänomene, die sich bei mir beobachten ließen/lassen, mal durchlest. Andere Betroffene erkennen vllt das eine oder andere seltsame Phänomen wieder - und die Fachleute unter euch können inzwischen ja vllt neue Tipps für immer noch ungelöste Probleme geben.

Denn noch immer kann mir keiner so richtig sagen, was mit meinen Augen los ist...

1) Es begann (damals ca. 30 Jahre alt) mit einem ständigen Ziehen an den Augen, der mich bei meinem damaligen Job als Programmierer zunehmend verrückt machte.

2) Eine engagierte Optikerin in meiner damaligen Heimatstadt wendete MKH an, um passende Prismenwerte für mich zu bestimmen. Damit fühlte ich mich auch jeweils eine Weile gut. Allerdings sprangen die Werte bei jeder neuen Messung immer weiter in die Höhe, so dass ich schon bald mit ca. 28 pdpt hätte operiert werden sollen.

3) Ein Optometrist, der das gegenchecken sollte, meinte dann, ich sei deutlich überkorrigiert. Ich meine mich zu erinnern, dass er vor allem mit dem Kreuztest und Techniken zur Entspannung des Sehens während der Messung arbeitete und insbesondere die letzten Tests (sensorisch?) weg ließ. Die Augen-OP wurde abgesagt.

4) Auch mit den neuen Werten war ich allerdings nicht auf Dauer glücklich. Ich hatte stets Augenklappen für eine Entspannung am Abend und ASS als Schmerzmittel parat, da sich die Beschwerden ab einem bestimmten Punkt in hämmernde Kopfschmerzen an den Augen umwandelten, die ohne Schmerzmittel unerträglich waren. Das ist leider bis heute so. Sad

5) Ein neuer Optiker, der auf WF und MKH spezialisiert ist, nahm sich meiner an und leitete sozusagen eine neue Prismenentwicklung ein - insbesondere wurde das vollständige MKH durchgeführt, soweit ich das beurteilen kann.

6) Die Werte schnellten wieder einmal nach oben, ohne mir dauerhafte Linderung zu verschaffen. Eine mögliche Erklärung schien zu sein, dass ich halt nach und nach die WF löste. Liest man ja oft. Allerdings war der erfahrene Optiker - insbesondere nach meiner Vorgeschichte - skeptisch und empfahl mir eine spezialisierte Augenärztin zur Überprüfung. Diese war der Überzeugung, dass bei mir ein sogenannter "Mikrostrabismus" vorliegt, bei dem die üblichen Tests (insbesondere vollständiges MKH) falsche Werte liefern würden. Ich solle einfach nach Wohlbefinden korrigieren. Das war bei mir durchaus möglich, weil ich inzwischen auch kleinere Abweichungen in den Prismenwerten deutlich erfühlen konnte. Diese "Diagnose" war allerdings eine erste Erleichterung, weil ich mich selbst (und vllt der eine oder andere Optiker) inzwischen schon für leicht bekloppt hielt. Wink

7) In meiner neuen Heimatstadt habe ich einen Optiker gefunden, der seit Jahren bereit ist, mir die Prismengläser zu einem Sonderpeis anzufertigen, die ich mit Testgläsern als richtig "erfühle". Ab da ließ ich meinen Augen sozusagen "freien Lauf" in ihrer Prismenentwicklung und kaufte stets nach einigen Wochen einen passendes neues Prismenglas nach. Ich habe die Entwicklung auch mal als Excel-Tabelle aufgezeichnet - eine lineare (also stetige) zeitliche Entwicklung war deutlich erkennbar - auch ein linearer Zusammenhang zwischen Esophorie und Heterophorie. Wink

8 ) Nach 1-2 Jahren dann plötzlich hatte ich stabile Werte: 7,89 Esophorie (pdpt außen) + 3,3 Heterophorie.

9) Leider machte mir nun zunehmend mein angeborener grauer Star Probleme, so dass meine gesamte Sehleistung (zusätzlich durch relativ dicke Brillengläser verschlechtert) immer schlechter wurde.

10) Ich suchte die Uniklinik Köln auf. Dort sagte man mir, dass alle objektiven Messungen gleich gut ausfallen, egal ob mit meinen ermittelten Prismen oder ohne. Allerdings sei mein grauer Star evtl. reif für eine Operation, wodurch das ganze Sehsystem entlastet werden könnte.

11) Ich ließ testweise die Prismen in der Brille wieder komplett raus und wollte mal schauen, was passiert. Tatsächlich hatten sich meine Augen nach einigen Stunden weitgehend auf die neue Situation ohnen Prismen wieder eingestellt - es blieb nur das altbekannte Ziehen an den Augen übrig.

12) Ein genialer Tipp hier im Forum war dann ein zweiter Durchbruch für mich: Sagen wir mal, meine Augen ziehen, weil ich 0,5 pdpt Eso unterkorrigiert bin. Normal müsste ich das durch ein Primsenglas mit 0,5 pdpt Basis außen (also da, wo es zieht) ausgleichen. Das Glas müsste dauerhaft davor bleiben, und die Werte würden sich von da an ja wieder weiterentwickeln. Wenn ich das 0,5 Prismenglas nun mit Basis INNEN (also entgegengesetzt) vorhalte, scheint dies durch die höhere Überforderung einen "Schub" des Sehsystems in die richtige Richtung zu geben. Halte ich das Glas lange genug davor, passt der Wert dann, wenn ich das Glas wieder wegnehme. So konnte ich tatsächlich "meine Augen justieren", bis die Beschwerden alle weg waren - OHNE Prismenbrille.

13) Haken an der Sache: Die Entwicklung setzt nach ca. 1 Woche dann immer wieder ein und ich muss wieder "zurück justieren". So kam ich aber seitdem ohne Prismengläser aus. Ich ließ meinen grauen Star operieren und dabei wurden auch Astigmatismus und Weitsichtigkeit gleich mit korrigiert. Ich sah also wieder echt klar und farbenfroh - und das komplett OHNE Brille!

14) Und so bliebe es auch bis in alle Ewigkeiten, wenn da nicht dieses ständige Nachjustieren nötig wäre - UND wenn mein Sehsystem nicht offenbar immer empfindlicher und unflexibler würde. Ich kann längst KLEINSTE Abweichungen in den Prismen erfühlen - bis auf 0,1 oder sogar 0,01 Prismendioptrien! Bis jetzt habe ich noch keinen Experten getroffen, der mir glaubt, dass meine Augen so feine Werte erfühlen können. Aber wenn ich mir ein 0,25-Prismenglas für einen BRUCHTEIL einer Sekunde vorhalte, kann ich die Änderung danach schon fühlen! Leider führen so kleine Abweichungen aber auch nach wie vor zu Hammerkopfschmerzen, wenn ich nicht rechtzeitig "justiere". Selbstredend ist das "Justieren" so kleiner Werte auch sehr schwierig und fehleranfällig.

15) Die Situation ist also wieder einmal bzw. immer noch nicht wirklich zufriedenstellend - ich müsste eher sagen: belastend. Zumal ich den Eindruck habe, dass meine Augen noch immer weiter empfindlicher und unflexibler werden.

16) Inzwischen muss ich große Mengen an gängigen Schmerzmitteln einnehmen, wenn ich wieder so einen Horrokopfschmerz bekomme. Durch jahrelangen Einsatz von ASS habe inzwischen ein Rauschen in den Ohren (Tinitus) und jetzt streikt auch zusehends mein Magen. Deshalb will ich mir in Kürze stärkere Schmerzmittel verschreiben lassen. Aber das ist natürlich keine Lösung.

17) Ganz aktuell habe ich jetzt wieder eine Brille auf mit meinen damals selbst ermittelten Werten, um zu schauen, wie es damit heute ist. Der Tag gestern war Horror - heute geht es langsam mit der Umstellung.

Danke, wenn ihr euch die Zeit genommen habt, all dies zu lesen. Eure eigenen Berichte oder Tipps sind mir herzlich willkommen. Einigen aktuellen Forumsbeiträgen entnehme ich, dass einige von euch einen ähnlichen Leidensweg hinter sich haben bzw. noch mitten drin stecken...

LG Chris

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Moin Chris,

schön, von Dir nach langer Zeit zu hören. Dass es Dir nicht besser geht, gefällt mir natürlich überhaupt nicht. Du weißt ja, wo Du mich findest.

LG
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard