Meine Freundin trägt ständig Ihre Brille ohne sie auch nur einmal am Tage abzusetzen.
Die Werte laut Brillenpass sind folgende
Rechts sph +0,75 cyl +2,50 Axe 112
Links sph +1,75 cyl +1,25 Axe 72
Wieviel Prozent sieht sie Brille?
Muss die Brille wirklich immer getragen werden? Sie meint nämlich ohne Brille würde sie überhaupt nichts sehen.Und laut Augenarzt soll sie auch mit Brille nur eine Sehstärke von 8/10 auf dem rechten Auge haben? Gibt es eigentlich keine Alternative zur Brille? Und wie sieht man eigentlich mit Astigmatismus?
Vielen Dank im voraus, liebe Grüsse
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30. September 2004 - 20:08
#1
Muss Brille wirklich ständig getragen werden?
Hallo Billy,
etwas seltsam kommt mir Deine Frage schon vor, denn die Brille stört Deine Freundin selbst offenbar überhaupt nicht. Und daß sie auch nicht darauf verzichten möchte, glaube ich auch, denn durch den Astigmatismus sieht sie sowohl in der Nähe und in die Ferne unscharf und durch die Weitsichtigkeit ist das Sehen im Nahbereich zusätzlich sehr anstregend oder geht gar nicht. Außerdem sind die Stärken links und rechts ziemlich unterschiedlich, so daß sie bestimmt auch deswegen ohne Korrektur nicht zurechtkommt.
Aber am besten fragst Du Deine Freundin selbst, die das auch am besten entscheidem kann.
Viele Grüße
Jasmin
Zu deiner Frage - wie sieht man beim Astigmatismus?
Stigma ist lat. und heisst Punkt. Astigma bedeutet soviel wie "nicht punktförmig". Beim Astigmatismus handelt es sich also um eine Krümmungsanomalie der brechenden Medien, bei der ein punktförmiges Objekt (z.B dein Kopf) ;-)) in die länge gezogen, also strichförmig auf der Netzhaut abgebildet wird. Je stärker der Astigmatismus desto stärker die Verzerrung...
Normalerweise ist die Hornhaut kugelförmig, beim Astigmatismus ist sie eben nicht kugelförmig sondern bricht in der einer Ebene stärker als in der dazu senkrecht stehenden. Deshalb ist die für eine gute Abbildung notwendige Objektabbildung in einem Brennpunkt unmöglich - auf deutsch gesagt, jemand mit Hornhautverkrümmung sieht verzerrt - eben schlecht und darum ist deine Freundin auch so begeistert von ihrer Brille, weil sie nämlich entspannt alles schön scharf sieht,inclusive dich.
Es gäbe noch die Möglichkeit von Kontaktlinsen, aber das musst du deiner Freundin selber überlassen, manche vertragen sie nämlich nicht oder es ist ihnen zu aufwändig.
Gruss
Hallo,
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Die Brille stört meine Freundin eigentlich nicht so, sondern eher mich, weil sie sie ständig trägt und meint ohne Brille könne sie überhaupt nichts sehen. Aber bei so geringen Werte,dürfte dies ja eigentlich nicht der Fall sein, eigentlich müsse sie gelegentlich ohne Brille doch auch gut zurechtkommen.
Mit freundlichen Grüssen
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Hallo Billy,
ich habe das Gefühl, daß es nicht nur die Brille ist, die Dich stört.
Deine Freundin sieht ohne Brille einfach schlecht, glaube das mal. Du kannst Dir ja mal die gegenteiligen Werte vors Auge setzen lassen, dann wirst Du sehen, wie schlecht es ist.
Gruß
Eberhard
Viele Grüße
Eberhard
Vielen Dank für die Antworten. Wenn sie wirklich so schlecht sieht, so werde ich akzeptieren, dass sie die Brille trägt.Ich dachte immer es wäre nicht notwendig und sie würde nur übertreiben wenn sie mir schildert, dass sie ohne Brille nichts sieht! Aber stimmt es wirklich dass sie trotz Brille nur 8/10 sehen soll und warum ist dies gegebenfalls so?
Hallo Billy,
das rechte Auge ist wahrscheinlich vom Kleinkindalter an schlechter als das linke. Dadurch hat sich die Sehschärfe nicht so stark entwickeln können wie normalerweise.
Umso stärker ist dann auch die Sehverminderung, wenn Deine Freundin die Brille nicht trägt.
Gruß
Eberhard
Viele Grüße
Eberhard
Hallo Billy,
Also meine Freundin hat ähnliche Werte so +2 bzw. +3 dpt, mit Hornhautverkrümmung, ausserhalb der Wohnung trägt sie ihre Brille praktisch immer, innerhalb meistens. Sie betont dass sie ohne Brille nichts sieht, wenn sie aber mal zu hause gerade keine zur Hand hat, sieht sie erstaunlich gut, kleinste Sachen in der Zeitung kann sie trotzdem ohne Brille lesen, oder auch in der Ferne kann erstaunlich gut sehen, z.B. im Schwimmbad die Uhr am Ende des Bades, die jemand wirklich nicht lesen kann wenn er nennenswert schlecht sieht. Einmal ist sie mal mit ihrer korrigierten Sonnenbrille ausser Haus, und als es nachts dunkel wurde bemerkte sie dass sie ihre normale Brille zu Hause vergessen hatte. Da wir in unterschiedlichen Städten wohnen, bot ich ihr an sie heim zu fahren, weil sie ja immer betone wie "hilflos" sie sich ohne Brille fühle. Tja, sie meinte plötzlich das sei nicht notwendig, eigentlich sehe sie ja gar nicht mal so schlecht, und fuhr ohne Brille bei Nacht heim. Sie ist heil zu Hause angekommen und hat, auch niemanden überfahren. Ich weiß, jetzt kommen garantiert von allen Seiten hier im Forum "Aufschreie", wie verantwortungslos es ist ohne Brille zu fahren, wenn man mit besser sieht. Aber sie ist erwachsen, ich kann sie ja nicht mit Gewalt hindern. Wie dem auch sei, vermutlich hat sie wie auch deine Freundin durch jahrzente langes "Dauertragen" ihrer Brille wie ein "Raucher" eine Art psychische Abhängigkeit davon entwickelt. Von der wirste sie auch kaum wieder weg bekommen. Mit Brille fühlt sie sich, wie andere mit "Glimmstengel" einfach wohler. Keine Frage, hier gibts wieder den "Aufschrei" von den Optikern, was für ein dämlicher Vergleich das sei, keine Frage, ist es, aber Fakt ist, dass sie davon so abhängig ist wie sie sich davon macht. Es gab hier schon viele Beiträge von Leuten mit Brille die erläutern, wieviel sie noch ohne Brille können, oder sich zutrauen, selbst bei 6 dpt und mehr, und andere wiederum verfügen über so wenig Selbstvertrauen dies selbst zu entscheiden, dass sie hier fragen ob sie ihre neue Brille mit 0,5 dpt auch nachts im Bett tragen müssen, damit die Augen nicht davon kaputt gehen. Ich lasse meiner Freundin ihre Brille, da sie auch zeitweise nicht darauf verzichten will. Körperlich ist sie nicht davon abhängig, aber psychisch, ich hab kein Problem damit. Also trags mit "Fassung" wenn deine Freundin nicht darauf verzichten will, ists wie mit dem Auto, manche wollen eben auch nicht ohne Auto aus dem Haus. Eine Frage des "Komforts". Jeder so wie er will, oder glaubt zu müssen.
Hallo klaus,
was Du bei Deinem Vergleich aber nicht vergessen darfst, ist der hohe Zylinder von Billys Freundin. Wenn man den nicht hat, sieht man die Umwelt stark verzerrt. Wenn Deine Freundin Plusstärken und einen geringen Zylinder (so 0,5?) hat, dann ist die Umstellung bei weitem nicht so extrem.
Gruß Lucccy
Klar, ich weiß dass der Zylinder eine Menge ausmacht, so ungefähr die Hälfte Additiv oder Subtraktiv zur Sphäre hab ich hier mal bei einem Spezialisten gelesen. Bei meiner Freundin ist der Zylinderwert ca. +1,75. Klar bringt die Brille Vorteile, sonst würde man sie ja für gewöhnlich auch nicht tragen. Interessant fand ich den Thread hier zum Thema http://www.optometry-online.com/foren/forum/Forum3/HTML/000239.html
Ich glaube die Brillenträgerin sieht noch wesentlich schlechter als Billys Freundin, und beschreibt doch recht deutlich was man noch alles ohne Brille machen kann wenn man nur will oder sich traut. Ich denke es bleibt klar die Entscheidung von Billys Freundin, aber definitiv blind ist sie ohne Brille sicher nicht. Das dafür dürften einige andere Threads hier im Forum als Beweis dienen. Mir persönlich ist es egal, wie viel oder wenig meine Freundin ihre Brille tragen will solange sie nicht gerade ohne Auto fährt. Wenn Billy wissen will wie schlecht seine Freundin sieht, dann gibts hier im Forum irgendwo einen Link zu einer Simulationssoftware wo er ihre Brillenwerte eingeben kann, dann bekommt er ein "vorher-nachher" Bild, dann sieht er ungefähr wie schlecht sie sieht. Link weiß ich nimmer auswendig, muß er eben suchen.